Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. II. von der Kramer-Waage. Tab. II. §. 34. Ein Cörper, so an einem Balcken oder Arm feste, und solcher um ein Centrum Als: Fig. IX. ist A das Gewichte von 1. Pfund, A C B der Balcken, C die Achse §. 35. Ein Cörper aber so perpendicular an seiner Achse hanget, oder über selbiger Als in Fig. XI. zu sehen, da auf solche Weise ein Gewicht b von 1 Quintlein, so mit §. 36. Gleichwie nun ein Cörper, der um eine Achse sich beweget, in horizontalen Stand die Die Linie der Ruhe ist also hier seine Perpendicular-Linie, so mitten durch die Achse ge- §. 37. Es kan auch die Horizontal- oder eine andere Linie in Ansehung des Standes der be- §. 38. Wie die Cörper, so um eine Achse beweget werden, ihre Krafft, und wie viel sie Fig. I. Tab. III. ist A eine Kugel von 4 Pfund schwehr, solche ist an einen Balcken E ist,
Cap. II. von der Kramer-Waage. Tab. II. §. 34. Ein Coͤrper, ſo an einem Balcken oder Arm feſte, und ſolcher um ein Centrum Als: Fig. IX. iſt A das Gewichte von 1. Pfund, A C B der Balcken, C die Achſe §. 35. Ein Coͤrper aber ſo perpendicular an ſeiner Achſe hanget, oder uͤber ſelbiger Als in Fig. XI. zu ſehen, da auf ſolche Weiſe ein Gewicht b von 1 Quintlein, ſo mit §. 36. Gleichwie nun ein Coͤrper, der um eine Achſe ſich beweget, in horizontalen Stand die Die Linie der Ruhe iſt alſo hier ſeine Perpendicular-Linie, ſo mitten durch die Achſe ge- §. 37. Es kan auch die Horizontal- oder eine andere Linie in Anſehung des Standes der be- §. 38. Wie die Coͤrper, ſo um eine Achſe beweget werden, ihre Krafft, und wie viel ſie Fig. I. Tab. III. iſt A eine Kugel von 4 Pfund ſchwehr, ſolche iſt an einen Balcken E iſt,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0036" n="16"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Cap. II.</hi> <hi rendition="#fr">von der Kramer-Waage.</hi> <hi rendition="#aq">Tab. II.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head>§. 34.</head><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Ein Coͤrper, ſo an einem Balcken oder Arm feſte, und ſolcher um ein <hi rendition="#aq">Centrum</hi><lb/> beweglich iſt, hat ſeine groͤßte Krafft, wenn er mit ſolchen Arm ein <hi rendition="#aq">Horizontal</hi><lb/> machet.</hi> </p><lb/> <p>Als: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. IX.</hi></hi> iſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> das Gewichte von 1. Pfund, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A C B</hi></hi> der Balcken, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> die Achſe<lb/> oder das <hi rendition="#aq">Centrum.</hi> Soll nun die Kugel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> eines Pfundes ſchwehr nicht herunter nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi><lb/> fallen, ſo iſt noͤthig daß 1 Pfund zum Gegen-Gewicht entweder in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> angehangen werde, oder<lb/> daß ein ander Gewichte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> von 1 Pfund uͤber die Scheibe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> gehen, und das <hi rendition="#aq">Æquilibrium</hi><lb/> gebe, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura X.</hi></hi> zu ſehen iſt; behaͤlt alſo das Gewicht oder Kugel im <hi rendition="#aq">horizontal</hi>en<lb/> Stand die voͤllige Krafft ſeiner Schwehre.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 35.</head><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Ein Coͤrper aber ſo <hi rendition="#aq">perpendicular</hi> an ſeiner Achſe hanget, oder uͤber ſelbiger<lb/> ſtehet, iſt in der Ruhe, und hanget oder ſtehet ſeine Schwehre und Krafft alle an<lb/> oder auf der Achſe oder Nagel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a,</hi></hi> ſo gar, daß die allergeringſte Schwehre oder Ge-<lb/> wicht ihm von ſeinem Stand bewegen kan.</hi> </p><lb/> <p>Als in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. XI.</hi></hi> zu ſehen, da auf ſolche Weiſe ein Gewicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> von 1 Quintlein, ſo mit<lb/> ſeiner Schnur uͤber die Scheibe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> gehet, es thun wird, dergleichen und noch viel eher geſchiehet<lb/> es, wenn die Kugel in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> ſtehet, da ruhet die gantze Schwehre der Kugel, und alſo die Krafft ei-<lb/> nen andern Coͤrper zu bewegen, oben auf der Achſe, oder dem Nagel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a.</hi></hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 36.</head><lb/> <p>Gleichwie nun ein Coͤrper, der um eine Achſe ſich beweget, in <hi rendition="#aq">horizontal</hi>en Stand die<lb/> meiſte, und in <hi rendition="#aq">perpendiculair</hi>en die allergeringſte Krafft hat, alſo folget: <hi rendition="#fr">Je weiter der<lb/> Coͤrper, ſo im Circkel um eine Achſe beweget wird, von der <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi>Linie, es<lb/> ſey unter oder uͤber ſich, entfernet iſt, jemehr verliehret er von ſeiner Krafft, biß er<lb/> endlich in der <hi rendition="#aq">Perpendicular-</hi>Linie nichts mehr uͤbrig behaͤlt, welche deswegen die<lb/> Linie der Ruhe heiſſet.</hi></p><lb/> <p>Die Linie der Ruhe iſt alſo hier ſeine <hi rendition="#aq">Perpendicular-</hi>Linie, ſo mitten durch die Achſe ge-<lb/> het, und den Circkel, ſo der bewegende Coͤrper macht, in 2. gleiche Theile theilet, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VII.<lb/> Tab. II.</hi></hi> die Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f g</hi> it. <hi rendition="#i">Tab. III. Fig. I.</hi></hi> biß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">XI.</hi></hi> die Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">R R &c.</hi></hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 37.</head><lb/> <p>Es kan auch die <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi> oder eine andere Linie in Anſehung des Standes der be-<lb/> wegenden Krafft zur Linie der Ruhe werden, wovon unten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 38.</head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Wie die Coͤrper, ſo um eine Achſe beweget werden, ihre Krafft, und wie viel ſie<lb/> von derſelben, wenn ſie der Linie der Ruhe nahe oder ferne ſeyn, verliehren,</hi> folget in<lb/> unterſchiedlichen deutlichen Exempeln.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. I. Tab. III.</hi></hi> iſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> eine Kugel von 4 Pfund ſchwehr, ſolche iſt an einen Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E<lb/> A</hi></hi> feſte, dieſer oben bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> um einen Stifft oder Achſe beweglich, alſo daß die Kugel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> bey ihrer<lb/> Bewegung allezeit einerley Abſtand von der Achſe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> behalten muß. Dieſe Kugel, wenn ſie<lb/> in <hi rendition="#aq">horizontal</hi>en Stand mit der Achſe ſtehet, hat ihre Krafft voͤllig nach ihrer Schwehre, und<lb/> iſt zum Gegen-Gewicht auch 4. Pfund, als die Kugel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> noͤthig, ſoll aber dieſe Kugel in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> von<lb/> einem andern Gewichte in <hi rendition="#aq">Æquilibro</hi> erhalten werden, iſt die Kugel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> von 2 Pfund ſchwehr<lb/> genug, Urſache, weil die Kugel mit ihrem <hi rendition="#aq">Centro</hi> der Schwehre nicht mehr mit der Achſe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi><lb/> horizontal</hi> ſtehet, ſondern ſchon um die Helffte der Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E M</hi></hi> der Linie der Ruhe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">R</hi></hi> naͤher<lb/> <fw place="bottom" type="catch">iſt,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0036]
Cap. II. von der Kramer-Waage. Tab. II.
§. 34.
Ein Coͤrper, ſo an einem Balcken oder Arm feſte, und ſolcher um ein Centrum
beweglich iſt, hat ſeine groͤßte Krafft, wenn er mit ſolchen Arm ein Horizontal
machet.
Als: Fig. IX. iſt A das Gewichte von 1. Pfund, A C B der Balcken, C die Achſe
oder das Centrum. Soll nun die Kugel A eines Pfundes ſchwehr nicht herunter nach D
fallen, ſo iſt noͤthig daß 1 Pfund zum Gegen-Gewicht entweder in B angehangen werde, oder
daß ein ander Gewichte C von 1 Pfund uͤber die Scheibe D gehen, und das Æquilibrium
gebe, wie Figura X. zu ſehen iſt; behaͤlt alſo das Gewicht oder Kugel im horizontalen
Stand die voͤllige Krafft ſeiner Schwehre.
§. 35.
Ein Coͤrper aber ſo perpendicular an ſeiner Achſe hanget, oder uͤber ſelbiger
ſtehet, iſt in der Ruhe, und hanget oder ſtehet ſeine Schwehre und Krafft alle an
oder auf der Achſe oder Nagel a, ſo gar, daß die allergeringſte Schwehre oder Ge-
wicht ihm von ſeinem Stand bewegen kan.
Als in Fig. XI. zu ſehen, da auf ſolche Weiſe ein Gewicht b von 1 Quintlein, ſo mit
ſeiner Schnur uͤber die Scheibe d gehet, es thun wird, dergleichen und noch viel eher geſchiehet
es, wenn die Kugel in A ſtehet, da ruhet die gantze Schwehre der Kugel, und alſo die Krafft ei-
nen andern Coͤrper zu bewegen, oben auf der Achſe, oder dem Nagel a.
§. 36.
Gleichwie nun ein Coͤrper, der um eine Achſe ſich beweget, in horizontalen Stand die
meiſte, und in perpendiculairen die allergeringſte Krafft hat, alſo folget: Je weiter der
Coͤrper, ſo im Circkel um eine Achſe beweget wird, von der Horizontal-Linie, es
ſey unter oder uͤber ſich, entfernet iſt, jemehr verliehret er von ſeiner Krafft, biß er
endlich in der Perpendicular-Linie nichts mehr uͤbrig behaͤlt, welche deswegen die
Linie der Ruhe heiſſet.
Die Linie der Ruhe iſt alſo hier ſeine Perpendicular-Linie, ſo mitten durch die Achſe ge-
het, und den Circkel, ſo der bewegende Coͤrper macht, in 2. gleiche Theile theilet, als Fig. VII.
Tab. II. die Linie f g it. Tab. III. Fig. I. biß XI. die Linie R R &c.
§. 37.
Es kan auch die Horizontal- oder eine andere Linie in Anſehung des Standes der be-
wegenden Krafft zur Linie der Ruhe werden, wovon unten.
§. 38.
Wie die Coͤrper, ſo um eine Achſe beweget werden, ihre Krafft, und wie viel ſie
von derſelben, wenn ſie der Linie der Ruhe nahe oder ferne ſeyn, verliehren, folget in
unterſchiedlichen deutlichen Exempeln.
Fig. I. Tab. III. iſt A eine Kugel von 4 Pfund ſchwehr, ſolche iſt an einen Balcken E
A feſte, dieſer oben bey E um einen Stifft oder Achſe beweglich, alſo daß die Kugel A bey ihrer
Bewegung allezeit einerley Abſtand von der Achſe E behalten muß. Dieſe Kugel, wenn ſie
in horizontalen Stand mit der Achſe ſtehet, hat ihre Krafft voͤllig nach ihrer Schwehre, und
iſt zum Gegen-Gewicht auch 4. Pfund, als die Kugel B noͤthig, ſoll aber dieſe Kugel in C von
einem andern Gewichte in Æquilibro erhalten werden, iſt die Kugel D von 2 Pfund ſchwehr
genug, Urſache, weil die Kugel mit ihrem Centro der Schwehre nicht mehr mit der Achſe E
horizontal ſtehet, ſondern ſchon um die Helffte der Linie E M der Linie der Ruhe R naͤher
iſt,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |