Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Schweitzerische Canaan.
dardurch darinn außgebohren wird in
Milch-weisser Unschuld zum Nutzen der
Christenheit als der Haußhaltung GOttes.

§. 3.

Die zarte Liebe Christi, daß Er uns zum
besten durch stetes Gebätt und Betrachtung
des Raths GOttes in H. Schrifft alle Schä-
tze der Weißheit und der Erkänntniß in seine
heilige Menschheit hinein gesammelt, damit
wir die Quint-Essentz von allem Guten in
Jhm fein bey einander finden. Welches
wir Jhm nachthun sollen, und unsere Mit-
Menschen lieben, wie JEsus uns geliebet
hat, das Gesammelte nach seinem und
nicht nach unserm Willen außspendiren, und
uns auß Liebe zu unserm Nächsten treulich hü-
ten vor allem, was die Gnaden-Krafft ihne
zu erbauen in uns schwächen kan, GOtt und
seinem Wort stets ankleben, und trotz dem
schnödesten Undanck nicht müde werden jeder-
mann an Leib und Seel Gutes zu thun.

JA weilen wir allen Appetit nach dieser
Paradysischen Kost verlohren, also
daß uns alle Anstalten und Zubereitung
GOttes unbrauchbar worden, so hat JE-
sus das Lamm GOttes und nach Jhme
die heiligen Apostel uns selbst auß der Gött-
lichen Weyde ein Milch bereitet, Cant. 4:
11. 5:1, 12. 1. Cor. 3:1, 2. Hebr. 5:
12, 13. 1. Petr. 2:2. Jes. 55.

Mein

Das Schweitzeriſche Canaan.
dardurch darinn außgebohren wird in
Milch-weiſſer Unſchuld zum Nutzen der
Chriſtenheit als der Haußhaltung GOttes.

§. 3.

Die zarte Liebe Chriſti, daß Er uns zum
beſten durch ſtetes Gebaͤtt und Betrachtung
des Raths GOttes in H. Schrifft alle Schaͤ-
tze der Weißheit und der Erkaͤnntniß in ſeine
heilige Menſchheit hinein geſammelt, damit
wir die Quint-Eſſentz von allem Guten in
Jhm fein bey einander finden. Welches
wir Jhm nachthun ſollen, und unſere Mit-
Menſchen lieben, wie JEſus uns geliebet
hat, das Geſammelte nach ſeinem und
nicht nach unſerm Willen außſpendiren, und
uns auß Liebe zu unſerm Naͤchſten treulich huͤ-
ten vor allem, was die Gnaden-Krafft ihne
zu erbauen in uns ſchwaͤchen kan, GOtt und
ſeinem Wort ſtets ankleben, und trotz dem
ſchnoͤdeſten Undanck nicht muͤde werden jeder-
mann an Leib und Seel Gutes zu thun.

JA weilen wir allen Appetit nach dieſer
Paradyſiſchen Koſt verlohren, alſo
daß uns alle Anſtalten und Zubereitung
GOttes unbrauchbar worden, ſo hat JE-
ſus das Lamm GOttes und nach Jhme
die heiligen Apoſtel uns ſelbſt auß der Goͤtt-
lichen Weyde ein Milch bereitet, Cant. 4:
11. 5:1, 12. 1. Cor. 3:1, 2. Hebr. 5:
12, 13. 1. Petr. 2:2. Jeſ. 55.

Mein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0110" n="42"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Schweitzeri&#x017F;che Canaan.</hi></fw><lb/>
dardurch darinn außgebohren wird in<lb/>
Milch-wei&#x017F;&#x017F;er Un&#x017F;chuld zum Nutzen der<lb/>
Chri&#x017F;tenheit als der Haußhaltung GOttes.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 3.</head><lb/>
          <p>Die zarte Liebe Chri&#x017F;ti, daß Er uns zum<lb/>
be&#x017F;ten durch &#x017F;tetes Geba&#x0364;tt und Betrachtung<lb/>
des Raths GOttes in H. Schrifft alle Scha&#x0364;-<lb/>
tze der Weißheit und der Erka&#x0364;nntniß in &#x017F;eine<lb/>
heilige Men&#x017F;chheit hinein ge&#x017F;ammelt, damit<lb/>
wir die Quint-E&#x017F;&#x017F;entz von allem Guten in<lb/>
Jhm fein bey einander finden. Welches<lb/>
wir Jhm nachthun &#x017F;ollen, und un&#x017F;ere Mit-<lb/>
Men&#x017F;chen lieben, wie JE&#x017F;us uns geliebet<lb/>
hat, das Ge&#x017F;ammelte nach &#x017F;einem und<lb/>
nicht nach un&#x017F;erm Willen auß&#x017F;pendiren, und<lb/>
uns auß Liebe zu un&#x017F;erm Na&#x0364;ch&#x017F;ten treulich hu&#x0364;-<lb/>
ten vor allem, was die Gnaden-Krafft ihne<lb/>
zu erbauen in uns &#x017F;chwa&#x0364;chen kan, GOtt und<lb/>
&#x017F;einem Wort &#x017F;tets ankleben, und trotz dem<lb/>
&#x017F;chno&#x0364;de&#x017F;ten Undanck nicht mu&#x0364;de werden jeder-<lb/>
mann an Leib und Seel Gutes zu thun.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#in">J</hi>A weilen wir allen Appetit nach die&#x017F;er<lb/>
Parady&#x017F;i&#x017F;chen Ko&#x017F;t verlohren, al&#x017F;o<lb/>
daß uns alle An&#x017F;talten und Zubereitung<lb/>
GOttes unbrauchbar worden, &#x017F;o hat JE-<lb/>
&#x017F;us das Lamm GOttes und nach Jhme<lb/>
die heiligen Apo&#x017F;tel uns &#x017F;elb&#x017F;t auß der Go&#x0364;tt-<lb/>
lichen Weyde ein <hi rendition="#fr">Milch</hi> bereitet, Cant. 4:<lb/>
11. 5:1, 12. 1. Cor. 3:1, 2. Hebr. 5:<lb/>
12, 13. 1. Petr. 2:2. Je&#x017F;. 55.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Mein</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0110] Das Schweitzeriſche Canaan. dardurch darinn außgebohren wird in Milch-weiſſer Unſchuld zum Nutzen der Chriſtenheit als der Haußhaltung GOttes. §. 3. Die zarte Liebe Chriſti, daß Er uns zum beſten durch ſtetes Gebaͤtt und Betrachtung des Raths GOttes in H. Schrifft alle Schaͤ- tze der Weißheit und der Erkaͤnntniß in ſeine heilige Menſchheit hinein geſammelt, damit wir die Quint-Eſſentz von allem Guten in Jhm fein bey einander finden. Welches wir Jhm nachthun ſollen, und unſere Mit- Menſchen lieben, wie JEſus uns geliebet hat, das Geſammelte nach ſeinem und nicht nach unſerm Willen außſpendiren, und uns auß Liebe zu unſerm Naͤchſten treulich huͤ- ten vor allem, was die Gnaden-Krafft ihne zu erbauen in uns ſchwaͤchen kan, GOtt und ſeinem Wort ſtets ankleben, und trotz dem ſchnoͤdeſten Undanck nicht muͤde werden jeder- mann an Leib und Seel Gutes zu thun. JA weilen wir allen Appetit nach dieſer Paradyſiſchen Koſt verlohren, alſo daß uns alle Anſtalten und Zubereitung GOttes unbrauchbar worden, ſo hat JE- ſus das Lamm GOttes und nach Jhme die heiligen Apoſtel uns ſelbſt auß der Goͤtt- lichen Weyde ein Milch bereitet, Cant. 4: 11. 5:1, 12. 1. Cor. 3:1, 2. Hebr. 5: 12, 13. 1. Petr. 2:2. Jeſ. 55. Mein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/110
Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/110>, abgerufen am 21.11.2024.