Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.Cap. 7. Nachlese noch einiger Mitteln chung geschaffen/ damit seine Güte un-ter den Menschen auch im Reich der Na- tur geoffenbahret und gepriesen werde. Wann du also dergleichen Gaben blos zur Lust, blos zum Vergnügen/ blos zum Er- götzen der äussern Sinnen/ und nicht zu- gleich zur Verherrlichung des Schöpffers gebrauchest; so handelst du wider ihren edelsten Endzweck/ und dann verführet dich dein lüsterns Fleisch und Blut/ das gar zu geschwind unordentlich sich in die Creatur verliebet/ und selbige höher achtet/ als GOtt. Du must also 3) Nimmermehr deine Lust in den Crea- §. 5. Seuffze du dann je und je zu GOtt, daß du du
Cap. 7. Nachleſe noch einiger Mitteln chung geſchaffen/ damit ſeine Guͤte un-ter den Menſchen auch im Reich der Na- tur geoffenbahret und geprieſen werde. Wann du alſo dergleichen Gaben blos zur Luſt, blos zum Vergnuͤgen/ blos zum Er- goͤtzen der aͤuſſern Sinnen/ und nicht zu- gleich zur Verherrlichung des Schoͤpffers gebraucheſt; ſo handelſt du wider ihren edelſten Endzweck/ und dann verfuͤhret dich dein luͤſterns Fleiſch und Blut/ das gar zu geſchwind unordentlich ſich in die Creatur verliebet/ und ſelbige hoͤher achtet/ als GOtt. Du muſt alſo 3) Nimmermehr deine Luſt in den Crea- §. 5. Seuffze du dann je und je zu GOtt, daß du du
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Cap. 7. Nachleſe noch einiger Mitteln
chung geſchaffen/ damit ſeine Guͤte un-
ter den Menſchen auch im Reich der Na-
tur geoffenbahret und geprieſen werde.
Wann du alſo dergleichen Gaben blos zur
Luſt, blos zum Vergnuͤgen/ blos zum Er-
goͤtzen der aͤuſſern Sinnen/ und nicht zu-
gleich zur Verherrlichung des Schoͤpffers
gebraucheſt; ſo handelſt du wider ihren
edelſten Endzweck/ und dann verfuͤhret
dich dein luͤſterns Fleiſch und Blut/ das
gar zu geſchwind unordentlich ſich in
die Creatur verliebet/ und ſelbige hoͤher
achtet/ als GOtt. Du muſt alſo
3) Nimmermehr deine Luſt in den Crea-
turen ſaͤttigen/ oder mit deinem Vergnuͤ-
gen dabey ſtehen bleiben/ daß du ſo was
Liebliches ſieheſt/ hoͤreſt/ ſchmeckeſt/ rie-
cheſt; ſondern dein Vergnuͤgen muß
heilig ſeyn/ wie es Kindern der Heiligen
gebuͤhret/ das iſt/ es muß dich deſto
mehr zur Liebe und zum Lobe des herrli-
chen Schoͤpffers und Gebers ſo vieler gu-
ten Gaben antreiben.
§. 5.
Seuffze du dann je und je zu GOtt, daß du
ihne zu allen Zeiten und an allen Orten von Her-
tzen lieben koͤnneſt. Unterhaltet JEſus immer in
dir das heilige Flaͤmmlein ſeiner Liebe mit dem Oel
ſeiner Gnaden, wie er es dann hertzlich gern thut,
wo du es von ihme begehreſt: So wirſt du, wann
du
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