Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. XX. vom Wasser-Maas. Tab. LX.
man liesse einen Hebel über die Scheibe W gehen, der an einem Ende an einer Säule beweg-
lich, und am andern Ende mit einem Gewichte versehen, wie in etwas Fig. X. entworffen,
da W die Scheibe, X Y der Hebel, Z die Achse, a das Gewichte. Weil aber dieses
durch die Friction geschiehet, welche wegen Rauhe und Glätte nicht einerley bleibet, so muß
nach der Wasser-Probe der Grad des Gewichtes untersuchet werden, da man eine Schnur
mit Gewicht, entweder ans Wasser-Rad, oder an die Scheibe W appliciret, und muß man
sich nur, die rechte Wahrheit zu erfahren, die Mühe nicht verdriessen lassen.

§. 512.
Des Autoris neue Art die Schnelligkeit und Stärcke
öes Wassers zu untersuchen.

Tab. LX. Figura I. stellet vor A B eine Rinne 12 Fus lang 6 Zoll weit und
6 Zoll tief. Hierzu ist eine andere kurtze Rinne H gemachet, darinn sich A recht passet
und darinnen A kan höher und niedriger geleget werden, wie Figura II. weiset, die
Rinne A B muß recht glatt und von einerley Weite seyn, hierzu ist ein Rad m n mit ble-
chernen Schaufeln da jede in 3 Zoll lang und 2 Zoll breit ist, und der Radius des Rades
mit denen Schauffeln 10 Zoll: Dieses Rad ist an seiner eisernen Welle f Fig. III. da-
von bey e eine Scheibe, die eine Schraube ohne Ende abgiebet, feste, und lieget mit beyden
Achsen in zwey Latten a d und b c, bey c d feste, diese sind durch zwey Riegel r s zusam-
men gefüget, und b c hat bey e ein Rad mit 60 Zähnen, in welches die Schnecke oder
Schraube an der Welle eingreiffet und fort treibet, und zwar bey jeden Umgang nur ei-
nen Zahn, also daß wenn das Rad von Wasser 60 mahl umgelauffen, das Rad einmahl
herum ist, und damit man solches genau weiß, ist am Rad e ein Stifft welcher eine Fe-
der h auf-hebet und fallen lässet, daß es einen Schall giebet; noch weiter ist ein Linial
bey c angemachet, in Zolle eingetheilet, damit man weiß wie tief die Schauffeln von
Boden der Rinne abstehen, und man dem Rad einerley Tieffe geben kan.

§. 513.

Zum Gebrauch wird dieses Werck also appliciret:

Machet den Kasten H am Ende eines überschlächtigen Mühl-Gerinnes, so hier D
E F G
ist, feste, das übrige Spatium als J und K setzet mit 2 Brettern aus, daß
kein Wasser neben weg kan, und das eine Bret als K kan so hoch gemachet werden,
als das Wasser vor der Rinne stehen soll, und daß das übrige drüber weg lauffet, wie
hier bey u zu sehen. Die Bretter und Kasten H könnet ihr mit Thon wohl verstrei-
chen, daß kein Wasser neben weg kan. Der Rinne A B aber eine Declination in
B zu geben, könnet ihr Böcke untersetzen oder eine Stellage darzu machen lassen, auch
neben der Rinne eine Pfoste R S legen, daß ihr an der Rinne hingehen und handthie-
ren könnet, damit ihr aber eure Rinne allezeit nach einer gewissen Höhe stellet, als nach
Graden oder Fus-Maas, so ist Figura IV. gewiesen, wie so wohl durch einen Aufsetz-
Qvadranten Q als durch einen halben Grad-Bogen die Declination abzuwägen ist:
weil es aber hierdurch dennoch nicht ausgemachet ist, und wie viel Fus und Zoll die Rin-
ne in A höher als in B stehet, so habe hierzu ein a part Instrument unter Figura
V.
gezeichnet, daraus man leichte alle Verhältnisse finden kan.

§. 514.
Beschreibung und Gebrauch des Instruments, um zu sehen, wie viel
eine Rinne decliniret ist.

Figura V. ist ein meßingenes Blech, kan in grössern auch Holtz seyn, dessen Län-

ge ist

Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LX.
man lieſſe einen Hebel uͤber die Scheibe W gehen, der an einem Ende an einer Saͤule beweg-
lich, und am andern Ende mit einem Gewichte verſehen, wie in etwas Fig. X. entworffen,
da W die Scheibe, X Y der Hebel, Z die Achſe, a das Gewichte. Weil aber dieſes
durch die Friction geſchiehet, welche wegen Rauhe und Glaͤtte nicht einerley bleibet, ſo muß
nach der Waſſer-Probe der Grad des Gewichtes unterſuchet werden, da man eine Schnur
mit Gewicht, entweder ans Waſſer-Rad, oder an die Scheibe W appliciret, und muß man
ſich nur, die rechte Wahrheit zu erfahren, die Muͤhe nicht verdrieſſen laſſen.

§. 512.
Des Autoris neue Art die Schnelligkeit und Staͤrcke
oͤes Waſſers zu unterſuchen.

Tab. LX. Figura I. ſtellet vor A B eine Rinne 12 Fus lang 6 Zoll weit und
6 Zoll tief. Hierzu iſt eine andere kurtze Rinne H gemachet, darinn ſich A recht paſſet
und darinnen A kan hoͤher und niedriger geleget werden, wie Figura II. weiſet, die
Rinne A B muß recht glatt und von einerley Weite ſeyn, hierzu iſt ein Rad m n mit ble-
chernen Schaufeln da jede in 3 Zoll lang und 2 Zoll breit iſt, und der Radius des Rades
mit denen Schauffeln 10 Zoll: Dieſes Rad iſt an ſeiner eiſernen Welle f Fig. III. da-
von bey e eine Scheibe, die eine Schraube ohne Ende abgiebet, feſte, und lieget mit beyden
Achſen in zwey Latten a d und b c, bey c d feſte, dieſe ſind durch zwey Riegel r s zuſam-
men gefuͤget, und b c hat bey e ein Rad mit 60 Zaͤhnen, in welches die Schnecke oder
Schraube an der Welle eingreiffet und fort treibet, und zwar bey jeden Umgang nur ei-
nen Zahn, alſo daß wenn das Rad von Waſſer 60 mahl umgelauffen, das Rad einmahl
herum iſt, und damit man ſolches genau weiß, iſt am Rad e ein Stifft welcher eine Fe-
der h auf-hebet und fallen laͤſſet, daß es einen Schall giebet; noch weiter iſt ein Linial
bey c angemachet, in Zolle eingetheilet, damit man weiß wie tief die Schauffeln von
Boden der Rinne abſtehen, und man dem Rad einerley Tieffe geben kan.

§. 513.

Zum Gebrauch wird dieſes Werck alſo appliciret:

Machet den Kaſten H am Ende eines uͤberſchlaͤchtigen Muͤhl-Gerinnes, ſo hier D
E F G
iſt, feſte, das uͤbrige Spatium als J und K ſetzet mit 2 Brettern aus, daß
kein Waſſer neben weg kan, und das eine Bret als K kan ſo hoch gemachet werden,
als das Waſſer vor der Rinne ſtehen ſoll, und daß das uͤbrige druͤber weg lauffet, wie
hier bey u zu ſehen. Die Bretter und Kaſten H koͤnnet ihr mit Thon wohl verſtrei-
chen, daß kein Waſſer neben weg kan. Der Rinne A B aber eine Declination in
B zu geben, koͤnnet ihr Boͤcke unterſetzen oder eine Stellage darzu machen laſſen, auch
neben der Rinne eine Pfoſte R S legen, daß ihr an der Rinne hingehen und handthie-
ren koͤnnet, damit ihr aber eure Rinne allezeit nach einer gewiſſen Hoͤhe ſtellet, als nach
Graden oder Fus-Maas, ſo iſt Figura IV. gewieſen, wie ſo wohl durch einen Aufſetz-
Qvadranten Q als durch einen halben Grad-Bogen die Declination abzuwaͤgen iſt:
weil es aber hierdurch dennoch nicht ausgemachet iſt, und wie viel Fus und Zoll die Rin-
ne in A hoͤher als in B ſtehet, ſo habe hierzu ein a part Inſtrument unter Figura
V.
gezeichnet, daraus man leichte alle Verhaͤltniſſe finden kan.

§. 514.
Beſchreibung und Gebrauch des Inſtruments, um zu ſehen, wie viel
eine Rinne decliniret iſt.

Figura V. iſt ein meßingenes Blech, kan in groͤſſern auch Holtz ſeyn, deſſen Laͤn-

ge iſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0216" n="196"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XX.</hi><hi rendition="#fr">vom Wa&#x017F;&#x017F;er-Maas.</hi><hi rendition="#aq">Tab. LX.</hi></fw><lb/>
man lie&#x017F;&#x017F;e einen Hebel u&#x0364;ber die Scheibe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">W</hi></hi> gehen, der an einem Ende an einer Sa&#x0364;ule beweg-<lb/>
lich, und am andern Ende mit einem Gewichte ver&#x017F;ehen, wie in etwas <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. X.</hi></hi> entworffen,<lb/>
da <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">W</hi></hi> die Scheibe, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">X Y</hi></hi> der Hebel, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Z</hi></hi> die Ach&#x017F;e, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> das Gewichte. Weil aber die&#x017F;es<lb/>
durch die <hi rendition="#aq">Friction</hi> ge&#x017F;chiehet, welche wegen Rauhe und Gla&#x0364;tte nicht einerley bleibet, &#x017F;o muß<lb/>
nach der Wa&#x017F;&#x017F;er-Probe der Grad des Gewichtes unter&#x017F;uchet werden, da man eine Schnur<lb/>
mit Gewicht, entweder ans Wa&#x017F;&#x017F;er-Rad, oder an die Scheibe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">W</hi> applici</hi>ret, und muß man<lb/>
&#x017F;ich nur, die rechte Wahrheit zu erfahren, die Mu&#x0364;he nicht verdrie&#x017F;&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 512.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#aq">Autoris</hi> neue <hi rendition="#in">A</hi>rt die <hi rendition="#in">S</hi>chnelligkeit und <hi rendition="#in">S</hi>ta&#x0364;rcke<lb/>
o&#x0364;es Wa&#x017F;&#x017F;ers zu unter&#x017F;uchen.</hi></head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. LX. Figura I.</hi></hi> &#x017F;tellet vor <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B</hi></hi> eine Rinne 12 Fus lang 6 Zoll weit und<lb/>
6 Zoll tief. Hierzu i&#x017F;t eine andere kurtze Rinne <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> gemachet, darinn &#x017F;ich <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> recht pa&#x017F;&#x017F;et<lb/>
und darinnen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> kan ho&#x0364;her und niedriger geleget werden, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura II.</hi></hi> wei&#x017F;et, die<lb/>
Rinne <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B</hi></hi> muß recht glatt und von einerley Weite &#x017F;eyn, hierzu i&#x017F;t ein Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">m n</hi></hi> mit ble-<lb/>
chernen Schaufeln da jede in 3 Zoll lang und 2 Zoll breit i&#x017F;t, und der <hi rendition="#aq">Radius</hi> des Rades<lb/>
mit denen Schauffeln 10 Zoll: Die&#x017F;es Rad i&#x017F;t an &#x017F;einer ei&#x017F;ernen Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f Fig. III.</hi></hi> da-<lb/>
von bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> eine Scheibe, die eine Schraube ohne Ende abgiebet, fe&#x017F;te, und lieget mit beyden<lb/>
Ach&#x017F;en in zwey Latten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a d</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b c</hi>,</hi> bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c d</hi></hi> fe&#x017F;te, die&#x017F;e &#x017F;ind durch zwey Riegel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">r s</hi></hi> zu&#x017F;am-<lb/>
men gefu&#x0364;get, und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b c</hi></hi> hat bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> ein Rad mit 60 Za&#x0364;hnen, in welches die Schnecke oder<lb/>
Schraube an der Welle eingreiffet und fort treibet, und zwar bey jeden Umgang nur ei-<lb/>
nen Zahn, al&#x017F;o daß wenn das Rad von Wa&#x017F;&#x017F;er 60 mahl umgelauffen, das Rad einmahl<lb/>
herum i&#x017F;t, und damit man &#x017F;olches genau weiß, i&#x017F;t am Rad <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> ein Stifft welcher eine Fe-<lb/>
der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">h</hi></hi> auf-hebet und fallen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et, daß es einen Schall giebet; noch weiter i&#x017F;t ein Linial<lb/>
bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> angemachet, in Zolle eingetheilet, damit man weiß wie tief die Schauffeln von<lb/>
Boden der Rinne ab&#x017F;tehen, und man dem Rad einerley Tieffe geben kan.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 513.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Zum Gebrauch wird die&#x017F;es Werck al&#x017F;o <hi rendition="#aq">applicir</hi>et:</hi> </hi> </p><lb/>
          <p>Machet den Ka&#x017F;ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> am Ende eines u&#x0364;ber&#x017F;chla&#x0364;chtigen Mu&#x0364;hl-Gerinnes, &#x017F;o hier <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D<lb/>
E F G</hi></hi> i&#x017F;t, fe&#x017F;te, das u&#x0364;brige <hi rendition="#aq">Spatium</hi> als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">K</hi></hi> &#x017F;etzet mit 2 Brettern aus, daß<lb/>
kein Wa&#x017F;&#x017F;er neben weg kan, und das eine Bret als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">K</hi></hi> kan &#x017F;o hoch gemachet werden,<lb/>
als das Wa&#x017F;&#x017F;er vor der Rinne &#x017F;tehen &#x017F;oll, und daß das u&#x0364;brige dru&#x0364;ber weg lauffet, wie<lb/>
hier bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">u</hi></hi> zu &#x017F;ehen. Die Bretter und Ka&#x017F;ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> ko&#x0364;nnet ihr mit Thon wohl ver&#x017F;trei-<lb/>
chen, daß kein Wa&#x017F;&#x017F;er neben weg kan. Der Rinne <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B</hi></hi> aber eine <hi rendition="#aq">Declination</hi> in<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> zu geben, ko&#x0364;nnet ihr Bo&#x0364;cke unter&#x017F;etzen oder eine <hi rendition="#aq">Stellage</hi> darzu machen la&#x017F;&#x017F;en, auch<lb/>
neben der Rinne eine Pfo&#x017F;te <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">R S</hi></hi> legen, daß ihr an der Rinne hingehen und handthie-<lb/>
ren ko&#x0364;nnet, damit ihr aber eure Rinne allezeit nach einer gewi&#x017F;&#x017F;en Ho&#x0364;he &#x017F;tellet, als nach<lb/>
Graden oder Fus-Maas, &#x017F;o i&#x017F;t <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura IV.</hi></hi> gewie&#x017F;en, wie &#x017F;o wohl durch einen Auf&#x017F;etz-<lb/><hi rendition="#aq">Qvadrant</hi>en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Q</hi></hi> als durch einen halben Grad-Bogen die <hi rendition="#aq">Declination</hi> abzuwa&#x0364;gen i&#x017F;t:<lb/>
weil es aber hierdurch dennoch nicht ausgemachet i&#x017F;t, und wie viel Fus und Zoll die Rin-<lb/>
ne in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> ho&#x0364;her als in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> &#x017F;tehet, &#x017F;o habe hierzu ein <hi rendition="#aq">a part In&#x017F;trument</hi> unter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura<lb/>
V.</hi></hi> gezeichnet, daraus man leichte alle Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e finden kan.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 514.<lb/><hi rendition="#b">Be&#x017F;chreibung und Gebrauch des <hi rendition="#aq">In&#x017F;truments,</hi> um zu &#x017F;ehen, wie viel<lb/>
eine Rinne <hi rendition="#aq">declini</hi>ret i&#x017F;t.</hi></head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura V.</hi></hi> i&#x017F;t ein meßingenes Blech, kan in gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern auch Holtz &#x017F;eyn, de&#x017F;&#x017F;en La&#x0364;n-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge i&#x017F;t</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[196/0216] Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LX. man lieſſe einen Hebel uͤber die Scheibe W gehen, der an einem Ende an einer Saͤule beweg- lich, und am andern Ende mit einem Gewichte verſehen, wie in etwas Fig. X. entworffen, da W die Scheibe, X Y der Hebel, Z die Achſe, a das Gewichte. Weil aber dieſes durch die Friction geſchiehet, welche wegen Rauhe und Glaͤtte nicht einerley bleibet, ſo muß nach der Waſſer-Probe der Grad des Gewichtes unterſuchet werden, da man eine Schnur mit Gewicht, entweder ans Waſſer-Rad, oder an die Scheibe W appliciret, und muß man ſich nur, die rechte Wahrheit zu erfahren, die Muͤhe nicht verdrieſſen laſſen. §. 512. Des Autoris neue Art die Schnelligkeit und Staͤrcke oͤes Waſſers zu unterſuchen. Tab. LX. Figura I. ſtellet vor A B eine Rinne 12 Fus lang 6 Zoll weit und 6 Zoll tief. Hierzu iſt eine andere kurtze Rinne H gemachet, darinn ſich A recht paſſet und darinnen A kan hoͤher und niedriger geleget werden, wie Figura II. weiſet, die Rinne A B muß recht glatt und von einerley Weite ſeyn, hierzu iſt ein Rad m n mit ble- chernen Schaufeln da jede in 3 Zoll lang und 2 Zoll breit iſt, und der Radius des Rades mit denen Schauffeln 10 Zoll: Dieſes Rad iſt an ſeiner eiſernen Welle f Fig. III. da- von bey e eine Scheibe, die eine Schraube ohne Ende abgiebet, feſte, und lieget mit beyden Achſen in zwey Latten a d und b c, bey c d feſte, dieſe ſind durch zwey Riegel r s zuſam- men gefuͤget, und b c hat bey e ein Rad mit 60 Zaͤhnen, in welches die Schnecke oder Schraube an der Welle eingreiffet und fort treibet, und zwar bey jeden Umgang nur ei- nen Zahn, alſo daß wenn das Rad von Waſſer 60 mahl umgelauffen, das Rad einmahl herum iſt, und damit man ſolches genau weiß, iſt am Rad e ein Stifft welcher eine Fe- der h auf-hebet und fallen laͤſſet, daß es einen Schall giebet; noch weiter iſt ein Linial bey c angemachet, in Zolle eingetheilet, damit man weiß wie tief die Schauffeln von Boden der Rinne abſtehen, und man dem Rad einerley Tieffe geben kan. §. 513. Zum Gebrauch wird dieſes Werck alſo appliciret: Machet den Kaſten H am Ende eines uͤberſchlaͤchtigen Muͤhl-Gerinnes, ſo hier D E F G iſt, feſte, das uͤbrige Spatium als J und K ſetzet mit 2 Brettern aus, daß kein Waſſer neben weg kan, und das eine Bret als K kan ſo hoch gemachet werden, als das Waſſer vor der Rinne ſtehen ſoll, und daß das uͤbrige druͤber weg lauffet, wie hier bey u zu ſehen. Die Bretter und Kaſten H koͤnnet ihr mit Thon wohl verſtrei- chen, daß kein Waſſer neben weg kan. Der Rinne A B aber eine Declination in B zu geben, koͤnnet ihr Boͤcke unterſetzen oder eine Stellage darzu machen laſſen, auch neben der Rinne eine Pfoſte R S legen, daß ihr an der Rinne hingehen und handthie- ren koͤnnet, damit ihr aber eure Rinne allezeit nach einer gewiſſen Hoͤhe ſtellet, als nach Graden oder Fus-Maas, ſo iſt Figura IV. gewieſen, wie ſo wohl durch einen Aufſetz- Qvadranten Q als durch einen halben Grad-Bogen die Declination abzuwaͤgen iſt: weil es aber hierdurch dennoch nicht ausgemachet iſt, und wie viel Fus und Zoll die Rin- ne in A hoͤher als in B ſtehet, ſo habe hierzu ein a part Inſtrument unter Figura V. gezeichnet, daraus man leichte alle Verhaͤltniſſe finden kan. §. 514. Beſchreibung und Gebrauch des Inſtruments, um zu ſehen, wie viel eine Rinne decliniret iſt. Figura V. iſt ein meßingenes Blech, kan in groͤſſern auch Holtz ſeyn, deſſen Laͤn- ge iſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/216
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/216>, abgerufen am 27.12.2024.