Der H. Geist richtet das gantze Königreich GOttes in der Menschen Seele im Anfang und Ende auff, ohne Jhne kan nichts Gött- liches geschehen, (Feuer) Das erste so Er in Bekehrten würckt, ist der Glaub, (Kaßleb) dieser formirt die unbewegliche, veste, unüber- windliche und ewigbleibende Liebe GOttes. (Käse) wobey aber noch vieles Unsaubere ins Hertzens Grund verborgenlich sitzen bliebe, wann es nicht durch das scharffschneidende und alles zertheilende Wort GOttes rege und offenbahr gemacht wurde. (Käß-Degen.) Ja das Gute selbs muß noch von denen ankle- benden und sich einmischenden Eigenheiten ge- reiniget werden, damit nichts bleibe, als was pur Göttlich, und nicht nur der gute, son- dern gar der beste und vollkommene Wille GOttes ist. (Käß-Brecher.) Welches alles weiters geprüfft und bewährt werden muß. (Das zweyte Feuer.)
DAs Feuer ist ein Sinnbild der Erleuch- tung und Reinigung, so der heilige Geist würcket durch die Hitz der innern und äussern Leiden, Seelen-Aengsten und auch Verfolgungen von Menschen und bösen Geistern, sonderlich aber durch die heiß- und bang-machende Uberzeugungs-Krafft deß Worts GOttes. Jerem. 23:29. Welches alles zumal beseelet und belebet wird von der Krafft deß Tods, und von der Krafft der Aufferstehung unsers HErrn JEsu Christi, welche Feuers-Hitz der H. Geist nach seiner
unauß-
Das Schweitzeriſche Canaan.
§. 2.
Der H. Geiſt richtet das gantze Koͤnigreich GOttes in der Menſchen Seele im Anfang und Ende auff, ohne Jhne kan nichts Goͤtt- liches geſchehen, (Feuer) Das erſte ſo Er in Bekehrten wuͤrckt, iſt der Glaub, (Kaßleb) dieſer formirt die unbewegliche, veſte, unuͤber- windliche und ewigbleibende Liebe GOttes. (Kaͤſe) wobey aber noch vieles Unſaubere ins Hertzens Grund verborgenlich ſitzen bliebe, wann es nicht durch das ſcharffſchneidende und alles zertheilende Wort GOttes rege und offenbahr gemacht wurde. (Kaͤß-Degen.) Ja das Gute ſelbs muß noch von denen ankle- benden und ſich einmiſchenden Eigenheiten ge- reiniget werden, damit nichts bleibe, als was pur Goͤttlich, und nicht nur der gute, ſon- dern gar der beſte und vollkommene Wille GOttes iſt. (Kaͤß-Brecher.) Welches alles weiters gepruͤfft und bewaͤhrt werden muß. (Das zweyte Feuer.)
DAs Feuer iſt ein Sinnbild der Erleuch- tung und Reinigung, ſo der heilige Geiſt wuͤrcket durch die Hitz der innern und aͤuſſern Leiden, Seelen-Aengſten und auch Verfolgungen von Menſchen und boͤſen Geiſtern, ſonderlich aber durch die heiß- und bang-machende Uberzeugungs-Krafft deß Worts GOttes. Jerem. 23:29. Welches alles zumal beſeelet und belebet wird von der Krafft deß Tods, und von der Krafft der Aufferſtehung unſers HErrn JEſu Chriſti, welche Feuers-Hitz der H. Geiſt nach ſeiner
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Das Schweitzeriſche Canaan.
§. 2.
Der H. Geiſt richtet das gantze Koͤnigreich
GOttes in der Menſchen Seele im Anfang
und Ende auff, ohne Jhne kan nichts Goͤtt-
liches geſchehen, (Feuer) Das erſte ſo Er in
Bekehrten wuͤrckt, iſt der Glaub, (Kaßleb)
dieſer formirt die unbewegliche, veſte, unuͤber-
windliche und ewigbleibende Liebe GOttes.
(Kaͤſe) wobey aber noch vieles Unſaubere ins
Hertzens Grund verborgenlich ſitzen bliebe,
wann es nicht durch das ſcharffſchneidende
und alles zertheilende Wort GOttes rege und
offenbahr gemacht wurde. (Kaͤß-Degen.) Ja
das Gute ſelbs muß noch von denen ankle-
benden und ſich einmiſchenden Eigenheiten ge-
reiniget werden, damit nichts bleibe, als was
pur Goͤttlich, und nicht nur der gute, ſon-
dern gar der beſte und vollkommene Wille
GOttes iſt. (Kaͤß-Brecher.) Welches alles
weiters gepruͤfft und bewaͤhrt werden muß.
(Das zweyte Feuer.)
DAs Feuer iſt ein Sinnbild der Erleuch-
tung und Reinigung, ſo der heilige
Geiſt wuͤrcket durch die Hitz der innern und
aͤuſſern Leiden, Seelen-Aengſten und auch
Verfolgungen von Menſchen und boͤſen
Geiſtern, ſonderlich aber durch die heiß- und
bang-machende Uberzeugungs-Krafft deß
Worts GOttes. Jerem. 23:29. Welches
alles zumal beſeelet und belebet wird von der
Krafft deß Tods, und von der Krafft der
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welche Feuers-Hitz der H. Geiſt nach ſeiner
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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/128>, abgerufen am 03.03.2025.
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