Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.[Beginn Spaltensatz]
frantzösisch, Vermichel. teutsch, Nudeln. Sind ein Teig, der von gutem Mehl mit Wasser zugericht, und als wie Fäden, in Gestalt der Würmer, durch Spritzen, die voll kleiner Löcher sind, formiret wird: die lassen sie hernachmals trocken werden und heben sie auf zum Gebrauch: sie sehen weiß. Sie werden auch gelb gemacht, wann Saffran oder Eyerdotter drein gemischet werden. Bisweilen wird auch Zucker drein gethan, damit sie an genehmer schmecken. Sie werden vornehmlich in Italien gemacht, und daselbst stärcker als in Franckreich gebrauchet; dann, sie thun sie in die Suppen. Diesem Teige geben sie sonst noch andere Formen: dann, sie machen sie platt und ein Paar Finger breit, wie Band: die nennen auch die Italiener Kagne: sie werden auch als Federkielen starck gemacht, und heissen alsdann Macaron; desgleichen als wie kleine Körner, so groß wie die Senffkörner, und werden Semoule, das ist, feines Mehl genannt; oder als wie Paternosterknöpfe, und diese nennen die Italiener Patres. Die Nudeln soll man nehmen, welche frisch und recht trocken sind, auch eine schöne Farbe haben: die weissen sind am gebräuchlichsten. Sie sind der Brust gut, lindern, stärcken und geben gute Kraft. Alle Titel der Nudeln sind italienisch, dieweil sie in Italien erfunden worden. Vermicularis. Vermicularis & Illecebra major, Adv. Lob. Lugd. Vermicularis flore albo, Cam. Park. Semper vivum minus album, Brunf. Crassula minor, Dod. Gal. Cauda muris vulgo. Sedum minus teretifolium album, C.B. Pit. Tournef. Sedum minus officinarum, Ger. Sedum minus, folio lanu ginoso tereti, flore albo, J.B. Raji Hist. frantzösisch, petit Joubarbe. Ist eine Gattung Sedum, oder ein kleines Kraut, dessen Stengel schier der Hand lang sind, holtzig und röthlicht. Die Blätterlein sind länglicht, rund, fleischig oder saftig, und sehen wie ein kleiner Wurm. Die Blüten wachsen Büschelweise oben auf den Spitzen, sehen weiß und eine jede bestehet aus fünff Blätterlein in Rosenform. Wann die Blüte vergangen ist, so folgt ihr eine kleine Frucht, die bestehet aus einem Hauffen kleiner Hülsen, welche wie ein Köpflein bey einander stehen, und voller zarter Samen stecken. Die Wurtzel ist dünn und zaserig. Dieses Kraut wächst auf den Mauern: ist ziemlich ungeschmack: es führet viel Oel und phlegma, wenig Saltz. [Spaltenumbruch]Es befeuchtet, erfrischet, zertheilet, heilet, ist gut wider das jucken der Haut, wider die Entzündung und die Mastkörner, wann es zerquetscht und aufgeleget wird. Es kommt auch unter die Pappelsalbe. Vermicularis kommt von Vermiculus, ein Würmlein, dieweil die Blätter dieses Krauts wie kleine Würmer sehen. Vernix. Vernix, Sandaracha Arabum. Ist ein hartziges Gummi oder Saft, der uns als hell und gläntzende, durchsichtige, reine Tropfen, die weiß und etwas gelbe sehen, zugeführet wird. Es rinnet aus den kleinen Cedern- und den den grossen Wachholderbäumen. Der aus den Cedern wird für den besten gehalten, ist aber gar sehr rar; wir bekommen keinen andern als von den Wachholdern, welche in Africa sehr hoch und in grosser Menge wachsen. Man suche ihn aus, daß es schöne, reine, helle und durchsichtige Tropfen sind: er führet viel Oel und Sal essentiale. Er machet dünne, zertreibet, zertheilet, stärcket; er wird unter die Pflaster vermischet. Dieses Gummi hat dem Mahlerverniß seinen Namen mitgetheilt: es wird gebrauchet das Papier weiß und vest zu machen, daß es nicht durchschlage und die Schrifft desto schöner drauf erscheine. Vernix kommt von verno tempore, Frühlingszeit, weil dieses Gummi, wie man saget, insonderheit im Frühlinge aus den Bäumen rinnen soll. Veronica. Veronica mas, Fuch. Lon. Veronica mas serpes, Dod. Veronica major septentrionalis, J.B. Raji Hist. Veronica vera & major, Ad. Ger. Veronita mas supina & vulgatissima, C.B. Pit. Tournef. Veronica mas vulgaris supina, Park. frantzösisch, Veronique male vulgaire. teutsch, Ehrenpreiß. Ist ein Kraut, das einen Hauffen dünn und lange, runde, knotige und rauche Stengel treibet, die auf dem Boden herum kriechen. Die Blätter wachsen langs an den Stengeln einander gegen über, sehen fast wie das Pflaumenbaumlaub, sind rauch, am Rande ausgezackt, von bitteren und scharffen [Ende Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz]
frantzösisch, Vermichel. teutsch, Nudeln. Sind ein Teig, der von gutem Mehl mit Wasser zugericht, und als wie Fäden, in Gestalt der Würmer, durch Spritzen, die voll kleiner Löcher sind, formiret wird: die lassen sie hernachmals trocken werden und heben sie auf zum Gebrauch: sie sehen weiß. Sie werden auch gelb gemacht, wann Saffran oder Eyerdotter drein gemischet werden. Bisweilen wird auch Zucker drein gethan, damit sie an genehmer schmecken. Sie werden vornehmlich in Italien gemacht, und daselbst stärcker als in Franckreich gebrauchet; dann, sie thun sie in die Suppen. Diesem Teige geben sie sonst noch andere Formen: dann, sie machen sie platt und ein Paar Finger breit, wie Band: die nennen auch die Italiener Kagne: sie werden auch als Federkielen starck gemacht, und heissen alsdann Macaron; desgleichen als wie kleine Körner, so groß wie die Senffkörner, und werden Semoule, das ist, feines Mehl genannt; oder als wie Paternosterknöpfe, und diese nennen die Italiener Patres. Die Nudeln soll man nehmen, welche frisch und recht trocken sind, auch eine schöne Farbe haben: die weissen sind am gebräuchlichsten. Sie sind der Brust gut, lindern, stärcken und geben gute Kraft. Alle Titel der Nudeln sind italienisch, dieweil sie in Italien erfunden worden. Vermicularis. Vermicularis & Illecebra major, Adv. Lob. Lugd. Vermicularis flore albo, Cam. Park. Semper vivum minus album, Brunf. Crassula minor, Dod. Gal. Cauda muris vulgo. Sedum minus teretifolium album, C.B. Pit. Tournef. Sedum minus officinarum, Ger. Sedum minus, folio lanu ginoso tereti, flore albo, J.B. Raji Hist. frantzösisch, petit Joubarbe. Ist eine Gattung Sedum, oder ein kleines Kraut, dessen Stengel schier der Hand lang sind, holtzig und röthlicht. Die Blätterlein sind länglicht, rund, fleischig oder saftig, und sehen wie ein kleiner Wurm. Die Blüten wachsen Büschelweise oben auf den Spitzen, sehen weiß und eine jede bestehet aus fünff Blätterlein in Rosenform. Wann die Blüte vergangen ist, so folgt ihr eine kleine Frucht, die bestehet aus einem Hauffen kleiner Hülsen, welche wie ein Köpflein bey einander stehen, und voller zarter Samen stecken. Die Wurtzel ist dünn und zaserig. Dieses Kraut wächst auf den Mauern: ist ziemlich ungeschmack: es führet viel Oel und phlegma, wenig Saltz. [Spaltenumbruch]Es befeuchtet, erfrischet, zertheilet, heilet, ist gut wider das jucken der Haut, wider die Entzündung und die Mastkörner, wann es zerquetscht und aufgeleget wird. Es kommt auch unter die Pappelsalbe. Vermicularis kommt von Vermiculus, ein Würmlein, dieweil die Blätter dieses Krauts wie kleine Würmer sehen. Vernix. Vernix, Sandaracha Arabum. Ist ein hartziges Gummi oder Saft, der uns als hell und gläntzende, durchsichtige, reine Tropfen, die weiß und etwas gelbe sehen, zugeführet wird. Es rinnet aus den kleinen Cedern- und den den grossen Wachholderbäumen. Der aus den Cedern wird für den besten gehalten, ist aber gar sehr rar; wir bekommen keinen andern als von den Wachholdern, welche in Africa sehr hoch und in grosser Menge wachsen. Man suche ihn aus, daß es schöne, reine, helle und durchsichtige Tropfen sind: er führet viel Oel und Sal essentiale. Er machet dünne, zertreibet, zertheilet, stärcket; er wird unter die Pflaster vermischet. Dieses Gummi hat dem Mahlerverniß seinen Namen mitgetheilt: es wird gebrauchet das Papier weiß und vest zu machen, daß es nicht durchschlage und die Schrifft desto schöner drauf erscheine. Vernix kommt von verno tempore, Frühlingszeit, weil dieses Gummi, wie man saget, insonderheit im Frühlinge aus den Bäumen rinnen soll. Veronica. Veronica mas, Fuch. Lon. Veronica mas serpes, Dod. Veronica major septentrionalis, J.B. Raji Hist. Veronica vera & major, Ad. Ger. Veronita mas supina & vulgatissima, C.B. Pit. Tournef. Veronica mas vulgaris supina, Park. frantzösisch, Veronique mâle vulgaire. teutsch, Ehrenpreiß. Ist ein Kraut, das einen Hauffen dünn und lange, runde, knotige und rauche Stengel treibet, die auf dem Boden herum kriechen. Die Blätter wachsen langs an den Stengeln einander gegen über, sehen fast wie das Pflaumenbaumlaub, sind rauch, am Rande ausgezackt, von bitteren und scharffen [Ende Spaltensatz] <TEI> <text> <body> <div> <div type="lexiconEntry"> <pb facs="#f0607"/> <cb type="start"/> <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Vermichel.</hi></hi></p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Nudeln.</hi></p><lb/> <p>Sind ein Teig, der von gutem Mehl mit Wasser zugericht, und als wie Fäden, in Gestalt der Würmer, durch Spritzen, die voll kleiner Löcher sind, formiret wird: die lassen sie hernachmals trocken werden und heben sie auf zum Gebrauch: sie sehen weiß. Sie werden auch gelb gemacht, wann Saffran oder Eyerdotter drein gemischet werden. 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Diesem Teige geben sie sonst noch andere Formen: dann, sie machen sie platt und ein Paar Finger breit, wie Band: die nennen auch die Italiener Kagne: sie werden auch als Federkielen starck gemacht, und heissen alsdann Macaron; desgleichen als wie kleine Körner, so groß wie die Senffkörner, und werden Semoule, das ist, feines Mehl genannt; oder als wie Paternosterknöpfe, und diese nennen die Italiener Patres.
Die Nudeln soll man nehmen, welche frisch und recht trocken sind, auch eine schöne Farbe haben: die weissen sind am gebräuchlichsten.
Sie sind der Brust gut, lindern, stärcken und geben gute Kraft.
Alle Titel der Nudeln sind italienisch, dieweil sie in Italien erfunden worden.
Vermicularis.
Vermicularis & Illecebra major, Adv. Lob. Lugd.
Vermicularis flore albo, Cam. Park.
Semper vivum minus album, Brunf.
Crassula minor, Dod. Gal.
Cauda muris vulgo.
Sedum minus teretifolium album, C.B. Pit. Tournef.
Sedum minus officinarum, Ger.
Sedum minus, folio lanu ginoso tereti, flore albo, J.B. Raji Hist.
frantzösisch, petit Joubarbe.
Ist eine Gattung Sedum, oder ein kleines Kraut, dessen Stengel schier der Hand lang sind, holtzig und röthlicht. Die Blätterlein sind länglicht, rund, fleischig oder saftig, und sehen wie ein kleiner Wurm. Die Blüten wachsen Büschelweise oben auf den Spitzen, sehen weiß und eine jede bestehet aus fünff Blätterlein in Rosenform. Wann die Blüte vergangen ist, so folgt ihr eine kleine Frucht, die bestehet aus einem Hauffen kleiner Hülsen, welche wie ein Köpflein bey einander stehen, und voller zarter Samen stecken. Die Wurtzel ist dünn und zaserig. Dieses Kraut wächst auf den Mauern: ist ziemlich ungeschmack: es führet viel Oel und phlegma, wenig Saltz.
Es befeuchtet, erfrischet, zertheilet, heilet, ist gut wider das jucken der Haut, wider die Entzündung und die Mastkörner, wann es zerquetscht und aufgeleget wird. Es kommt auch unter die Pappelsalbe.
Vermicularis kommt von Vermiculus, ein Würmlein, dieweil die Blätter dieses Krauts wie kleine Würmer sehen.
Vernix.
Vernix, Sandaracha Arabum.
Ist ein hartziges Gummi oder Saft, der uns als hell und gläntzende, durchsichtige, reine Tropfen, die weiß und etwas gelbe sehen, zugeführet wird. Es rinnet aus den kleinen Cedern- und den den grossen Wachholderbäumen. Der aus den Cedern wird für den besten gehalten, ist aber gar sehr rar; wir bekommen keinen andern als von den Wachholdern, welche in Africa sehr hoch und in grosser Menge wachsen. Man suche ihn aus, daß es schöne, reine, helle und durchsichtige Tropfen sind: er führet viel Oel und Sal essentiale.
Er machet dünne, zertreibet, zertheilet, stärcket; er wird unter die Pflaster vermischet.
Dieses Gummi hat dem Mahlerverniß seinen Namen mitgetheilt: es wird gebrauchet das Papier weiß und vest zu machen, daß es nicht durchschlage und die Schrifft desto schöner drauf erscheine.
Vernix kommt von verno tempore, Frühlingszeit, weil dieses Gummi, wie man saget, insonderheit im Frühlinge aus den Bäumen rinnen soll.
Veronica.
Veronica mas, Fuch. Lon.
Veronica mas serpes, Dod.
Veronica major septentrionalis, J.B. Raji Hist.
Veronica vera & major, Ad. Ger.
Veronita mas supina & vulgatissima, C.B. Pit. Tournef.
Veronica mas vulgaris supina, Park.
frantzösisch, Veronique mâle vulgaire.
teutsch, Ehrenpreiß.
Ist ein Kraut, das einen Hauffen dünn und lange, runde, knotige und rauche Stengel treibet, die auf dem Boden herum kriechen. Die Blätter wachsen langs an den Stengeln einander gegen über, sehen fast wie das Pflaumenbaumlaub, sind rauch, am Rande ausgezackt, von bitteren und scharffen
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