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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. V. vom Rad und Getriebe. Tab. XIV.
nes, biß zu dem andern, welche man mit dem Circkel in 7 gleiche Theile eingetheilet, und da-
von 3 zur Dicke des Kammes, und etwas weniger als 4 zu dem Stab des Getriebes ni&tm;et.

Es muß aber der Stab des Getriebes F auch also stehen, daß sein Centrum oder
Diameter accurat mit der Linie e des Kammes G eintrifft, und in e, oder dem Aus-
rechnungs-Punct, beyde eine Linie machen.

§. 90.
Den Radium und die Peripherie zu dem Getriebe zu finden.

Man thut am besten, wenn man solches durch den Radium oder Peripherie des
Rades suchet; denn soll das Getrieb zwey mahl umlauffen, ehe das Rad einmahl, so muß
accurat die halbe Peripherie des Rades die Peripherie des Getriebes geben, und also
in diesem Fall der halbe Diameter des Rades den Diameter des Getriebes; soll das Ge-
triebe drey mahl umlauffen, ist es der dritte Theil, bey vier mahl der vierdte Theil, u. s. f.

Als in unserm Exempel sey der Diameter des Rades 6 Fuß, und das Getriebe soll
6 mahl umlauffen, ehe das Rad einmahl, so dividiret die 6 Fuß mit 6, giebt 1 Fuß. Die
Peripherie hierzu zu finden, setzet man wieder: 7 giebet 22, was 1 Fuß oder 12 Zoll?
Machet 3 Fuß 1 Zoll zum Diameter, oder man dividire die Peripherie von 6 Fuß, so
18 Zoll beträget, giebt solche auch der Peripherie 3 Fuß 1 Zoll, ohne dem kleinen Bruch;
und also muß ein Radius des Getriebes biß in die Centra der Trieb-Stecken 3 Fuß 1 Zoll
seyn. Man mercke aber, daß der Radius des Rades auch biß in die Theilungs-Linie b c d
Fig. I.
oder von a biß b c d Fig. VI. a genommen sey.

Ein ander Exempel:

Es sey Fig. VI. a das Rad A, dessen Radius a d 4 Fuß oder 48 Zoll, ist die Pe-
ripherie
12 Fuß 6 Zoll, hierzu soll ein Getriebe kommen, so zweymahl umlaufft bey einem
Umlauff des Rades, will man nun den Radium haben des Getriebes, so dividiret man
4 Fuß mit 2, giebt 2 Fuß, oder die Helffte von a d, nehmet und ziehet mit dieser, als dem
Radio des Getriebes f g die Circkel-Linie g h i k zur Austheilung der Getrieb-Stäbe.

Fig. VII. weiset wie die Theilungs-Linien des Rades und Getriebes einander in ihren
Diametris berühren müssen.

§. 91.

Bey dem Kämmen und Getrieben, so in Mühlen und grossen Wasser-Kün-
sten gebrauchet werden, ist die Weite der Kämme selten unter 4 Zoll, und wenig
über 5 Zoll genommen, weil jene alsdenn zu schwach, diese aber allzustarck wer-
den.
Zum Exempel dienet hier Fig. I. da ein Stück eines Getriebes in ein Stern-Rad, und
Fig. II. da es ins Kamm-Rad greiffet. Die Kamm-Weite, von einem Mittel biß zum an-
dern ist in 7 Theil getheilet, davon der Kamm 3, und der Stab etwas weniger als 4 hat. Die
Höhe des Kammes ist über der Theilungs-Linie 2, und unter derselben 21/2 Theil. Die Run-
dung wird oben dem Kamm gegeben, wenn am Ende der Linie a b Fig. V. der Circkel in a
gesetzet, und mit dem andern Fuß der Bogen b c, und also, daß aus b der Bogen a d ge-
machet wird.

Die Kämme im Kamm-Rade A B C Fig. II. werden nicht viereckigt, sondern
bekommen gegen den Stab des Getriebs eine Circkel-Rundung. Sturm hat solche mit der
Dicke des Kamms gemacht; Als Fig. IV. aus dem Punct a, ich habe solche aus dem Punct
b als doppelte Kamm-Dicke gemachet. Peter Limbuorg in seinem Moolebock Tab.
XII.
und XIII. nimmt 3 Theil zum Radio, als hier dem Puncte c.

So wohl im Stern- als Kamm-Rade werden die scharffen Ecken in etwas gebrochen,
daß es sich nicht so schiefert, wie Fig. V. bey e f und Fig. VI. a b zu sehen.

Die Zapffen der Kämme werden zwar anfangs meistens viereckigt ausgearbeitet, wie

Fig V.

Cap. V. vom Rad und Getriebe. Tab. XIV.
nes, biß zu dem andern, welche man mit dem Circkel in 7 gleiche Theile eingetheilet, und da-
von 3 zur Dicke des Kammes, und etwas weniger als 4 zu dem Stab des Getriebes ni&tm;et.

Es muß aber der Stab des Getriebes F auch alſo ſtehen, daß ſein Centrum oder
Diameter accurat mit der Linie e des Kammes G eintrifft, und in e, oder dem Aus-
rechnungs-Punct, beyde eine Linie machen.

§. 90.
Den Radium und die Peripherie zu dem Getriebe zu finden.

Man thut am beſten, wenn man ſolches durch den Radium oder Peripherie des
Rades ſuchet; denn ſoll das Getrieb zwey mahl umlauffen, ehe das Rad einmahl, ſo muß
accurat die halbe Peripherie des Rades die Peripherie des Getriebes geben, und alſo
in dieſem Fall der halbe Diameter des Rades den Diameter des Getriebes; ſoll das Ge-
triebe drey mahl umlauffen, iſt es der dritte Theil, bey vier mahl der vierdte Theil, u. ſ. f.

Als in unſerm Exempel ſey der Diameter des Rades 6 Fuß, und das Getriebe ſoll
6 mahl umlauffen, ehe das Rad einmahl, ſo dividiret die 6 Fuß mit 6, giebt 1 Fuß. Die
Peripherie hierzu zu finden, ſetzet man wieder: 7 giebet 22, was 1 Fuß oder 12 Zoll?
Machet 3 Fuß 1 Zoll zum Diameter, oder man dividire die Peripherie von 6 Fuß, ſo
18 Zoll betraͤget, giebt ſolche auch der Peripherie 3 Fuß 1 Zoll, ohne dem kleinen Bruch;
und alſo muß ein Radius des Getriebes biß in die Centra der Trieb-Stecken 3 Fuß 1 Zoll
ſeyn. Man mercke aber, daß der Radius des Rades auch biß in die Theilungs-Linie b c d
Fig. I.
oder von a biß b c d Fig. VI. a genommen ſey.

Ein ander Exempel:

Es ſey Fig. VI. a das Rad A, deſſen Radius a d 4 Fuß oder 48 Zoll, iſt die Pe-
ripherie
12 Fuß 6 Zoll, hierzu ſoll ein Getriebe kommen, ſo zweymahl umlaufft bey einem
Umlauff des Rades, will man nun den Radium haben des Getriebes, ſo dividiret man
4 Fuß mit 2, giebt 2 Fuß, oder die Helffte von a d, nehmet und ziehet mit dieſer, als dem
Radio des Getriebes f g die Circkel-Linie g h i k zur Austheilung der Getrieb-Staͤbe.

Fig. VII. weiſet wie die Theilungs-Linien des Rades und Getriebes einander in ihren
Diametris beruͤhren muͤſſen.

§. 91.

Bey dem Kaͤmmen und Getrieben, ſo in Muͤhlen und groſſen Waſſer-Kuͤn-
ſten gebrauchet werden, iſt die Weite der Kaͤmme ſelten unter 4 Zoll, und wenig
uͤber 5 Zoll genommen, weil jene alsdenn zu ſchwach, dieſe aber allzuſtarck wer-
den.
Zum Exempel dienet hier Fig. I. da ein Stuͤck eines Getriebes in ein Stern-Rad, und
Fig. II. da es ins Kamm-Rad greiffet. Die Kamm-Weite, von einem Mittel biß zum an-
dern iſt in 7 Theil getheilet, davon der Kamm 3, und der Stab etwas weniger als 4 hat. Die
Hoͤhe des Kammes iſt uͤber der Theilungs-Linie 2, und unter derſelben 2½ Theil. Die Run-
dung wird oben dem Kamm gegeben, wenn am Ende der Linie a b Fig. V. der Circkel in a
geſetzet, und mit dem andern Fuß der Bogen b c, und alſo, daß aus b der Bogen a d ge-
machet wird.

Die Kaͤmme im Kamm-Rade A B C Fig. II. werden nicht viereckigt, ſondern
bekommen gegen den Stab des Getriebs eine Circkel-Rundung. Sturm hat ſolche mit der
Dicke des Kamms gemacht; Als Fig. IV. aus dem Punct a, ich habe ſolche aus dem Punct
b als doppelte Kamm-Dicke gemachet. Peter Limbuorg in ſeinem Moolebock Tab.
XII.
und XIII. nimmt 3 Theil zum Radio, als hier dem Puncte c.

So wohl im Stern- als Kamm-Rade werden die ſcharffen Ecken in etwas gebrochen,
daß es ſich nicht ſo ſchiefert, wie Fig. V. bey e f und Fig. VI. a b zu ſehen.

Die Zapffen der Kaͤmme werden zwar anfangs meiſtens viereckigt ausgearbeitet, wie

Fig V.
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[50/0070] Cap. V. vom Rad und Getriebe. Tab. XIV. nes, biß zu dem andern, welche man mit dem Circkel in 7 gleiche Theile eingetheilet, und da- von 3 zur Dicke des Kammes, und etwas weniger als 4 zu dem Stab des Getriebes ni&tm;et. Es muß aber der Stab des Getriebes F auch alſo ſtehen, daß ſein Centrum oder Diameter accurat mit der Linie e des Kammes G eintrifft, und in e, oder dem Aus- rechnungs-Punct, beyde eine Linie machen. §. 90. Den Radium und die Peripherie zu dem Getriebe zu finden. Man thut am beſten, wenn man ſolches durch den Radium oder Peripherie des Rades ſuchet; denn ſoll das Getrieb zwey mahl umlauffen, ehe das Rad einmahl, ſo muß accurat die halbe Peripherie des Rades die Peripherie des Getriebes geben, und alſo in dieſem Fall der halbe Diameter des Rades den Diameter des Getriebes; ſoll das Ge- triebe drey mahl umlauffen, iſt es der dritte Theil, bey vier mahl der vierdte Theil, u. ſ. f. Als in unſerm Exempel ſey der Diameter des Rades 6 Fuß, und das Getriebe ſoll 6 mahl umlauffen, ehe das Rad einmahl, ſo dividiret die 6 Fuß mit 6, giebt 1 Fuß. Die Peripherie hierzu zu finden, ſetzet man wieder: 7 giebet 22, was 1 Fuß oder 12 Zoll? Machet 3 Fuß 1[FORMEL] Zoll zum Diameter, oder man dividire die Peripherie von 6 Fuß, ſo 18[FORMEL] Zoll betraͤget, giebt ſolche auch der Peripherie 3 Fuß 1[FORMEL] Zoll, ohne dem kleinen Bruch; und alſo muß ein Radius des Getriebes biß in die Centra der Trieb-Stecken 3 Fuß 1[FORMEL] Zoll ſeyn. Man mercke aber, daß der Radius des Rades auch biß in die Theilungs-Linie b c d Fig. I. oder von a biß b c d Fig. VI. a genommen ſey. Ein ander Exempel: Es ſey Fig. VI. a das Rad A, deſſen Radius a d 4 Fuß oder 48 Zoll, iſt die Pe- ripherie 12 Fuß 6[FORMEL] Zoll, hierzu ſoll ein Getriebe kommen, ſo zweymahl umlaufft bey einem Umlauff des Rades, will man nun den Radium haben des Getriebes, ſo dividiret man 4 Fuß mit 2, giebt 2 Fuß, oder die Helffte von a d, nehmet und ziehet mit dieſer, als dem Radio des Getriebes f g die Circkel-Linie g h i k zur Austheilung der Getrieb-Staͤbe. Fig. VII. weiſet wie die Theilungs-Linien des Rades und Getriebes einander in ihren Diametris beruͤhren muͤſſen. §. 91. Bey dem Kaͤmmen und Getrieben, ſo in Muͤhlen und groſſen Waſſer-Kuͤn- ſten gebrauchet werden, iſt die Weite der Kaͤmme ſelten unter 4 Zoll, und wenig uͤber 5 Zoll genommen, weil jene alsdenn zu ſchwach, dieſe aber allzuſtarck wer- den. Zum Exempel dienet hier Fig. I. da ein Stuͤck eines Getriebes in ein Stern-Rad, und Fig. II. da es ins Kamm-Rad greiffet. Die Kamm-Weite, von einem Mittel biß zum an- dern iſt in 7 Theil getheilet, davon der Kamm 3, und der Stab etwas weniger als 4 hat. Die Hoͤhe des Kammes iſt uͤber der Theilungs-Linie 2, und unter derſelben 2½ Theil. Die Run- dung wird oben dem Kamm gegeben, wenn am Ende der Linie a b Fig. V. der Circkel in a geſetzet, und mit dem andern Fuß der Bogen b c, und alſo, daß aus b der Bogen a d ge- machet wird. Die Kaͤmme im Kamm-Rade A B C Fig. II. werden nicht viereckigt, ſondern bekommen gegen den Stab des Getriebs eine Circkel-Rundung. Sturm hat ſolche mit der Dicke des Kamms gemacht; Als Fig. IV. aus dem Punct a, ich habe ſolche aus dem Punct b als doppelte Kamm-Dicke gemachet. Peter Limbuorg in ſeinem Moolebock Tab. XII. und XIII. nimmt 3 Theil zum Radio, als hier dem Puncte c. So wohl im Stern- als Kamm-Rade werden die ſcharffen Ecken in etwas gebrochen, daß es ſich nicht ſo ſchiefert, wie Fig. V. bey e f und Fig. VI. a b zu ſehen. Die Zapffen der Kaͤmme werden zwar anfangs meiſtens viereckigt ausgearbeitet, wie Fig V.

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/70>, abgerufen am 26.12.2024.