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Schulgesetze für das Gymnasium zu Lemgo. Lemgo, 1820.

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Vollziehung der Gesetze, Belohnungen und Strafen.

1) Damit sich niemand mit Unkunde der Gesetze entschuldigen könne, werden dieselben mit dem Anfange jedes Halbjahres in den Classen vorgelesen, und, wo es nöthig ist, von den Lehrern erklärt werden.

2) Die fünf ordentlichen Lehrer des Gymnasii bilden unter dem Vorsitze des Rectors die Aufseher und Vollstrecker der Gesetze. Kleine Vergehen bestraft jeder Lehrer in der Classe; größere, und namentlich die gegen das sittliche Betragen, werden durch die von den Lehrern gebildete Schulconferenz gerichtet. Die Schulconferenz hält jeden Monat Ein Mal und zwar am Nachmittage des Bettages ihre regelmäßige Sitzung, deren Hauptinhalt von dem Rector aufgezeichnet und zu den Schulacten gelegt wird. In außerordentlichen Fällen wird die Schulconferenz durch den Rector zusammenberufen.

3) Sollte ein Fall eintreten, der nicht in den vorstehenden Gesetzen vorkäme, so hat die Schulconferenz das Recht zu entscheiden und die Strafe zu bestimmen. Eben so kann die Schulconferenz nach den Umständen Strafen mildern.

4) Da die Erreichung des Zweckes, weshalb ein Schüler das Gymnasium besucht; die Zufriedenheit mit sich selbst; und die Zufriedenheit seiner Lehrer mit ihm, die beste Belohnung für Fleiß und gute Sitten sind, alle andere festgesetzte Belohnungen aber gegen diese nur kleinlich erscheinen würden: So kann von solchen nicht die Rede seyn, falls wir nicht das Lob des Lehrers, und des Rectors bey seinem Classenbesuche, so wie die feyerliche Belobung vor der Schulconferenz, das schnelle Fortrücken von einer Classe in die Andere, die Belobung in den Censurlisten, und ein vorzügliches Zeugniß bey dem Abgange nach der Universität dahin rechnen wollen.

Vollziehung der Gesetze, Belohnungen und Strafen.

1) Damit sich niemand mit Unkunde der Gesetze entschuldigen könne, werden dieselben mit dem Anfange jedes Halbjahres in den Classen vorgelesen, und, wo es nöthig ist, von den Lehrern erklärt werden.

2) Die fünf ordentlichen Lehrer des Gymnasii bilden unter dem Vorsitze des Rectors die Aufseher und Vollstrecker der Gesetze. Kleine Vergehen bestraft jeder Lehrer in der Classe; größere, und namentlich die gegen das sittliche Betragen, werden durch die von den Lehrern gebildete Schulconferenz gerichtet. Die Schulconferenz hält jeden Monat Ein Mal und zwar am Nachmittage des Bettages ihre regelmäßige Sitzung, deren Hauptinhalt von dem Rector aufgezeichnet und zu den Schulacten gelegt wird. In außerordentlichen Fällen wird die Schulconferenz durch den Rector zusammenberufen.

3) Sollte ein Fall eintreten, der nicht in den vorstehenden Gesetzen vorkäme, so hat die Schulconferenz das Recht zu entscheiden und die Strafe zu bestimmen. Eben so kann die Schulconferenz nach den Umständen Strafen mildern.

4) Da die Erreichung des Zweckes, weshalb ein Schüler das Gymnasium besucht; die Zufriedenheit mit sich selbst; und die Zufriedenheit seiner Lehrer mit ihm, die beste Belohnung für Fleiß und gute Sitten sind, alle andere festgesetzte Belohnungen aber gegen diese nur kleinlich erscheinen würden: So kann von solchen nicht die Rede seyn, falls wir nicht das Lob des Lehrers, und des Rectors bey seinem Classenbesuche, so wie die feyerliche Belobung vor der Schulconferenz, das schnelle Fortrücken von einer Classe in die Andere, die Belobung in den Censurlisten, und ein vorzügliches Zeugniß bey dem Abgange nach der Universität dahin rechnen wollen.

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          <p>2) Die fünf ordentlichen Lehrer des Gymnasii bilden unter dem Vorsitze des Rectors die Aufseher und Vollstrecker der Gesetze. Kleine Vergehen bestraft jeder Lehrer in der Classe; größere, und namentlich die gegen das sittliche Betragen, werden durch die von den Lehrern gebildete Schulconferenz gerichtet. Die Schulconferenz hält jeden Monat Ein Mal und zwar am Nachmittage des Bettages ihre regelmäßige Sitzung, deren Hauptinhalt von dem Rector aufgezeichnet und zu den Schulacten gelegt wird. In außerordentlichen Fällen wird die Schulconferenz durch den Rector zusammenberufen.</p>
          <p>3) Sollte ein Fall eintreten, der nicht in den vorstehenden Gesetzen vorkäme, so hat die Schulconferenz das Recht zu entscheiden und die Strafe zu bestimmen. Eben so kann die Schulconferenz nach den Umständen Strafen mildern.</p>
          <p>4) Da die Erreichung des Zweckes, weshalb ein Schüler das Gymnasium besucht; die Zufriedenheit mit sich selbst; und die Zufriedenheit seiner Lehrer mit ihm, die beste Belohnung für Fleiß und gute Sitten sind, alle andere festgesetzte Belohnungen aber gegen diese nur kleinlich erscheinen würden: So kann von solchen nicht die Rede seyn, falls wir nicht das Lob des Lehrers, und des Rectors bey seinem Classenbesuche, so wie die feyerliche Belobung vor der Schulconferenz, das schnelle Fortrücken von einer Classe in die Andere, die Belobung in den Censurlisten, und ein vorzügliches Zeugniß bey dem Abgange nach der Universität dahin rechnen wollen.</p>
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[20/0020] Vollziehung der Gesetze, Belohnungen und Strafen. 1) Damit sich niemand mit Unkunde der Gesetze entschuldigen könne, werden dieselben mit dem Anfange jedes Halbjahres in den Classen vorgelesen, und, wo es nöthig ist, von den Lehrern erklärt werden. 2) Die fünf ordentlichen Lehrer des Gymnasii bilden unter dem Vorsitze des Rectors die Aufseher und Vollstrecker der Gesetze. Kleine Vergehen bestraft jeder Lehrer in der Classe; größere, und namentlich die gegen das sittliche Betragen, werden durch die von den Lehrern gebildete Schulconferenz gerichtet. Die Schulconferenz hält jeden Monat Ein Mal und zwar am Nachmittage des Bettages ihre regelmäßige Sitzung, deren Hauptinhalt von dem Rector aufgezeichnet und zu den Schulacten gelegt wird. In außerordentlichen Fällen wird die Schulconferenz durch den Rector zusammenberufen. 3) Sollte ein Fall eintreten, der nicht in den vorstehenden Gesetzen vorkäme, so hat die Schulconferenz das Recht zu entscheiden und die Strafe zu bestimmen. Eben so kann die Schulconferenz nach den Umständen Strafen mildern. 4) Da die Erreichung des Zweckes, weshalb ein Schüler das Gymnasium besucht; die Zufriedenheit mit sich selbst; und die Zufriedenheit seiner Lehrer mit ihm, die beste Belohnung für Fleiß und gute Sitten sind, alle andere festgesetzte Belohnungen aber gegen diese nur kleinlich erscheinen würden: So kann von solchen nicht die Rede seyn, falls wir nicht das Lob des Lehrers, und des Rectors bey seinem Classenbesuche, so wie die feyerliche Belobung vor der Schulconferenz, das schnelle Fortrücken von einer Classe in die Andere, die Belobung in den Censurlisten, und ein vorzügliches Zeugniß bey dem Abgange nach der Universität dahin rechnen wollen.

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Zitationshilfe: Schulgesetze für das Gymnasium zu Lemgo. Lemgo, 1820, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemgo_schulgesetz_1820/20>, abgerufen am 21.11.2024.