Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.Cap. 2. Die zweyte Quelle theilhafften Handgriff zeigen, wie sie des VatersWillen thun, der Sunde los werden, in all den Segen Jmmanuels eindringen, erhörlich beten, fruchtbarlich glauben, heiliglich leben, zuversicht- lich hoffen und seliglich leiden sollen, die herrlichste Rathschläge zu denen klügsten Unternehmungen wer- den die Jungen denen Alten absehen und lernen können, wie sie Werckzeuge des Heiligen Gei- stes werden, das Hertz der Liebes-Hand GOttes überliefern, GOTT durch seinen Geist in ihnen würcken lassen, des Heylandes Sinn kriegen und bey allen Vorfallenheiten behalten, mit dem Ge- müth in der Ewigkeit wohnen, zur Stille gelangen und schweigen mögen, damit der HERR würcke und rede; welches alles Sachen, sind die man bey weitem nicht aus Lesung der Büchern oder aus ge- gebenen menschlichen Vorschrifften so gründlich ver- stehen und begreiffen kan; man lernet es daher am besten, wo man Haus-Evempel vor sich hat, die man täglich dergleichen herrliche Dinge vor sei- nen Augen ausüben siehet, als welches bestermas- sen uns erläutert wie man darzu komme, daß GOtt, vermög des geschlossenen Bundes, selbst das Wollen, ja gar jedes Wollen und Vollbrin- gen in uns würcke. §. 19. Kommts weit/ so wenden die El- nige
Cap. 2. Die zweyte Quelle theilhafften Handgriff zeigen, wie ſie des VatersWillen thun, der Sunde los werden, in all den Segen Jmmanuels eindringen, erhoͤrlich beten, fruchtbarlich glauben, heiliglich leben, zuverſicht- lich hoffen und ſeliglich leiden ſollen, die herrlichſte Rathſchlaͤge zu denen kluͤgſten Unternehmungen wer- den die Jungen denen Alten abſehen und lernen koͤnnen, wie ſie Werckzeuge des Heiligen Gei- ſtes werden, das Hertz der Liebes-Hand GOttes uͤberliefern, GOTT durch ſeinen Geiſt in ihnen wuͤrcken laſſen, des Heylandes Sinn kriegen und bey allen Vorfallenheiten behalten, mit dem Ge- muͤth in der Ewigkeit wohnen, zur Stille gelangen und ſchweigen moͤgen, damit der HERR wuͤrcke und rede; welches alles Sachen, ſind die man bey weitem nicht aus Leſung der Buͤchern oder aus ge- gebenen menſchlichen Vorſchrifften ſo gruͤndlich ver- ſtehen und begreiffen kan; man lernet es daher am beſten, wo man Haus-Evempel vor ſich hat, die man taͤglich dergleichen herrliche Dinge vor ſei- nen Augen ausuͤben ſiehet, als welches beſtermaſ- ſen uns erlaͤutert wie man darzu komme, daß GOtt, vermoͤg des geſchloſſenen Bundes, ſelbſt das Wollen, ja gar jedes Wollen und Vollbrin- gen in uns wuͤrcke. §. 19. Kommts weit/ ſo wenden die El- nige
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Cap. 2. Die zweyte Quelle
theilhafften Handgriff zeigen, wie ſie des Vaters
Willen thun, der Sunde los werden, in all den
Segen Jmmanuels eindringen, erhoͤrlich beten,
fruchtbarlich glauben, heiliglich leben, zuverſicht-
lich hoffen und ſeliglich leiden ſollen, die herrlichſte
Rathſchlaͤge zu denen kluͤgſten Unternehmungen wer-
den die Jungen denen Alten abſehen und lernen
koͤnnen, wie ſie Werckzeuge des Heiligen Gei-
ſtes werden, das Hertz der Liebes-Hand GOttes
uͤberliefern, GOTT durch ſeinen Geiſt in ihnen
wuͤrcken laſſen, des Heylandes Sinn kriegen und
bey allen Vorfallenheiten behalten, mit dem Ge-
muͤth in der Ewigkeit wohnen, zur Stille gelangen
und ſchweigen moͤgen, damit der HERR wuͤrcke
und rede; welches alles Sachen, ſind die man bey
weitem nicht aus Leſung der Buͤchern oder aus ge-
gebenen menſchlichen Vorſchrifften ſo gruͤndlich ver-
ſtehen und begreiffen kan; man lernet es daher am
beſten, wo man Haus-Evempel vor ſich hat,
die man taͤglich dergleichen herrliche Dinge vor ſei-
nen Augen ausuͤben ſiehet, als welches beſtermaſ-
ſen uns erlaͤutert wie man darzu komme, daß
GOtt, vermoͤg des geſchloſſenen Bundes, ſelbſt
das Wollen, ja gar jedes Wollen und Vollbrin-
gen in uns wuͤrcke.
§. 19.
Kommts weit/ ſo wenden die El-
tern noch einige Sorge auf das Gedaͤcht-
niß der Kindern/ daß ſie fein viel aus-
wendig lernen/ den Catechismum/ ei-
nige
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