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Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.

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XIII.
Die Wasserschlange.

Zevs hatte nunmehr den Fröschen einen andern
König gegeben; anstatt eines friedlichen Klotzes, eine
gefrässige Waßerschlange.

Willst du unser König seyn, schrieen die Frösche,
warum verschlingst du uns? -- Darum, antwor-
tete die Schlange, weil ihr um mich gebeten habt --

Ich habe nicht um dich gebeten! rief einer von
den Fröschen, den sie schon mit den Augen ver-
schlang. -- Nicht? sagte die Wasserschlange. De-
sto schlimmer! So muß ich dich verschlingen, weil
du nicht um mich gebeten hast.



XVI. Der
D 2
XIII.
Die Waſſerſchlange.

Zevs hatte nunmehr den Fröſchen einen andern
König gegeben; anſtatt eines friedlichen Klotzes, eine
gefräſſige Waßerſchlange.

Willſt du unſer König ſeyn, ſchrieen die Fröſche,
warum verſchlingſt du uns? — Darum, antwor-
tete die Schlange, weil ihr um mich gebeten habt —

Ich habe nicht um dich gebeten! rief einer von
den Fröſchen, den ſie ſchon mit den Augen ver-
ſchlang. — Nicht? ſagte die Waſſerſchlange. De-
ſto ſchlimmer! So muß ich dich verſchlingen, weil
du nicht um mich gebeten haſt.



XVI. Der
D 2
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[51/0071] XIII. Die Waſſerſchlange. Zevs hatte nunmehr den Fröſchen einen andern König gegeben; anſtatt eines friedlichen Klotzes, eine gefräſſige Waßerſchlange. Willſt du unſer König ſeyn, ſchrieen die Fröſche, warum verſchlingſt du uns? — Darum, antwor- tete die Schlange, weil ihr um mich gebeten habt — Ich habe nicht um dich gebeten! rief einer von den Fröſchen, den ſie ſchon mit den Augen ver- ſchlang. — Nicht? ſagte die Waſſerſchlange. De- ſto ſchlimmer! So muß ich dich verſchlingen, weil du nicht um mich gebeten haſt. XVI. Der D 2

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_fabeln_1759/71>, abgerufen am 21.12.2024.