Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XX. von Wasser-Rädern. Tab. LXV. Stirn-Rad 60 Zähne, das Kamm-Rad 48, das Getriebe F 12 Stäbe, das Kamm-RadG 24, das Getriebe H 8 Stäbe, so wird, wenn das Wasser-Rad A 5 mahl, die Welle H 12 mahl umgelauffen seyn, es darff aber nur an die Welle C des Wasser-Rades, an statt des Getriebes ein Stirn-Rad von 24 Kämmen gemachet werden, so ins Getriebe H von 8 Stäben eingreiffet, so gehet solches dreymahl um, ehe das Rad A einmahl, will man mehr oder weniger haben, kan nur die Zahl der Kämme darnach eingerichtet werden. §. 546. Figura II. Tabula LXV. zeiget: Das Wasser, so aus einer Röhre kommen kan, ist in zwey getheilet, als C und D, §. 547. Tabula LXVI. Fig. I. ist Es bestehet aus einer Hülse A, dadurch die Spindel gehet, solche Hülse hat oben und §. 548. Fig. II. Tabula LXVI. zeiget Tab. XII. Es ist aber auch mühsam und schwehr zu machen, und dennoch nicht all- Uberhaupt ist von diesen Horizontal-Rädern zu wissen: daß solche nicht allzu in
Cap. XX. von Waſſer-Raͤdern. Tab. LXV. Stirn-Rad 60 Zaͤhne, das Kamm-Rad 48, das Getriebe F 12 Staͤbe, das Kamm-RadG 24, das Getriebe H 8 Staͤbe, ſo wird, wenn das Waſſer-Rad A 5 mahl, die Welle H 12 mahl umgelauffen ſeyn, es darff aber nur an die Welle C des Waſſer-Rades, an ſtatt des Getriebes ein Stirn-Rad von 24 Kaͤmmen gemachet werden, ſo ins Getriebe H von 8 Staͤben eingreiffet, ſo gehet ſolches dreymahl um, ehe das Rad A einmahl, will man mehr oder weniger haben, kan nur die Zahl der Kaͤmme darnach eingerichtet werden. §. 546. Figura II. Tabula LXV. zeiget: Das Waſſer, ſo aus einer Roͤhre kommen kan, iſt in zwey getheilet, als C und D, §. 547. Tabula LXVI. Fig. I. iſt Es beſtehet aus einer Huͤlſe A, dadurch die Spindel gehet, ſolche Huͤlſe hat oben und §. 548. Fig. II. Tabula LXVI. zeiget Tab. XII. Es iſt aber auch muͤhſam und ſchwehr zu machen, und dennoch nicht all- Uberhaupt iſt von dieſen Horizontal-Raͤdern zu wiſſen: daß ſolche nicht allzu in
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0228" n="208"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XX.</hi><hi rendition="#fr">von Waſſer-Raͤdern.</hi><hi rendition="#aq">Tab. LXV.</hi></fw><lb/> Stirn-Rad 60 Zaͤhne, das Kamm-Rad 48, das Getriebe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> 12 Staͤbe, das Kamm-Rad<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> 24, das Getriebe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> 8 Staͤbe, ſo wird, wenn das Waſſer-Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> 5 mahl, die Welle<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> 12 mahl umgelauffen ſeyn, es darff aber nur an die Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> des Waſſer-Rades, an ſtatt<lb/> des Getriebes ein Stirn-Rad von 24 Kaͤmmen gemachet werden, ſo ins Getriebe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> von 8<lb/> Staͤben eingreiffet, ſo gehet ſolches dreymahl um, ehe das Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> einmahl, will man mehr<lb/> oder weniger haben, kan nur die Zahl der Kaͤmme darnach eingerichtet werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 546.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura II. Tabula LXV.</hi></hi> zeiget:<lb/><hi rendition="#fr">Wie zwey Raͤder oder Muͤhlen in ein Werck zu bringen.</hi></hi> </p><lb/> <p>Das Waſſer, ſo aus einer Roͤhre kommen kan, iſt in zwey getheilet, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi>,</hi><lb/> das Waſſer faͤllet von dar auf ein hohes Gefaͤß oder Kaſten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>,</hi> und von dar durch Roͤhren<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C B</hi></hi> auf das Rad. Hierbey iſt zu mercken, daß die Roͤhren <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C B</hi></hi> alſo muͤſſen eingerich-<lb/> tet ſeyn, daß nicht mehr Waſſer heraus lauffen kan, als zulauffet, weil das Faß allezeit voll ſeyn<lb/> muß; denn ie hoͤher das Waſſer ſtehet, ie ſtaͤrcker der Trieb, drum waͤre es gut, wenn man die<lb/> Oeffnung in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> enger und weiter machen koͤnte. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> iſt das eine Rad, und ſind in die Welle<lb/> 10 ſtarcke Breter, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi> perpendicular</hi> eingemachet, ſo etwa 6 bis 8 Zoll hoch, zwiſchen<lb/> dieſe ſind wieder Circkel-Stuͤcken oder auch gleiche Breter, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c c</hi></hi> eingeſetzet, unten aber ein<lb/><hi rendition="#aq">horizontal</hi>es Rad, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d d. F</hi></hi> iſt das andere Rad mit Muſchel-Schauffeln, deßwegen<lb/> ein Muſchel- nicht aber Vuſchel-Rad, wie ſolches bey Sturm <hi rendition="#aq">pag.</hi> 1. verdrucket iſt, welches<lb/> nicht nur mehr Arbeit koſtet, ſondern auch nicht ſo beſtaͤndig iſt als das vorige.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 547.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabula LXVI. Fig. I.</hi></hi> iſt<lb/><hi rendition="#fr">Eine andere Art eines ſolchen Rades.</hi></hi> </p><lb/> <p>Es beſtehet aus einer Huͤlſe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>,</hi> dadurch die Spindel gehet, ſolche Huͤlſe hat oben und<lb/> unten vier Arme <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi>,</hi> an welchen ein <hi rendition="#aq">Cylinder <hi rendition="#i">C</hi></hi> feſte gemachet iſt, und an dieſen die 12<lb/> Schauffeln <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> nach einer Circkel-<hi rendition="#aq">Figur,</hi> die Hoͤhe iſt etwa 1 bis ½ Fuß. Es iſt dieſes Rad<lb/> etwas ſchwehr und muͤhſam, weil alles mit eiſernen Schrauben, Reiffen und Poltzen muß fe-<lb/> ſte gemachet werden. Ich halte es aber vor nuͤtzlich, weil das Waſſer durch ſeinen Fall,<lb/> den es auf denen langen Schauffeln hat, viel zur Krafft beytragen kan.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 548.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II. Tabula LXVI.</hi></hi> zeiget<lb/><hi rendition="#fr">Noch ein ander Rad aus dem <hi rendition="#aq">Ramello.</hi></hi></hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XII.</hi></hi> Es iſt aber auch muͤhſam und ſchwehr zu machen, und dennoch nicht all-<lb/> zu beſtaͤndig.</p><lb/> <p>Uberhaupt iſt von dieſen <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi>Raͤdern zu wiſſen: <hi rendition="#fr">daß ſolche nicht allzu<lb/> groß ſeyn muͤſſen, daß ſie einen ſchnellen Lauff haben, und dadurch erſetzen, was ih-<lb/> nen an der Krafft abgehet</hi>; deßwegen ſie auch bey Muͤhlen ohne Zwiſchen-Geſchirr gleich<lb/> an den Stein <hi rendition="#aq">applici</hi>ret werden; dergleichen zwey Muͤhlen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura II. Tabula LXV.</hi></hi><lb/> zu ſehen ſind. Es iſt gewiß eine der aller-<hi rendition="#aq">compendieuſ</hi>eſten Arten, und muß ich mich eben-<lb/> falls mit <hi rendition="#fr">Hn. Sturm</hi> verwundern, <hi rendition="#fr">warum man in unſern Gebuͤrgen, da ſie an vielen<lb/> Orten mit hoͤchſtem Nutzen anzubringen, nicht welche verfertiget hat</hi>. Ich weiß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [208/0228]
Cap. XX. von Waſſer-Raͤdern. Tab. LXV.
Stirn-Rad 60 Zaͤhne, das Kamm-Rad 48, das Getriebe F 12 Staͤbe, das Kamm-Rad
G 24, das Getriebe H 8 Staͤbe, ſo wird, wenn das Waſſer-Rad A 5 mahl, die Welle
H 12 mahl umgelauffen ſeyn, es darff aber nur an die Welle C des Waſſer-Rades, an ſtatt
des Getriebes ein Stirn-Rad von 24 Kaͤmmen gemachet werden, ſo ins Getriebe H von 8
Staͤben eingreiffet, ſo gehet ſolches dreymahl um, ehe das Rad A einmahl, will man mehr
oder weniger haben, kan nur die Zahl der Kaͤmme darnach eingerichtet werden.
§. 546.
Figura II. Tabula LXV. zeiget:
Wie zwey Raͤder oder Muͤhlen in ein Werck zu bringen.
Das Waſſer, ſo aus einer Roͤhre kommen kan, iſt in zwey getheilet, als C und D,
das Waſſer faͤllet von dar auf ein hohes Gefaͤß oder Kaſten A, und von dar durch Roͤhren
C B auf das Rad. Hierbey iſt zu mercken, daß die Roͤhren C B alſo muͤſſen eingerich-
tet ſeyn, daß nicht mehr Waſſer heraus lauffen kan, als zulauffet, weil das Faß allezeit voll ſeyn
muß; denn ie hoͤher das Waſſer ſtehet, ie ſtaͤrcker der Trieb, drum waͤre es gut, wenn man die
Oeffnung in c enger und weiter machen koͤnte. E iſt das eine Rad, und ſind in die Welle
10 ſtarcke Breter, als a b perpendicular eingemachet, ſo etwa 6 bis 8 Zoll hoch, zwiſchen
dieſe ſind wieder Circkel-Stuͤcken oder auch gleiche Breter, als c c eingeſetzet, unten aber ein
horizontales Rad, als d d. F iſt das andere Rad mit Muſchel-Schauffeln, deßwegen
ein Muſchel- nicht aber Vuſchel-Rad, wie ſolches bey Sturm pag. 1. verdrucket iſt, welches
nicht nur mehr Arbeit koſtet, ſondern auch nicht ſo beſtaͤndig iſt als das vorige.
§. 547.
Tabula LXVI. Fig. I. iſt
Eine andere Art eines ſolchen Rades.
Es beſtehet aus einer Huͤlſe A, dadurch die Spindel gehet, ſolche Huͤlſe hat oben und
unten vier Arme B, an welchen ein Cylinder C feſte gemachet iſt, und an dieſen die 12
Schauffeln E nach einer Circkel-Figur, die Hoͤhe iſt etwa 1 bis ½ Fuß. Es iſt dieſes Rad
etwas ſchwehr und muͤhſam, weil alles mit eiſernen Schrauben, Reiffen und Poltzen muß fe-
ſte gemachet werden. Ich halte es aber vor nuͤtzlich, weil das Waſſer durch ſeinen Fall,
den es auf denen langen Schauffeln hat, viel zur Krafft beytragen kan.
§. 548.
Fig. II. Tabula LXVI. zeiget
Noch ein ander Rad aus dem Ramello.
Tab. XII. Es iſt aber auch muͤhſam und ſchwehr zu machen, und dennoch nicht all-
zu beſtaͤndig.
Uberhaupt iſt von dieſen Horizontal-Raͤdern zu wiſſen: daß ſolche nicht allzu
groß ſeyn muͤſſen, daß ſie einen ſchnellen Lauff haben, und dadurch erſetzen, was ih-
nen an der Krafft abgehet; deßwegen ſie auch bey Muͤhlen ohne Zwiſchen-Geſchirr gleich
an den Stein appliciret werden; dergleichen zwey Muͤhlen Figura II. Tabula LXV.
zu ſehen ſind. Es iſt gewiß eine der aller-compendieuſeſten Arten, und muß ich mich eben-
falls mit Hn. Sturm verwundern, warum man in unſern Gebuͤrgen, da ſie an vielen
Orten mit hoͤchſtem Nutzen anzubringen, nicht welche verfertiget hat. Ich weiß
in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |