Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. XVI. von der Friction. Tab. XXXI.
im Hub zu erlangen, (wiewohl ich alles noch nicht bey diesem Wercke so genau untersu-
chet,) es muß aber der Bogen a b Fig. XIII. auf die Art wie meine Schnecken-Scheibe
eingetheilet werden, so Tabula XXIV. Figura X. gezeichnet ist.

Zum andern gehet das Werck fast ohne Friction, zumahl wenn noch zum Uberfluß
bey f und g eine umlauffende Scheibe gemachet wird.

§. 237.
Von der Friction der Kurbel.

Bey Remittirung der Friction hat Herr Sturm vor allen andern die Kurbel
auf dem Platz gebracht, und verwirfft solche nicht zwar wegen der Ungleichheit, wie Mor-
land,
sondern wegen der Friction, und hat deßwegen nicht nur in seinem Mühlen-Buch
und in den Miscellaneis Berolinensibus solches weitläufftig gewiesen, sondern auch nach
seiner Meynung einige Verbesserung angegeben. Der Herr Sturm saget: Der Fehler
bestehe darinnen, daß so wohl bey Wasser-Künsten als Schneide-Mühlen die Kurbel allezeit
bey horizontalen Stand nach der Seite arbeite, als wie Fig. XVI. zu sehen, und also der
Säge-Rahmen oder der Kolben a nach der Seite als nach b oder c getrieben würde,
welches sich auch in Wahrheit also befindet, zumahl wenn die Stange sehr kurtz ist, wie in
dieser Figur d e. Alleine wenn die Stange etwas lang gemachet wird, wie Fig. XVII.
f g
,
so verliehret sich solche Schrege ziemlicher massen. Derowegen halte davor, daß sei-
ne Verbesserung, zumahlen wenn sie einfach gemachet wird, wie hier so unter der XVIII.
Figur
,
noch schlimmer sey, und muß man solcher gleichfalls mit Scheiben in b zu hülffe
kommen. Aus der Figur des Herrn Sturms erscheinet, daß man zwar die Kurbel brauche,
aber seinen Arm oder Kurb-Stange also einrichtet, daß sie allezeit mit dem Stiefel oder Säg-
Rahmen parallel gehen muß, zu dem Ende das Holtz a f mit der Kolben-Stange feste
ist, die Kurbel aber gehet mit ihren Zapffen oder Wartze C in der Oeffnung d des Bal-
ckens a f hin und her, und indem sich dieser im punctirten Circkel herumdrehet, die Oeff-
nung d durchläuffet, und den Balcken a f mit sich auf- und nieder führet, aber dadurch
verliehret sich in b und e die Friction doch nicht; denn wenn das Ende der Kurbel auf die-
ser Seite in c f stehet, so zwänget sich der Balcken a f gegen b so harte, als sich der Kol-
ben a Fig. XVI. gegen c zwinget, und dieses geschiehet auch in e wenn die Wartze bey
d stehet, dannenhero er auch in b und e Scheiben brauchet. Alleine, so ferne zwey Kur-
beln genommen werden, wie er dergleichen in obangezogenen Ort gezeiget, die allezeit gleich-
weit voneinander drücken und heben, so ist die Invention noch besser, und nicht so viel aus-
zusetzen, als nur, daß es auf einmahl zwey Stieffel treiben muß, dannenhero nöthig ist vier
Stieffel, als auf ieder Seite zwey, oder auf ieder Seite nur einen, und doch mit vier Kur-
beln, zu machen; ob aber die vielen Räder, Zähne und Getriebe, wegen ihrer unumgängli-
chen Friction, nicht auch so viel der Krafft rauben, als dadurch gewonnen wird, will eben-
falls nicht widerstreiten, sondern vielmehr behaupten, daß die simple Kurbel, ohne alle an-
dere Weitläufftigkeit, und wenn man den Arm etwas lang machet, oder unten an der Ma-
chine
auch mit Scheiben zu hülffe kommet, wie Fig. XVI. bey e, noch mehr thun, und
das Feld behalten könne. Obiges zu experimentiren habe verfertiget

Zwey Machinen/ die Friction zu untersuchen.
§. 238.

Die erste ist Fig. VI. Tab. XXX. bestehet in einer Welle von guten trockenen harten
Holtze, da die beyden Zapffen a a 1/2 Zoll b b 1 Zoll, c c 2 Zoll, und d 4 Zoll dicke sind.

Hierzu

Cap. XVI. von der Friction. Tab. XXXI.
im Hub zu erlangen, (wiewohl ich alles noch nicht bey dieſem Wercke ſo genau unterſu-
chet,) es muß aber der Bogen a b Fig. XIII. auf die Art wie meine Schnecken-Scheibe
eingetheilet werden, ſo Tabula XXIV. Figura X. gezeichnet iſt.

Zum andern gehet das Werck faſt ohne Friction, zumahl wenn noch zum Uberfluß
bey f und g eine umlauffende Scheibe gemachet wird.

§. 237.
Von der Friction der Kurbel.

Bey Remittirung der Friction hat Herr Sturm vor allen andern die Kurbel
auf dem Platz gebracht, und verwirfft ſolche nicht zwar wegen der Ungleichheit, wie Mor-
land,
ſondern wegen der Friction, und hat deßwegen nicht nur in ſeinem Muͤhlen-Buch
und in den Miſcellaneis Berolinenſibus ſolches weitlaͤufftig gewieſen, ſondern auch nach
ſeiner Meynung einige Verbeſſerung angegeben. Der Herr Sturm ſaget: Der Fehler
beſtehe darinnen, daß ſo wohl bey Waſſer-Kuͤnſten als Schneide-Muͤhlen die Kurbel allezeit
bey horizontalen Stand nach der Seite arbeite, als wie Fig. XVI. zu ſehen, und alſo der
Saͤge-Rahmen oder der Kolben a nach der Seite als nach b oder c getrieben wuͤrde,
welches ſich auch in Wahrheit alſo befindet, zumahl wenn die Stange ſehr kurtz iſt, wie in
dieſer Figur d e. Alleine wenn die Stange etwas lang gemachet wird, wie Fig. XVII.
f g
,
ſo verliehret ſich ſolche Schrege ziemlicher maſſen. Derowegen halte davor, daß ſei-
ne Verbeſſerung, zumahlen wenn ſie einfach gemachet wird, wie hier ſo unter der XVIII.
Figur
,
noch ſchlimmer ſey, und muß man ſolcher gleichfalls mit Scheiben in b zu huͤlffe
kommen. Aus der Figur des Herrn Sturms erſcheinet, daß man zwar die Kurbel brauche,
aber ſeinen Arm oder Kurb-Stange alſo einrichtet, daß ſie allezeit mit dem Stiefel oder Saͤg-
Rahmen parallel gehen muß, zu dem Ende das Holtz a f mit der Kolben-Stange feſte
iſt, die Kurbel aber gehet mit ihren Zapffen oder Wartze C in der Oeffnung d des Bal-
ckens a f hin und her, und indem ſich dieſer im punctirten Circkel herumdrehet, die Oeff-
nung d durchlaͤuffet, und den Balcken a f mit ſich auf- und nieder fuͤhret, aber dadurch
verliehret ſich in b und e die Friction doch nicht; denn wenn das Ende der Kurbel auf die-
ſer Seite in c f ſtehet, ſo zwaͤnget ſich der Balcken a f gegen b ſo harte, als ſich der Kol-
ben a Fig. XVI. gegen c zwinget, und dieſes geſchiehet auch in e wenn die Wartze bey
d ſtehet, dannenhero er auch in b und e Scheiben brauchet. Alleine, ſo ferne zwey Kur-
beln genommen werden, wie er dergleichen in obangezogenen Ort gezeiget, die allezeit gleich-
weit voneinander druͤcken und heben, ſo iſt die Invention noch beſſer, und nicht ſo viel aus-
zuſetzen, als nur, daß es auf einmahl zwey Stieffel treiben muß, dannenhero noͤthig iſt vier
Stieffel, als auf ieder Seite zwey, oder auf ieder Seite nur einen, und doch mit vier Kur-
beln, zu machen; ob aber die vielen Raͤder, Zaͤhne und Getriebe, wegen ihrer unumgaͤngli-
chen Friction, nicht auch ſo viel der Krafft rauben, als dadurch gewonnen wird, will eben-
falls nicht widerſtreiten, ſondern vielmehr behaupten, daß die ſimple Kurbel, ohne alle an-
dere Weitlaͤufftigkeit, und wenn man den Arm etwas lang machet, oder unten an der Ma-
chine
auch mit Scheiben zu huͤlffe kommet, wie Fig. XVI. bey e, noch mehr thun, und
das Feld behalten koͤnne. Obiges zu experimentiren habe verfertiget

Zwey Machinen/ die Friction zu unterſuchen.
§. 238.

Die erſte iſt Fig. VI. Tab. XXX. beſtehet in einer Welle von guten trockenen harten
Holtze, da die beyden Zapffen a a ½ Zoll b b 1 Zoll, c c 2 Zoll, und d 4 Zoll dicke ſind.

Hierzu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0126" n="106"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XVI.</hi><hi rendition="#fr">von der</hi><hi rendition="#aq">Friction. Tab. XXXI.</hi></fw><lb/>
im Hub zu erlangen, (wiewohl ich alles noch nicht bey die&#x017F;em Wercke &#x017F;o genau unter&#x017F;u-<lb/>
chet,) es muß aber der Bogen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b Fig. XIII.</hi></hi> auf die Art wie meine Schnecken-Scheibe<lb/>
eingetheilet werden, &#x017F;o <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabula XXIV. Figura X.</hi></hi> gezeichnet i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Zum andern gehet das Werck fa&#x017F;t ohne <hi rendition="#aq">Friction,</hi> zumahl wenn noch zum Uberfluß<lb/>
bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">g</hi></hi> eine umlauffende Scheibe gemachet wird.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 237.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">V</hi>on der <hi rendition="#aq">Friction</hi> der <hi rendition="#in">K</hi>urbel.</hi></head><lb/>
          <p>Bey <hi rendition="#aq">Remitti</hi>rung der <hi rendition="#aq">Friction</hi> hat <hi rendition="#fr">Herr Sturm</hi> vor allen andern die Kurbel<lb/>
auf dem Platz gebracht, und verwirfft &#x017F;olche nicht zwar wegen der Ungleichheit, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mor-<lb/>
land,</hi></hi> &#x017F;ondern wegen der <hi rendition="#aq">Friction,</hi> und hat deßwegen nicht nur in &#x017F;einem Mu&#x0364;hlen-Buch<lb/>
und in den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mi&#x017F;cellaneis Berolinen&#x017F;ibus</hi></hi> &#x017F;olches weitla&#x0364;ufftig gewie&#x017F;en, &#x017F;ondern auch nach<lb/>
&#x017F;einer Meynung einige Verbe&#x017F;&#x017F;erung angegeben. Der <hi rendition="#fr">Herr Sturm</hi> &#x017F;aget: Der Fehler<lb/>
be&#x017F;tehe darinnen, daß &#x017F;o wohl bey Wa&#x017F;&#x017F;er-Ku&#x0364;n&#x017F;ten als Schneide-Mu&#x0364;hlen die Kurbel allezeit<lb/>
bey <hi rendition="#aq">horizontal</hi>en Stand nach der Seite arbeite, als wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. XVI.</hi></hi> zu &#x017F;ehen, und al&#x017F;o der<lb/>
Sa&#x0364;ge-Rahmen oder der Kolben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> nach der Seite als nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> getrieben wu&#x0364;rde,<lb/>
welches &#x017F;ich auch in Wahrheit al&#x017F;o befindet, zumahl wenn die Stange &#x017F;ehr kurtz i&#x017F;t, wie in<lb/>
die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Figur <hi rendition="#i">d e.</hi></hi> Alleine wenn die Stange etwas lang gemachet wird, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. XVII.<lb/>
f g</hi>,</hi> &#x017F;o verliehret &#x017F;ich &#x017F;olche Schrege ziemlicher ma&#x017F;&#x017F;en. Derowegen halte davor, daß &#x017F;ei-<lb/>
ne Verbe&#x017F;&#x017F;erung, zumahlen wenn &#x017F;ie einfach gemachet wird, wie hier &#x017F;o unter der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">XVIII.<lb/>
Figur</hi>,</hi> noch &#x017F;chlimmer &#x017F;ey, und muß man &#x017F;olcher gleichfalls mit Scheiben in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> zu hu&#x0364;lffe<lb/>
kommen. Aus der <hi rendition="#aq">Figur</hi> des Herrn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sturms</hi></hi> er&#x017F;cheinet, daß man zwar die Kurbel brauche,<lb/>
aber &#x017F;einen Arm oder Kurb-Stange al&#x017F;o einrichtet, daß &#x017F;ie allezeit mit dem Stiefel oder Sa&#x0364;g-<lb/>
Rahmen <hi rendition="#aq">parallel</hi> gehen muß, zu dem Ende das Holtz <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a f</hi></hi> mit der Kolben-Stange fe&#x017F;te<lb/>
i&#x017F;t, die Kurbel aber gehet mit ihren Zapffen oder Wartze <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> in der Oeffnung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> des Bal-<lb/>
ckens <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a f</hi></hi> hin und her, und indem &#x017F;ich die&#x017F;er im <hi rendition="#aq">puncti</hi>rten Circkel herumdrehet, die Oeff-<lb/>
nung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> durchla&#x0364;uffet, und den Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a f</hi></hi> mit &#x017F;ich auf- und nieder fu&#x0364;hret, aber dadurch<lb/>
verliehret &#x017F;ich in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> die <hi rendition="#aq">Friction</hi> doch nicht; denn wenn das Ende der Kurbel auf die-<lb/>
&#x017F;er Seite in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c f</hi></hi> &#x017F;tehet, &#x017F;o zwa&#x0364;nget &#x017F;ich der Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a f</hi></hi> gegen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> &#x017F;o harte, als &#x017F;ich der Kol-<lb/>
ben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a Fig. XVI.</hi></hi> gegen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> zwinget, und die&#x017F;es ge&#x017F;chiehet auch in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> wenn die Wartze bey<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> &#x017F;tehet, dannenhero er auch in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> Scheiben brauchet. Alleine, &#x017F;o ferne zwey Kur-<lb/>
beln genommen werden, wie er dergleichen in obangezogenen Ort gezeiget, die allezeit gleich-<lb/>
weit voneinander dru&#x0364;cken und heben, &#x017F;o i&#x017F;t die <hi rendition="#aq">Invention</hi> noch be&#x017F;&#x017F;er, und nicht &#x017F;o viel aus-<lb/>
zu&#x017F;etzen, als nur, daß es auf einmahl zwey Stieffel treiben muß, dannenhero no&#x0364;thig i&#x017F;t vier<lb/>
Stieffel, als auf ieder Seite zwey, oder auf ieder Seite nur einen, und doch mit vier Kur-<lb/>
beln, zu machen; ob aber die vielen Ra&#x0364;der, Za&#x0364;hne und Getriebe, wegen ihrer unumga&#x0364;ngli-<lb/>
chen <hi rendition="#aq">Friction,</hi> nicht auch &#x017F;o viel der Krafft rauben, als dadurch gewonnen wird, will eben-<lb/>
falls nicht wider&#x017F;treiten, &#x017F;ondern vielmehr behaupten, daß die <hi rendition="#aq">&#x017F;imple</hi> Kurbel, ohne alle an-<lb/>
dere Weitla&#x0364;ufftigkeit, und wenn man den Arm etwas lang machet, oder unten an der <hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
chine</hi> auch mit Scheiben zu hu&#x0364;lffe kommet, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. XVI.</hi></hi> bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e,</hi></hi> noch mehr thun, und<lb/>
das Feld behalten ko&#x0364;nne. <hi rendition="#et">Obiges zu <hi rendition="#aq">experimenti</hi>ren habe verfertiget</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">Z</hi>wey <hi rendition="#aq">Machin</hi>en/ die <hi rendition="#aq">Friction</hi> zu unter&#x017F;uchen.</hi><lb/>
§. 238.</head><lb/>
          <p>Die er&#x017F;te i&#x017F;t <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VI. Tab. XXX.</hi></hi> be&#x017F;tehet in einer Welle von guten trockenen harten<lb/>
Holtze, da die beyden Zapffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a a</hi></hi> ½ Zoll <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b b</hi></hi> 1 Zoll, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c c</hi></hi> 2 Zoll, und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> 4 Zoll dicke &#x017F;ind.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Hierzu</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0126] Cap. XVI. von der Friction. Tab. XXXI. im Hub zu erlangen, (wiewohl ich alles noch nicht bey dieſem Wercke ſo genau unterſu- chet,) es muß aber der Bogen a b Fig. XIII. auf die Art wie meine Schnecken-Scheibe eingetheilet werden, ſo Tabula XXIV. Figura X. gezeichnet iſt. Zum andern gehet das Werck faſt ohne Friction, zumahl wenn noch zum Uberfluß bey f und g eine umlauffende Scheibe gemachet wird. §. 237. Von der Friction der Kurbel. Bey Remittirung der Friction hat Herr Sturm vor allen andern die Kurbel auf dem Platz gebracht, und verwirfft ſolche nicht zwar wegen der Ungleichheit, wie Mor- land, ſondern wegen der Friction, und hat deßwegen nicht nur in ſeinem Muͤhlen-Buch und in den Miſcellaneis Berolinenſibus ſolches weitlaͤufftig gewieſen, ſondern auch nach ſeiner Meynung einige Verbeſſerung angegeben. Der Herr Sturm ſaget: Der Fehler beſtehe darinnen, daß ſo wohl bey Waſſer-Kuͤnſten als Schneide-Muͤhlen die Kurbel allezeit bey horizontalen Stand nach der Seite arbeite, als wie Fig. XVI. zu ſehen, und alſo der Saͤge-Rahmen oder der Kolben a nach der Seite als nach b oder c getrieben wuͤrde, welches ſich auch in Wahrheit alſo befindet, zumahl wenn die Stange ſehr kurtz iſt, wie in dieſer Figur d e. Alleine wenn die Stange etwas lang gemachet wird, wie Fig. XVII. f g, ſo verliehret ſich ſolche Schrege ziemlicher maſſen. Derowegen halte davor, daß ſei- ne Verbeſſerung, zumahlen wenn ſie einfach gemachet wird, wie hier ſo unter der XVIII. Figur, noch ſchlimmer ſey, und muß man ſolcher gleichfalls mit Scheiben in b zu huͤlffe kommen. Aus der Figur des Herrn Sturms erſcheinet, daß man zwar die Kurbel brauche, aber ſeinen Arm oder Kurb-Stange alſo einrichtet, daß ſie allezeit mit dem Stiefel oder Saͤg- Rahmen parallel gehen muß, zu dem Ende das Holtz a f mit der Kolben-Stange feſte iſt, die Kurbel aber gehet mit ihren Zapffen oder Wartze C in der Oeffnung d des Bal- ckens a f hin und her, und indem ſich dieſer im punctirten Circkel herumdrehet, die Oeff- nung d durchlaͤuffet, und den Balcken a f mit ſich auf- und nieder fuͤhret, aber dadurch verliehret ſich in b und e die Friction doch nicht; denn wenn das Ende der Kurbel auf die- ſer Seite in c f ſtehet, ſo zwaͤnget ſich der Balcken a f gegen b ſo harte, als ſich der Kol- ben a Fig. XVI. gegen c zwinget, und dieſes geſchiehet auch in e wenn die Wartze bey d ſtehet, dannenhero er auch in b und e Scheiben brauchet. Alleine, ſo ferne zwey Kur- beln genommen werden, wie er dergleichen in obangezogenen Ort gezeiget, die allezeit gleich- weit voneinander druͤcken und heben, ſo iſt die Invention noch beſſer, und nicht ſo viel aus- zuſetzen, als nur, daß es auf einmahl zwey Stieffel treiben muß, dannenhero noͤthig iſt vier Stieffel, als auf ieder Seite zwey, oder auf ieder Seite nur einen, und doch mit vier Kur- beln, zu machen; ob aber die vielen Raͤder, Zaͤhne und Getriebe, wegen ihrer unumgaͤngli- chen Friction, nicht auch ſo viel der Krafft rauben, als dadurch gewonnen wird, will eben- falls nicht widerſtreiten, ſondern vielmehr behaupten, daß die ſimple Kurbel, ohne alle an- dere Weitlaͤufftigkeit, und wenn man den Arm etwas lang machet, oder unten an der Ma- chine auch mit Scheiben zu huͤlffe kommet, wie Fig. XVI. bey e, noch mehr thun, und das Feld behalten koͤnne. Obiges zu experimentiren habe verfertiget Zwey Machinen/ die Friction zu unterſuchen. §. 238. Die erſte iſt Fig. VI. Tab. XXX. beſtehet in einer Welle von guten trockenen harten Holtze, da die beyden Zapffen a a ½ Zoll b b 1 Zoll, c c 2 Zoll, und d 4 Zoll dicke ſind. Hierzu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/126
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/126>, abgerufen am 25.11.2024.