Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.Arminius und Thußnelda. Jnhalt Des Fünfften Buches. DJe Gleichheit der Gemüther/ welche einen nicht wenigern Zug hat als an- alsbald Erster Theil. R r r
Arminius und Thußnelda. Jnhalt Des Fuͤnfften Buches. DJe Gleichheit der Gemuͤther/ welche einen nicht wenigern Zug hat als an- alsbald Erſter Theil. R r r
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Arminius und Thußnelda.
Jnhalt
Des Fuͤnfften Buches.
DJe Gleichheit der Gemuͤther/ welche einen nicht wenigern Zug hat als an-
dere gewiſſe Verwandnuͤß unter ſich habende Dinge/ bringet auch vor
dißmal den Feld - Herrn/ Hertzog Flavius/ Jubil/ Arpus/ Catumer/
Rhemetalces und Malovend in Begleitung der Thußnelde/ der Koͤnigin
Erato/ Jßmene und Saloninen in des verwundeten Zeno Zimmer zu-
ſammen. Dieſer wuͤntſchet dem Feld-Herrn uͤber den erhaltenen Sieg
und der erloͤſeten Thußnelde vielfaͤltiges Gluͤck/ kommet zugleich auf das im Traumzu
ſeiner Geneſung dienende wunderbare Geſichte; Salonine und Rhemetalces aber auf
den Schluß: daß das Pflaſter der Liebe allen andern Geſundheits-Kraͤutern vorzuzie-
hen. Der Feld-Herr giebet Beyfall und beſtaͤtiget: daß offtmals der Krancken feſte
Hoffnung der Hand des Artztes zu Huͤlffe komme/ gebr auchten Kraͤutern frembde
Kraͤffte zuwuͤchſen/ und die Einbildung allerhand Kranckheiten und Gebrechen zu hei-
len/ ja ſo gar in Bildung der Geſchoͤpffe die Natur zu bemeiſtern maͤchtig ſey. Fuͤrſt Ze-
no kommt auf Ver anleitung der liebreichen Erato auf die Erzehlung ſeines Urſprungs/
Auferziehung und Ankunfft nach Sinope/ dahin ihn die Hinterliſtigkeit des Armides
gefuͤhret/ und zur erfolgenden Vermaͤhlung dem Koͤnige Ariobarzanes in die Haͤnde
geſpielet/ darzu denn alsbald alle Zubereitungen im Tempel gemacht/ der Koͤnig in ſei-
nem Vorſatz von des Zeno Vater dem Polemon unterſtuͤtzet; die Koͤnigin Dynamis a-
ber wegen der ihr hierinnen bewuſten Heimligkeit/ der vermeinten Arſinoe/ in hoͤchſtes
Bekuͤmmernuͤß geſetzet wird. Dieſe Arſinoe iſt in der Kindheit zu Rom geſtorben/ und
in das Begraͤbnuͤß des Großvaters Mithridates geleget/ nachmals unter deſſen Per-
ſon Zeno auferzogen worden. Polemon erſchrickt uͤber dieſem von der Dynamis ihm
geoffenbahrten Sohne als einer Schlangenbrut/ wil ihm auch im Tempel das
Schlacht-Meſſer in Leib ſtoſſen/ wenn ihn nicht des Prieſters Arm daran verhindert.
Polemon und Dynamis ſtreiten hier auf mit einander uͤber dem Haß und Liebe/ ob ſol-
che nur von der bloſſen Einbildung/ oder von einem geheimen Triebe der Natur her-
ruͤhren/ darinnen ſie das unvermeidliche Verhaͤngnuͤß entſcheidet/ die Dynamis nebſt
dem Zeno aber aus dem Tempel ins Gefaͤngniß bringet/ in welches der wuͤtende Vater
Polemon mit einem blancken Dolche/ den er von ſeinem Schutz-Geiſte empfangen zu
haben ſich ruͤhmet/ einbricht/ um ſeinen Sohn aufzuopffern/ deſſen Standhafftigkeit
den Vater in Furcht und Verwirrung endlich aber zu der Entſchluͤſſung bringet: daß
er durch den Koͤnigl. Stadthalter Nicomedes der Dynamis die Freyheit/ dem Zeno da-
gegen die augenblickliche Entfernung von Sinope ankuͤndigen laͤſt. Nicomedes erzeh-
let die dem Polemon im Schlaffe zugeſtoſſene Einbildung/ und daß der von ſeinem
Schutz-Geiſte empfangene Dolch des Mithridates geweſen/ mit mehrer Ausfuͤhrung
was von Traͤumen zu halten? Dieſe Erzehlung unterbricht Salonine durch Aufloͤſung/
der Wundbinden/ und Pruͤfung des wolangeſchlagenen neuen Pflaſters. Worauf
alsbald
Erſter Theil. R r r
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