Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LVIII. Kamm-Rad i eingreiffet, wird der Cylinder F umgetrieben, und die andere Helffte derSchnur m aufgewunden, und zwar vermittelst einer Kurbel, so bey r und s angeste- cket wird. §. 584. Wegen der Schnur und Gewicht scheinet es, als wenn die Figur perpendicular stün- Es hat die Beschaffenheit, wenn das Gewichte aufgezogen wird, bey diesen Uhren, da Das XXII. Lapitel. Von Spiral- oder gewundenen Federn bey der Mechanic. §. 585. Die Federn sind bey der Mechanic eine sehr nützliche Sache, dadurch §. 586. Wenn eine Feder grosse Krafft thun soll, muß sie sehr dicke seyn. Alleine, weil §. 587. Wie die Feder in ihr Gehäuse und an die Welle geschlossen wird, ist zu sehen Stiffte
Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LVIII. Kamm-Rad i eingreiffet, wird der Cylinder F umgetrieben, und die andere Helffte derSchnur m aufgewunden, und zwar vermittelſt einer Kurbel, ſo bey r und s angeſte- cket wird. §. 584. Wegen der Schnur und Gewicht ſcheinet es, als wenn die Figur perpendicular ſtuͤn- Es hat die Beſchaffenheit, wenn das Gewichte aufgezogen wird, bey dieſen Uhren, da Das XXII. Lapitel. Von Spiral- oder gewundenen Federn bey der Mechanic. §. 585. Die Federn ſind bey der Mechanic eine ſehr nuͤtzliche Sache, dadurch §. 586. Wenn eine Feder groſſe Krafft thun ſoll, muß ſie ſehr dicke ſeyn. Alleine, weil §. 587. Wie die Feder in ihr Gehaͤuſe und an die Welle geſchloſſen wird, iſt zu ſehen Stiffte
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Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LVIII.
Kamm-Rad i eingreiffet, wird der Cylinder F umgetrieben, und die andere Helffte der
Schnur m aufgewunden, und zwar vermittelſt einer Kurbel, ſo bey r und s angeſte-
cket wird.
§. 584.
Wegen der Schnur und Gewicht ſcheinet es, als wenn die Figur perpendicular ſtuͤn-
de, fo aber nicht iſt, obgleich das Gewichte alſo gezeichnet iſt. Auch koͤnnen die beyden Getrie-
be naͤher unten zuſammen geruͤcket werden, wie ſolches in etwas bey Figura K in kleinen ent-
worffen, da r und s die Getriebe, c d das groſſe Rad der Uhr E, der Cylinder F.
Es hat die Beſchaffenheit, wenn das Gewichte aufgezogen wird, bey dieſen Uhren, da
die Schnur ſich vielmahl auf die Welle oder Cylinder aufwindet, die Uhr ſtille ſtehet, und al-
ſo von ihrer Zeit abweichen muß. Solches aber zu verbeſſern, hat der Herr Inventor zwey
Cylinder gemachet, damit wenn E aufgewunden, die Helffte des Gewichtes an F ziehet,
und wenn F aufgezogen wird, wiederum die Helffte des Gewichtes an E ziehet, und alſo
die Uhr in ihrer ſteten Bewegung verharret. Und lieget hierbey nichts dran, obgleich nicht
die gantze Schwehre des Gewichts ziehet, weil ein Perpendicul auf eine ſolche Zeit kei-
nen Abgang leidet, denn eine ſchwache Fibrirung, die nur auf 10 Grad iſt, eben das thut, was
20 Grad vermoͤgen.
Das XXII. Lapitel.
Von Spiral- oder gewundenen Federn
bey der Mechanic.
§. 585.
Die Federn ſind bey der Mechanic eine ſehr nuͤtzliche Sache, dadurch
viele Bewegungen verrichtet werden. Die Materie darzu iſt alles
was ſich biegen laͤſſet. und doch von ſich ſelbſt ſeinen Stand wieder
einnimmet. Es wird ſonſt die Elaſticität genannt. Und ie ſchweh-
rer eine Feder zu biegen, und ie ſchneller ſolche wieder zuruͤck prallet, ie
beſſer iſt die Materie. Es iſt faſt kein harter Coͤrper der nicht eine Elaſticitaͤt hat,
auch ſo gar nach Proportion, das ſo harte und ſproͤte Glas. Vor allen aber be-
haͤlt Fiſchbein und die harten Metalle, vornehmlich aber der Stahl, wenn er Kunſt-
maͤßig zugerichtet iſt, den Vorzug.
§. 586.
Wenn eine Feder groſſe Krafft thun ſoll, muß ſie ſehr dicke ſeyn. Alleine, weil
eine dicke Feder nicht wohl zu machen, und ſelbiger die rechte Haͤrte zu geben, ſo kan
ſie deſto breiter gefertiget werden, wodurch die Krafft nach der Breite oder Flaͤche
vermehret wird.
§. 587.
Wie die Feder in ihr Gehaͤuſe und an die Welle geſchloſſen wird, iſt zu ſehen
Figura I. Tabula LXIX. da A das aͤuſſerliche Gehaͤuſe, wovon aber der eine Boden ab-
genommen, daß man inwendig die Feder ſehen kan. B die Welle. Bey C wird gezeiget
wie die Feder in der Welle befeſtiget wird; nemlich, es wird ſolche zu einem ſcharffen Winckel
umgebogen, wie bey a b und in der Welle in eine ſolche Oeffnung gemachet, d e f ſind
Stiffte
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