Hiermit beurlaube ich mich von dem geneigten Leser, und schmeichele mir mit der angenehmen Einbildung, es so gemacht zu haben, daß er mit mir zufrieden seyn wird.
Von meinen Widersachern kan ich mir dieses nicht versprechen: Denn die muß, natürlicher Wei- se, ein so unvermutheter und scharfer Angrif in die äusserste Bestürtzung setzen. Es kan ihnen unmög- lich gefallen, daß ich sie so gewaltig zu Boden ge- schlagen habe. Wenn sie wären wie andere Leu- te, so würde diese Niederlage sie zu Friedens-Ge- dancken bringen: Allein da mir ihr harter Sinn, und unbezwinglicher Helden-Muth bekannt ist, so kan ich dieses ohne Thorheit nicht hofen. Doch glaube ich, der Sieg, den ich in dieser Schrift über sie befochten habe, werde wenigstens so viel bey ihnen würcken, daß sie, nur auf einige Mi- nuten, einen Stillstand der Waffen mit uns ein- gehen, und meine Friedens-Vorschläge anhören.
Jn dieser Zuversicht hebe ich meine Augen em- por, und ersuche sie aufs freundlichste, dasjenige, was ich, im Nahmen meiner Brüder, gegen sie
vor-
(o)
Beſchluß.
Hiermit beurlaube ich mich von dem geneigten Leſer, und ſchmeichele mir mit der angenehmen Einbildung, es ſo gemacht zu haben, daß er mit mir zufrieden ſeyn wird.
Von meinen Widerſachern kan ich mir dieſes nicht verſprechen: Denn die muß, natuͤrlicher Wei- ſe, ein ſo unvermutheter und ſcharfer Angrif in die aͤuſſerſte Beſtuͤrtzung ſetzen. Es kan ihnen unmoͤg- lich gefallen, daß ich ſie ſo gewaltig zu Boden ge- ſchlagen habe. Wenn ſie waͤren wie andere Leu- te, ſo wuͤrde dieſe Niederlage ſie zu Friedens-Ge- dancken bringen: Allein da mir ihr harter Sinn, und unbezwinglicher Helden-Muth bekannt iſt, ſo kan ich dieſes ohne Thorheit nicht hofen. Doch glaube ich, der Sieg, den ich in dieſer Schrift uͤber ſie befochten habe, werde wenigſtens ſo viel bey ihnen wuͤrcken, daß ſie, nur auf einige Mi- nuten, einen Stillſtand der Waffen mit uns ein- gehen, und meine Friedens-Vorſchlaͤge anhoͤren.
Jn dieſer Zuverſicht hebe ich meine Augen em- por, und erſuche ſie aufs freundlichſte, dasjenige, was ich, im Nahmen meiner Bruͤder, gegen ſie
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(o)
Beſchluß.
Hiermit beurlaube ich mich von dem geneigten
Leſer, und ſchmeichele mir mit der angenehmen
Einbildung, es ſo gemacht zu haben, daß er mit
mir zufrieden ſeyn wird.
Von meinen Widerſachern kan ich mir dieſes
nicht verſprechen: Denn die muß, natuͤrlicher Wei-
ſe, ein ſo unvermutheter und ſcharfer Angrif in die
aͤuſſerſte Beſtuͤrtzung ſetzen. Es kan ihnen unmoͤg-
lich gefallen, daß ich ſie ſo gewaltig zu Boden ge-
ſchlagen habe. Wenn ſie waͤren wie andere Leu-
te, ſo wuͤrde dieſe Niederlage ſie zu Friedens-Ge-
dancken bringen: Allein da mir ihr harter Sinn,
und unbezwinglicher Helden-Muth bekannt iſt, ſo
kan ich dieſes ohne Thorheit nicht hofen. Doch
glaube ich, der Sieg, den ich in dieſer Schrift
uͤber ſie befochten habe, werde wenigſtens ſo viel
bey ihnen wuͤrcken, daß ſie, nur auf einige Mi-
nuten, einen Stillſtand der Waffen mit uns ein-
gehen, und meine Friedens-Vorſchlaͤge anhoͤren.
Jn dieſer Zuverſicht hebe ich meine Augen em-
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/662>, abgerufen am 21.11.2024.
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