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Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.

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Zur
Einweihung des Diaconissenhauses
von
Fräulein Sophie v. Tucher.

(Mit Gaben).



Am 12. October 1854.



Der schöne Tag ist endlich aufgegangen,
Ihn schmückt ein holdes herbstlich mildes Licht.
Erfüllt ist nun das sehnliche Verlangen,
Und stille Lust aus jedem Ange spricht.
Von hoher Freude bin auch ich umfangen,
Und meines Herzens Drang bezähm' ich nicht;
Drum bring als Zeichen ich, was ich empfinde,
In heil'ger Siebenzahl ein Angebind.
Zwar groß und reich ist nicht die schlichte Gabe,
Sie will kein Vorrath auf viel Jahre sein -
Der Sinn, den ich damit verbunden habe,
Soll euch, so wünsch ich, mehr als jene sein;
Repräsentiren soll sie euch die Labe
Des Lebens, soll auch Grund und Anlaß sein,
Bei dem Verbrauche öfter dran zu denken,
Daß euch das Andre stets der Herr will schenken.
Er ist es ja, der einst durch den Propheten
Das Mehl der Wittwe mehrte wunderbar,
Der je und je aus allen Erdennöthen
Den Seinen gnädig half so manches Jahr.
Zur
Einweihung des Diaconissenhauses
von
Fräulein Sophie v. Tucher.

(Mit Gaben).



Am 12. October 1854.



Der schöne Tag ist endlich aufgegangen,
Ihn schmückt ein holdes herbstlich mildes Licht.
Erfüllt ist nun das sehnliche Verlangen,
Und stille Lust aus jedem Ange spricht.
Von hoher Freude bin auch ich umfangen,
Und meines Herzens Drang bezähm’ ich nicht;
Drum bring als Zeichen ich, was ich empfinde,
In heil’ger Siebenzahl ein Angebind.
Zwar groß und reich ist nicht die schlichte Gabe,
Sie will kein Vorrath auf viel Jahre sein –
Der Sinn, den ich damit verbunden habe,
Soll euch, so wünsch ich, mehr als jene sein;
Repräsentiren soll sie euch die Labe
Des Lebens, soll auch Grund und Anlaß sein,
Bei dem Verbrauche öfter dran zu denken,
Daß euch das Andre stets der Herr will schenken.
Er ist es ja, der einst durch den Propheten
Das Mehl der Wittwe mehrte wunderbar,
Der je und je aus allen Erdennöthen
Den Seinen gnädig half so manches Jahr.
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[133/0133] Zur Einweihung des Diaconissenhauses von Fräulein Sophie v. Tucher. (Mit Gaben). Am 12. October 1854. Der schöne Tag ist endlich aufgegangen, Ihn schmückt ein holdes herbstlich mildes Licht. Erfüllt ist nun das sehnliche Verlangen, Und stille Lust aus jedem Ange spricht. Von hoher Freude bin auch ich umfangen, Und meines Herzens Drang bezähm’ ich nicht; Drum bring als Zeichen ich, was ich empfinde, In heil’ger Siebenzahl ein Angebind. Zwar groß und reich ist nicht die schlichte Gabe, Sie will kein Vorrath auf viel Jahre sein – Der Sinn, den ich damit verbunden habe, Soll euch, so wünsch ich, mehr als jene sein; Repräsentiren soll sie euch die Labe Des Lebens, soll auch Grund und Anlaß sein, Bei dem Verbrauche öfter dran zu denken, Daß euch das Andre stets der Herr will schenken. Er ist es ja, der einst durch den Propheten Das Mehl der Wittwe mehrte wunderbar, Der je und je aus allen Erdennöthen Den Seinen gnädig half so manches Jahr.

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/133>, abgerufen am 22.12.2024.