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Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.

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moralischen Handlungen edlere, würdigere
Bewegungsgründe bedurfte und brauchen
konnte, als zeitliche Belohnung und Stra¬
fen waren, die ihn bisher geleitet hatten.
Das Kind wird Knabe. Leckerey und
Spielwerk weicht der aufkeimenden Be¬
gierde, eben so frey, eben so geehrt, eben
so glücklich zu werden, als es sein älteres
Geschwister sieht.

§. 56.

Schon längst waren die Bessern von je¬
nem Theile des Menschengeschlechts ge¬
wohnt, sich durch einen Schatten solcher
edlern Bewegungsgründe regieren zu las¬

sen.
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moraliſchen Handlungen edlere, wuͤrdigere
Bewegungsgruͤnde bedurfte und brauchen
konnte, als zeitliche Belohnung und Stra¬
fen waren, die ihn bisher geleitet hatten.
Das Kind wird Knabe. Leckerey und
Spielwerk weicht der aufkeimenden Be¬
gierde, eben ſo frey, eben ſo geehrt, eben
ſo gluͤcklich zu werden, als es ſein aͤlteres
Geſchwiſter ſieht.

§. 56.

Schon laͤngſt waren die Beſſern von je¬
nem Theile des Menſchengeſchlechts ge¬
wohnt, ſich durch einen Schatten ſolcher
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ſen.
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[55/0058] moraliſchen Handlungen edlere, wuͤrdigere Bewegungsgruͤnde bedurfte und brauchen konnte, als zeitliche Belohnung und Stra¬ fen waren, die ihn bisher geleitet hatten. Das Kind wird Knabe. Leckerey und Spielwerk weicht der aufkeimenden Be¬ gierde, eben ſo frey, eben ſo geehrt, eben ſo gluͤcklich zu werden, als es ſein aͤlteres Geſchwiſter ſieht. §. 56. Schon laͤngſt waren die Beſſern von je¬ nem Theile des Menſchengeſchlechts ge¬ wohnt, ſich durch einen Schatten ſolcher edlern Bewegungsgruͤnde regieren zu laſ¬ ſen. D 4

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/58>, abgerufen am 21.11.2024.