Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.[Beginn Spaltensatz]
Onochiles, griechisch, onokheiles, quasi onou kheilos, asini labrum, Eselsmaul: das ist eine Gattung der Anchusa. Onocrotalus. Onocrotalus. Pelicanus. frantzösisch, Pelican. teutsch, Pelican, Kropfgans. Ist ein Raubfisch, der auf dem Wasser lebt, und gerne Fische frist. Er ist so groß als wie ein Schwan, dem er auch in gar vielen Stücken gleichet. Sein Schnabel ist auf anderthalben Fuß lang, und drey Queerfinger breit, platt, und als wie Bein, sehr starck und röthlicht, am Ende oder vorne an der Spitze krumm, als wie ein Hacken. Sein Kopf ist so dick, als wie des Schwanen, oben auf mit einem Busche weisser oder schwartzer, weicher Federn gezieret. Der Hals ist lang, die Gurgel weit und breit, die dienet ihm zu einem Behälter oder Gefangnüß, darein er die gefangenen Fische sperret: sie dehnt sich wie ein Beutel aus, und mag drey bis vier ziemlich starcke Karpfen fassen. Die Schenckel sind klein und kurtz, gegen die Grösse seines Leibes zu rechnen. Seine Stimme lautet wie das Geschrey des Esels. Dieser Vogel fällt in Egypten. Die Fischer bedienen sich seiner zum Fischfange: dann, wann er seinen Kragen damit angefüllet hat, so kommt er an das Land, und muß, was er gefangen, wieder von sich geben. Sein Schmaltz dient zum erweichen und zertheilen. Onocrotalus kommt von onos, asinus, Esel, und krotalos, crepitaculum, eine Klapper, als ob es solte so viel heissen, als Eselsgeschrey; dann, wann dieser Vogel seinen Schnabel aufthut, und Luft will schöpfen, so macht er ein Gelaut, das bald so lautet, als wann ein Esel schreyet. Pelicanus, griechisch, pelekan, von pelekus, securis, ein Beil oder Axt. Onogyros kommt von onos, asinus, ein Esel, und guros, circulus ambitus, ein Kreis, ein Umkreis, als ob es heissen solte, eine Distel, welche den Esel umgiebet, dann der Esel thut gar begierig nach den Disteln, und besuchet die Oerter fleißig, wo es ihrer giebet. Ononis sive Anonis. Ononis, frantzösisch, Arreste-boeuf, oder Bugrane, teutsch, Hauhechel, ist ein Kraut, dessen es zwey Hauptgattungen giebet. Die erste wird genannt Ononis, Cord. in Dioscor. Anonis, Dod. Anonis spinosa, flore purpurea, C.B. Pit. Tournef. Resta bovis, Trag. Lon. Anonis, sive Resta bovis, Ger. Anonis, sive Resta bovis vulgaris, purpurea & alba spinosa, J.B. Raji Hist. Remora aratri, Dod. Die treibet einen Hauffen Stengel, zu anderthalben bis zwey Schuhen hoch, die sind dünne, rund und holtzig, rauch und röthlicht, nicht leichtlich zu zerbrechen, mit langen, harten Stacheln besetzet. Ihre Blätter sind länglicht, und sehen den Kicherblättern [Spaltenumbruch] ziemlich ähnlich, sind schwärtzlicht, rauch und ausgezackt, gar klebrig, wann man sie anfühlet, riechen eben nicht zu angenehm und schmecken etwa als wie Schoten. Ihre Blüten sehen gleich als wie die an den Hülsenfrüchten, purperfarbig oder leibfarbig, gar selten weiß, und stehen in ausgezackten Kelchen. Wann dieselbigen vergangen sind, so folgen darauf kleine Schoten, die beschliessen Samen, welche als wie kleine Nieren sehen, und als wie Wicken schmecken. Ihre Wurtzeln sind lang, holtzig und zaserig, weiß, kriechen in die Länge und in die Queere herum, lassen sich gar schwerlich brechen, und halten den Pflug nicht selten auf. Dieses Kraut wächst überalle auf dem Felde und an den Wegen. Die andere heist Ononis mitis flore luteo, Eyst. Anonis viscosa spinis carens lutea maior, C.B. Pit. Tournef Raji Hist. Anonis lutea non spinosa, Dalechampio Natrix, J.B. Natrix Plinii sive Anonis non spinosa lutea maior, Park. Anonis sine spina, lutea, Ger. Die treibet einen Hauffen einen bis anderthalben Fuß hohe Stengel, die sind rund, hol und haben keine Stacheln. Ihre Blätter sehen denen an der vorhergehenden gantz gleich, nur daß sie bleicher sind, und stehen eins ums andre an den Stengeln. Die Blüten sehen wie die an den Hülsenfrüchten, und gelb, schier wie die an dem Ginst, und sitzen auf langen Stielen. Wann sie vergangen sind, so folgen Schoten, welche viel länger und dünner sind, als wie die an der ersten, rauch und enthalten schwartze Samen, die als wie kleine Nieren sehen. Das gantze Gewächs ist rauch, fett oder klebrig, wann man es anrühret, von starckem Geruch. Es wächst hauptsächlich in den warmen Ländern. Wir brauchen die Wurtzel vom Hauhechel zur Artzeney: sie führen viel Oel, Sal essentiale und fixum. Sie reinigen, machen dünne, eröffnen, dienen zu der gelben Sucht, zur Verstopfung der Leber und der Miltz, wie auch zum Stein, wann sie abgesotten und gebrauchet werden. Ononis kommt von onos, asinus, Esel, dieweil der Esel dieses Kraut gerne frist. Resta bovis und remora aratri, dieweil die Wurtzel dieses Krauts die Ochsen und den Pflug pflegt aufzuhalten. Onyx. Onyx, teutsch, Onych, Onychstein, ist ein köstlicher Stein, der weiß, nett und polirt, nicht durchsichtig, sondern äusserlich nur gläntzend ist, und [Ende Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz]
Onochiles, griechisch, ὀνοχειλὲς, quasi ὄνου χεῖλος, asini labrum, Eselsmaul: das ist eine Gattung der Anchusa. Onocrotalus. Onocrotalus. Pelicanus. frantzösisch, Pelican. teutsch, Pelican, Kropfgans. Ist ein Raubfisch, der auf dem Wasser lebt, und gerne Fische frist. Er ist so groß als wie ein Schwan, dem er auch in gar vielen Stücken gleichet. Sein Schnabel ist auf anderthalben Fuß lang, und drey Queerfinger breit, platt, und als wie Bein, sehr starck und röthlicht, am Ende oder vorne an der Spitze krumm, als wie ein Hacken. Sein Kopf ist so dick, als wie des Schwanen, oben auf mit einem Busche weisser oder schwartzer, weicher Federn gezieret. Der Hals ist lang, die Gurgel weit und breit, die dienet ihm zu einem Behälter oder Gefangnüß, darein er die gefangenen Fische sperret: sie dehnt sich wie ein Beutel aus, und mag drey bis vier ziemlich starcke Karpfen fassen. Die Schenckel sind klein und kurtz, gegen die Grösse seines Leibes zu rechnen. Seine Stimme lautet wie das Geschrey des Esels. Dieser Vogel fällt in Egypten. Die Fischer bedienen sich seiner zum Fischfange: dann, wann er seinen Kragen damit angefüllet hat, so kommt er an das Land, und muß, was er gefangen, wieder von sich geben. Sein Schmaltz dient zum erweichen und zertheilen. Onocrotalus kommt von ὄνος, asinus, Esel, und κρόταλος, crepitaculum, eine Klapper, als ob es solte so viel heissen, als Eselsgeschrey; dann, wann dieser Vogel seinen Schnabel aufthut, und Luft will schöpfen, so macht er ein Gelaut, das bald so lautet, als wann ein Esel schreyet. Pelicanus, griechisch, πελεκᾶν, von πέλεκυς, securis, ein Beil oder Axt. Onogyros kommt von ὄνος, asinus, ein Esel, und γύρος, circulus ambitus, ein Kreis, ein Umkreis, als ob es heissen solte, eine Distel, welche den Esel umgiebet, dann der Esel thut gar begierig nach den Disteln, und besuchet die Oerter fleißig, wo es ihrer giebet. Ononis sive Anonis. Ononis, frantzösisch, Arreste-bœuf, oder Bugrane, teutsch, Hauhechel, ist ein Kraut, dessen es zwey Hauptgattungen giebet. Die erste wird genannt Ononis, Cord. in Dioscor. Anonis, Dod. Anonis spinosa, flore purpurea, C.B. Pit. Tournef. Resta bovis, Trag. Lon. Anonis, sive Resta bovis, Ger. Anonis, sive Resta bovis vulgaris, purpurea & alba spinosa, J.B. Raji Hist. Remora aratri, Dod. Die treibet einen Hauffen Stengel, zu anderthalben bis zwey Schuhen hoch, die sind dünne, rund und holtzig, rauch und röthlicht, nicht leichtlich zu zerbrechen, mit langen, harten Stacheln besetzet. Ihre Blätter sind länglicht, und sehen den Kicherblättern [Spaltenumbruch] ziemlich ähnlich, sind schwärtzlicht, rauch und ausgezackt, gar klebrig, wann man sie anfühlet, riechen eben nicht zu angenehm und schmecken etwa als wie Schoten. Ihre Blüten sehen gleich als wie die an den Hülsenfrüchten, purperfarbig oder leibfarbig, gar selten weiß, und stehen in ausgezackten Kelchen. Wann dieselbigen vergangen sind, so folgen darauf kleine Schoten, die beschliessen Samen, welche als wie kleine Nieren sehen, und als wie Wicken schmecken. Ihre Wurtzeln sind lang, holtzig und zaserig, weiß, kriechen in die Länge und in die Queere herum, lassen sich gar schwerlich brechen, und halten den Pflug nicht selten auf. Dieses Kraut wächst überalle auf dem Felde und an den Wegen. Die andere heist Ononis mitis flore luteo, Eyst. Anonis viscosa spinis carens lutea maior, C.B. Pit. Tournef Raji Hist. Anonis lutea non spinosa, Dalechampio Natrix, J.B. Natrix Plinii sive Anonis non spinosa lutea maior, Park. Anonis sine spina, lutea, Ger. Die treibet einen Hauffen einen bis anderthalben Fuß hohe Stengel, die sind rund, hol und haben keine Stacheln. Ihre Blätter sehen denen an der vorhergehenden gantz gleich, nur daß sie bleicher sind, und stehen eins ums andre an den Stengeln. Die Blüten sehen wie die an den Hülsenfrüchten, und gelb, schier wie die an dem Ginst, und sitzen auf langen Stielen. Wann sie vergangen sind, so folgen Schoten, welche viel länger und dünner sind, als wie die an der ersten, rauch und enthalten schwartze Samen, die als wie kleine Nieren sehen. Das gantze Gewächs ist rauch, fett oder klebrig, wann man es anrühret, von starckem Geruch. Es wächst hauptsächlich in den warmen Ländern. Wir brauchen die Wurtzel vom Hauhechel zur Artzeney: sie führen viel Oel, Sal essentiale und fixum. Sie reinigen, machen dünne, eröffnen, dienen zu der gelben Sucht, zur Verstopfung der Leber und der Miltz, wie auch zum Stein, wann sie abgesotten und gebrauchet werden. Ononis kommt von ὄνος, asinus, Esel, dieweil der Esel dieses Kraut gerne frist. Resta bovis und remora aratri, dieweil die Wurtzel dieses Krauts die Ochsen und den Pflug pflegt aufzuhalten. Onyx. 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Wann dieselbigen vergangen sind, so folgen darauf kleine Schoten, die beschliessen Samen, welche als wie kleine Nieren sehen, und als wie Wicken schmecken. Ihre Wurtzeln sind lang, holtzig und zaserig, weiß, kriechen in die Länge und in die Queere herum, lassen sich gar schwerlich brechen, und halten den Pflug nicht selten auf. Dieses Kraut wächst überalle auf dem <hi rendition="#fr">Felde</hi> und an den <hi rendition="#fr">Wegen.</hi></p><lb/> <p>Die andere heist</p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Ononis mitis flore luteo</hi>, Eyst.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Anonis viscosa spinis carens lutea maior</hi>, C.B. Pit. 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Onochiles, griechisch, ὀνοχειλὲς, quasi ὄνου χεῖλος, asini labrum, Eselsmaul: das ist eine Gattung der Anchusa.
Onocrotalus.
Onocrotalus.
Pelicanus.
frantzösisch, Pelican.
teutsch, Pelican, Kropfgans.
Ist ein Raubfisch, der auf dem Wasser lebt, und gerne Fische frist. Er ist so groß als wie ein Schwan, dem er auch in gar vielen Stücken gleichet. Sein Schnabel ist auf anderthalben Fuß lang, und drey Queerfinger breit, platt, und als wie Bein, sehr starck und röthlicht, am Ende oder vorne an der Spitze krumm, als wie ein Hacken. Sein Kopf ist so dick, als wie des Schwanen, oben auf mit einem Busche weisser oder schwartzer, weicher Federn gezieret. Der Hals ist lang, die Gurgel weit und breit, die dienet ihm zu einem Behälter oder Gefangnüß, darein er die gefangenen Fische sperret: sie dehnt sich wie ein Beutel aus, und mag drey bis vier ziemlich starcke Karpfen fassen. Die Schenckel sind klein und kurtz, gegen die Grösse seines Leibes zu rechnen. Seine Stimme lautet wie das Geschrey des Esels. Dieser Vogel fällt in Egypten. Die Fischer bedienen sich seiner zum Fischfange: dann, wann er seinen Kragen damit angefüllet hat, so kommt er an das Land, und muß, was er gefangen, wieder von sich geben.
Sein Schmaltz dient zum erweichen und zertheilen.
Onocrotalus kommt von ὄνος, asinus, Esel, und κρόταλος, crepitaculum, eine Klapper, als ob es solte so viel heissen, als Eselsgeschrey; dann, wann dieser Vogel seinen Schnabel aufthut, und Luft will schöpfen, so macht er ein Gelaut, das bald so lautet, als wann ein Esel schreyet.
Pelicanus, griechisch, πελεκᾶν, von πέλεκυς, securis, ein Beil oder Axt.
Onogyros kommt von ὄνος, asinus, ein Esel, und γύρος, circulus ambitus, ein Kreis, ein Umkreis, als ob es heissen solte, eine Distel, welche den Esel umgiebet, dann der Esel thut gar begierig nach den Disteln, und besuchet die Oerter fleißig, wo es ihrer giebet.
Ononis sive Anonis.
Ononis, frantzösisch, Arreste-bœuf, oder Bugrane, teutsch, Hauhechel, ist ein Kraut, dessen es zwey Hauptgattungen giebet.
Die erste wird genannt
Ononis, Cord. in Dioscor.
Anonis, Dod.
Anonis spinosa, flore purpurea, C.B. Pit. Tournef.
Resta bovis, Trag. Lon.
Anonis, sive Resta bovis, Ger.
Anonis, sive Resta bovis vulgaris, purpurea & alba spinosa, J.B. Raji Hist.
Remora aratri, Dod.
Die treibet einen Hauffen Stengel, zu anderthalben bis zwey Schuhen hoch, die sind dünne, rund und holtzig, rauch und röthlicht, nicht leichtlich zu zerbrechen, mit langen, harten Stacheln besetzet. Ihre Blätter sind länglicht, und sehen den Kicherblättern
ziemlich ähnlich, sind schwärtzlicht, rauch und ausgezackt, gar klebrig, wann man sie anfühlet, riechen eben nicht zu angenehm und schmecken etwa als wie Schoten. Ihre Blüten sehen gleich als wie die an den Hülsenfrüchten, purperfarbig oder leibfarbig, gar selten weiß, und stehen in ausgezackten Kelchen. Wann dieselbigen vergangen sind, so folgen darauf kleine Schoten, die beschliessen Samen, welche als wie kleine Nieren sehen, und als wie Wicken schmecken. Ihre Wurtzeln sind lang, holtzig und zaserig, weiß, kriechen in die Länge und in die Queere herum, lassen sich gar schwerlich brechen, und halten den Pflug nicht selten auf. Dieses Kraut wächst überalle auf dem Felde und an den Wegen.
Die andere heist
Ononis mitis flore luteo, Eyst.
Anonis viscosa spinis carens lutea maior, C.B. Pit. Tournef Raji Hist.
Anonis lutea non spinosa, Dalechampio Natrix, J.B.
Natrix Plinii sive Anonis non spinosa lutea maior, Park.
Anonis sine spina, lutea, Ger.
Die treibet einen Hauffen einen bis anderthalben Fuß hohe Stengel, die sind rund, hol und haben keine Stacheln. Ihre Blätter sehen denen an der vorhergehenden gantz gleich, nur daß sie bleicher sind, und stehen eins ums andre an den Stengeln. Die Blüten sehen wie die an den Hülsenfrüchten, und gelb, schier wie die an dem Ginst, und sitzen auf langen Stielen. Wann sie vergangen sind, so folgen Schoten, welche viel länger und dünner sind, als wie die an der ersten, rauch und enthalten schwartze Samen, die als wie kleine Nieren sehen. Das gantze Gewächs ist rauch, fett oder klebrig, wann man es anrühret, von starckem Geruch. Es wächst hauptsächlich in den warmen Ländern.
Wir brauchen die Wurtzel vom Hauhechel zur Artzeney: sie führen viel Oel, Sal essentiale und fixum.
Sie reinigen, machen dünne, eröffnen, dienen zu der gelben Sucht, zur Verstopfung der Leber und der Miltz, wie auch zum Stein, wann sie abgesotten und gebrauchet werden.
Ononis kommt von ὄνος, asinus, Esel, dieweil der Esel dieses Kraut gerne frist.
Resta bovis und remora aratri, dieweil die Wurtzel dieses Krauts die Ochsen und den Pflug pflegt aufzuhalten.
Onyx.
Onyx, teutsch, Onych, Onychstein, ist ein köstlicher Stein, der weiß, nett und polirt, nicht durchsichtig, sondern äusserlich nur gläntzend ist, und
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