Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.Cap 4. Die vierte Quelle Nachricht hättest, daß in einer verschreyten Gegendunzehlig viele junge Knaben und Töchter von Dra- chen, Löwen und Bären zerrissen und aufgefressen worden wären; wurdest du so rasend seyn, dich gleichwohl dorthin zu begeben? Davor behüte dich der gute GOtt! Bleibe du bey dem Brunn Jsraels, bey der offenen Seite JESU, und trin- cke: Wer beharret bis ans Ende/ wird selig. §. 11. 4) Bedencke darneben fein offt die gros- JEsu
Cap 4. Die vierte Quelle Nachricht haͤtteſt, daß in einer verſchreyten Gegendunzehlig viele junge Knaben und Toͤchter von Dra- chen, Loͤwen und Baͤren zerriſſen und aufgefreſſen worden waͤren; wurdeſt du ſo raſend ſeyn, dich gleichwohl dorthin zu begeben? Davor behuͤte dich der gute GOtt! Bleibe du bey dem Brunn Jſraels, bey der offenen Seite JESU, und trin- cke: Wer beharret bis ans Ende/ wird ſelig. §. 11. 4) Bedencke darneben fein offt die groſ- JEſu
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0298" n="280"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Cap 4. Die vierte Quelle</hi></fw><lb/> Nachricht haͤtteſt, daß in einer verſchreyten Gegend<lb/> unzehlig viele junge Knaben und Toͤchter von Dra-<lb/> chen, Loͤwen und Baͤren zerriſſen und aufgefreſſen<lb/> worden waͤren; wurdeſt du ſo raſend ſeyn, dich<lb/> gleichwohl dorthin zu begeben? Davor behuͤte dich<lb/> der gute GOtt! Bleibe du bey dem <hi rendition="#fr">Brunn<lb/> Jſraels,</hi> bey der offenen Seite JESU, und trin-<lb/> cke: <hi rendition="#fr">Wer beharret bis ans Ende/ wird<lb/> ſelig.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 11.</head><lb/> <p>4) <hi rendition="#fr">Bedencke darneben fein offt die groſ-<lb/> ſe Ungluͤckſeligkeit/ die ſich uͤppige Welt-<lb/> Kinder uͤber den Hals laden/ und daß<lb/> die zeitliche Ergetzung der Suͤnden ſo<lb/> ſchwere Gewiſſens-Biſſe zuruͤck laſſe.<lb/> Es haben ja freylich die Lockungen zur<lb/> Welt-Luſt offt einen groſſen Schein/<lb/> als ob man ſich viele Vortheile des Ver-<lb/> gnuͤgens davon verſprechen koͤnte. Aber<lb/> ſeye du nicht ſo ein Narr/ wie Adam<lb/> und Eva/ die ſich auch unter allerhand<lb/> ſcheinbaren Vorſtellungen beſchwaͤtzen<lb/> lieſſen, GOttes Gebot zu uͤbertreten.<lb/> Was kan wohl vor eine groͤſſere Freu-<lb/> de uns Menſchen auf Erden wieder-<lb/> fahren/ als die wir in der Peinigung<lb/> mit Chriſto genieſſen/ daß wir auch<lb/> davon ſingen:</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">JEſu</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [280/0298]
Cap 4. Die vierte Quelle
Nachricht haͤtteſt, daß in einer verſchreyten Gegend
unzehlig viele junge Knaben und Toͤchter von Dra-
chen, Loͤwen und Baͤren zerriſſen und aufgefreſſen
worden waͤren; wurdeſt du ſo raſend ſeyn, dich
gleichwohl dorthin zu begeben? Davor behuͤte dich
der gute GOtt! Bleibe du bey dem Brunn
Jſraels, bey der offenen Seite JESU, und trin-
cke: Wer beharret bis ans Ende/ wird
ſelig.
§. 11.
4) Bedencke darneben fein offt die groſ-
ſe Ungluͤckſeligkeit/ die ſich uͤppige Welt-
Kinder uͤber den Hals laden/ und daß
die zeitliche Ergetzung der Suͤnden ſo
ſchwere Gewiſſens-Biſſe zuruͤck laſſe.
Es haben ja freylich die Lockungen zur
Welt-Luſt offt einen groſſen Schein/
als ob man ſich viele Vortheile des Ver-
gnuͤgens davon verſprechen koͤnte. Aber
ſeye du nicht ſo ein Narr/ wie Adam
und Eva/ die ſich auch unter allerhand
ſcheinbaren Vorſtellungen beſchwaͤtzen
lieſſen, GOttes Gebot zu uͤbertreten.
Was kan wohl vor eine groͤſſere Freu-
de uns Menſchen auf Erden wieder-
fahren/ als die wir in der Peinigung
mit Chriſto genieſſen/ daß wir auch
davon ſingen:
JEſu
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |