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Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.

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XXII.
Die Eule und der Schatzgräber.

Jener Schatzgräber war ein sehr unbilliger Mann.
Er wagte sich in die Ruinen eines alten Raub-
schlosses, und ward da gewahr, daß die Eule eine
magere Maus ergrif und verzehrt. Schickt sich
das sprach er, für den philosophischen Liebling
Minervens?

Warum nicht? versetzte die Eule. Weil ich stille
betrachtungen liebe, kann ich deswegen von der
Luft leben? Jch weis zwar wohl, daß ihr Men-
schen es von euren Gelehrten verlanget _ _


XXIII. Die

XXII.
Die Eule und der Schatzgraͤber.

Jener Schatzgraͤber war ein ſehr unbilliger Mann.
Er wagte ſich in die Ruinen eines alten Raub-
ſchloſses, und ward da gewahr, daß die Eule eine
magere Maus ergrif und verzehrt. Schickt ſich
das ſprach er, fuͤr den philoſophiſchen Liebling
Minervens?

Warum nicht? verſetzte die Eule. Weil ich ſtille
betrachtungen liebe, kann ich deswegen von der
Luft leben? Jch weis zwar wohl, daß ihr Men-
ſchen es von euren Gelehrten verlanget _ _


XXIII. Die
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[26/0046] XXII. Die Eule und der Schatzgraͤber. Jener Schatzgraͤber war ein ſehr unbilliger Mann. Er wagte ſich in die Ruinen eines alten Raub- ſchloſses, und ward da gewahr, daß die Eule eine magere Maus ergrif und verzehrt. Schickt ſich das ſprach er, fuͤr den philoſophiſchen Liebling Minervens? Warum nicht? verſetzte die Eule. Weil ich ſtille betrachtungen liebe, kann ich deswegen von der Luft leben? Jch weis zwar wohl, daß ihr Men- ſchen es von euren Gelehrten verlanget _ _ XXIII. Die

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_fabeln_1759/46>, abgerufen am 21.11.2024.