Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.Arminius und Thußnelda. Jnhalt Des Siebenden Buches. DJe Begierde rühmliche Thaten nach zu thun/ und die Beschrei- Feuer
Arminius und Thußnelda. Jnhalt Des Siebenden Buches. DJe Begierde ruͤhmliche Thaten nach zu thun/ und die Beſchrei- Feuer
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f1023" n="959[961]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Arminius und Thußnelda.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Jnhalt<lb/> Des Siebenden Buches.</hi> </head><lb/> <argument> <p><hi rendition="#in">D</hi>Je Begierde ruͤhmliche Thaten nach zu thun/ und die Beſchrei-<lb/> bung derſelbten/ als eine Wegweiſerin zur Tugend/ was ſie wuͤr-<lb/> cke und worzu ſie den Hertzog Zeno/ Rhemetalces/ Malovend Ad-<lb/> gandeſter und die uͤbrige Geſellſchafft verleite? Malovends fer-<lb/> nere Erzehlung. Der Gottesdienſt und prieſterliche Wuͤrde als<lb/> der ſicherſte Kappzaum der Unterthanen bey dem alten Deutſchen<lb/> mit der Koͤniglichen vermaͤhlet geweſen. Jener vielfaͤltige und<lb/> nutzbare Verrichtung. Der Brittanniſchen Weiſen oder Druyden<lb/> Lebens-Art und Anſehen der Koͤniglichen vorgezogen. Jhres Haupts Verehrung/ Un-<lb/> terricht der Jugend und Eydes-Pflicht. Jhre Sprache und Schrifft/ Speiſe faſten<lb/> und Keuſchheit/ ingleichen ihrer Seckte Unterſcheid. Des deutſchen Frauen-Zimmers<lb/> ſonderbare Klugheit/ Anſehen/ Wahrſagungen und Zauberey. Der Druyden Opffer/<lb/> Heiligthum und Verehrung gewiſſer Baͤume; Jhre Lehre allzu heilig was ver-<lb/> gaͤngliches zu ſchreiben. Jhre Leichen-Gedaͤchtniße und Meynung von der menſchli-<lb/> chen Seele. Der Aberglaube und Veraͤnderung des Gottesdienſts gefaͤhrlich/ die Ge-<lb/> meinſchafft einem Reiche nuͤtzlich. Blinder Gehorſam ein Werck unvernuͤnfftiger<lb/> Thiere/ wie die Pruͤfungen der Warheit ein Thun der Menſchen. Unter dem Theut<lb/> oder Thuiſto der Schoͤpffer der Welt oder Mercur angedeutet/ welchen die alten Deut-<lb/> ſchen nebſt dem Hercules und vielen andern zu Schutz-Goͤttern erwehlet. Der Mond<lb/> in beſonderer Betrachtung unter ihnen. Furcht und Einbildung die groͤſte Gemuͤths-<lb/> Kranckheit. Allerhand aberglaubiſche Urtheile uͤber Sonn und Mond die groͤſten<lb/> Lichter der Welt und derer mehr mahlige Verfinſterungen. Des erſten Druys Sera-<lb/> pio in Deutſchland mit nachdencklichen Reymen eingegrabene Wahrſag- und Prophe-<lb/> ceyungen. Der klugen und weltweiſen Herrſchafft nicht allezeit die gluͤcklichſte. Gluͤcks-<lb/> maͤßigung aber die ſchwerſte. Der Druyden anfaͤngliche Andacht in Scheinheiligkeit/<lb/> ihre von außen-glaͤntzende Tugenden in Laſter/ ihre vorgegebene Einigkeit in Zwytracht<lb/> verwandelt/ biß ſolche einer der tieffſinnigſten Druyden Divitiack ans Licht geſtellet und<lb/> verdammet. Seine daruͤber ausgeſtandene Verfolgung. Eine neuere mehr auf die<lb/> Vernunfft gegruͤndete Lehre verurſachet unter den hoͤchſten Haͤuptern Deutſchlands<lb/> groſſe Unruhe. Groſſe Niederlage der Eubagiſchen Gallier auf ihres ungluͤcklichen<lb/> Fuͤrſtens Rubonors Beylager. Der Samnitiſchen Weiber frevelhaffter Gottesdienſt<lb/> geduldet. Der Bataver und Menapier durch den Degen erworbene Freyheit. Vier<lb/> an Tugend und Tapfferkeit zu einer Zeit herrſchenden Fuͤrſten Deutſchland ſo ſchaͤd-<lb/> lich/ als vier Sonnen dem Himmel. Unter denen der Cheruskiſche Hertzog Aembrich<lb/> die Wuͤrde der Feld Herrſchafft davon traͤgt. Des Hertzogs der Alemaͤnner Ario-<lb/> viſts kluges Urtheil uͤber ſolcher ausgeſchlagenen Wuͤrde. Des von ſeiner Herrſchafft<lb/> verfallenen Fuͤrſtens Orgetorichs wieder den Arioviſt ungluͤcklicher Auffſtand zum<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Feuer</fw><lb/></p> </argument> </div> </div> </body> </text> </TEI> [959[961]/1023]
Arminius und Thußnelda.
Jnhalt
Des Siebenden Buches.
DJe Begierde ruͤhmliche Thaten nach zu thun/ und die Beſchrei-
bung derſelbten/ als eine Wegweiſerin zur Tugend/ was ſie wuͤr-
cke und worzu ſie den Hertzog Zeno/ Rhemetalces/ Malovend Ad-
gandeſter und die uͤbrige Geſellſchafft verleite? Malovends fer-
nere Erzehlung. Der Gottesdienſt und prieſterliche Wuͤrde als
der ſicherſte Kappzaum der Unterthanen bey dem alten Deutſchen
mit der Koͤniglichen vermaͤhlet geweſen. Jener vielfaͤltige und
nutzbare Verrichtung. Der Brittanniſchen Weiſen oder Druyden
Lebens-Art und Anſehen der Koͤniglichen vorgezogen. Jhres Haupts Verehrung/ Un-
terricht der Jugend und Eydes-Pflicht. Jhre Sprache und Schrifft/ Speiſe faſten
und Keuſchheit/ ingleichen ihrer Seckte Unterſcheid. Des deutſchen Frauen-Zimmers
ſonderbare Klugheit/ Anſehen/ Wahrſagungen und Zauberey. Der Druyden Opffer/
Heiligthum und Verehrung gewiſſer Baͤume; Jhre Lehre allzu heilig was ver-
gaͤngliches zu ſchreiben. Jhre Leichen-Gedaͤchtniße und Meynung von der menſchli-
chen Seele. Der Aberglaube und Veraͤnderung des Gottesdienſts gefaͤhrlich/ die Ge-
meinſchafft einem Reiche nuͤtzlich. Blinder Gehorſam ein Werck unvernuͤnfftiger
Thiere/ wie die Pruͤfungen der Warheit ein Thun der Menſchen. Unter dem Theut
oder Thuiſto der Schoͤpffer der Welt oder Mercur angedeutet/ welchen die alten Deut-
ſchen nebſt dem Hercules und vielen andern zu Schutz-Goͤttern erwehlet. Der Mond
in beſonderer Betrachtung unter ihnen. Furcht und Einbildung die groͤſte Gemuͤths-
Kranckheit. Allerhand aberglaubiſche Urtheile uͤber Sonn und Mond die groͤſten
Lichter der Welt und derer mehr mahlige Verfinſterungen. Des erſten Druys Sera-
pio in Deutſchland mit nachdencklichen Reymen eingegrabene Wahrſag- und Prophe-
ceyungen. Der klugen und weltweiſen Herrſchafft nicht allezeit die gluͤcklichſte. Gluͤcks-
maͤßigung aber die ſchwerſte. Der Druyden anfaͤngliche Andacht in Scheinheiligkeit/
ihre von außen-glaͤntzende Tugenden in Laſter/ ihre vorgegebene Einigkeit in Zwytracht
verwandelt/ biß ſolche einer der tieffſinnigſten Druyden Divitiack ans Licht geſtellet und
verdammet. Seine daruͤber ausgeſtandene Verfolgung. Eine neuere mehr auf die
Vernunfft gegruͤndete Lehre verurſachet unter den hoͤchſten Haͤuptern Deutſchlands
groſſe Unruhe. Groſſe Niederlage der Eubagiſchen Gallier auf ihres ungluͤcklichen
Fuͤrſtens Rubonors Beylager. Der Samnitiſchen Weiber frevelhaffter Gottesdienſt
geduldet. Der Bataver und Menapier durch den Degen erworbene Freyheit. Vier
an Tugend und Tapfferkeit zu einer Zeit herrſchenden Fuͤrſten Deutſchland ſo ſchaͤd-
lich/ als vier Sonnen dem Himmel. Unter denen der Cheruskiſche Hertzog Aembrich
die Wuͤrde der Feld Herrſchafft davon traͤgt. Des Hertzogs der Alemaͤnner Ario-
viſts kluges Urtheil uͤber ſolcher ausgeſchlagenen Wuͤrde. Des von ſeiner Herrſchafft
verfallenen Fuͤrſtens Orgetorichs wieder den Arioviſt ungluͤcklicher Auffſtand zum
Feuer
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