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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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und Wapen der Städte und Flecken.
Wapen und Siegel der Städte und Flecken.

Riga. Das älteste Stadtsiegel von 1232 zeiget eine Mauer mit freiem Thor und 5 Zin-
nen, auf der Mauer 2 Thürme, zwischen den Thürmen 2 empor gerichtete Schlüssel
mit aufwerts und auswerts gekehrten Schliesblättern; zwischen den Schlüsseln ein langes
erzbischöfliches Kreuz, weil schon damals die Päpste Jnnocentius der IIIte und Hono-
rius
der IIIte dem rigischen Bischof die Gewalt eines Crzbischofs verliehen, ob ihm
gleich der Titel noch fehlte. Die Umschrift heist: Sigillum Burgencium in Rige manen-
cium.
Als die Stadt dem Orden huldigte, blieben zwar die Thürme und Mauren; al-
lein ohne Zinnen. Das Thor bekam ein Falgatter, unter dem ein Löwenkopf hervorgu-
cket. Ueber dem Thor siehet man ein Ziegeldach mit 2 Windfähnlein, welche über sich
die 2 Schlüssel in Form des Andreaskreuzes mit auswerts gekehrten Schliesblättern ha-
ben. Ueber den Schlüsseln ist nicht mehr das Patriarchenkreuz, sondern das kleine Kreuz
des deutschen Ordens, z. E. auf dem Siegel von 1349 mit der Umschrift Sigillum ciuita-
tis Rigensis.
Diese Stücke sind als wesentlich beibehalten worden. Schon zu den herrmei-
sterlichen Zeiten nahm die Stadt die Löwen zu Schildhaltern an, wie solches das auf der
Wage am Markte in Stein gehauene Wapen von 1554 bezeuget. Diese Löwen erscheinen
auch auf den Münzen, welche die Stadt wärend ihrer 20 jährigen Ununterwürfigkeit ge-
präget. Jngleichen finden sich die Löwen als Schildhalter auf den Stadtmünzen von
pohlnischer Regierung, wie auf denen unter dem König Stephano 1586 und Sigis-
mund
dem IIIten 1592 geschlagenen Goldstücken von 10 Dukaten zu sehen ist. Daher
man sie in der Historie nicht aus der königlich schwedischen Regierung herleiten darf.
Der Kaiser Maximilian der IIte schenkte der Stadt die Freiheit mit rothem Wachs zu
siegeln, unterm 9ten April 1576, weil die Stadt sich damals ans Reich hieng, und dem
Hause Oesterreich ihre Stimme zum pohlnischen Thron versprach. Als König Carl
der XIte in Schweden in einem zu Stockholm den 23sten November 1660 gedruckten
Diploma für die im Jahr 1656 ausgestandene pohlnische Belagerung den Bürgermeistern
und dem Rath der Stadt den Adelstand auf dem Rathsstul ertheilte; so verliehe er der Stadt die
Krone über dem Löwen im Thor, und über dem kleinen Kreuze, und gestand ihr den nächsten
Rang nach Stockholm vor allen andern schwedischen Städten zu, welche Vorrechte
ihnen auch von dem rußischen Kaiser Peter dem Grossen allergnädigst bestätiget wurden.
Auf diese erhaltene Distinction lies die Stadt 1660 die in der Münztabelle beschriebene
Gedächtnismünze in Gold und Silber prägen. Als 1723 die Bürgerschaft ihre neuen
Fahnen erhielt, nahm sie an stat der Löwen zwey mit offenen Flügeln in die Höhe aufrecht
stehende gekrönte Adler zu Schildhaltern an. Das kleinere Wapen der Stadt sind die 2
ins Andreaskreuz gelegten Schlüssel mit einem darüber gesetzten Kreuze, so nach Dili-
chii
Zeugnis in der bremischen Chronik S. 76 das Wapen des Erzbistums Bremen
ist; dahingegen die Stadt Bremen nur einen Schlüssel führet. Die Blasonirung des
rigischen Wapens ist diese: Das Feld ist blau, die Thürme und Mauer roth, die Thurm-
spitzen und Schlüssel silbern, die Thurmfahnen, Kronen und das Kreuz gülden, die
Schildhalter in natürlicher Farbe.

Revel. Jn alten Sigillen, und auch in neuern von 1545, stehen 3 gekrönte Leoparden über einan-
der im deutschen Schilde; und darüber ein gekröntes Haupt. Secret. Ciuit. Revalien-
sis.
Das jetzige Wapen sind 3 leopardirte oder gehende blaue Löwen mit ausgeschlagener
Zunge im güldenen Felde. Auf einigen Wapen haben auch diese Löwen eine Krone.
Ueber diesem Wapen siehet man einen gekrönttn Helm, aus welchem ein gekröntes Weibs-
bild mit geschlungenen Armen und fliegenden Haaren hervorwächset, so vielleicht die heili-
ge Brigitta seyn sol. Auf den Sigillen dieser Art lieset man die Worte: Secretum ci-

uitatis
Iohannis Wallenradi Dei Gratia Sacro Sanctae Rigensis Ecclesiae Archiepiscopi: altero ve-
ro a sinistra parte quodam magno rotundo cum Pergameni pressula appendente, et similiter
ab extra de alba, et ab intus de viridi cera facto; in cuius quidem viridis cerae medio etiam
videbatur quoddam tabernaculum quadratum cum duabus turribus oblongis sculptum, et in
parte inferiori ipsius tabernaculi tres adparuerunt imagines sanctorum trium Regum, in su-
periori autem parte, et in medio ipsarum turrium, similiter duae erant imagines, vna Salua-
toris, alia etiam beatae et gloriosae Virginis Mariae, et vt prima facie apparebat, fult si-
militer eius gloriosa coronatio, in extremitate antem ipsius Sigilli duo etiam erant Clypei
reipectine armis signati, vnus videlicet a dextris Cruce, alius vero a sinistris Lilio, vna
cum huiusmodi litterarum circumferentia: Sigillum Capituli Sacr. Sae Rigensis Eccle-
siae.
Das wallenrodische Geschlechtswapen heist hier keine Schnalle; welches daher einigen
den Zweifel beigebracht, ob auch dieser Erzbischof zu der berühmten Familie in Preussen gehöre.
Das Concilium Constantiense, welches das erzbischöfliche Wapen in Kupfer zeiget, läst uns
wegen der Schnalle keinen Zweifel übrig, obgleich in diesem Siegel nur das Ehren- und Stifts-
wapen, nicht aber das Geschlechtswapen angebracht worden.
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und Wapen der Staͤdte und Flecken.
Wapen und Siegel der Staͤdte und Flecken.

Riga. Das aͤlteſte Stadtſiegel von 1232 zeiget eine Mauer mit freiem Thor und 5 Zin-
nen, auf der Mauer 2 Thuͤrme, zwiſchen den Thuͤrmen 2 empor gerichtete Schluͤſſel
mit aufwerts und auswerts gekehrten Schliesblaͤttern; zwiſchen den Schluͤſſeln ein langes
erzbiſchoͤfliches Kreuz, weil ſchon damals die Paͤpſte Jnnocentius der IIIte und Hono-
rius
der IIIte dem rigiſchen Biſchof die Gewalt eines Crzbiſchofs verliehen, ob ihm
gleich der Titel noch fehlte. Die Umſchrift heiſt: Sigillum Burgencium in Rige manen-
cium.
Als die Stadt dem Orden huldigte, blieben zwar die Thuͤrme und Mauren; al-
lein ohne Zinnen. Das Thor bekam ein Falgatter, unter dem ein Loͤwenkopf hervorgu-
cket. Ueber dem Thor ſiehet man ein Ziegeldach mit 2 Windfaͤhnlein, welche uͤber ſich
die 2 Schluͤſſel in Form des Andreaskreuzes mit auswerts gekehrten Schliesblaͤttern ha-
ben. Ueber den Schluͤſſeln iſt nicht mehr das Patriarchenkreuz, ſondern das kleine Kreuz
des deutſchen Ordens, z. E. auf dem Siegel von 1349 mit der Umſchrift Sigillum ciuita-
tis Rigenſis.
Dieſe Stuͤcke ſind als weſentlich beibehalten worden. Schon zu den herrmei-
ſterlichen Zeiten nahm die Stadt die Loͤwen zu Schildhaltern an, wie ſolches das auf der
Wage am Markte in Stein gehauene Wapen von 1554 bezeuget. Dieſe Loͤwen erſcheinen
auch auf den Muͤnzen, welche die Stadt waͤrend ihrer 20 jaͤhrigen Ununterwuͤrfigkeit ge-
praͤget. Jngleichen finden ſich die Loͤwen als Schildhalter auf den Stadtmuͤnzen von
pohlniſcher Regierung, wie auf denen unter dem Koͤnig Stephano 1586 und Sigis-
mund
dem IIIten 1592 geſchlagenen Goldſtuͤcken von 10 Dukaten zu ſehen iſt. Daher
man ſie in der Hiſtorie nicht aus der koͤniglich ſchwediſchen Regierung herleiten darf.
Der Kaiſer Maximilian der IIte ſchenkte der Stadt die Freiheit mit rothem Wachs zu
ſiegeln, unterm 9ten April 1576, weil die Stadt ſich damals ans Reich hieng, und dem
Hauſe Oeſterreich ihre Stimme zum pohlniſchen Thron verſprach. Als Koͤnig Carl
der XIte in Schweden in einem zu Stockholm den 23ſten November 1660 gedruckten
Diploma fuͤr die im Jahr 1656 ausgeſtandene pohlniſche Belagerung den Buͤrgermeiſtern
und dem Rath der Stadt den Adelſtand auf dem Rathsſtul ertheilte; ſo verliehe er der Stadt die
Krone uͤber dem Loͤwen im Thor, und uͤber dem kleinen Kreuze, und geſtand ihr den naͤchſten
Rang nach Stockholm vor allen andern ſchwediſchen Staͤdten zu, welche Vorrechte
ihnen auch von dem rußiſchen Kaiſer Peter dem Groſſen allergnaͤdigſt beſtaͤtiget wurden.
Auf dieſe erhaltene Diſtinction lies die Stadt 1660 die in der Muͤnztabelle beſchriebene
Gedaͤchtnismuͤnze in Gold und Silber praͤgen. Als 1723 die Buͤrgerſchaft ihre neuen
Fahnen erhielt, nahm ſie an ſtat der Loͤwen zwey mit offenen Fluͤgeln in die Hoͤhe aufrecht
ſtehende gekroͤnte Adler zu Schildhaltern an. Das kleinere Wapen der Stadt ſind die 2
ins Andreaskreuz gelegten Schluͤſſel mit einem daruͤber geſetzten Kreuze, ſo nach Dili-
chii
Zeugnis in der bremiſchen Chronik S. 76 das Wapen des Erzbiſtums Bremen
iſt; dahingegen die Stadt Bremen nur einen Schluͤſſel fuͤhret. Die Blaſonirung des
rigiſchen Wapens iſt dieſe: Das Feld iſt blau, die Thuͤrme und Mauer roth, die Thurm-
ſpitzen und Schluͤſſel ſilbern, die Thurmfahnen, Kronen und das Kreuz guͤlden, die
Schildhalter in natuͤrlicher Farbe.

Revel. Jn alten Sigillen, und auch in neuern von 1545, ſtehen 3 gekroͤnte Leoparden uͤber einan-
der im deutſchen Schilde; und daruͤber ein gekroͤntes Haupt. Secret. Ciuit. Revalien-
ſis.
Das jetzige Wapen ſind 3 leopardirte oder gehende blaue Loͤwen mit ausgeſchlagener
Zunge im guͤldenen Felde. Auf einigen Wapen haben auch dieſe Loͤwen eine Krone.
Ueber dieſem Wapen ſiehet man einen gekroͤnttn Helm, aus welchem ein gekroͤntes Weibs-
bild mit geſchlungenen Armen und fliegenden Haaren hervorwaͤchſet, ſo vielleicht die heili-
ge Brigitta ſeyn ſol. Auf den Sigillen dieſer Art lieſet man die Worte: Secretum ci-

uitatis
Iohannis Wallenradi Dei Gratia Sacro Sanctae Rigenſis Eccleſiae Archiepiſcopi: altero ve-
ro a ſiniſtra parte quodam magno rotundo cum Pergameni preſſula appendente, et ſimiliter
ab extra de alba, et ab intus de viridi cera facto; in cuius quidem viridis cerae medio etiam
videbatur quoddam tabernaculum quadratum cum duabus turribus oblongis ſculptum, et in
parte inferiori ipſius tabernaculi tres adparuerunt imagines ſanctorum trium Regum, in ſu-
periori autem parte, et in medio ipſarum turrium, ſimiliter duae erant imagines, vna Salua-
toris, alia etiam beatae et glorioſae Virginis Mariae, et vt prima facie apparebat, fult ſi-
militer eius glorioſa coronatio, in extremitate antem ipſius Sigilli duo etiam erant Clypei
reipectine armis ſignati, vnus videlicet a dextris Cruce, alius vero a ſiniſtris Lilio, vna
cum huiusmodi litterarum circumferentia: Sigillum Capituli Sacr. Sae Rigenſis Eccle-
ſiae.
Das wallenrodiſche Geſchlechtswapen heiſt hier keine Schnalle; welches daher einigen
den Zweifel beigebracht, ob auch dieſer Erzbiſchof zu der beruͤhmten Familie in Preuſſen gehoͤre.
Das Concilium Conſtantienſe, welches das erzbiſchoͤfliche Wapen in Kupfer zeiget, laͤſt uns
wegen der Schnalle keinen Zweifel uͤbrig, obgleich in dieſem Siegel nur das Ehren- und Stifts-
wapen, nicht aber das Geſchlechtswapen angebracht worden.
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[309/0327] und Wapen der Staͤdte und Flecken. Wapen und Siegel der Staͤdte und Flecken. Riga. Das aͤlteſte Stadtſiegel von 1232 zeiget eine Mauer mit freiem Thor und 5 Zin- nen, auf der Mauer 2 Thuͤrme, zwiſchen den Thuͤrmen 2 empor gerichtete Schluͤſſel mit aufwerts und auswerts gekehrten Schliesblaͤttern; zwiſchen den Schluͤſſeln ein langes erzbiſchoͤfliches Kreuz, weil ſchon damals die Paͤpſte Jnnocentius der IIIte und Hono- rius der IIIte dem rigiſchen Biſchof die Gewalt eines Crzbiſchofs verliehen, ob ihm gleich der Titel noch fehlte. Die Umſchrift heiſt: Sigillum Burgencium in Rige manen- cium. Als die Stadt dem Orden huldigte, blieben zwar die Thuͤrme und Mauren; al- lein ohne Zinnen. Das Thor bekam ein Falgatter, unter dem ein Loͤwenkopf hervorgu- cket. Ueber dem Thor ſiehet man ein Ziegeldach mit 2 Windfaͤhnlein, welche uͤber ſich die 2 Schluͤſſel in Form des Andreaskreuzes mit auswerts gekehrten Schliesblaͤttern ha- ben. Ueber den Schluͤſſeln iſt nicht mehr das Patriarchenkreuz, ſondern das kleine Kreuz des deutſchen Ordens, z. E. auf dem Siegel von 1349 mit der Umſchrift Sigillum ciuita- tis Rigenſis. Dieſe Stuͤcke ſind als weſentlich beibehalten worden. Schon zu den herrmei- ſterlichen Zeiten nahm die Stadt die Loͤwen zu Schildhaltern an, wie ſolches das auf der Wage am Markte in Stein gehauene Wapen von 1554 bezeuget. Dieſe Loͤwen erſcheinen auch auf den Muͤnzen, welche die Stadt waͤrend ihrer 20 jaͤhrigen Ununterwuͤrfigkeit ge- praͤget. Jngleichen finden ſich die Loͤwen als Schildhalter auf den Stadtmuͤnzen von pohlniſcher Regierung, wie auf denen unter dem Koͤnig Stephano 1586 und Sigis- mund dem IIIten 1592 geſchlagenen Goldſtuͤcken von 10 Dukaten zu ſehen iſt. Daher man ſie in der Hiſtorie nicht aus der koͤniglich ſchwediſchen Regierung herleiten darf. Der Kaiſer Maximilian der IIte ſchenkte der Stadt die Freiheit mit rothem Wachs zu ſiegeln, unterm 9ten April 1576, weil die Stadt ſich damals ans Reich hieng, und dem Hauſe Oeſterreich ihre Stimme zum pohlniſchen Thron verſprach. Als Koͤnig Carl der XIte in Schweden in einem zu Stockholm den 23ſten November 1660 gedruckten Diploma fuͤr die im Jahr 1656 ausgeſtandene pohlniſche Belagerung den Buͤrgermeiſtern und dem Rath der Stadt den Adelſtand auf dem Rathsſtul ertheilte; ſo verliehe er der Stadt die Krone uͤber dem Loͤwen im Thor, und uͤber dem kleinen Kreuze, und geſtand ihr den naͤchſten Rang nach Stockholm vor allen andern ſchwediſchen Staͤdten zu, welche Vorrechte ihnen auch von dem rußiſchen Kaiſer Peter dem Groſſen allergnaͤdigſt beſtaͤtiget wurden. Auf dieſe erhaltene Diſtinction lies die Stadt 1660 die in der Muͤnztabelle beſchriebene Gedaͤchtnismuͤnze in Gold und Silber praͤgen. Als 1723 die Buͤrgerſchaft ihre neuen Fahnen erhielt, nahm ſie an ſtat der Loͤwen zwey mit offenen Fluͤgeln in die Hoͤhe aufrecht ſtehende gekroͤnte Adler zu Schildhaltern an. Das kleinere Wapen der Stadt ſind die 2 ins Andreaskreuz gelegten Schluͤſſel mit einem daruͤber geſetzten Kreuze, ſo nach Dili- chii Zeugnis in der bremiſchen Chronik S. 76 das Wapen des Erzbiſtums Bremen iſt; dahingegen die Stadt Bremen nur einen Schluͤſſel fuͤhret. Die Blaſonirung des rigiſchen Wapens iſt dieſe: Das Feld iſt blau, die Thuͤrme und Mauer roth, die Thurm- ſpitzen und Schluͤſſel ſilbern, die Thurmfahnen, Kronen und das Kreuz guͤlden, die Schildhalter in natuͤrlicher Farbe. Revel. Jn alten Sigillen, und auch in neuern von 1545, ſtehen 3 gekroͤnte Leoparden uͤber einan- der im deutſchen Schilde; und daruͤber ein gekroͤntes Haupt. Secret. Ciuit. Revalien- ſis. Das jetzige Wapen ſind 3 leopardirte oder gehende blaue Loͤwen mit ausgeſchlagener Zunge im guͤldenen Felde. Auf einigen Wapen haben auch dieſe Loͤwen eine Krone. Ueber dieſem Wapen ſiehet man einen gekroͤnttn Helm, aus welchem ein gekroͤntes Weibs- bild mit geſchlungenen Armen und fliegenden Haaren hervorwaͤchſet, ſo vielleicht die heili- ge Brigitta ſeyn ſol. Auf den Sigillen dieſer Art lieſet man die Worte: Secretum ci- uitatis Iohannis Wallenradi Dei Gratia Sacro Sanctae Rigenſis Eccleſiae Archiepiſcopi: altero ve- ro a ſiniſtra parte quodam magno rotundo cum Pergameni preſſula appendente, et ſimiliter ab extra de alba, et ab intus de viridi cera facto; in cuius quidem viridis cerae medio etiam videbatur quoddam tabernaculum quadratum cum duabus turribus oblongis ſculptum, et in parte inferiori ipſius tabernaculi tres adparuerunt imagines ſanctorum trium Regum, in ſu- periori autem parte, et in medio ipſarum turrium, ſimiliter duae erant imagines, vna Salua- toris, alia etiam beatae et glorioſae Virginis Mariae, et vt prima facie apparebat, fult ſi- militer eius glorioſa coronatio, in extremitate antem ipſius Sigilli duo etiam erant Clypei reipectine armis ſignati, vnus videlicet a dextris Cruce, alius vero a ſiniſtris Lilio, vna cum huiusmodi litterarum circumferentia: Sigillum Capituli Sacr. Sae Rigenſis Eccle- ſiae. Das wallenrodiſche Geſchlechtswapen heiſt hier keine Schnalle; welches daher einigen den Zweifel beigebracht, ob auch dieſer Erzbiſchof zu der beruͤhmten Familie in Preuſſen gehoͤre. Das Concilium Conſtantienſe, welches das erzbiſchoͤfliche Wapen in Kupfer zeiget, laͤſt uns wegen der Schnalle keinen Zweifel uͤbrig, obgleich in dieſem Siegel nur das Ehren- und Stifts- wapen, nicht aber das Geſchlechtswapen angebracht worden. J i i i 2

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/327>, abgerufen am 21.11.2024.