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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 2. Von Begehungs-Sünden
mit dem Heiligen Geist und um die Aufopfferung
des gantzen Hertzens zum Liebes-Gehorsam gegen
GOtt den Vater. Daher äussern sich auch so we-
nig Früchte von der Begehung des Heil. Abend-
mahls, ja statt derselben vielmehr äusserstes Ver-
derben, Blindheit, Verstockung, eiteler Welt-
Sinn und Heyls-Vergessenheit; da verwüstet auch
der Buhler-Geist alle gute Lehre, die sie gehöret
hatten, und die Eltern sehen auch nicht sauer dar-
zu, indem sie sich noch wohl erinnern, daß sie es
in diesem Alter anch nicht besser gemachet haben.

§. 11.

Du fragst: Darff ich denn mich nicht
kostbar kleiden/ von andern aufputzen
lassen und einen Staat machen/ ohne
dabey Christum zu verlieren?

Mercke zur Antwort folgendes:

1) Verlange ja nicht nach prächtigen
Kleidern und auserlesenem weltlichen
Schmuck/ damit du es andern gleich oder
zuvor thun mögest/ sonst stürtzest du dich
selbst in viele Versuchungen zur Sünde/
und begehest an dir selbst eine heßliche Ab-
götterey. Wisse vielmehr/ daß du in ei-
ner sonst reinlichen Kleidung nach Noth-
durfft Christo viel angenehmer seyest/ als
in dem äusserlichen Brast mit staatlichen
Kleidern/ Haar-flechten/ Gold-um-
hängen.
1 Petr. 3, 4.

2) Wann dir aber deine Eltern ohne

deinen

Cap. 2. Von Begehungs-Suͤnden
mit dem Heiligen Geiſt und um die Aufopfferung
des gantzen Hertzens zum Liebes-Gehorſam gegen
GOtt den Vater. Daher aͤuſſern ſich auch ſo we-
nig Fruͤchte von der Begehung des Heil. Abend-
mahls, ja ſtatt derſelben vielmehr aͤuſſerſtes Ver-
derben, Blindheit, Verſtockung, eiteler Welt-
Sinn und Heyls-Vergeſſenheit; da verwuͤſtet auch
der Buhler-Geiſt alle gute Lehre, die ſie gehoͤret
hatten, und die Eltern ſehen auch nicht ſauer dar-
zu, indem ſie ſich noch wohl erinnern, daß ſie es
in dieſem Alter anch nicht beſſer gemachet haben.

§. 11.

Du fragſt: Darff ich denn mich nicht
koſtbar kleiden/ von andern aufputzen
laſſen und einen Staat machen/ ohne
dabey Chriſtum zu verlieren?

Mercke zur Antwort folgendes:

1) Verlange ja nicht nach praͤchtigen
Kleidern und auserleſenem weltlichen
Schmuck/ damit du es andern gleich oder
zuvor thun moͤgeſt/ ſonſt ſtuͤrtzeſt du dich
ſelbſt in viele Verſuchungen zur Suͤnde/
und begeheſt an dir ſelbſt eine heßliche Ab-
goͤtterey. Wiſſe vielmehr/ daß du in ei-
ner ſonſt reinlichen Kleidung nach Noth-
durfft Chriſto viel angenehmer ſeyeſt/ als
in dem aͤuſſerlichen Braſt mit ſtaatlichen
Kleidern/ Haar-flechten/ Gold-um-
haͤngen.
1 Petr. 3, 4.

2) Wann dir aber deine Eltern ohne

deinen
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[154/0172] Cap. 2. Von Begehungs-Suͤnden mit dem Heiligen Geiſt und um die Aufopfferung des gantzen Hertzens zum Liebes-Gehorſam gegen GOtt den Vater. Daher aͤuſſern ſich auch ſo we- nig Fruͤchte von der Begehung des Heil. Abend- mahls, ja ſtatt derſelben vielmehr aͤuſſerſtes Ver- derben, Blindheit, Verſtockung, eiteler Welt- Sinn und Heyls-Vergeſſenheit; da verwuͤſtet auch der Buhler-Geiſt alle gute Lehre, die ſie gehoͤret hatten, und die Eltern ſehen auch nicht ſauer dar- zu, indem ſie ſich noch wohl erinnern, daß ſie es in dieſem Alter anch nicht beſſer gemachet haben. §. 11. Du fragſt: Darff ich denn mich nicht koſtbar kleiden/ von andern aufputzen laſſen und einen Staat machen/ ohne dabey Chriſtum zu verlieren? Mercke zur Antwort folgendes: 1) Verlange ja nicht nach praͤchtigen Kleidern und auserleſenem weltlichen Schmuck/ damit du es andern gleich oder zuvor thun moͤgeſt/ ſonſt ſtuͤrtzeſt du dich ſelbſt in viele Verſuchungen zur Suͤnde/ und begeheſt an dir ſelbſt eine heßliche Ab- goͤtterey. Wiſſe vielmehr/ daß du in ei- ner ſonſt reinlichen Kleidung nach Noth- durfft Chriſto viel angenehmer ſeyeſt/ als in dem aͤuſſerlichen Braſt mit ſtaatlichen Kleidern/ Haar-flechten/ Gold-um- haͤngen. 1 Petr. 3, 4. 2) Wann dir aber deine Eltern ohne deinen

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/172>, abgerufen am 21.11.2024.