Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.[Beginn Spaltensatz] treibet, der ist gerade und gegen die Spitze hinzu in sehr viel Zweige abgetheilet. Seine Blätter sind so lang, als wie die Weidenblätter, ziemlich dicke, glatt und grüne. Die Blüten wachsen auf der Zweige Spitzen, sind klein und schöne, wie mit Strahlen umsetzet, in der Mitten gelb, an der Krone blau, oder purpurfarbig, und stehen in einem Kelche von schupigen Blätterlein. Wann die Blume vergangen ist, kommen die Samen zum Vorschein, deren ieder einen Bart oder Bürste hat. Die Wurtzel ist lang und weiß, mit vielen Zasern besetzet. Dieses Kraut wächset an dem Strand der See. Es blühet im Sommer, führet viel Saltz und Oel. Die Wurtzel laxiret und eröffnet, dienet zu Abführung des Schleims: sie soll auch gut seyn wider Gift, wann sie als ein infusum oder als ein Pulver gebrauchet wird. Tripolium kommt von Tris, ter dreymahl, und polion, canum seu canescens, grau; dann die alten glaubeten, diese Blumen änderten sich des Tags dreymahl, des Morgens seyen sie weiß, zu Mittage purpurfarbig und gegen Abend roth. Triticum. Triticum, Brunf. Triticum semestre, Dod. Triticum spica mutica, Ger. Park. Raji Hist. Tritici primum genus, Trag. Fuch. Triticum hybernum aristis carens, C.B. Pit. Tournef. Triticum vulgare, glumas triturando deponens, J. B. frantzösisch, Froment, oder Ble. teutsch, Weitzen. Ist ein Gewächs, das einen Hauffen Stengel oder Halmen treibt, zu vier und fünff Schuh hoch, die sind ziemlich dicke und gerade, hin und her voll Knoten, inwendig hol, mit einigen langen und schmalen Blättern, als wie Gras, besetzt und bringen auf ihren Spitzen lange Aehren, daran die Blüten Büschleinweise wachsen, so aus etlichen Fäslein bestehen, welche aus einem schupigen Kelche kommen. Wann die Blüte vergangen ist, so erscheinet ein länglichtes Korn, das ist auf der einen Seite etwas rund, an der andern hat es eine Kerbe, siehet auswendig gelbe, inwendig weiß, giebet Mehl und dienet zum Brod backen. Die Wurtzeln sind dünne und wie Fäden. Es wird in fetten Lande gebauet. Das Weitzenkorn führet viel Oel und sal volatile oder essentiale. Es ist trefflich gut für die Brust und lindert sehr, wann es abgesotten gebrauchet wird: ein solcher Tranck kan den Kindern ordentlich gereichet werden. Das Weitzenmehl dient zum erweichen und zeitig zu machen, zum lindern, zum zertheilen, wann es als ein Umschlag gebrauchet wird. Triticum kommt von triturare, dreschen, her, dieweil die Körner aus den Aehren ausgeschlagen oder ausgedroschen werden. Trochus. Trochus, teutsch, Straubschnecke, Schraubenschnecke, ist eine Seeschneckenschale, die wie ein Kreisel, oder auch wie eine Schraube [Spaltenumbruch] sieht, damit die Kinder spielen: es giebet ihrer von allerhand Figur und Grösse. Sie ist alkalisch und dient zu Milderung der scharffen Feuchtigkeiten in dem Leibe, zu Stillung des Durchlauffes und des Blutens, wann sie gerieben eines halben oder ein Paar gantzer Scrupel schwer gebraucht und eingenommen wird. Der Titel Trochus ist dieser Schneckenschale dessentwegen beygeleget worden, dieweil sie eine solche Gestalt hat wie ein Kreisel, damit die Knaben zu spielen pflegen. Trutta. Trutta. Trocta. Fario. frantzösisch, Truite. teutsch, Fore, Forelle, Lachsfore. Ist ein Flußfisch einem kleinen Lachse nicht unähnlich: er ist mit kleinen Schupen bedecket, die mit rothen Flecken gezeichnet sind. Sein Fleisch ist röthlicht, trefflich wolgeschmack und hat einen guten Saft: es giebet seiner allerhand Arten. Er lebt von kleinen Fischen, von Würmern und vom Schaum des Wassers. Dieser Fisch giebt ein herrliches Gerichte auf die Tafeln; führet viel flüchtig Saltz und Oel. Sein Schmaltz zertheilet, lindert, ist gut zu den aufgesprungenen Brustwartzen, zu den Mastkörkörnern und zu andern Gebrechen des Hintern. Trutta kommt von trudendo, stossen, treiben, her: dieweil dieser Fisch zu mehrenmahlen wider den Strom zu schimmen pfleget und treibt die Wellen mit gantzer Gewalt von einander. Fario, a vario colore piscis, quasi variegatus maculis rubris, weil er so rothscheckigt siehet. Tubera. Tubera, frantzösisch, Truffe, teutsch, Erdapfel, ist eine Gattung Wurtzeln, oder ein fleischiger Klumpen, in Grösse einer Nuß, auch grösser oder kleiner, ungestalt, fast gantz rund, höckerig und ungleich, auswendig braun oder dunckel, inwendig insgemeine fleischig, wie marmoriret oder adrig und weißlicht. Sie wird insonderheit in warmen Landen gefunden, wie z.E. in Italien, in der Landschaft Perigord, Limousin, Angoumois und Gascogne, an dürren, sandigen Orten. Im Anfang ist sie nicht grösser als eine Erbse, wild aber nach und nach dermassen dick, daß ihrer manchmahl, wiewol gar selten, sind gefunden worden, die bis ein Pfund gewogen haben. Wann sie bald zeitig werden will, so finden sich auf ihrer Schale oder Haut gewisse kleine, dunckle und erhabne Hügel, die möchten vielleicht ihre Samen seyn. Die Schweine, welche gar begierig darauf sind, machen, daß sie einer, der sie suchet, finden kan. Es giebet ihrer zwar allerhand Arten, welche alle wol zu essen sind: doch sind die mittelsten die besten, die fein völlig und harte sind, die einen starcken Geruch haben und einen lieblichen Geschmack. Sie führen viel Oel und flüchtig Saltz: sie werden, als eine sehr herrliche Speise, auf die vornehmsten Tafeln gebracht, wann sie erst in der Asche sind gebraten oder mit Weine abgesotten worden. [Ende Spaltensatz][Beginn Spaltensatz] treibet, der ist gerade und gegen die Spitze hinzu in sehr viel Zweige abgetheilet. Seine Blätter sind so lang, als wie die Weidenblätter, ziemlich dicke, glatt und grüne. Die Blüten wachsen auf der Zweige Spitzen, sind klein und schöne, wie mit Strahlen umsetzet, in der Mitten gelb, an der Krone blau, oder purpurfarbig, und stehen in einem Kelche von schupigen Blätterlein. Wann die Blume vergangen ist, kommen die Samen zum Vorschein, deren ieder einen Bart oder Bürste hat. Die Wurtzel ist lang und weiß, mit vielen Zasern besetzet. Dieses Kraut wächset an dem Strand der See. Es blühet im Sommer, führet viel Saltz und Oel. Die Wurtzel laxiret und eröffnet, dienet zu Abführung des Schleims: sie soll auch gut seyn wider Gift, wann sie als ein infusum oder als ein Pulver gebrauchet wird. Tripolium kommt von Τρίς, ter dreymahl, und πόλιον, canum seu canescens, grau; dann die alten glaubeten, diese Blumen änderten sich des Tags dreymahl, des Morgens seyen sie weiß, zu Mittage purpurfarbig und gegen Abend roth. Triticum. Triticum, Brunf. Triticum semestre, Dod. Triticum spica mutica, Ger. Park. Raji Hist. Tritici primum genus, Trag. Fuch. Triticum hybernum aristis carens, C.B. Pit. Tournef. Triticum vulgare, glumas triturando deponens, J. B. frantzösisch, Froment, oder Blè. teutsch, Weitzen. Ist ein Gewächs, das einen Hauffen Stengel oder Halmen treibt, zu vier und fünff Schuh hoch, die sind ziemlich dicke und gerade, hin und her voll Knoten, inwendig hol, mit einigen langen und schmalen Blättern, als wie Gras, besetzt und bringen auf ihren Spitzen lange Aehren, daran die Blüten Büschleinweise wachsen, so aus etlichen Fäslein bestehen, welche aus einem schupigen Kelche kommen. Wann die Blüte vergangen ist, so erscheinet ein länglichtes Korn, das ist auf der einen Seite etwas rund, an der andern hat es eine Kerbe, siehet auswendig gelbe, inwendig weiß, giebet Mehl und dienet zum Brod backen. Die Wurtzeln sind dünne und wie Fäden. Es wird in fetten Lande gebauet. Das Weitzenkorn führet viel Oel und sal volatile oder essentiale. Es ist trefflich gut für die Brust und lindert sehr, wann es abgesotten gebrauchet wird: ein solcher Tranck kan den Kindern ordentlich gereichet werden. Das Weitzenmehl dient zum erweichen und zeitig zu machen, zum lindern, zum zertheilen, wann es als ein Umschlag gebrauchet wird. Triticum kommt von triturare, dreschen, her, dieweil die Körner aus den Aehren ausgeschlagen oder ausgedroschen werden. Trochus. Trochus, teutsch, Straubschnecke, Schraubenschnecke, ist eine Seeschneckenschale, die wie ein Kreisel, oder auch wie eine Schraube [Spaltenumbruch] sieht, damit die Kinder spielen: es giebet ihrer von allerhand Figur und Grösse. Sie ist alkalisch und dient zu Milderung der scharffen Feuchtigkeiten in dem Leibe, zu Stillung des Durchlauffes und des Blutens, wann sie gerieben eines halben oder ein Paar gantzer Scrupel schwer gebraucht und eingenommen wird. Der Titel Trochus ist dieser Schneckenschale dessentwegen beygeleget worden, dieweil sie eine solche Gestalt hat wie ein Kreisel, damit die Knaben zu spielen pflegen. Trutta. Trutta. Trocta. Fario. frantzösisch, Truite. teutsch, Fore, Forelle, Lachsfore. Ist ein Flußfisch einem kleinen Lachse nicht unähnlich: er ist mit kleinen Schupen bedecket, die mit rothen Flecken gezeichnet sind. Sein Fleisch ist röthlicht, trefflich wolgeschmack und hat einen guten Saft: es giebet seiner allerhand Arten. Er lebt von kleinen Fischen, von Würmern und vom Schaum des Wassers. Dieser Fisch giebt ein herrliches Gerichte auf die Tafeln; führet viel flüchtig Saltz und Oel. Sein Schmaltz zertheilet, lindert, ist gut zu den aufgesprungenen Brustwartzen, zu den Mastkörkörnern und zu andern Gebrechen des Hintern. Trutta kommt von trudendo, stossen, treiben, her: dieweil dieser Fisch zu mehrenmahlen wider den Strom zu schimmen pfleget und treibt die Wellen mit gantzer Gewalt von einander. Fario, à vario colore piscis, quasi variegatus maculis rubris, weil er so rothscheckigt siehet. Tubera. Tubera, frantzösisch, Truffe, teutsch, Erdapfel, ist eine Gattung Wurtzeln, oder ein fleischiger Klumpen, in Grösse einer Nuß, auch grösser oder kleiner, ungestalt, fast gantz rund, höckerig und ungleich, auswendig braun oder dunckel, inwendig insgemeine fleischig, wie marmoriret oder adrig und weißlicht. Sie wird insonderheit in warmen Landen gefunden, wie z.E. in Italien, in der Landschaft Perigord, Limousin, Angoumois und Gascogne, an dürren, sandigen Orten. Im Anfang ist sie nicht grösser als eine Erbse, wild aber nach und nach dermassen dick, daß ihrer manchmahl, wiewol gar selten, sind gefunden worden, die bis ein Pfund gewogen haben. Wann sie bald zeitig werden will, so finden sich auf ihrer Schale oder Haut gewisse kleine, dunckle und erhabne Hügel, die möchten vielleicht ihre Samen seyn. Die Schweine, welche gar begierig darauf sind, machen, daß sie einer, der sie suchet, finden kan. Es giebet ihrer zwar allerhand Arten, welche alle wol zu essen sind: doch sind die mittelsten die besten, die fein völlig und harte sind, die einen starcken Geruch haben und einen lieblichen Geschmack. Sie führen viel Oel und flüchtig Saltz: sie werden, als eine sehr herrliche Speise, auf die vornehmsten Tafeln gebracht, wann sie erst in der Asche sind gebraten oder mit Weine abgesotten worden. [Ende Spaltensatz]<TEI> <text> <body> <div> <div type="lexiconEntry"> <p><pb facs="#f0598"/><cb type="start"/> treibet, der ist gerade und gegen die Spitze hinzu in sehr viel Zweige abgetheilet. Seine Blätter sind so lang, als wie die Weidenblätter, ziemlich dicke, glatt und grüne. Die Blüten wachsen auf der Zweige Spitzen, sind klein und schöne, wie mit Strahlen umsetzet, in der Mitten gelb, an der Krone blau, oder purpurfarbig, und stehen in einem Kelche von schupigen Blätterlein. Wann die Blume vergangen ist, kommen die Samen zum Vorschein, deren ieder einen Bart oder Bürste hat. Die Wurtzel ist lang und weiß, mit vielen Zasern besetzet. Dieses Kraut wächset an dem <hi rendition="#fr">Strand der See.</hi> Es blühet im Sommer, führet viel Saltz und Oel.</p><lb/> <p>Die Wurtzel laxiret und eröffnet, dienet zu Abführung des Schleims: sie soll auch gut seyn wider Gift, wann sie als ein <hi rendition="#i">infusum</hi> oder als ein Pulver gebrauchet wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Tripolium</hi> kommt von <hi rendition="#i">Τρίς, ter</hi> <hi rendition="#fr">dreymahl,</hi> und <hi rendition="#i">πόλιον, canum seu canescens,</hi> grau; dann die alten glaubeten, diese Blumen änderten sich des Tags dreymahl, des Morgens seyen sie weiß, zu Mittage purpurfarbig und gegen Abend roth.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Triticum.</head><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Triticum</hi>, Brunf</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Triticum semestre</hi>, Dod</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Triticum spica mutica</hi>, Ger. Park. Raji Hist</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Tritici primum genus</hi>, Trag. Fuch</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Triticum hybernum aristis carens</hi>, C.B. Pit. Tournef</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Triticum vulgare, glumas triturando deponens</hi>, J. B</hi>.</p><lb/> <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Froment</hi></hi>, oder <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Blè.</hi></hi></p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Weitzen.</hi></p><lb/> <p>Ist ein Gewächs, das einen Hauffen Stengel oder Halmen treibt, zu vier und fünff Schuh hoch, die sind ziemlich dicke und gerade, hin und her voll Knoten, inwendig hol, mit einigen langen und schmalen Blättern, als wie Gras, besetzt und bringen auf ihren Spitzen lange Aehren, daran die Blüten Büschleinweise wachsen, so aus etlichen Fäslein bestehen, welche aus einem schupigen Kelche kommen. Wann die Blüte vergangen ist, so erscheinet ein länglichtes Korn, das ist auf der einen Seite etwas rund, an der andern hat es eine Kerbe, siehet auswendig gelbe, inwendig weiß, giebet Mehl und dienet zum Brod backen. Die Wurtzeln sind dünne und wie Fäden. Es wird in fetten Lande gebauet. Das Weitzenkorn führet viel Oel und <hi rendition="#i">sal volatile</hi> oder <hi rendition="#i">essentiale.</hi></p><lb/> <p>Es ist trefflich gut für die Brust und lindert sehr, wann es abgesotten gebrauchet wird: ein solcher Tranck kan den Kindern ordentlich gereichet werden.</p><lb/> <p>Das Weitzenmehl dient zum erweichen und zeitig zu machen, zum lindern, zum zertheilen, wann es als ein Umschlag gebrauchet wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Triticum</hi> kommt von <hi rendition="#i">triturare,</hi> <hi rendition="#fr">dreschen,</hi> her, dieweil die Körner aus den Aehren ausgeschlagen oder ausgedroschen werden.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Trochus.</head><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Trochus</hi></hi>, teutsch, <hi rendition="#fr">Straubschnecke, Schraubenschnecke,</hi> ist eine Seeschneckenschale, die wie ein Kreisel, oder auch wie eine Schraube <cb/> sieht, damit die Kinder spielen: es giebet ihrer von allerhand Figur und Grösse.</p><lb/> <p>Sie ist alkalisch und dient zu Milderung der scharffen Feuchtigkeiten in dem Leibe, zu Stillung des Durchlauffes und des Blutens, wann sie gerieben eines halben oder ein Paar gantzer Scrupel schwer gebraucht und eingenommen wird.</p><lb/> <p>Der Titel <hi rendition="#i">Trochus</hi> ist dieser Schneckenschale dessentwegen beygeleget worden, dieweil sie eine solche Gestalt hat wie ein Kreisel, damit die Knaben zu spielen pflegen.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Trutta.</head><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Trutta. Trocta. Fario.</hi> </hi> </p><lb/> <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Truite.</hi></hi></p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Fore, Forelle, Lachsfore.</hi></p><lb/> <p>Ist ein Flußfisch einem kleinen Lachse nicht unähnlich: er ist mit kleinen Schupen bedecket, die mit rothen Flecken gezeichnet sind. Sein Fleisch ist röthlicht, trefflich wolgeschmack und hat einen guten Saft: es giebet seiner allerhand Arten. Er lebt von kleinen Fischen, von Würmern und vom Schaum des Wassers. Dieser Fisch giebt ein herrliches Gerichte auf die Tafeln; führet viel flüchtig Saltz und Oel.</p><lb/> <p>Sein Schmaltz zertheilet, lindert, ist gut zu den aufgesprungenen Brustwartzen, zu den Mastkörkörnern und zu andern Gebrechen des Hintern.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Trutta</hi> kommt von <hi rendition="#i">trudendo,</hi> <hi rendition="#fr">stossen, treiben,</hi> her: dieweil dieser Fisch zu mehrenmahlen wider den Strom zu schimmen pfleget und treibt die Wellen mit gantzer Gewalt von einander.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Fario, à vario colore piscis, quasi variegatus maculis rubris,</hi> weil er so rothscheckigt siehet.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Tubera.</head><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Tubera</hi></hi>, frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Truffe</hi></hi>, teutsch, <hi rendition="#fr">Erdapfel,</hi> ist eine Gattung Wurtzeln, oder ein fleischiger Klumpen, in Grösse einer Nuß, auch grösser oder kleiner, ungestalt, fast gantz rund, höckerig und ungleich, auswendig braun oder dunckel, inwendig insgemeine fleischig, wie marmoriret oder adrig und weißlicht. Sie wird insonderheit in warmen Landen gefunden, wie z.E. in <hi rendition="#fr">Italien,</hi> in der Landschaft <hi rendition="#fr">Perigord, Limousin, Angoumois</hi> und <hi rendition="#fr">Gascogne,</hi> an dürren, sandigen Orten. Im Anfang ist sie nicht grösser als eine Erbse, wild aber nach und nach dermassen dick, daß ihrer manchmahl, wiewol gar selten, sind gefunden worden, die bis ein Pfund gewogen haben. Wann sie bald zeitig werden will, so finden sich auf ihrer Schale oder Haut gewisse kleine, dunckle und erhabne Hügel, die möchten vielleicht ihre Samen seyn. Die Schweine, welche gar begierig darauf sind, machen, daß sie einer, der sie suchet, finden kan. Es giebet ihrer zwar allerhand Arten, welche alle wol zu essen sind: doch sind die mittelsten die besten, die fein völlig und harte sind, die einen starcken Geruch haben und einen lieblichen Geschmack. Sie führen viel Oel und flüchtig Saltz: sie werden, als eine sehr herrliche Speise, auf die vornehmsten Tafeln gebracht, wann sie erst in der Asche sind gebraten oder mit Weine abgesotten worden.</p> <cb type="end"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0598]
treibet, der ist gerade und gegen die Spitze hinzu in sehr viel Zweige abgetheilet. Seine Blätter sind so lang, als wie die Weidenblätter, ziemlich dicke, glatt und grüne. Die Blüten wachsen auf der Zweige Spitzen, sind klein und schöne, wie mit Strahlen umsetzet, in der Mitten gelb, an der Krone blau, oder purpurfarbig, und stehen in einem Kelche von schupigen Blätterlein. Wann die Blume vergangen ist, kommen die Samen zum Vorschein, deren ieder einen Bart oder Bürste hat. Die Wurtzel ist lang und weiß, mit vielen Zasern besetzet. Dieses Kraut wächset an dem Strand der See. Es blühet im Sommer, führet viel Saltz und Oel.
Die Wurtzel laxiret und eröffnet, dienet zu Abführung des Schleims: sie soll auch gut seyn wider Gift, wann sie als ein infusum oder als ein Pulver gebrauchet wird.
Tripolium kommt von Τρίς, ter dreymahl, und πόλιον, canum seu canescens, grau; dann die alten glaubeten, diese Blumen änderten sich des Tags dreymahl, des Morgens seyen sie weiß, zu Mittage purpurfarbig und gegen Abend roth.
Triticum.
Triticum, Brunf.
Triticum semestre, Dod.
Triticum spica mutica, Ger. Park. Raji Hist.
Tritici primum genus, Trag. Fuch.
Triticum hybernum aristis carens, C.B. Pit. Tournef.
Triticum vulgare, glumas triturando deponens, J. B.
frantzösisch, Froment, oder Blè.
teutsch, Weitzen.
Ist ein Gewächs, das einen Hauffen Stengel oder Halmen treibt, zu vier und fünff Schuh hoch, die sind ziemlich dicke und gerade, hin und her voll Knoten, inwendig hol, mit einigen langen und schmalen Blättern, als wie Gras, besetzt und bringen auf ihren Spitzen lange Aehren, daran die Blüten Büschleinweise wachsen, so aus etlichen Fäslein bestehen, welche aus einem schupigen Kelche kommen. Wann die Blüte vergangen ist, so erscheinet ein länglichtes Korn, das ist auf der einen Seite etwas rund, an der andern hat es eine Kerbe, siehet auswendig gelbe, inwendig weiß, giebet Mehl und dienet zum Brod backen. Die Wurtzeln sind dünne und wie Fäden. Es wird in fetten Lande gebauet. Das Weitzenkorn führet viel Oel und sal volatile oder essentiale.
Es ist trefflich gut für die Brust und lindert sehr, wann es abgesotten gebrauchet wird: ein solcher Tranck kan den Kindern ordentlich gereichet werden.
Das Weitzenmehl dient zum erweichen und zeitig zu machen, zum lindern, zum zertheilen, wann es als ein Umschlag gebrauchet wird.
Triticum kommt von triturare, dreschen, her, dieweil die Körner aus den Aehren ausgeschlagen oder ausgedroschen werden.
Trochus.
Trochus, teutsch, Straubschnecke, Schraubenschnecke, ist eine Seeschneckenschale, die wie ein Kreisel, oder auch wie eine Schraube
sieht, damit die Kinder spielen: es giebet ihrer von allerhand Figur und Grösse.
Sie ist alkalisch und dient zu Milderung der scharffen Feuchtigkeiten in dem Leibe, zu Stillung des Durchlauffes und des Blutens, wann sie gerieben eines halben oder ein Paar gantzer Scrupel schwer gebraucht und eingenommen wird.
Der Titel Trochus ist dieser Schneckenschale dessentwegen beygeleget worden, dieweil sie eine solche Gestalt hat wie ein Kreisel, damit die Knaben zu spielen pflegen.
Trutta.
Trutta. Trocta. Fario.
frantzösisch, Truite.
teutsch, Fore, Forelle, Lachsfore.
Ist ein Flußfisch einem kleinen Lachse nicht unähnlich: er ist mit kleinen Schupen bedecket, die mit rothen Flecken gezeichnet sind. Sein Fleisch ist röthlicht, trefflich wolgeschmack und hat einen guten Saft: es giebet seiner allerhand Arten. Er lebt von kleinen Fischen, von Würmern und vom Schaum des Wassers. Dieser Fisch giebt ein herrliches Gerichte auf die Tafeln; führet viel flüchtig Saltz und Oel.
Sein Schmaltz zertheilet, lindert, ist gut zu den aufgesprungenen Brustwartzen, zu den Mastkörkörnern und zu andern Gebrechen des Hintern.
Trutta kommt von trudendo, stossen, treiben, her: dieweil dieser Fisch zu mehrenmahlen wider den Strom zu schimmen pfleget und treibt die Wellen mit gantzer Gewalt von einander.
Fario, à vario colore piscis, quasi variegatus maculis rubris, weil er so rothscheckigt siehet.
Tubera.
Tubera, frantzösisch, Truffe, teutsch, Erdapfel, ist eine Gattung Wurtzeln, oder ein fleischiger Klumpen, in Grösse einer Nuß, auch grösser oder kleiner, ungestalt, fast gantz rund, höckerig und ungleich, auswendig braun oder dunckel, inwendig insgemeine fleischig, wie marmoriret oder adrig und weißlicht. Sie wird insonderheit in warmen Landen gefunden, wie z.E. in Italien, in der Landschaft Perigord, Limousin, Angoumois und Gascogne, an dürren, sandigen Orten. Im Anfang ist sie nicht grösser als eine Erbse, wild aber nach und nach dermassen dick, daß ihrer manchmahl, wiewol gar selten, sind gefunden worden, die bis ein Pfund gewogen haben. Wann sie bald zeitig werden will, so finden sich auf ihrer Schale oder Haut gewisse kleine, dunckle und erhabne Hügel, die möchten vielleicht ihre Samen seyn. Die Schweine, welche gar begierig darauf sind, machen, daß sie einer, der sie suchet, finden kan. Es giebet ihrer zwar allerhand Arten, welche alle wol zu essen sind: doch sind die mittelsten die besten, die fein völlig und harte sind, die einen starcken Geruch haben und einen lieblichen Geschmack. Sie führen viel Oel und flüchtig Saltz: sie werden, als eine sehr herrliche Speise, auf die vornehmsten Tafeln gebracht, wann sie erst in der Asche sind gebraten oder mit Weine abgesotten worden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein; Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |