Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LXVIII.
sach: Weil, es mag entweder das Gewicht aufgezogen werden, oder nicht, dennoch allezeit we-
gen der Natur derselben Scheibe, so das Gewichte träget, die Helffte von dem Gewichte auf
der andern Scheibe lieget, die die Räder der Uhr herum drehet.

Daß die letztere Art der ersten vorzuziehen, geschiehet deswegen, weil nach jener Art das
Gewichte selbst und seine langsame Bewegung im Hinuntersteigen eine doppelte Verhältnis
gegeneinander haben, in dieser Art aber kan die Verhältnis nach Belieben seyn, als wie die
Semidiametri der concentrischen Scheiben oder Kloben sich gegeneinander verhalten.

§. 582.

Sechste Art. Daß die erste Art Scheiben Figura VI. nach einer andern beliebi-
gen Verhältnis können construiret werden, doch daß die Zahlen, mit welchen die Verhält-
nis ausgedrucket wird, gleich sind, wodurch die Bewegung des hinunter-steigenden Gewichts
unterschieden erlanget wird, zeiget die VIIIte Figur. Setzet nemlich zu den zwey Schei-
ben N und P die dritte S, und füget zu Q eine andere Scheibe, die sich gleichfalls um die-
se Achse beweget, oder auch um eine andere, wenn solche nur mit der andern Achse verbun-
den ist, hernach ziehet um alle diese Scheiben ein Seil ohne Ende, als wie N Q S Q P R N,
wie diese Figur zur Gnüge weiset, und leichtlich kan verstanden werden. Denn in dieser
Contraction wird das Hinunter-steigen des Gewichts viermahl langsamer geschehen,
gleichwie auch das Gewichte Q viermahl so schwehr ist als jenes, welches sonsten zur Bewe-
gung der Uhr genug wäre. Gleicher weise läst sichs weiter gehen, wenn man nur diese
Analogie behält.

§. 583.
Eine andere Art eine Uhr aufzuziehen/ daß sie dennoch
unter der Zeit ihren Gang behält, und zwar bey einer Probier-Uhre,
da die Schnur vielmahl auf einen Cylinder aufgewunden
wird, und etliche Wochen, oder gar Monathe
gehen muß.

Es ist dieses eine Invention des Herrn Magister Leutmanns, welcher bißhero mit
unterschiedlichen mechanischen Schrifften sich Mühe gegeben; worunter auch zu zehlen die
vollständige Nachricht von Uhren, nebst der ersten Continuation, in welcher diese Art
pag. 11. und Tabula II. zu finden. Ich habe aber solche hier gantz anders gezeichnet, wie-
wohl das Haupt-Werck einerley verbleibet.

Tabula LXVIII. Figura IX. ist im Grund-Riß A B C D ein Rahmen vor-
gestellet, in dessen Mitte eine Welle a b stehet, an derselben sind erstlich das Stirn-Rad
c d, und hinten bey b ein Sperr-Rad e f feste, daß beyde mit der Welle a b umge-
hen müssen. Es sind aber solche eingerichtet, daß man sie von der Welle abnehmen und wie-
der befestigen kan, und zwar darum, daß die beyden Cylinder E und F an die Welle
a b können angeschoben werden, und darum beweglich sind, jeder Cylinder hat ein Stirn-
Rad, als h, so an E, und i, so an F feste ist, jedes hat auch einen Sperr-Kegel, davon
der eine ins Sperr-Rad e, und der andere ins Sperr-Rad, so ins Stirn-Rad c d inwen-
dig eingedrehet, hier aber nicht zu sehen ist. Die Schnur m n, so über eine Scheibe G,
an der das Gewichte H hanget, ist mit einem jeden Ende an einer Waltze bey o und p fe-
ste, also daß das Ende n auf E, und das Ende m auf den Cylinder F kan aufge-
wunden werden, und solches geschiehet vermittelst zweyer Wellen und Getriebe, als durch die
Welle q r, und Getriebe w, so ins Stern-Rad h eingreiffet, wird E umgetrieben,
und die Helffte der Schnur aufgewunden, durch die Welle s t und Getriebe x, so in das

Kamm-

Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LXVIII.
ſach: Weil, es mag entweder das Gewicht aufgezogen werden, oder nicht, dennoch allezeit we-
gen der Natur derſelben Scheibe, ſo das Gewichte traͤget, die Helffte von dem Gewichte auf
der andern Scheibe lieget, die die Raͤder der Uhr herum drehet.

Daß die letztere Art der erſten vorzuziehen, geſchiehet deswegen, weil nach jener Art das
Gewichte ſelbſt und ſeine langſame Bewegung im Hinunterſteigen eine doppelte Verhaͤltnis
gegeneinander haben, in dieſer Art aber kan die Verhaͤltnis nach Belieben ſeyn, als wie die
Semidiametri der concentriſchen Scheiben oder Kloben ſich gegeneinander verhalten.

§. 582.

Sechſte Art. Daß die erſte Art Scheiben Figura VI. nach einer andern beliebi-
gen Verhaͤltnis koͤnnen conſtruiret werden, doch daß die Zahlen, mit welchen die Verhaͤlt-
nis ausgedrucket wird, gleich ſind, wodurch die Bewegung des hinunter-ſteigenden Gewichts
unterſchieden erlanget wird, zeiget die VIIIte Figur. Setzet nemlich zu den zwey Schei-
ben N und P die dritte S, und fuͤget zu Q eine andere Scheibe, die ſich gleichfalls um die-
ſe Achſe beweget, oder auch um eine andere, wenn ſolche nur mit der andern Achſe verbun-
den iſt, hernach ziehet um alle dieſe Scheiben ein Seil ohne Ende, als wie N Q S Q P R N,
wie dieſe Figur zur Gnuͤge weiſet, und leichtlich kan verſtanden werden. Denn in dieſer
Contraction wird das Hinunter-ſteigen des Gewichts viermahl langſamer geſchehen,
gleichwie auch das Gewichte Q viermahl ſo ſchwehr iſt als jenes, welches ſonſten zur Bewe-
gung der Uhr genug waͤre. Gleicher weiſe laͤſt ſichs weiter gehen, wenn man nur dieſe
Analogie behaͤlt.

§. 583.
Eine andere Art eine Uhr aufzuziehen/ daß ſie dennoch
unter der Zeit ihren Gang behaͤlt, und zwar bey einer Probier-Uhre,
da die Schnur vielmahl auf einen Cylinder aufgewunden
wird, und etliche Wochen, oder gar Monathe
gehen muß.

Es iſt dieſes eine Invention des Herrn Magiſter Leutmanns, welcher bißhero mit
unterſchiedlichen mechaniſchen Schrifften ſich Muͤhe gegeben; worunter auch zu zehlen die
vollſtaͤndige Nachricht von Uhren, nebſt der erſten Continuation, in welcher dieſe Art
pag. 11. und Tabula II. zu finden. Ich habe aber ſolche hier gantz anders gezeichnet, wie-
wohl das Haupt-Werck einerley verbleibet.

Tabula LXVIII. Figura IX. iſt im Grund-Riß A B C D ein Rahmen vor-
geſtellet, in deſſen Mitte eine Welle a b ſtehet, an derſelben ſind erſtlich das Stirn-Rad
c d, und hinten bey b ein Sperr-Rad e f feſte, daß beyde mit der Welle a b umge-
hen muͤſſen. Es ſind aber ſolche eingerichtet, daß man ſie von der Welle abnehmen und wie-
der befeſtigen kan, und zwar darum, daß die beyden Cylinder E und F an die Welle
a b koͤnnen angeſchoben werden, und darum beweglich ſind, jeder Cylinder hat ein Stirn-
Rad, als h, ſo an E, und i, ſo an F feſte iſt, jedes hat auch einen Sperr-Kegel, davon
der eine ins Sperr-Rad e, und der andere ins Sperr-Rad, ſo ins Stirn-Rad c d inwen-
dig eingedrehet, hier aber nicht zu ſehen iſt. Die Schnur m n, ſo uͤber eine Scheibe G,
an der das Gewichte H hanget, iſt mit einem jeden Ende an einer Waltze bey o und p fe-
ſte, alſo daß das Ende n auf E, und das Ende m auf den Cylinder F kan aufge-
wunden werden, und ſolches geſchiehet vermittelſt zweyer Wellen und Getriebe, als durch die
Welle q r, und Getriebe w, ſo ins Stern-Rad h eingreiffet, wird E umgetrieben,
und die Helffte der Schnur aufgewunden, durch die Welle s t und Getriebe x, ſo in das

Kamm-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0238" n="218"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XXI.</hi><hi rendition="#fr">vom Gewichte.</hi><hi rendition="#aq">Tab. LXVIII.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ach: Weil, es mag entweder das Gewicht aufgezogen werden, oder nicht, dennoch allezeit we-<lb/>
gen der Natur der&#x017F;elben Scheibe, &#x017F;o das Gewichte tra&#x0364;get, die Helffte von dem Gewichte auf<lb/>
der andern Scheibe lieget, die die Ra&#x0364;der der Uhr herum drehet.</p><lb/>
          <p>Daß die letztere Art der er&#x017F;ten vorzuziehen, ge&#x017F;chiehet deswegen, weil nach jener Art das<lb/>
Gewichte &#x017F;elb&#x017F;t und &#x017F;eine lang&#x017F;ame Bewegung im Hinunter&#x017F;teigen eine doppelte Verha&#x0364;ltnis<lb/>
gegeneinander haben, in die&#x017F;er Art aber kan die Verha&#x0364;ltnis nach Belieben &#x017F;eyn, als wie die<lb/><hi rendition="#aq">Semidiametri</hi> der <hi rendition="#aq">concentri</hi>&#x017F;chen Scheiben oder Kloben &#x017F;ich gegeneinander verhalten.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 582.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Sech&#x017F;te Art</hi>. Daß die er&#x017F;te Art Scheiben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura VI.</hi></hi> nach einer andern beliebi-<lb/>
gen Verha&#x0364;ltnis ko&#x0364;nnen <hi rendition="#aq">con&#x017F;trui</hi>ret werden, doch daß die Zahlen, mit welchen die Verha&#x0364;lt-<lb/>
nis ausgedrucket wird, gleich &#x017F;ind, wodurch die Bewegung des hinunter-&#x017F;teigenden Gewichts<lb/>
unter&#x017F;chieden erlanget wird, zeiget die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VIII</hi></hi>te <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figur</hi></hi>. Setzet nemlich zu den zwey Schei-<lb/>
ben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">N</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi></hi> die dritte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">S</hi>,</hi> und fu&#x0364;get zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Q</hi></hi> eine andere Scheibe, die &#x017F;ich gleichfalls um die-<lb/>
&#x017F;e Ach&#x017F;e beweget, oder auch um eine andere, wenn &#x017F;olche nur mit der andern Ach&#x017F;e verbun-<lb/>
den i&#x017F;t, hernach ziehet um alle die&#x017F;e Scheiben ein Seil ohne Ende, als wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">N Q S Q P R N</hi>,</hi><lb/>
wie die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Figur</hi> zur Gnu&#x0364;ge wei&#x017F;et, und leichtlich kan ver&#x017F;tanden werden. Denn in die&#x017F;er<lb/><hi rendition="#aq">Contraction</hi> wird das Hinunter-&#x017F;teigen des Gewichts viermahl lang&#x017F;amer ge&#x017F;chehen,<lb/>
gleichwie auch das Gewichte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Q</hi></hi> viermahl &#x017F;o &#x017F;chwehr i&#x017F;t als jenes, welches &#x017F;on&#x017F;ten zur Bewe-<lb/>
gung der Uhr genug wa&#x0364;re. Gleicher wei&#x017F;e la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ichs weiter gehen, wenn man nur die&#x017F;e<lb/><hi rendition="#aq">Analogie</hi> beha&#x0364;lt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 583.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>ine andere <hi rendition="#in">A</hi>rt eine <hi rendition="#in">U</hi>hr aufzuziehen/ daß &#x017F;ie dennoch<lb/>
unter der Zeit ihren Gang beha&#x0364;lt, und zwar bey einer Probier-Uhre,<lb/>
da die Schnur vielmahl auf einen <hi rendition="#aq">Cylinder</hi> aufgewunden<lb/>
wird, und etliche Wochen, oder gar Monathe<lb/>
gehen muß.</hi></head><lb/>
          <p>Es i&#x017F;t die&#x017F;es eine <hi rendition="#aq">Invention</hi> des Herrn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Magi&#x017F;ter Leutmanns</hi>,</hi> welcher bißhero mit<lb/>
unter&#x017F;chiedlichen <hi rendition="#aq">mechani</hi>&#x017F;chen Schrifften &#x017F;ich Mu&#x0364;he gegeben; worunter auch zu zehlen die<lb/><hi rendition="#fr">voll&#x017F;ta&#x0364;ndige Nachricht von Uhren,</hi> neb&#x017F;t der <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Continuation</hi>,</hi> in welcher die&#x017F;e Art<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pag. 11.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabula II.</hi></hi> zu finden. Ich habe aber &#x017F;olche hier gantz anders gezeichnet, wie-<lb/>
wohl das Haupt-Werck einerley verbleibet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabula LXVIII. Figura IX.</hi></hi> i&#x017F;t im Grund-Riß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B C D</hi></hi> ein Rahmen vor-<lb/>
ge&#x017F;tellet, in de&#x017F;&#x017F;en Mitte eine Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi></hi> &#x017F;tehet, an der&#x017F;elben &#x017F;ind er&#x017F;tlich das Stirn-Rad<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c d</hi>,</hi> und hinten bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> ein Sperr-Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e f</hi></hi> fe&#x017F;te, daß beyde mit der Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi></hi> umge-<lb/>
hen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Es &#x017F;ind aber &#x017F;olche eingerichtet, daß man &#x017F;ie von der Welle abnehmen und wie-<lb/>
der befe&#x017F;tigen kan, und zwar darum, daß die beyden <hi rendition="#aq">Cylinder <hi rendition="#i">E</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> an die Welle<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi></hi> ko&#x0364;nnen ange&#x017F;choben werden, und darum beweglich &#x017F;ind, jeder <hi rendition="#aq">Cylinder</hi> hat ein Stirn-<lb/>
Rad, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">h</hi>,</hi> &#x017F;o an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi>,</hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">i</hi>,</hi> &#x017F;o an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> fe&#x017F;te i&#x017F;t, jedes hat auch einen Sperr-Kegel, davon<lb/>
der eine ins Sperr-Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi>,</hi> und der andere ins Sperr-Rad, &#x017F;o ins Stirn-Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c d</hi></hi> inwen-<lb/>
dig eingedrehet, hier aber nicht zu &#x017F;ehen i&#x017F;t. Die Schnur <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">m n</hi>,</hi> &#x017F;o u&#x0364;ber eine Scheibe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi>,</hi><lb/>
an der das Gewichte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> hanget, i&#x017F;t mit einem jeden Ende an einer Waltze bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">o</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">p</hi></hi> fe-<lb/>
&#x017F;te, al&#x017F;o daß das Ende <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n</hi></hi> auf <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi>,</hi> und das Ende <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">m</hi></hi> auf den <hi rendition="#aq">Cylinder <hi rendition="#i">F</hi></hi> kan aufge-<lb/>
wunden werden, und &#x017F;olches ge&#x017F;chiehet vermittel&#x017F;t zweyer Wellen und Getriebe, als durch die<lb/>
Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">q r</hi>,</hi> und Getriebe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">w</hi>,</hi> &#x017F;o ins Stern-Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">h</hi></hi> eingreiffet, wird <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> umgetrieben,<lb/>
und die Helffte der Schnur aufgewunden, durch die Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">s t</hi></hi> und Getriebe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">x</hi>,</hi> &#x017F;o in das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Kamm-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[218/0238] Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LXVIII. ſach: Weil, es mag entweder das Gewicht aufgezogen werden, oder nicht, dennoch allezeit we- gen der Natur derſelben Scheibe, ſo das Gewichte traͤget, die Helffte von dem Gewichte auf der andern Scheibe lieget, die die Raͤder der Uhr herum drehet. Daß die letztere Art der erſten vorzuziehen, geſchiehet deswegen, weil nach jener Art das Gewichte ſelbſt und ſeine langſame Bewegung im Hinunterſteigen eine doppelte Verhaͤltnis gegeneinander haben, in dieſer Art aber kan die Verhaͤltnis nach Belieben ſeyn, als wie die Semidiametri der concentriſchen Scheiben oder Kloben ſich gegeneinander verhalten. §. 582. Sechſte Art. Daß die erſte Art Scheiben Figura VI. nach einer andern beliebi- gen Verhaͤltnis koͤnnen conſtruiret werden, doch daß die Zahlen, mit welchen die Verhaͤlt- nis ausgedrucket wird, gleich ſind, wodurch die Bewegung des hinunter-ſteigenden Gewichts unterſchieden erlanget wird, zeiget die VIIIte Figur. Setzet nemlich zu den zwey Schei- ben N und P die dritte S, und fuͤget zu Q eine andere Scheibe, die ſich gleichfalls um die- ſe Achſe beweget, oder auch um eine andere, wenn ſolche nur mit der andern Achſe verbun- den iſt, hernach ziehet um alle dieſe Scheiben ein Seil ohne Ende, als wie N Q S Q P R N, wie dieſe Figur zur Gnuͤge weiſet, und leichtlich kan verſtanden werden. Denn in dieſer Contraction wird das Hinunter-ſteigen des Gewichts viermahl langſamer geſchehen, gleichwie auch das Gewichte Q viermahl ſo ſchwehr iſt als jenes, welches ſonſten zur Bewe- gung der Uhr genug waͤre. Gleicher weiſe laͤſt ſichs weiter gehen, wenn man nur dieſe Analogie behaͤlt. §. 583. Eine andere Art eine Uhr aufzuziehen/ daß ſie dennoch unter der Zeit ihren Gang behaͤlt, und zwar bey einer Probier-Uhre, da die Schnur vielmahl auf einen Cylinder aufgewunden wird, und etliche Wochen, oder gar Monathe gehen muß. Es iſt dieſes eine Invention des Herrn Magiſter Leutmanns, welcher bißhero mit unterſchiedlichen mechaniſchen Schrifften ſich Muͤhe gegeben; worunter auch zu zehlen die vollſtaͤndige Nachricht von Uhren, nebſt der erſten Continuation, in welcher dieſe Art pag. 11. und Tabula II. zu finden. Ich habe aber ſolche hier gantz anders gezeichnet, wie- wohl das Haupt-Werck einerley verbleibet. Tabula LXVIII. Figura IX. iſt im Grund-Riß A B C D ein Rahmen vor- geſtellet, in deſſen Mitte eine Welle a b ſtehet, an derſelben ſind erſtlich das Stirn-Rad c d, und hinten bey b ein Sperr-Rad e f feſte, daß beyde mit der Welle a b umge- hen muͤſſen. Es ſind aber ſolche eingerichtet, daß man ſie von der Welle abnehmen und wie- der befeſtigen kan, und zwar darum, daß die beyden Cylinder E und F an die Welle a b koͤnnen angeſchoben werden, und darum beweglich ſind, jeder Cylinder hat ein Stirn- Rad, als h, ſo an E, und i, ſo an F feſte iſt, jedes hat auch einen Sperr-Kegel, davon der eine ins Sperr-Rad e, und der andere ins Sperr-Rad, ſo ins Stirn-Rad c d inwen- dig eingedrehet, hier aber nicht zu ſehen iſt. Die Schnur m n, ſo uͤber eine Scheibe G, an der das Gewichte H hanget, iſt mit einem jeden Ende an einer Waltze bey o und p fe- ſte, alſo daß das Ende n auf E, und das Ende m auf den Cylinder F kan aufge- wunden werden, und ſolches geſchiehet vermittelſt zweyer Wellen und Getriebe, als durch die Welle q r, und Getriebe w, ſo ins Stern-Rad h eingreiffet, wird E umgetrieben, und die Helffte der Schnur aufgewunden, durch die Welle s t und Getriebe x, ſo in das Kamm-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/238
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/238>, abgerufen am 27.12.2024.