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Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.

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XV.
Die Eiche.

Der rasende Nordwind hatte seine Stärke in
einer stürmischen Nacht an einer erhabenen Eiche
bewiesen. Nun lag sie gestreckt, und eine Men-
ge niedriger Sträuche lagen unter ihr zerschmet-
tert. Ein Fuchs, der seine Grube nicht weit
davon hatte, sahe sie des Morgens darauf. Was
für ein Baum! rief er. Hätte ich doch nim-
mermehr gedacht, daß er so groß gewesen wäre!



XV. Die
XV.
Die Eiche.

Der raſende Nordwind hatte ſeine Stärke in
einer ſtürmiſchen Nacht an einer erhabenen Eiche
bewieſen. Nun lag ſie geſtreckt, und eine Men-
ge niedriger Sträuche lagen unter ihr zerſchmet-
tert. Ein Fuchs, der ſeine Grube nicht weit
davon hatte, ſahe ſie des Morgens darauf. Was
für ein Baum! rief er. Hätte ich doch nim-
mermehr gedacht, daß er ſo groß geweſen wäre!



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[91/0111] XV. Die Eiche. Der raſende Nordwind hatte ſeine Stärke in einer ſtürmiſchen Nacht an einer erhabenen Eiche bewieſen. Nun lag ſie geſtreckt, und eine Men- ge niedriger Sträuche lagen unter ihr zerſchmet- tert. Ein Fuchs, der ſeine Grube nicht weit davon hatte, ſahe ſie des Morgens darauf. Was für ein Baum! rief er. Hätte ich doch nim- mermehr gedacht, daß er ſo groß geweſen wäre! XV. Die

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_fabeln_1759/111>, abgerufen am 21.12.2024.