Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Römisches reich das westliche Theil davon/ nemlich Flandern und das Bur-gundische Hertzogthum/ überließ. Gedachtem Lothario gab man auch schuld/ daß er es mit der unzüchtigen und excommunicir- ten Engeltrud hielte/ die ihren Gemahl/ den Graffen zu Arles, Bosonem A. 856. verlassen hatte/ wie sie sich denn/ nachdem sie gantz Franckreich durchstrichen/ an seinem Hofflange Zeit auff- gehalten hat/ und auff seinen Befehl in Concilio zu Metz vor un- schuldig ist erklähret worden. Es straffte ihn auch der gerechte GOtt/ daß er keine rechtmäßige Erben überließ/ sondern nur Sigon. p. 138.zwey natürliche Söhne/ Lotharium, Graffen zu Arles, und von der Waldrade Hugonem, Hertzogen in Lothringen. IV. Aus der andern Linie lebte der Stamm-Vater dersel- V. Aus der dritten Linie lebte damahls der Stamm-Vater der-
Roͤmiſches reich das weſtliche Theil davon/ nemlich Flandern und das Bur-gundiſche Hertzogthum/ uͤberließ. Gedachtem Lothario gab man auch ſchuld/ daß er es mit der unzuͤchtigen und excommunicir- ten Engeltrud hielte/ die ihren Gemahl/ den Graffen zu Arles, Boſonem A. 856. verlaſſen hatte/ wie ſie ſich denn/ nachdem ſie gantz Franckreich durchſtrichen/ an ſeinem Hofflange Zeit auff- gehalten hat/ und auff ſeinen Befehl in Concilio zu Metz vor un- ſchuldig iſt erklaͤhret worden. Es ſtraffte ihn auch der gerechte GOtt/ daß er keine rechtmaͤßige Erben uͤberließ/ ſondern nur Sigon. p. 138.zwey natuͤrliche Soͤhne/ Lotharium, Graffen zu Arles, und von der Waldrade Hugonem, Hertzogen in Lothringen. IV. Aus der andern Linie lebte der Stamm-Vater derſel- V. Aus der dritten Linie lebte damahls der Stamm-Vater der-
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Roͤmiſches
reich das weſtliche Theil davon/ nemlich Flandern und das Bur-
gundiſche Hertzogthum/ uͤberließ. Gedachtem Lothario gab man
auch ſchuld/ daß er es mit der unzuͤchtigen und excommunicir-
ten Engeltrud hielte/ die ihren Gemahl/ den Graffen zu Arles,
Boſonem A. 856. verlaſſen hatte/ wie ſie ſich denn/ nachdem ſie
gantz Franckreich durchſtrichen/ an ſeinem Hofflange Zeit auff-
gehalten hat/ und auff ſeinen Befehl in Concilio zu Metz vor un-
ſchuldig iſt erklaͤhret worden. Es ſtraffte ihn auch der gerechte
GOtt/ daß er keine rechtmaͤßige Erben uͤberließ/ ſondern nur
zwey natuͤrliche Soͤhne/ Lotharium, Graffen zu Arles, und von
der Waldrade Hugonem, Hertzogen in Lothringen.
Sigon. p. 138.
IV.
Aus der andern Linie lebte der Stamm-Vater derſel-
ben Ludwig/ Koͤnig in Deutſchland/ und deſſen Soͤhne/ Carlo-
mann/ Ludwig und Carol der dicke/ unter welche er ſeine Laͤnder
ſchon bey Lebzeiten ausgetheilet hatte/ behielte aber unter ſeinen
Befreundten noch das beſte Lob/ wie er ſich denn auch wieder die
Wenden wohl gehalten hat. Carlomann/ Koͤnig in Baͤyern/
Pannonien/ Caͤrnthen und Maͤhren/ hielte mit Concubinen
haus/ erzeugte auch mit einer den beruͤhmten Arnolph/ welchem
Caͤrnthen zu eigen uͤbergeben wurde/ woſelbſt er wegen ſeines
groſſen Muths in guten Anſehen lebte/ und/ ſeinen Vater nach-
zufolgen unter andern einen unaͤchten Sohn Zendebald von
gar wilder Art zeugte; wiewohl er auch eheliche Soͤhne/ Ludwi-
gen und Arnolphen hatte/ ingleichen eine Tochter Ludgaris, die
dem tugendhafften Hertzog Otten in Sachſen verehlichet wur-
de. Ludwig/ Koͤnig in Oſt-Francken/ Thuͤringen und Frieß-
land/ lebte ſo in der Stille/ daß die Hiſtorien von ihn wenig mel-
den/ wie er denn auch bald ohne Erben verloſchen. Carl der
dicke/ Koͤnig in Schwaben/ hatte nebſt ſeinem Vater das Lob/
daß er der einige aus des groſſen Carls Stamm waͤre/ der die al-
te Tugend noch beſaͤſſe; Gleichwohl ſchreibt man ihm zwey un-
aͤchte Soͤhne zu/ Bernharden und Eberharden/ welchen er her-
nach zum Hertzog in Friaul gemacht.
Sigon Lib. V.
p. 130.
V.
Aus der dritten Linie lebte damahls der Stamm-Vater
der-
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