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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.

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Respiration und Ernährung.
3 Pfund, dem täglichen Abgang nach Boussingault)
finden müßten, nicht so klein, daß sie nicht mit Leichtigkeit
durch die Analyse nachweisbar wäre (sie betrüge nach dieser
Voraussetzung nahe an 0,8 pCt.), allein, wie bemerkt, die
meisten Beobachter haben keine Phosphorsäure darin auffin-
den können.

Die Phosphorsäure, welche in Folge der Umsetzung der
Gebilde in der Form von löslichem phosphorsauren Alkali
erzeugt wird, kehrt offenbar bei diesen Thieren in den
Organismus zurück, der sie zur Bildung der Gehirn- und
Nervensubstanz nicht entbehren kann.

Bei den pflanzenfressenden Thieren, die eine verhältniß-
mäßig so kleine Quantität von Phosphor oder phosphor-
sauren Salzen genießen, sammelt der Organismus offenbar
alle durch die Umsetzung der Gebilde erzeugten löslichen
phosphorsauren Salze, und verwendet sie zur Ausbildung
der Knochen und der phosphorhaltigen Bestandtheile des
Gehirns; die Secretionsorgane scheiden sie von dem Blute
nicht ab. Die durch Stoffwechsel in Freiheit gesetzte Phos-
phorsäure tritt nicht als phosphorsaures Natron aus; wir
finden sie in den festen Excrementen in der Form von un-
löslichen phosphorsauren Erden.

XVI.

Vergleichen wir die Fähigkeit der Zunahme an Masse,
die Kraft der Assimilation in den gras- und fleischfressenden

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Reſpiration und Ernährung.
3 Pfund, dem täglichen Abgang nach Bouſſingault)
finden müßten, nicht ſo klein, daß ſie nicht mit Leichtigkeit
durch die Analyſe nachweisbar wäre (ſie betrüge nach dieſer
Vorausſetzung nahe an 0,8 pCt.), allein, wie bemerkt, die
meiſten Beobachter haben keine Phosphorſäure darin auffin-
den können.

Die Phosphorſäure, welche in Folge der Umſetzung der
Gebilde in der Form von löslichem phosphorſauren Alkali
erzeugt wird, kehrt offenbar bei dieſen Thieren in den
Organismus zurück, der ſie zur Bildung der Gehirn- und
Nervenſubſtanz nicht entbehren kann.

Bei den pflanzenfreſſenden Thieren, die eine verhältniß-
mäßig ſo kleine Quantität von Phosphor oder phosphor-
ſauren Salzen genießen, ſammelt der Organismus offenbar
alle durch die Umſetzung der Gebilde erzeugten löslichen
phosphorſauren Salze, und verwendet ſie zur Ausbildung
der Knochen und der phosphorhaltigen Beſtandtheile des
Gehirns; die Secretionsorgane ſcheiden ſie von dem Blute
nicht ab. Die durch Stoffwechſel in Freiheit geſetzte Phos-
phorſäure tritt nicht als phosphorſaures Natron aus; wir
finden ſie in den feſten Excrementen in der Form von un-
löslichen phosphorſauren Erden.

XVI.

Vergleichen wir die Fähigkeit der Zunahme an Maſſe,
die Kraft der Aſſimilation in den gras- und fleiſchfreſſenden

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[81/0105] Reſpiration und Ernährung. 3 Pfund, dem täglichen Abgang nach Bouſſingault) finden müßten, nicht ſo klein, daß ſie nicht mit Leichtigkeit durch die Analyſe nachweisbar wäre (ſie betrüge nach dieſer Vorausſetzung nahe an 0,8 pCt.), allein, wie bemerkt, die meiſten Beobachter haben keine Phosphorſäure darin auffin- den können. Die Phosphorſäure, welche in Folge der Umſetzung der Gebilde in der Form von löslichem phosphorſauren Alkali erzeugt wird, kehrt offenbar bei dieſen Thieren in den Organismus zurück, der ſie zur Bildung der Gehirn- und Nervenſubſtanz nicht entbehren kann. Bei den pflanzenfreſſenden Thieren, die eine verhältniß- mäßig ſo kleine Quantität von Phosphor oder phosphor- ſauren Salzen genießen, ſammelt der Organismus offenbar alle durch die Umſetzung der Gebilde erzeugten löslichen phosphorſauren Salze, und verwendet ſie zur Ausbildung der Knochen und der phosphorhaltigen Beſtandtheile des Gehirns; die Secretionsorgane ſcheiden ſie von dem Blute nicht ab. Die durch Stoffwechſel in Freiheit geſetzte Phos- phorſäure tritt nicht als phosphorſaures Natron aus; wir finden ſie in den feſten Excrementen in der Form von un- löslichen phosphorſauren Erden. XVI. Vergleichen wir die Fähigkeit der Zunahme an Maſſe, die Kraft der Aſſimilation in den gras- und fleiſchfreſſenden 6

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Zitationshilfe: Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_physiologie_1842/105>, abgerufen am 21.11.2024.