Lilienthal, Otto: Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik. Berlin, 1889.diese Eigentümlichkeit. Besonders aber zeichnet sich die 18. Der Kraftaufwand beim Fliegen auf der Stelle. Solange beim Fliegen die Flügel nur auf- und nieder- Die Anstrengung zur Massenbewegung der Flügel kann Bei vorteilhafter Flügelschlageinteilung, wenn also etwas Hierin ist bereits die pendelartige Bewegung der Flügel diese Eigentümlichkeit. Besonders aber zeichnet sich die 18. Der Kraftaufwand beim Fliegen auf der Stelle. Solange beim Fliegen die Flügel nur auf- und nieder- Die Anstrengung zur Massenbewegung der Flügel kann Bei vorteilhafter Flügelschlageinteilung, wenn also etwas Hierin ist bereits die pendelartige Bewegung der Flügel <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb n="56" facs="#f0072"/> diese Eigentümlichkeit. Besonders aber zeichnet sich die<lb/> Krähe dadurch aus, daſs sie zuweilen sehr beträchtliche, auf-<lb/> fallend leicht erkennbare Beschleunigung der Flügelhebung<lb/> gepaart mit lamgsamer Flügelsenkung anwendet.</p> </div><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">18. Der Kraftaufwand beim Fliegen auf der Stelle.</hi> </head><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <p>Solange beim Fliegen die Flügel nur auf- und nieder-<lb/> schlagen in der sie umgebenden Luft, also kein Vorwärts-<lb/> fliegen gegen die Luft stattfindet, welches der Kürze wegen<lb/> mit „Fliegen auf der Stelle“ bezeichnet werden möge, giebt<lb/> das vorstehende Rechnungsmaterial einen ungefähren Anhalt<lb/> für die Gröſse der bei diesem Fliegen erforderlichen Arbeit.</p><lb/> <p>Die Anstrengung zur Massenbewegung der Flügel kann<lb/> man vernachlässigen, weil die Flügel gerade an ihren schnell<lb/> bewegten Enden nur aus Federn bestehen. Ebenso sei zu-<lb/> nächst der Luftwiderstand vernachlässigt, welcher beim Heben<lb/> der Flügel entsteht.</p><lb/> <p>Bei vorteilhafter Flügelschlageinteilung, wenn also etwas<lb/> schneller aufwärts als abwärts geschlagen wird, kann man<lb/> dann nach dem vorigen Abschnitt für das Fliegen auf der<lb/> Stelle den Kraftaufwand <hi rendition="#i">A</hi> = 1,<hi rendition="#sub">29</hi> <hi rendition="#fr">A</hi> annehmen, wobei <hi rendition="#fr">A</hi> = <hi rendition="#i">G</hi> · <hi rendition="#i">v</hi><lb/> ist, und <hi rendition="#i">v</hi> sich nach der Gleichung: <hi rendition="#i">L</hi> = 10 · 0,<hi rendition="#sub">13</hi> · <hi rendition="#i">F</hi> · <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sup">2</hi> des<lb/> Abschnittes 16 jetzt aus der Gleichung: <hi rendition="#i">G</hi> = 10 · 0,<hi rendition="#sub">13</hi> · <hi rendition="#i">F</hi> · <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sup">2</hi><lb/> bestimmt.</p><lb/> <p>Hierin ist bereits die pendelartige Bewegung der Flügel<lb/> berücksichtigt, und es folgt<lb/><formula/> Durch Einsetzen dieses Wertes erhält man <formula/><lb/> und <formula/><lb/><formula/> wird einen für die einzelnen Vogelarten annähernd<lb/> sich gleich bleibenden Wert vorstellen. Bei vielen groſsen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0072]
diese Eigentümlichkeit. Besonders aber zeichnet sich die
Krähe dadurch aus, daſs sie zuweilen sehr beträchtliche, auf-
fallend leicht erkennbare Beschleunigung der Flügelhebung
gepaart mit lamgsamer Flügelsenkung anwendet.
18. Der Kraftaufwand beim Fliegen auf der Stelle.
Solange beim Fliegen die Flügel nur auf- und nieder-
schlagen in der sie umgebenden Luft, also kein Vorwärts-
fliegen gegen die Luft stattfindet, welches der Kürze wegen
mit „Fliegen auf der Stelle“ bezeichnet werden möge, giebt
das vorstehende Rechnungsmaterial einen ungefähren Anhalt
für die Gröſse der bei diesem Fliegen erforderlichen Arbeit.
Die Anstrengung zur Massenbewegung der Flügel kann
man vernachlässigen, weil die Flügel gerade an ihren schnell
bewegten Enden nur aus Federn bestehen. Ebenso sei zu-
nächst der Luftwiderstand vernachlässigt, welcher beim Heben
der Flügel entsteht.
Bei vorteilhafter Flügelschlageinteilung, wenn also etwas
schneller aufwärts als abwärts geschlagen wird, kann man
dann nach dem vorigen Abschnitt für das Fliegen auf der
Stelle den Kraftaufwand A = 1,29 A annehmen, wobei A = G · v
ist, und v sich nach der Gleichung: L = 10 · 0,13 · F · v2 des
Abschnittes 16 jetzt aus der Gleichung: G = 10 · 0,13 · F · v2
bestimmt.
Hierin ist bereits die pendelartige Bewegung der Flügel
berücksichtigt, und es folgt
[FORMEL] Durch Einsetzen dieses Wertes erhält man [FORMEL]
und [FORMEL]
[FORMEL] wird einen für die einzelnen Vogelarten annähernd
sich gleich bleibenden Wert vorstellen. Bei vielen groſsen
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Zitationshilfe: | Lilienthal, Otto: Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik. Berlin, 1889, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lilienthal_vogelflug_1889/72>, abgerufen am 02.03.2025. |