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Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.

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wohl, als daß die Sprache meinen Be¬
griffen unterliegt; und so viel bleibt doch
immer unwidersprechlich, daß diejenigen,
welche die Idee davon populär machen
wollen, sich schwerlich faßlicher und schick¬
licher hätten ausdrücken können, als durch
die Benennung eines Sohnes, den Gott
von Ewigkeit zeugt.

§. 74.

Und die Lehre von der Erbsünde. --
Wie, wenn uns endlich alles überführte,
daß der Mensch auf der ersten und nie¬
drigsten
Stufe seiner Menschheit, schlech¬

ter¬

wohl, als daß die Sprache meinen Be¬
griffen unterliegt; und ſo viel bleibt doch
immer unwiderſprechlich, daß diejenigen,
welche die Idee davon populaͤr machen
wollen, ſich ſchwerlich faßlicher und ſchick¬
licher haͤtten ausdruͤcken koͤnnen, als durch
die Benennung eines Sohnes, den Gott
von Ewigkeit zeugt.

§. 74.

Und die Lehre von der Erbſuͤnde. —
Wie, wenn uns endlich alles uͤberfuͤhrte,
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drigſten
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[70/0073] wohl, als daß die Sprache meinen Be¬ griffen unterliegt; und ſo viel bleibt doch immer unwiderſprechlich, daß diejenigen, welche die Idee davon populaͤr machen wollen, ſich ſchwerlich faßlicher und ſchick¬ licher haͤtten ausdruͤcken koͤnnen, als durch die Benennung eines Sohnes, den Gott von Ewigkeit zeugt. §. 74. Und die Lehre von der Erbſuͤnde. — Wie, wenn uns endlich alles uͤberfuͤhrte, daß der Menſch auf der erſten und nie¬ drigſten Stufe ſeiner Menſchheit, ſchlech¬ ter¬

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/73>, abgerufen am 26.04.2024.