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Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina. Breslau, 1665.

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dern sie reiniget sich auch bey dem Nero dero-
gestalt: Daß ihre Ankläger gestrafft/ ihre Zu-
gethane aber zu hohen Würden erhoben werden.
Die Gerechtigkeit stellet im Reyen für: Daß
doch endlich die Tugend siege/ die Laster zu
Grunde gehen.

Der Andern Abhandelung.

Als Nero sich die Sabina Poppaea zu der
Wollust und seinem Gefallen zu bringen be-
mühet/ reitzet sie den verliebten Käyser an:
Daß er Octavien verstoßen/ Agrippinen
hinrichten solle; als welche beyde ihr-und
seiner Liebe am Wege stünden. Hier zu hilft
Paris euserst/ und gibt dem Käyser den Rath:
daß er den Otho, umb alle Schälsucht zu ver-
hütten/ zum Landvogte in Portugal machen
solte. Agrippina und Octavia suchen hinge-
gen bey dem Burrhus und Seneca Beystand/
und reitzen sie wider den Käyser beweglich/
aber vergebens an. Als diser Anschlag ihnen
fehlet/ bemühen sie sich abermals umbsonst
den Otho zur Eyversucht wegen seines Eh-
weibes wider den Käyser aufzufrischen. Der
Käyser bestätigt und verschickt den Otho als
Landvogt in Portugal. Jn dem Reyen kla-

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dern ſie reiniget ſich auch bey dem Nero dero-
geſtalt: Daß ihre Anklaͤger geſtrafft/ ihre Zu-
gethane aber zu hohẽ Wuͤꝛden erhobẽ werden.
Die Gerechtigkeit ſtellet im Reyen fuͤr: Daß
doch endlich die Tugend ſiege/ die Laſter zu
Grunde gehen.

Der Andern Abhandelung.

Als Nero ſich die Sabina Poppæa zu der
Wolluſt und ſeinem Gefallen zu bringen be-
muͤhet/ reitzet ſie den verliebten Kaͤyſer an:
Daß er Octavien verſtoßen/ Agrippinen
hinrichten ſolle; als welche beyde ihr-und
ſeiner Liebe am Wege ſtuͤnden. Hier zu hilft
Paris euſerſt/ und gibt dem Kaͤyſer den Rath:
daß er den Otho, umb alle Schaͤlſucht zu ver-
huͤtten/ zum Landvogte in Portugal machen
ſolte. Agrippina und Octavia ſuchen hinge-
gen bey dem Burrhus und Seneca Beyſtand/
und reitzen ſie wider den Kaͤyſer beweglich/
aber vergebens an. Als diſer Anſchlag ihnen
fehlet/ bemuͤhen ſie ſich abermals umbſonſt
den Otho zur Eyverſucht wegen ſeines Eh-
weibes wider den Kaͤyſer aufzufriſchen. Der
Kaͤyſer beſtaͤtigt und verſchickt den Otho als
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[0013] dern ſie reiniget ſich auch bey dem Nero dero- geſtalt: Daß ihre Anklaͤger geſtrafft/ ihre Zu- gethane aber zu hohẽ Wuͤꝛden erhobẽ werden. Die Gerechtigkeit ſtellet im Reyen fuͤr: Daß doch endlich die Tugend ſiege/ die Laſter zu Grunde gehen. Der Andern Abhandelung. Als Nero ſich die Sabina Poppæa zu der Wolluſt und ſeinem Gefallen zu bringen be- muͤhet/ reitzet ſie den verliebten Kaͤyſer an: Daß er Octavien verſtoßen/ Agrippinen hinrichten ſolle; als welche beyde ihr-und ſeiner Liebe am Wege ſtuͤnden. Hier zu hilft Paris euſerſt/ und gibt dem Kaͤyſer den Rath: daß er den Otho, umb alle Schaͤlſucht zu ver- huͤtten/ zum Landvogte in Portugal machen ſolte. Agrippina und Octavia ſuchen hinge- gen bey dem Burrhus und Seneca Beyſtand/ und reitzen ſie wider den Kaͤyſer beweglich/ aber vergebens an. Als diſer Anſchlag ihnen fehlet/ bemuͤhen ſie ſich abermals umbſonſt den Otho zur Eyverſucht wegen ſeines Eh- weibes wider den Kaͤyſer aufzufriſchen. Der Kaͤyſer beſtaͤtigt und verſchickt den Otho als Landvogt in Portugal. Jn dem Reyen kla- get )0( 5

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina. Breslau, 1665, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_agrippina_1665/13>, abgerufen am 21.11.2024.