Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. II. von der Schnell-Waage. Tab. VI.
und Schwehre, wie schon oben gesaget. Ein jedes Stück Waag-Balcken ist anzusehen, als
wenn es nur in der Mitte aufläge.

(1) Als Fig. III. sey A B ein gleich-ärmlger Waage-Balcken, C die Unterlage,
auf diesen liegen Fig. IV. zwey Stück, D und E, gleicher Länge und durchaus einerley
Schwehre, deswegen auch der Balcken A B horizontal wird stehen bleiben. Nimm
hiervon entweder ein Stück, wie hier Fig. V. E, und hänge es in die Mitten zwischen C und
B, so wird ebenfalls der Balcken horizontal stehen, und zeigen, daß es mit vorigen, oder mit
dem Stück D A einerley sey.

(2) Dergleichen wird auch geschehen, wenn man sie alle beyde, D und E, also an-
hänget. Eben dieses würde auch geschehen, wenn man die acht Stück Fig. II. Tab. VI. in
der Mitte des kurtzen Arms A C bey der Linie F anhienge.

(3) Hieraus siehet man, daß der Anhänge-Punct, oder Centrum der Last, um die
Helffte des kurtzen Arms A C Fig. II. der Achse oder Centro des gantzen Balckens näher
kommt, und also hier Fig. V. nicht in G, sondern in H ist, welchen Punct man allezeit zuerst
zu observiren hat.

Ein Exempel

(4) soll seyn der Balcken Figura VI. da das lange Theil 6, das kurtze 1 Theil ist.
Nun bilde man sich ein

Zum Ersten, als wenn alle diese sieben Theile ein jedes a parte wäre, und auf
einer Linie oder Balcken, der in aequilibrio sey, lägen, wie etwa die Linie
Figura VII. A B ist.
Zum Andern, als wenn alle diese 7 Stück des Balckens an dieser Linie anhiengen, und
zwar ebenfalls in der Mitte der Linie, wo sie aufgelegen, als daß D, so von
C biß 2 gelanget, zwischen C und 2, nemlich in 1, angehangen sey, also auch,
das Stück E, so von 2 biß 4 gereichet, in 3, und also auch in der Mitte zwischen
2 und 3, und also fort.
Die Theile sind Figura VII. mit Zahlen, die aufgehangenen Stücke aber mit Buch-
staben bezeichnet.

(5) Da man nun den rechten Abstand jedes Stücks vom Centro vor Augen siehet, so
kan man leichte jedes Stück darnach berechnen, und denn die Summam formiren. Als:
Das Stück D hanget um einen Theil von der Achse C ab, also beschwehret es die Balcken um
einen Theil, (es soll aber hier jeder Theil 1 Pfund seyn) E thut 3 Pfund, weil es 3 Theil Ab-
stand hat von C, also F 5, G 7, H 9, J 11 Pfund, diese zusammen addiret, thut 36, die
Quadrat-Zahl von der Länge des Balckens B C; soll nun das kurtze Theil mit dem langen
in aequilibrio stehen, müssen 35 solche Theile, oder so viel Pfund in D Fig. VI. angehan-
gen werden, oder in Fig. VII. 36 Stück, so werden beyde in gleichen Gewichte stehen.

Ein ander Exempel:

(6) Der gantze Waag-Balcken Fig. VIII. A B sey 11 Fuß lang, jedes Stück des
Waag-Balckens von 1 Fuß lang, wieget 1 Pfund, ist die Frage: Wie viel muß in D ange-
hangen werden, wenn das kurtze A C mit dem langen C B in aequilibrio stehen soll?
Man bilde sich wieder ein, als wenn der gantze Balcken eine Linie wäre, und iedes Stück
von Balcken in der Mitte der Auflage hienge, nemlich E 1/2 Fuß von der Achse c, F 11/2 Fuß
oder 3 Theil, und so fort. Das Vermögen des Gewichts zeichne man nach dem Abstande
auf, als:

E 1

Cap. II. von der Schnell-Waage. Tab. VI.
und Schwehre, wie ſchon oben geſaget. Ein jedes Stuͤck Waag-Balcken iſt anzuſehen, als
wenn es nur in der Mitte auflaͤge.

(1) Als Fig. III. ſey A B ein gleich-aͤrmlger Waage-Balcken, C die Unterlage,
auf dieſen liegen Fig. IV. zwey Stuͤck, D und E, gleicher Laͤnge und durchaus einerley
Schwehre, deswegen auch der Balcken A B horizontal wird ſtehen bleiben. Nimm
hiervon entweder ein Stuͤck, wie hier Fig. V. E, und haͤnge es in die Mitten zwiſchen C und
B, ſo wird ebenfalls der Balcken horizontal ſtehen, und zeigen, daß es mit vorigen, oder mit
dem Stuͤck D A einerley ſey.

(2) Dergleichen wird auch geſchehen, wenn man ſie alle beyde, D und E, alſo an-
haͤnget. Eben dieſes wuͤrde auch geſchehen, wenn man die acht Stuͤck Fig. II. Tab. VI. in
der Mitte des kurtzen Arms A C bey der Linie F anhienge.

(3) Hieraus ſiehet man, daß der Anhaͤnge-Punct, oder Centrum der Laſt, um die
Helffte des kurtzen Arms A C Fig. II. der Achſe oder Centro des gantzen Balckens naͤher
kommt, und alſo hier Fig. V. nicht in G, ſondern in H iſt, welchen Punct man allezeit zuerſt
zu obſerviren hat.

Ein Exempel

(4) ſoll ſeyn der Balcken Figura VI. da das lange Theil 6, das kurtze 1 Theil iſt.
Nun bilde man ſich ein

Zum Erſten, als wenn alle dieſe ſieben Theile ein jedes a parte waͤre, und auf
einer Linie oder Balcken, der in æquilibrio ſey, laͤgen, wie etwa die Linie
Figura VII. A B iſt.
Zum Andern, als wenn alle dieſe 7 Stuͤck des Balckens an dieſer Linie anhiengen, und
zwar ebenfalls in der Mitte der Linie, wo ſie aufgelegen, als daß D, ſo von
C biß 2 gelanget, zwiſchen C und 2, nemlich in 1, angehangen ſey, alſo auch,
das Stuͤck E, ſo von 2 biß 4 gereichet, in 3, und alſo auch in der Mitte zwiſchen
2 und 3, und alſo fort.
Die Theile ſind Figura VII. mit Zahlen, die aufgehangenen Stuͤcke aber mit Buch-
ſtaben bezeichnet.

(5) Da man nun den rechten Abſtand jedes Stuͤcks vom Centro vor Augen ſiehet, ſo
kan man leichte jedes Stuͤck darnach berechnen, und denn die Summam formiren. Als:
Das Stuͤck D hanget um einen Theil von der Achſe C ab, alſo beſchwehret es die Balcken um
einen Theil, (es ſoll aber hier jeder Theil 1 Pfund ſeyn) E thut 3 Pfund, weil es 3 Theil Ab-
ſtand hat von C, alſo F 5, G 7, H 9, J 11 Pfund, dieſe zuſammen addiret, thut 36, die
Quadrat-Zahl von der Laͤnge des Balckens B C; ſoll nun das kurtze Theil mit dem langen
in æquilibrio ſtehen, muͤſſen 35 ſolche Theile, oder ſo viel Pfund in D Fig. VI. angehan-
gen werden, oder in Fig. VII. 36 Stuͤck, ſo werden beyde in gleichen Gewichte ſtehen.

Ein ander Exempel:

(6) Der gantze Waag-Balcken Fig. VIII. A B ſey 11 Fuß lang, jedes Stuͤck des
Waag-Balckens von 1 Fuß lang, wieget 1 Pfund, iſt die Frage: Wie viel muß in D ange-
hangen werden, wenn das kurtze A C mit dem langen C B in æquilibrio ſtehen ſoll?
Man bilde ſich wieder ein, als wenn der gantze Balcken eine Linie waͤre, und iedes Stuͤck
von Balcken in der Mitte der Auflage hienge, nemlich E ½ Fuß von der Achſe c, F 1½ Fuß
oder 3 Theil, und ſo fort. Das Vermoͤgen des Gewichts zeichne man nach dem Abſtande
auf, als:

E 1
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0047" n="27"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. II.</hi><hi rendition="#fr">von der Schnell-Waage.</hi><hi rendition="#aq">Tab. VI.</hi></fw><lb/>
und Schwehre, wie &#x017F;chon oben ge&#x017F;aget. Ein jedes Stu&#x0364;ck Waag-Balcken i&#x017F;t anzu&#x017F;ehen, als<lb/>
wenn es nur in der Mitte aufla&#x0364;ge.</p><lb/>
          <p>(1) Als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. III.</hi></hi> &#x017F;ey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B</hi></hi> ein gleich-a&#x0364;rmlger Waage-Balcken, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> die Unterlage,<lb/>
auf die&#x017F;en liegen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. IV.</hi></hi> zwey Stu&#x0364;ck, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E,</hi></hi> gleicher La&#x0364;nge und durchaus einerley<lb/>
Schwehre, deswegen auch der Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B</hi> horizontal</hi> wird &#x017F;tehen bleiben. Nimm<lb/>
hiervon entweder ein Stu&#x0364;ck, wie hier <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. V. E,</hi></hi> und ha&#x0364;nge es in die Mitten zwi&#x017F;chen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B,</hi></hi> &#x017F;o wird ebenfalls der Balcken <hi rendition="#aq">horizontal</hi> &#x017F;tehen, und zeigen, daß es mit vorigen, oder mit<lb/>
dem Stu&#x0364;ck <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D A</hi></hi> einerley &#x017F;ey.</p><lb/>
          <p>(2) Dergleichen wird auch ge&#x017F;chehen, wenn man &#x017F;ie alle beyde, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E,</hi></hi> al&#x017F;o an-<lb/>
ha&#x0364;nget. Eben die&#x017F;es wu&#x0364;rde auch ge&#x017F;chehen, wenn man die acht Stu&#x0364;ck <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II. Tab. VI.</hi></hi> in<lb/>
der Mitte des kurtzen Arms <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A C</hi></hi> bey der Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> anhienge.</p><lb/>
          <p>(3) Hieraus &#x017F;iehet man, daß der Anha&#x0364;nge-Punct, oder <hi rendition="#aq">Centrum</hi> der La&#x017F;t, um die<lb/>
Helffte des kurtzen Arms <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A C Fig. II.</hi></hi> der Ach&#x017F;e oder <hi rendition="#aq">Centro</hi> des gantzen Balckens na&#x0364;her<lb/>
kommt, und al&#x017F;o hier <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. V.</hi></hi> nicht in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G,</hi></hi> &#x017F;ondern in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> i&#x017F;t, welchen Punct man allezeit zuer&#x017F;t<lb/>
zu <hi rendition="#aq">ob&#x017F;ervi</hi>ren hat.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ein Exempel</hi> </head><lb/>
            <p>(4) &#x017F;oll &#x017F;eyn der Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura VI.</hi></hi> da das lange Theil 6, das kurtze 1 Theil i&#x017F;t.<lb/>
Nun bilde man &#x017F;ich ein</p><lb/>
            <list>
              <item>Zum Er&#x017F;ten, als wenn alle die&#x017F;e &#x017F;ieben Theile ein jedes <hi rendition="#aq">a parte</hi> wa&#x0364;re, und auf<lb/>
einer Linie oder Balcken, der <hi rendition="#aq">in æquilibrio</hi> &#x017F;ey, la&#x0364;gen, wie etwa die Linie<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura VII. A B</hi></hi> i&#x017F;t.</item><lb/>
              <item>Zum Andern, als wenn alle die&#x017F;e 7 Stu&#x0364;ck des Balckens an die&#x017F;er Linie anhiengen, und<lb/>
zwar ebenfalls in der Mitte der Linie, wo &#x017F;ie aufgelegen, als daß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D,</hi></hi> &#x017F;o von<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> biß 2 gelanget, zwi&#x017F;chen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> und 2, nemlich in 1, angehangen &#x017F;ey, al&#x017F;o auch,<lb/>
das Stu&#x0364;ck <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E,</hi></hi> &#x017F;o von 2 biß 4 gereichet, in 3, und al&#x017F;o auch in der Mitte zwi&#x017F;chen<lb/>
2 und 3, und al&#x017F;o fort.</item><lb/>
              <item>Die Theile &#x017F;ind <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura VII.</hi></hi> mit Zahlen, die aufgehangenen Stu&#x0364;cke aber mit Buch-<lb/>
&#x017F;taben bezeichnet.</item>
            </list><lb/>
            <p>(5) Da man nun den rechten Ab&#x017F;tand jedes Stu&#x0364;cks vom <hi rendition="#aq">Centro</hi> vor Augen &#x017F;iehet, &#x017F;o<lb/>
kan man leichte jedes Stu&#x0364;ck darnach berechnen, und denn die <hi rendition="#aq">Summam formi</hi>ren. Als:<lb/>
Das Stu&#x0364;ck <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> hanget um einen Theil von der Ach&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> ab, al&#x017F;o be&#x017F;chwehret es die Balcken um<lb/>
einen Theil, (es &#x017F;oll aber hier jeder Theil 1 Pfund &#x017F;eyn) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> thut 3 Pfund, weil es 3 Theil Ab-<lb/>
&#x017F;tand hat von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C,</hi></hi> al&#x017F;o <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> 5, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> 7, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> 9, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J</hi></hi> 11 Pfund, die&#x017F;e zu&#x017F;ammen <hi rendition="#aq">addi</hi>ret, thut 36, die<lb/><hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Zahl von der La&#x0364;nge des Balckens <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B C;</hi></hi> &#x017F;oll nun das kurtze Theil mit dem langen<lb/><hi rendition="#aq">in æquilibrio</hi> &#x017F;tehen, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en 35 &#x017F;olche Theile, oder &#x017F;o viel Pfund in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D Fig. VI.</hi></hi> angehan-<lb/>
gen werden, oder in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VII.</hi></hi> 36 Stu&#x0364;ck, &#x017F;o werden beyde in gleichen Gewichte &#x017F;tehen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ein ander Exempel:</hi> </head><lb/>
            <p>(6) Der gantze Waag-Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VIII. A B</hi></hi> &#x017F;ey 11 Fuß lang, jedes Stu&#x0364;ck des<lb/>
Waag-Balckens von 1 Fuß lang, wieget 1 Pfund, i&#x017F;t die Frage: Wie viel muß in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> ange-<lb/>
hangen werden, wenn das kurtze <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A C</hi></hi> mit dem langen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C B</hi> in æquilibrio</hi> &#x017F;tehen &#x017F;oll?<lb/>
Man bilde &#x017F;ich wieder ein, als wenn der gantze Balcken eine Linie wa&#x0364;re, und iedes Stu&#x0364;ck<lb/>
von Balcken in der Mitte der Auflage hienge, nemlich <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> ½ Fuß von der Ach&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c, F</hi></hi> 1½ Fuß<lb/>
oder 3 Theil, und &#x017F;o fort. Das Vermo&#x0364;gen des Gewichts zeichne man nach dem Ab&#x017F;tande<lb/>
auf, als:</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> 1</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0047] Cap. II. von der Schnell-Waage. Tab. VI. und Schwehre, wie ſchon oben geſaget. Ein jedes Stuͤck Waag-Balcken iſt anzuſehen, als wenn es nur in der Mitte auflaͤge. (1) Als Fig. III. ſey A B ein gleich-aͤrmlger Waage-Balcken, C die Unterlage, auf dieſen liegen Fig. IV. zwey Stuͤck, D und E, gleicher Laͤnge und durchaus einerley Schwehre, deswegen auch der Balcken A B horizontal wird ſtehen bleiben. Nimm hiervon entweder ein Stuͤck, wie hier Fig. V. E, und haͤnge es in die Mitten zwiſchen C und B, ſo wird ebenfalls der Balcken horizontal ſtehen, und zeigen, daß es mit vorigen, oder mit dem Stuͤck D A einerley ſey. (2) Dergleichen wird auch geſchehen, wenn man ſie alle beyde, D und E, alſo an- haͤnget. Eben dieſes wuͤrde auch geſchehen, wenn man die acht Stuͤck Fig. II. Tab. VI. in der Mitte des kurtzen Arms A C bey der Linie F anhienge. (3) Hieraus ſiehet man, daß der Anhaͤnge-Punct, oder Centrum der Laſt, um die Helffte des kurtzen Arms A C Fig. II. der Achſe oder Centro des gantzen Balckens naͤher kommt, und alſo hier Fig. V. nicht in G, ſondern in H iſt, welchen Punct man allezeit zuerſt zu obſerviren hat. Ein Exempel (4) ſoll ſeyn der Balcken Figura VI. da das lange Theil 6, das kurtze 1 Theil iſt. Nun bilde man ſich ein Zum Erſten, als wenn alle dieſe ſieben Theile ein jedes a parte waͤre, und auf einer Linie oder Balcken, der in æquilibrio ſey, laͤgen, wie etwa die Linie Figura VII. A B iſt. Zum Andern, als wenn alle dieſe 7 Stuͤck des Balckens an dieſer Linie anhiengen, und zwar ebenfalls in der Mitte der Linie, wo ſie aufgelegen, als daß D, ſo von C biß 2 gelanget, zwiſchen C und 2, nemlich in 1, angehangen ſey, alſo auch, das Stuͤck E, ſo von 2 biß 4 gereichet, in 3, und alſo auch in der Mitte zwiſchen 2 und 3, und alſo fort. Die Theile ſind Figura VII. mit Zahlen, die aufgehangenen Stuͤcke aber mit Buch- ſtaben bezeichnet. (5) Da man nun den rechten Abſtand jedes Stuͤcks vom Centro vor Augen ſiehet, ſo kan man leichte jedes Stuͤck darnach berechnen, und denn die Summam formiren. Als: Das Stuͤck D hanget um einen Theil von der Achſe C ab, alſo beſchwehret es die Balcken um einen Theil, (es ſoll aber hier jeder Theil 1 Pfund ſeyn) E thut 3 Pfund, weil es 3 Theil Ab- ſtand hat von C, alſo F 5, G 7, H 9, J 11 Pfund, dieſe zuſammen addiret, thut 36, die Quadrat-Zahl von der Laͤnge des Balckens B C; ſoll nun das kurtze Theil mit dem langen in æquilibrio ſtehen, muͤſſen 35 ſolche Theile, oder ſo viel Pfund in D Fig. VI. angehan- gen werden, oder in Fig. VII. 36 Stuͤck, ſo werden beyde in gleichen Gewichte ſtehen. Ein ander Exempel: (6) Der gantze Waag-Balcken Fig. VIII. A B ſey 11 Fuß lang, jedes Stuͤck des Waag-Balckens von 1 Fuß lang, wieget 1 Pfund, iſt die Frage: Wie viel muß in D ange- hangen werden, wenn das kurtze A C mit dem langen C B in æquilibrio ſtehen ſoll? Man bilde ſich wieder ein, als wenn der gantze Balcken eine Linie waͤre, und iedes Stuͤck von Balcken in der Mitte der Auflage hienge, nemlich E ½ Fuß von der Achſe c, F 1½ Fuß oder 3 Theil, und ſo fort. Das Vermoͤgen des Gewichts zeichne man nach dem Abſtande auf, als: E 1

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/47
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/47>, abgerufen am 27.12.2024.