dancken auf eine besondere geheime Weise gerühret, so heilsam seyn können. Wenigstens bezeuget diese wahrhafte, jedoch vielen unglaubliche Geschichte, daß die Seele einen sehr grossen Antheil an der Ge- sundheit, Kranckheit und Genesung unsers Cör- pers habe, welches, anderer zugeschweigen, der be- rühmte Hofmann in der gründlichen Anweisung P. l. Sect. IV. hinlänglich ausgeführet etc. etc. Jch ge- dencke hievon mit mehrerem in meinen Centuriis ob- servat. medicar. zu handeln.
No. IX. Auszug eines Schreibens an den Verfasser Niedersachsischer Nachrichten vom 24. Märtza. c.
Der neulich angeführte Casus medicinalis, von der kräftigen Wirckung einer deutschen Poesie des Hrn. Prof. Philippi, hat mir sehr wohl gefallen. Lassen Sie sich doch, gegen ihre gefaßte Meynung, bewegen, dieses heilsamen Mannes noch einmahl zu gedencken, und geben durch Einrückung meiner Ge- dancken, wenn es nicht ferner geschehen soll, dem Eloquentz-Nagel den lezten Schlag auf den Kopf. Es hat der Hr. Prof. neulich eine Schrift ausfliegen lassen, von 2. und einem halben Bogen in 8. welche mein Diener in einer alten Käse-Bude gekauft, zum Durchlesen mit nach Hause genommen, mir endlich als was neues und lächerliches überreicht hat, und die ich Jhnen nunmehro ebenfalls zum Besehen über- schicke. Setzen Sie doch ihren gantzen Titel hin, weil er den völligen Jnhalt so schön für Augen legt. (Da ist er.) Wunderseltsames Fündel-Kind,
wel-
F f f 4
(o)
dancken auf eine beſondere geheime Weiſe geruͤhret, ſo heilſam ſeyn koͤnnen. Wenigſtens bezeuget dieſe wahrhafte, jedoch vielen unglaubliche Geſchichte, daß die Seele einen ſehr groſſen Antheil an der Ge- ſundheit, Kranckheit und Geneſung unſers Coͤr- pers habe, welches, anderer zugeſchweigen, der be- ruͤhmte Hofmann in der gruͤndlichen Anweiſung P. l. Sect. IV. hinlaͤnglich ausgefuͤhret ꝛc. ꝛc. Jch ge- dencke hievon mit mehrerem in meinen Centuriis ob- ſervat. medicar. zu handeln.
No. IX. Auszug eines Schreibens an den Verfaſſer Niederſachſiſcher Nachrichten vom 24. Maͤrtza. c.
Der neulich angefuͤhrte Caſus medicinalis, von der kraͤftigen Wirckung einer deutſchen Poeſie des Hrn. Prof. Philippi, hat mir ſehr wohl gefallen. Laſſen Sie ſich doch, gegen ihre gefaßte Meynung, bewegen, dieſes heilſamen Mannes noch einmahl zu gedencken, und geben durch Einruͤckung meiner Ge- dancken, wenn es nicht ferner geſchehen ſoll, dem Eloquentz-Nagel den lezten Schlag auf den Kopf. Es hat der Hr. Prof. neulich eine Schrift ausfliegen laſſen, von 2. und einem halben Bogen in 8. welche mein Diener in einer alten Kaͤſe-Bude gekauft, zum Durchleſen mit nach Hauſe genommen, mir endlich als was neues und laͤcherliches uͤberreicht hat, und die ich Jhnen nunmehro ebenfalls zum Beſehen uͤber- ſchicke. Setzen Sie doch ihren gantzen Titel hin, weil er den voͤlligen Jnhalt ſo ſchoͤn fuͤr Augen legt. (Da iſt er.) Wunderſeltſames Fuͤndel-Kind,
wel-
F f f 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0915"n="823"/><fwplace="top"type="header">(<hirendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
dancken auf eine beſondere geheime Weiſe geruͤhret,<lb/>ſo heilſam ſeyn koͤnnen. Wenigſtens bezeuget dieſe<lb/>
wahrhafte, jedoch vielen unglaubliche Geſchichte,<lb/>
daß die Seele einen ſehr groſſen Antheil an der Ge-<lb/>ſundheit, Kranckheit und Geneſung unſers Coͤr-<lb/>
pers habe, welches, anderer zugeſchweigen, der be-<lb/>
ruͤhmte <hirendition="#fr">Hofmann</hi> in der gruͤndlichen Anweiſung <hirendition="#aq">P.<lb/>
l. Sect. IV.</hi> hinlaͤnglich ausgefuͤhret ꝛc. ꝛc. Jch ge-<lb/>
dencke hievon mit mehrerem in meinen <hirendition="#aq">Centuriis ob-<lb/>ſervat. medicar.</hi> zu handeln.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">No. IX.</hi><lb/><hirendition="#fr">Auszug eines Schreibens an den Verfaſſer<lb/>
Niederſachſiſcher Nachrichten<lb/>
vom 24. Maͤrtz</hi><hirendition="#aq">a. c.</hi></head><lb/><p>Der neulich angefuͤhrte <hirendition="#aq">Caſus medicinalis,</hi> von<lb/>
der kraͤftigen Wirckung einer deutſchen Poeſie des<lb/>
Hrn. Prof. <hirendition="#fr">Philippi,</hi> hat mir ſehr wohl gefallen.<lb/>
Laſſen Sie ſich doch, gegen ihre gefaßte Meynung,<lb/>
bewegen, dieſes heilſamen Mannes noch einmahl zu<lb/>
gedencken, und geben durch Einruͤckung meiner Ge-<lb/>
dancken, wenn es nicht ferner geſchehen ſoll, dem<lb/>
Eloquentz-Nagel den lezten Schlag auf den Kopf.<lb/>
Es hat der Hr. Prof. neulich eine Schrift ausfliegen<lb/>
laſſen, von 2. und einem halben Bogen in 8. welche<lb/>
mein Diener in einer alten Kaͤſe-Bude gekauft, zum<lb/>
Durchleſen mit nach Hauſe genommen, mir endlich<lb/>
als was neues und laͤcherliches uͤberreicht hat, und<lb/>
die ich Jhnen nunmehro ebenfalls zum Beſehen uͤber-<lb/>ſchicke. Setzen Sie doch ihren gantzen Titel hin,<lb/>
weil er den voͤlligen Jnhalt ſo ſchoͤn fuͤr Augen legt.<lb/>
(Da iſt er.) Wunderſeltſames <hirendition="#fr">Fuͤndel-Kind,</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">F f f 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">wel-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[823/0915]
(o)
dancken auf eine beſondere geheime Weiſe geruͤhret,
ſo heilſam ſeyn koͤnnen. Wenigſtens bezeuget dieſe
wahrhafte, jedoch vielen unglaubliche Geſchichte,
daß die Seele einen ſehr groſſen Antheil an der Ge-
ſundheit, Kranckheit und Geneſung unſers Coͤr-
pers habe, welches, anderer zugeſchweigen, der be-
ruͤhmte Hofmann in der gruͤndlichen Anweiſung P.
l. Sect. IV. hinlaͤnglich ausgefuͤhret ꝛc. ꝛc. Jch ge-
dencke hievon mit mehrerem in meinen Centuriis ob-
ſervat. medicar. zu handeln.
No. IX.
Auszug eines Schreibens an den Verfaſſer
Niederſachſiſcher Nachrichten
vom 24. Maͤrtz a. c.
Der neulich angefuͤhrte Caſus medicinalis, von
der kraͤftigen Wirckung einer deutſchen Poeſie des
Hrn. Prof. Philippi, hat mir ſehr wohl gefallen.
Laſſen Sie ſich doch, gegen ihre gefaßte Meynung,
bewegen, dieſes heilſamen Mannes noch einmahl zu
gedencken, und geben durch Einruͤckung meiner Ge-
dancken, wenn es nicht ferner geſchehen ſoll, dem
Eloquentz-Nagel den lezten Schlag auf den Kopf.
Es hat der Hr. Prof. neulich eine Schrift ausfliegen
laſſen, von 2. und einem halben Bogen in 8. welche
mein Diener in einer alten Kaͤſe-Bude gekauft, zum
Durchleſen mit nach Hauſe genommen, mir endlich
als was neues und laͤcherliches uͤberreicht hat, und
die ich Jhnen nunmehro ebenfalls zum Beſehen uͤber-
ſchicke. Setzen Sie doch ihren gantzen Titel hin,
weil er den voͤlligen Jnhalt ſo ſchoͤn fuͤr Augen legt.
(Da iſt er.) Wunderſeltſames Fuͤndel-Kind,
wel-
F f f 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 823. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/915>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.