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Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832.

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Das Posthorn.

Still ist schon das ganze Dorf,
Alles schlafen gangen,
Auch die Vöglein im Gezweig,
Die so lieblich sangen.
Dort in seiner Einsamkeit
Kommt der Mond nun wieder,
Und er lächelt still und bleich
Seinen Gruß hernieder;
Nur der Bach, der nimmer ruht,
Hat ihn gleich vernommen,
Lächelt ihm den Gruß zurück,
Flüstert ihm: "Willkommen!"
Mich auch findest du noch wach,
Lieber Mond, wie diesen,
Denn auf immer hat die Ruh'
Mich auch fortgewiesen.
Das Posthorn.

Still iſt ſchon das ganze Dorf,
Alles ſchlafen gangen,
Auch die Voͤglein im Gezweig,
Die ſo lieblich ſangen.
Dort in ſeiner Einſamkeit
Kommt der Mond nun wieder,
Und er laͤchelt ſtill und bleich
Seinen Gruß hernieder;
Nur der Bach, der nimmer ruht,
Hat ihn gleich vernommen,
Laͤchelt ihm den Gruß zuruͤck,
Fluͤſtert ihm: „Willkommen!“
Mich auch findeſt du noch wach,
Lieber Mond, wie dieſen,
Denn auf immer hat die Ruh'
Mich auch fortgewieſen.
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[58/0072] Das Posthorn. Still iſt ſchon das ganze Dorf, Alles ſchlafen gangen, Auch die Voͤglein im Gezweig, Die ſo lieblich ſangen. Dort in ſeiner Einſamkeit Kommt der Mond nun wieder, Und er laͤchelt ſtill und bleich Seinen Gruß hernieder; Nur der Bach, der nimmer ruht, Hat ihn gleich vernommen, Laͤchelt ihm den Gruß zuruͤck, Fluͤſtert ihm: „Willkommen!“ Mich auch findeſt du noch wach, Lieber Mond, wie dieſen, Denn auf immer hat die Ruh' Mich auch fortgewieſen.

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Zitationshilfe: Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lenau_gedichte_1832/72>, abgerufen am 21.11.2024.