Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XX. vom Proportional-Circkel. Tab. LVII. §. 458. Der Gebrauch dieses Stabes ist, wenn ihr solchen bey a an eine Röhre oder §. 459. Ist aber die viereckigte Oeffnung nicht von gleichen Seiten, doch gleichen Winckeln, als Und also verfahret ihr auch mit andern Winckel-rechten Röhren, Rinnen und Canälen, §. 460. Einen Proportional-Circkel zu machen/ dadurch leichte auf jedes Maas ein Quadrat-Stab zu verfertigen/ auch eine Circkel- oder Quadrat-Fläche leichte zu thei- len und zu multipliciren ist. Dieses Instrument, dergleichen Figura VII. a Tabula LVII. zu sehen, wird ins- Zum andern wird die Weite von Fig. VII. e und d mit dem Circkel gefasset, und §. 461. Gleichwie ihr hier diese Theilung, so mechanisch gemachet worden, gebrauchet, also und Pars Generalis. Y y
Cap. XX. vom Proportional-Circkel. Tab. LVII. §. 458. Der Gebrauch dieſes Stabes iſt, wenn ihr ſolchen bey a an eine Roͤhre oder §. 459. Iſt aber die viereckigte Oeffnung nicht von gleichen Seiten, doch gleichen Winckeln, als Und alſo verfahret ihr auch mit andern Winckel-rechten Roͤhren, Rinnen und Canaͤlen, §. 460. Einen Proportional-Circkel zu machen/ dadurch leichte auf jedes Maas ein Quadrat-Stab zu verfertigen/ auch eine Circkel- oder Quadrat-Flaͤche leichte zu thei- len und zu multipliciren iſt. Dieſes Inſtrument, dergleichen Figura VII. a Tabula LVII. zu ſehen, wird ins- Zum andern wird die Weite von Fig. VII. e und d mit dem Circkel gefaſſet, und §. 461. Gleichwie ihr hier dieſe Theilung, ſo mechaniſch gemachet worden, gebrauchet, alſo und Pars Generalis. Y y
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0197" n="177"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Cap. XX.</hi> <hi rendition="#fr">vom <hi rendition="#aq">Proportional-</hi>Circkel.</hi> <hi rendition="#aq">Tab. LVII.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head>§. 458.</head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Der Gebrauch dieſes Stabes</hi> iſt, wenn ihr ſolchen bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> an eine Roͤhre oder<lb/> Oeffnung anhaltet, und den <hi rendition="#aq">Diameter</hi> damit meſſet, ihr gleich den Inhalt der Weite an den<lb/> Zollen habet. Als, es ſey die halbe Roͤhre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VI.</hi></hi> da meſſet von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> bis <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> den <hi rendition="#aq">Diame-<lb/> ter,</hi> ſo werdet ihr finden, daß der <hi rendition="#aq">Diameter</hi> und Inhalt 9 Zoll iſt; nemlich, es kan ſo viel<lb/> Waſſer dadurch, als durch neun ein-zoͤllige Roͤhren lauffen. Ferner, ihr habt eine viereckig-<lb/> te Roͤhre, die ſey 4 Zoll weit, ſo weiſet euer Maasſtab gleich, daß ſolche 16 viereckigte Zoll Waſ-<lb/> ſer haͤlt. Wiewohl dieſe gar leichte ohne dieſen Maasſtab auszurechnen ſind, denn man<lb/> darff nur die beyden Seiten miteinander <hi rendition="#aq">multiplici</hi>ren, ſo giebet ſolches den Inhalt; als,<lb/> es ſey eine Waſſer-Rinne, ſo 12 Zoll breit und 12 tieff iſt, die 12 mit 12 <hi rendition="#aq">multiplici</hi>ret, giebet<lb/> 144 Zoll.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 459.</head><lb/> <p>Iſt aber die viereckigte Oeffnung nicht von gleichen Seiten, doch gleichen Winckeln, als<lb/> eine Rinne ſey weit 6 Zoll, an den Seiten hoch 5 Zoll, ſo wird Weite und Tieffe als 6 mit 5<lb/><hi rendition="#aq">multiplici</hi>ret, giebet 30 zum Inhalt.</p><lb/> <p>Und alſo verfahret ihr auch mit andern Winckel-rechten Roͤhren, Rinnen und Canaͤlen,<lb/> und wo andere oder <hi rendition="#aq">irregulaire Figur</hi>en vorkommen, muͤſſet ihr ſolche nach <hi rendition="#aq">geometri</hi>ſcher<lb/> Anweiſung <hi rendition="#aq">regulair</hi> machen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 460.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>inen <hi rendition="#aq">Proportional-</hi><hi rendition="#in">C</hi>irckel zu machen/ dadurch<lb/> leichte auf jedes Maas ein <hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Stab zu verfertigen/<lb/> auch eine Circkel- oder <hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Flaͤche leichte zu thei-<lb/> len und zu <hi rendition="#aq">multiplici</hi>ren iſt.</hi></head><lb/> <p>Dieſes <hi rendition="#aq">Inſtrument,</hi> dergleichen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura VII. a Tabula LVII.</hi></hi> zu ſehen, wird ins-<lb/> gemein von Meſſing gemachet, und beſtehet aus zwey etwas ſtarcken ablangen Blechen, die<lb/> man Schenckel nennet, ſo in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> ein <hi rendition="#aq">accurat</hi>es <hi rendition="#aq">Charnier</hi> oder Gewinde haben, daß man<lb/> ſolche zuſammen und voneinander thun kan, und muͤſſen die beyden Ecken bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> fleiſſig an-<lb/> einander ſchlieſſen, und allezeit im <hi rendition="#aq">Centro</hi> ſtehen, aus dieſem <hi rendition="#aq">Centro <hi rendition="#i">a</hi></hi> werden zwey Lini-<lb/> en, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a c</hi></hi> gezogen, und auf dieſe beyden Linien werden aus dem <hi rendition="#aq">Centro <hi rendition="#i">a</hi></hi> die<lb/> Theilung der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VII.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VIII. Figur</hi></hi> durch einen Circkel abgetragen; als von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VII.</hi></hi><lb/> wird erſtlich die Weite <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e e</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e b</hi></hi> genommen, und auf den Circkel aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> auf beyde<lb/> Linien <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> getragen, giebet den erſten Punct mit <hi rendition="#i">1</hi> und <hi rendition="#i">1</hi> gezeichnet.</p><lb/> <p>Zum andern wird die Weite von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VII. e</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> mit dem Circkel gefaſſet, und<lb/> auf den <hi rendition="#aq">Proportional-</hi>Circkel wieder aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">g</hi></hi> getragen, giebet die Puncte <hi rendition="#i">2</hi><lb/> und <hi rendition="#i">2,</hi> weiter wird die <hi rendition="#aq">Diſtanz <hi rendition="#i">c f</hi></hi> gefaſſet, und wieder auf dem <hi rendition="#aq">Inſtrument</hi> aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi><lb/> nach <hi rendition="#i">3</hi> und <hi rendition="#i">3</hi> geſtochen, und auf ſolche Weiſe wird mit allen andern Theilen verfahren.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 461.</head><lb/> <p>Gleichwie ihr hier dieſe Theilung, ſo <hi rendition="#aq">mechani</hi>ſch gemachet worden, gebrauchet, alſo<lb/> koͤnnet ihr ſolchen auch durch die <hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Tafel §. 457. und den Maasſtab <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura X.</hi></hi><lb/> abtheilen, auch ſo lang und mit ſo vielen Theilen machen, als ihr noͤthig habet. Koͤnnet ihr<lb/> kein ſolches <hi rendition="#aq">Inſtrument</hi> von Meſſing machen, gehet es auch zur Noth von Holtz an, doch daß<lb/> das <hi rendition="#aq">Charnier</hi> Meſſing ſey, habt ihr keines von beyden, ſo kan es auch von einer zarten ſaubern<lb/> Pappe oder ſtarcken Pappier geſchehen, wenn ihr zwey ſolche Schenckel <hi rendition="#aq">accurat</hi> ausſchneidet,<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pars Generalis.</hi></hi> Y y</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [177/0197]
Cap. XX. vom Proportional-Circkel. Tab. LVII.
§. 458.
Der Gebrauch dieſes Stabes iſt, wenn ihr ſolchen bey a an eine Roͤhre oder
Oeffnung anhaltet, und den Diameter damit meſſet, ihr gleich den Inhalt der Weite an den
Zollen habet. Als, es ſey die halbe Roͤhre Fig. VI. da meſſet von a bis b den Diame-
ter, ſo werdet ihr finden, daß der Diameter und Inhalt 9 Zoll iſt; nemlich, es kan ſo viel
Waſſer dadurch, als durch neun ein-zoͤllige Roͤhren lauffen. Ferner, ihr habt eine viereckig-
te Roͤhre, die ſey 4 Zoll weit, ſo weiſet euer Maasſtab gleich, daß ſolche 16 viereckigte Zoll Waſ-
ſer haͤlt. Wiewohl dieſe gar leichte ohne dieſen Maasſtab auszurechnen ſind, denn man
darff nur die beyden Seiten miteinander multipliciren, ſo giebet ſolches den Inhalt; als,
es ſey eine Waſſer-Rinne, ſo 12 Zoll breit und 12 tieff iſt, die 12 mit 12 multipliciret, giebet
144 Zoll.
§. 459.
Iſt aber die viereckigte Oeffnung nicht von gleichen Seiten, doch gleichen Winckeln, als
eine Rinne ſey weit 6 Zoll, an den Seiten hoch 5 Zoll, ſo wird Weite und Tieffe als 6 mit 5
multipliciret, giebet 30 zum Inhalt.
Und alſo verfahret ihr auch mit andern Winckel-rechten Roͤhren, Rinnen und Canaͤlen,
und wo andere oder irregulaire Figuren vorkommen, muͤſſet ihr ſolche nach geometriſcher
Anweiſung regulair machen.
§. 460.
Einen Proportional-Circkel zu machen/ dadurch
leichte auf jedes Maas ein Quadrat-Stab zu verfertigen/
auch eine Circkel- oder Quadrat-Flaͤche leichte zu thei-
len und zu multipliciren iſt.
Dieſes Inſtrument, dergleichen Figura VII. a Tabula LVII. zu ſehen, wird ins-
gemein von Meſſing gemachet, und beſtehet aus zwey etwas ſtarcken ablangen Blechen, die
man Schenckel nennet, ſo in a ein accurates Charnier oder Gewinde haben, daß man
ſolche zuſammen und voneinander thun kan, und muͤſſen die beyden Ecken bey a fleiſſig an-
einander ſchlieſſen, und allezeit im Centro ſtehen, aus dieſem Centro a werden zwey Lini-
en, als a b und a c gezogen, und auf dieſe beyden Linien werden aus dem Centro a die
Theilung der VII. und VIII. Figur durch einen Circkel abgetragen; als von Fig. VII.
wird erſtlich die Weite e e oder e b genommen, und auf den Circkel aus a auf beyde
Linien b und c in d und e getragen, giebet den erſten Punct mit 1 und 1 gezeichnet.
Zum andern wird die Weite von Fig. VII. e und d mit dem Circkel gefaſſet, und
auf den Proportional-Circkel wieder aus a in f und g getragen, giebet die Puncte 2
und 2, weiter wird die Diſtanz c f gefaſſet, und wieder auf dem Inſtrument aus a
nach 3 und 3 geſtochen, und auf ſolche Weiſe wird mit allen andern Theilen verfahren.
§. 461.
Gleichwie ihr hier dieſe Theilung, ſo mechaniſch gemachet worden, gebrauchet, alſo
koͤnnet ihr ſolchen auch durch die Quadrat-Tafel §. 457. und den Maasſtab Figura X.
abtheilen, auch ſo lang und mit ſo vielen Theilen machen, als ihr noͤthig habet. Koͤnnet ihr
kein ſolches Inſtrument von Meſſing machen, gehet es auch zur Noth von Holtz an, doch daß
das Charnier Meſſing ſey, habt ihr keines von beyden, ſo kan es auch von einer zarten ſaubern
Pappe oder ſtarcken Pappier geſchehen, wenn ihr zwey ſolche Schenckel accurat ausſchneidet,
und
Pars Generalis. Y y
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |