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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.

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Vorrede des Uebersetzers.

Liefland hat nie eine dauerhafte Ruhe geniessen kön-
nen, als bis es das Glück hatte, unter Rußi-
schen
Scepter zu kommen. Peters des Gros-
sen
Kaiserliche Majestät, Glorwürdigsten Andenkens, schenkte
als Sieger diesem Lande den Frieden; und zugleich die Glückse-
ligkeit, welche durch so viele Jahre unterhalten, und von des-
sen Allerdurchlauchtigsten Prinzeßin, Elisabeth Petrowna,
Unserer Allergnädigsten Kaiserin, vermehret und bevestiget
worden. Ein gutes Theil dieser Provinz, wie auch Litthauen,
war, nach den Berichten dieses vortreflichen Werkes, Ruß-
land
schon in den ältesten Zeiten zinsbar, und Liefland wurde
damals auch mit dem Namen Rußland beleget. Allein, die
vielen kleinen Könige der weitläuftigen Rußischen Nation ver-
mochten bey ihrer durch die Theilung geschwächten Macht nicht,
dieses Land hinlänglich zu schützen. Es ist leicht zu erachten,
daß eine so herrliche Provinz, um deren völligen Besitz sich ein-
heimische, obgleich sonst sehr verschiedene Nationen gezanket, ein

Zank-
c


Vorrede des Ueberſetzers.

Liefland hat nie eine dauerhafte Ruhe genieſſen koͤn-
nen, als bis es das Gluͤck hatte, unter Rußi-
ſchen
Scepter zu kommen. Peters des Groſ-
ſen
Kaiſerliche Majeſtaͤt, Glorwuͤrdigſten Andenkens, ſchenkte
als Sieger dieſem Lande den Frieden; und zugleich die Gluͤckſe-
ligkeit, welche durch ſo viele Jahre unterhalten, und von deſ-
ſen Allerdurchlauchtigſten Prinzeßin, Eliſabeth Petrowna,
Unſerer Allergnaͤdigſten Kaiſerin, vermehret und beveſtiget
worden. Ein gutes Theil dieſer Provinz, wie auch Litthauen,
war, nach den Berichten dieſes vortreflichen Werkes, Ruß-
land
ſchon in den aͤlteſten Zeiten zinsbar, und Liefland wurde
damals auch mit dem Namen Rußland beleget. Allein, die
vielen kleinen Koͤnige der weitlaͤuftigen Rußiſchen Nation ver-
mochten bey ihrer durch die Theilung geſchwaͤchten Macht nicht,
dieſes Land hinlaͤnglich zu ſchuͤtzen. Es iſt leicht zu erachten,
daß eine ſo herrliche Provinz, um deren voͤlligen Beſitz ſich ein-
heimiſche, obgleich ſonſt ſehr verſchiedene Nationen gezanket, ein

Zank-
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[0009] Vorrede des Ueberſetzers. Liefland hat nie eine dauerhafte Ruhe genieſſen koͤn- nen, als bis es das Gluͤck hatte, unter Rußi- ſchen Scepter zu kommen. Peters des Groſ- ſen Kaiſerliche Majeſtaͤt, Glorwuͤrdigſten Andenkens, ſchenkte als Sieger dieſem Lande den Frieden; und zugleich die Gluͤckſe- ligkeit, welche durch ſo viele Jahre unterhalten, und von deſ- ſen Allerdurchlauchtigſten Prinzeßin, Eliſabeth Petrowna, Unſerer Allergnaͤdigſten Kaiſerin, vermehret und beveſtiget worden. Ein gutes Theil dieſer Provinz, wie auch Litthauen, war, nach den Berichten dieſes vortreflichen Werkes, Ruß- land ſchon in den aͤlteſten Zeiten zinsbar, und Liefland wurde damals auch mit dem Namen Rußland beleget. Allein, die vielen kleinen Koͤnige der weitlaͤuftigen Rußiſchen Nation ver- mochten bey ihrer durch die Theilung geſchwaͤchten Macht nicht, dieſes Land hinlaͤnglich zu ſchuͤtzen. Es iſt leicht zu erachten, daß eine ſo herrliche Provinz, um deren voͤlligen Beſitz ſich ein- heimiſche, obgleich ſonſt ſehr verſchiedene Nationen gezanket, ein Zank- c

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik01_1747/9>, abgerufen am 21.11.2024.