[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.Des Bischof Alberts sechs und zwanzigstes Jahr, vom Jahr Christi 1223 bis 1224. §. 1. Noch hatte die Kirche keine Ruhe, und war doch schon das sechs und1223 a) Als Waldemar II König in Dännemark alle jenseit der Elbe gelegenen Lande unter seiner Botmäßigkeit hatte, und, um seinen Sieg zu zeigen, an den Namen eines Königs von Dännemark und Herzogs von Jütland auch den Titel eines Rönigs der Sla- ven und Herrns von Nordalbingien anhängte, als ob er diese Provinzen wie ein nicht vom Reiche, sondern von GOtt gemachtes Oberhaupt besitzen wolte; so musten auch die Grafen von Schwerin, obschon nach langem und vielem Widerstande zu Kreuze kriechen. Sintemal ihre Diplomata eben so wie der übrigen dieser Gegend jenseit der Elbe zu dieser Zeit nicht mehr den Namen des Kaisers oder Königs bey den Jahrzahlen haben; sondern meistens datirt seyn Rege Waldemaro regnante, oder regnante Wal- demaro Rege (unter der Regirung des Königs Waldemar) welches das allerunfehl- barste Kenzeichen der oberherrlichen Gewalt ist. Schon Anno 1207 hatte der König den Grafen Albert in die Schwerinischen Länder gesandt, der nach Zerstörung des Schlosses Boitzenburg die Brüder, Graf Günzeln und Heinrichen, so in die Enge trieb, daß sie ihm im Jahr 1214 huldigen, wenn sie die Grafschaft von dem König wie- der erhalten wolten, Arnold libr. 7 c. 13 histor. gent. Dan. bey Lindenbrog p. 272 und der Tochter, die der König mit seinem natürlichen Prinz Nicolaus verlobet, die Helfte ihrer Güter zur Morgengabe versprechen musten. Als nun Graf Heinrich nach seines Bruders Tode diesen Vertrag nicht halten wolte; so entriß ihm der König das meiste mit Gewalt, und gab ein Theil der Grafschaft an seinen Prinz Nicolaus, der hernach zum Herzog von Holland gemacht worden. Chronol. Sveo-Danica in Benzels Monument. Sveo-Goth. part. 3 p. 85. Nachdem Heinrich, wie wol ver- gebens, alle Wege versuchet, um die grosväterliche Verlassenschaft wieder zubekommen; so unterfing er sich eines Unternehmens, das bey der ganzen Nachwelt denkwürdig ist. Denn er nahm den König gefangen, samt dessen damals schon gekrönten Prinzen Wal- demarn in seinem eigenen Lande auf eine ganz unvermuthete Art, ja gar in dessen ei- genem Zelte, und führte ihn mit sich als einen Arrestanten fort nach dem Schloße Dan- B b b 2
Des Biſchof Alberts ſechs und zwanzigſtes Jahr, vom Jahr Chriſti 1223 bis 1224. §. 1. Noch hatte die Kirche keine Ruhe, und war doch ſchon das ſechs und1223 a) Als Waldemar II Koͤnig in Daͤnnemark alle jenſeit der Elbe gelegenen Lande unter ſeiner Botmaͤßigkeit hatte, und, um ſeinen Sieg zu zeigen, an den Namen eines Koͤnigs von Daͤnnemark und Herzogs von Juͤtland auch den Titel eines Roͤnigs der Sla- ven und Herrns von Nordalbingien anhaͤngte, als ob er dieſe Provinzen wie ein nicht vom Reiche, ſondern von GOtt gemachtes Oberhaupt beſitzen wolte; ſo muſten auch die Grafen von Schwerin, obſchon nach langem und vielem Widerſtande zu Kreuze kriechen. Sintemal ihre Diplomata eben ſo wie der uͤbrigen dieſer Gegend jenſeit der Elbe zu dieſer Zeit nicht mehr den Namen des Kaiſers oder Koͤnigs bey den Jahrzahlen haben; ſondern meiſtens datirt ſeyn Rege Waldemaro regnante, oder regnante Wal- demaro Rege (unter der Regirung des Koͤnigs Waldemar) welches das allerunfehl- barſte Kenzeichen der oberherrlichen Gewalt iſt. Schon Anno 1207 hatte der Koͤnig den Grafen Albert in die Schweriniſchen Laͤnder geſandt, der nach Zerſtoͤrung des Schloſſes Boitzenburg die Bruͤder, Graf Guͤnzeln und Heinrichen, ſo in die Enge trieb, daß ſie ihm im Jahr 1214 huldigen, wenn ſie die Grafſchaft von dem Koͤnig wie- der erhalten wolten, Arnold libr. 7 c. 13 hiſtor. gent. Dan. bey Lindenbrog p. 272 und der Tochter, die der Koͤnig mit ſeinem natuͤrlichen Prinz Nicolaus verlobet, die Helfte ihrer Guͤter zur Morgengabe verſprechen muſten. Als nun Graf Heinrich nach ſeines Bruders Tode dieſen Vertrag nicht halten wolte; ſo entriß ihm der Koͤnig das meiſte mit Gewalt, und gab ein Theil der Grafſchaft an ſeinen Prinz Nicolaus, der hernach zum Herzog von Holland gemacht worden. Chronol. Sveo-Danica in Benzels Monument. Sveo-Goth. part. 3 p. 85. Nachdem Heinrich, wie wol ver- gebens, alle Wege verſuchet, um die grosvaͤterliche Verlaſſenſchaft wieder zubekommen; ſo unterfing er ſich eines Unternehmens, das bey der ganzen Nachwelt denkwuͤrdig iſt. Denn er nahm den Koͤnig gefangen, ſamt deſſen damals ſchon gekroͤnten Prinzen Wal- demarn in ſeinem eigenen Lande auf eine ganz unvermuthete Art, ja gar in deſſen ei- genem Zelte, und fuͤhrte ihn mit ſich als einen Arreſtanten fort nach dem Schloße Dan- B b b 2
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Des Biſchof Alberts ſechs und zwanzigſtes Jahr,
vom Jahr Chriſti 1223 bis 1224.
§. 1.
Noch hatte die Kirche keine Ruhe, und war doch ſchon das ſechs und
zwanzigſte Jahr nach der Einweihung des Biſchof Alberts. Denn
der Koͤnig Vieſceka beunruhigete mit ſeinen Leuten von Tarbat
das ganze Land umher; und obgleich die Liven und Letten oft mit
wenigen auf ſie los gingen, ſo konten ſie ihnen doch nichts an haben. Zwar brach-
ten die Bruͤder der Ritterſchaft nach Oſtern eine andermalige Armee auf, und be-
lagerten Tarbat, ſchlugen ſich auch fuͤnf Tage mit ihnen davor herum, ſie ver-
mochten aber wegen Wenigkeit der Jhrigen nicht das Schloß einzunehmen, ſondern
pluͤnderten das Land umher, und kehrten mit ihrer Beute zuruͤck nach Liefland.
Mitlerzeit langte der Hochwuͤrdige Biſchof Albert wieder aus Deutſchland mit
vielen Pilgern und ſeiner ganzen Reiſegeſelſchaft an. Es kam auch mit ihm der
nicht weniger Hochwuͤrdige Biſchof Hermann, der zwar laͤngſt zum Biſchof uͤber
Eſthland war erwaͤhlet und eingeweihet von dem Koͤnig von Daͤnnemark aber,
ſchon viele Jahre her von ſeinem Bisthum abgehalten worden. Doch nachdem der
Koͤnig von Daͤnnemark von den Deutſchen nach Sachſen in die Gefangen-
ſchaft
a⁾
gefuͤhret wurde, begab ſich hocherwehnter Rigiſcher Biſchof mit
dieſem ſeinen Bruder zum Koͤnige, um deſſen Genehmhaltung und Einwilli-
gung zu begehren. Dem Koͤnige beliebte es auch, daß er nach Liefland,
und von da nach Eſthland zu ſeinem Bisthume ginge. Wie ſie nach Riga
kamen, empfingen die Rigiſchen, und alle die in Liefland waren ſie mit
groſſen Freudensbezeigungen. Es freuete ſich auch jeder und lobte GOtt, daß
nach ſo haͤufigem Ungluͤck und betruͤbten Kriegen Eſthland zum andern mal er-
obert und faſt ganz wieder bezwungen ſey, auſſer das einige Schloß Tarbat, von
welchem die Rache GOttes noch zuruͤck blieb.
1223
a⁾ Als Waldemar II Koͤnig in Daͤnnemark alle jenſeit der Elbe gelegenen Lande unter
ſeiner Botmaͤßigkeit hatte, und, um ſeinen Sieg zu zeigen, an den Namen eines Koͤnigs
von Daͤnnemark und Herzogs von Juͤtland auch den Titel eines Roͤnigs der Sla-
ven und Herrns von Nordalbingien anhaͤngte, als ob er dieſe Provinzen wie ein
nicht vom Reiche, ſondern von GOtt gemachtes Oberhaupt beſitzen wolte; ſo muſten auch
die Grafen von Schwerin, obſchon nach langem und vielem Widerſtande zu Kreuze
kriechen. Sintemal ihre Diplomata eben ſo wie der uͤbrigen dieſer Gegend jenſeit der
Elbe zu dieſer Zeit nicht mehr den Namen des Kaiſers oder Koͤnigs bey den Jahrzahlen
haben; ſondern meiſtens datirt ſeyn Rege Waldemaro regnante, oder regnante Wal-
demaro Rege (unter der Regirung des Koͤnigs Waldemar) welches das allerunfehl-
barſte Kenzeichen der oberherrlichen Gewalt iſt. Schon Anno 1207 hatte der Koͤnig
den Grafen Albert in die Schweriniſchen Laͤnder geſandt, der nach Zerſtoͤrung des
Schloſſes Boitzenburg die Bruͤder, Graf Guͤnzeln und Heinrichen, ſo in die Enge
trieb, daß ſie ihm im Jahr 1214 huldigen, wenn ſie die Grafſchaft von dem Koͤnig wie-
der erhalten wolten, Arnold libr. 7 c. 13 hiſtor. gent. Dan. bey Lindenbrog p. 272
und der Tochter, die der Koͤnig mit ſeinem natuͤrlichen Prinz Nicolaus verlobet, die
Helfte ihrer Guͤter zur Morgengabe verſprechen muſten. Als nun Graf Heinrich nach
ſeines Bruders Tode dieſen Vertrag nicht halten wolte; ſo entriß ihm der Koͤnig das
meiſte mit Gewalt, und gab ein Theil der Grafſchaft an ſeinen Prinz Nicolaus,
der hernach zum Herzog von Holland gemacht worden. Chronol. Sveo-Danica in
Benzels Monument. Sveo-Goth. part. 3 p. 85. Nachdem Heinrich, wie wol ver-
gebens, alle Wege verſuchet, um die grosvaͤterliche Verlaſſenſchaft wieder zubekommen;
ſo unterfing er ſich eines Unternehmens, das bey der ganzen Nachwelt denkwuͤrdig iſt.
Denn er nahm den Koͤnig gefangen, ſamt deſſen damals ſchon gekroͤnten Prinzen Wal-
demarn in ſeinem eigenen Lande auf eine ganz unvermuthete Art, ja gar in deſſen ei-
genem Zelte, und fuͤhrte ihn mit ſich als einen Arreſtanten fort nach dem Schloße Dan-
nenberg.
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