Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.Die Bewegungserscheinungen res Maß von Lebenskraft zu mechanischen Effekten verwendbar.Denken wir uns nun, daß der ganzen Oberfläche des Theorie der Krankheit. Ein jeder Stoff oder Materie, eine jede chemische oder Tod heißt der Zustand, wo aller Widerstand der Lebens- Die Bewegungserſcheinungen res Maß von Lebenskraft zu mechaniſchen Effekten verwendbar.Denken wir uns nun, daß der ganzen Oberfläche des Theorie der Krankheit. Ein jeder Stoff oder Materie, eine jede chemiſche oder Tod heißt der Zuſtand, wo aller Widerſtand der Lebens- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0284" n="260"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bewegungserſcheinungen</hi></fw><lb/> res Maß von Lebenskraft zu mechaniſchen Effekten verwendbar.</p><lb/> <p>Denken wir uns nun, daß der ganzen Oberfläche des<lb/> Körpers Wärme entzogen wird, ſo wird die ganze Wirkung<lb/> des Sauerſtoffs der Haut zugelenkt werden, in kurzer Zeit<lb/> muß der Stoffwechſel im ganzen Körper zunehmen; das Fett,<lb/> ſo wie alle Beſtandtheile des Thierkörpers, welche die Fähig-<lb/> keit haben, mit dem in größerer Quantität zugeführten Sauer-<lb/> ſtoff ſich zu verbinden, werden in der Form von Sauerſtoff-<lb/> verbindungen aus dem Körper treten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Theorie der Krankheit</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Ein jeder Stoff oder Materie, eine jede chemiſche oder<lb/> mechaniſche Thätigkeit, welche die Wiederherſtellung des Gleich-<lb/> gewichtes in den Aeußerungen der Urſachen des Verbrauches<lb/> und Erſatzes in der Art ändert oder ſtört, daß ſich ihre<lb/> Wirkung den Urſachen des Verbrauches hinzufügt, heißt<lb/><hi rendition="#g">Krankheits-Urſache</hi>; es entſteht <hi rendition="#g">Krankheit</hi>, wenn die<lb/> Summe von Lebenskraft, welche alle Urſachen von Störun-<lb/> gen aufzuheben ſtrebt (wenn alſo der Widerſtand der Lebens-<lb/> kraft), kleiner iſt, als die einwirkende, ſtörende Thätigkeit.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Tod</hi> heißt der Zuſtand, wo aller Widerſtand der Lebens-<lb/> kraft völlig aufhört; ſo lange dieſer Zuſtand nicht eintritt,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [260/0284]
Die Bewegungserſcheinungen
res Maß von Lebenskraft zu mechaniſchen Effekten verwendbar.
Denken wir uns nun, daß der ganzen Oberfläche des
Körpers Wärme entzogen wird, ſo wird die ganze Wirkung
des Sauerſtoffs der Haut zugelenkt werden, in kurzer Zeit
muß der Stoffwechſel im ganzen Körper zunehmen; das Fett,
ſo wie alle Beſtandtheile des Thierkörpers, welche die Fähig-
keit haben, mit dem in größerer Quantität zugeführten Sauer-
ſtoff ſich zu verbinden, werden in der Form von Sauerſtoff-
verbindungen aus dem Körper treten.
Theorie der Krankheit.
Ein jeder Stoff oder Materie, eine jede chemiſche oder
mechaniſche Thätigkeit, welche die Wiederherſtellung des Gleich-
gewichtes in den Aeußerungen der Urſachen des Verbrauches
und Erſatzes in der Art ändert oder ſtört, daß ſich ihre
Wirkung den Urſachen des Verbrauches hinzufügt, heißt
Krankheits-Urſache; es entſteht Krankheit, wenn die
Summe von Lebenskraft, welche alle Urſachen von Störun-
gen aufzuheben ſtrebt (wenn alſo der Widerſtand der Lebens-
kraft), kleiner iſt, als die einwirkende, ſtörende Thätigkeit.
Tod heißt der Zuſtand, wo aller Widerſtand der Lebens-
kraft völlig aufhört; ſo lange dieſer Zuſtand nicht eintritt,
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