Brand-Maale im Gewissen, die offt noch im spa- ten Alter das Gemüth krancken, und so leicht nicht abzuthun sind. Dein abgesagter Feind, der Sa- tan, hat die Sünden-Kinder zu seinem Comman- do, und giebt ihnen eben das ein auszusprechen, was er weiß, daß die Hertzen am meisten verwunden kan.
§. 8.
3) Bestraffe auch das Gesinde aus GOttes Wort/ wann sie alber reden/ halte ihnen die oben angeführten Sprü- che vor/ und laß dich nicht abschrecken, wann sie deswegen dich auslachen. Ge- he alsdann lieber fort/ thue die Ohren zu/ und bitte deine Eltern/ daß sie ihrem Gesinde vorstellen/ wie erschrecklich sie sich damit an GOtt versündigen.
Junge Kinder fischen gerne, und hüpffen vor Freuden, wann ein Fischlein anbeißt, daß sie dasselbe heraus rücken können. Siehe liebes Kind! das unartige, tumme Gesinde schwimmet im Was- ser des Muthwillens sicher herum, und weiß nicht, daß es dem Schwefel-Meer zueilet. Wirff du darum aus hertzlicher Erbarmung den Angel guter Lehr und Warnung bey allen Anlässen zu ihnen in das Sünden-Wasser hinein, und bestrei- che es, damit sie desto lieber anbeissen, mit dem Honig süsser doch ernsthafftiger Freundlichkeit, auch znweilen mit kleinen Gaben: Nimm aber zuvor- derst JESUM zu dir in das Schifflein deines Hertzens, seuffze im Verborgenen zu ihm, und lau-
stere
Cap. 3. Die dritte Quelle
Brand-Maale im Gewiſſen, die offt noch im ſpa- ten Alter das Gemuͤth krancken, und ſo leicht nicht abzuthun ſind. Dein abgeſagter Feind, der Sa- tan, hat die Suͤnden-Kinder zu ſeinem Comman- do, und giebt ihnen eben das ein auszuſprechen, was er weiß, daß die Hertzen am meiſten verwunden kan.
§. 8.
3) Beſtraffe auch das Geſinde aus GOttes Wort/ wann ſie alber reden/ halte ihnen die oben angefuͤhrten Spruͤ- che vor/ und laß dich nicht abſchrecken, wann ſie deswegen dich auslachen. Ge- he alsdann lieber fort/ thue die Ohren zu/ und bitte deine Eltern/ daß ſie ihrem Geſinde vorſtellen/ wie erſchrecklich ſie ſich damit an GOtt verſuͤndigen.
Junge Kinder fiſchen gerne, und huͤpffen vor Freuden, wann ein Fiſchlein anbeißt, daß ſie daſſelbe heraus ruͤcken koͤnnen. Siehe liebes Kind! das unartige, tumme Geſinde ſchwimmet im Waſ- ſer des Muthwillens ſicher herum, und weiß nicht, daß es dem Schwefel-Meer zueilet. Wirff du darum aus hertzlicher Erbarmung den Angel guter Lehr und Warnung bey allen Anlaͤſſen zu ihnen in das Suͤnden-Waſſer hinein, und beſtrei- che es, damit ſie deſto lieber anbeiſſen, mit dem Honig ſuͤſſer doch ernſthafftiger Freundlichkeit, auch znweilen mit kleinen Gaben: Nimm aber zuvor- derſt JESUM zu dir in das Schifflein deines Hertzens, ſeuffze im Verborgenen zu ihm, und lau-
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Cap. 3. Die dritte Quelle
Brand-Maale im Gewiſſen, die offt noch im ſpa-
ten Alter das Gemuͤth krancken, und ſo leicht nicht
abzuthun ſind. Dein abgeſagter Feind, der Sa-
tan, hat die Suͤnden-Kinder zu ſeinem Comman-
do, und giebt ihnen eben das ein auszuſprechen, was
er weiß, daß die Hertzen am meiſten verwunden kan.
§. 8.
3) Beſtraffe auch das Geſinde aus
GOttes Wort/ wann ſie alber reden/
halte ihnen die oben angefuͤhrten Spruͤ-
che vor/ und laß dich nicht abſchrecken,
wann ſie deswegen dich auslachen. Ge-
he alsdann lieber fort/ thue die Ohren
zu/ und bitte deine Eltern/ daß ſie ihrem
Geſinde vorſtellen/ wie erſchrecklich ſie
ſich damit an GOtt verſuͤndigen.
Junge Kinder fiſchen gerne, und huͤpffen vor
Freuden, wann ein Fiſchlein anbeißt, daß ſie
daſſelbe heraus ruͤcken koͤnnen. Siehe liebes Kind!
das unartige, tumme Geſinde ſchwimmet im Waſ-
ſer des Muthwillens ſicher herum, und weiß
nicht, daß es dem Schwefel-Meer zueilet. Wirff
du darum aus hertzlicher Erbarmung den Angel
guter Lehr und Warnung bey allen Anlaͤſſen zu
ihnen in das Suͤnden-Waſſer hinein, und beſtrei-
che es, damit ſie deſto lieber anbeiſſen, mit dem
Honig ſuͤſſer doch ernſthafftiger Freundlichkeit, auch
znweilen mit kleinen Gaben: Nimm aber zuvor-
derſt JESUM zu dir in das Schifflein deines
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/260>, abgerufen am 21.11.2024.
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