Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite
[Beginn Spaltensatz]

Baticula, sive parva Batis, Caes.

Chrithmum marinum, Dod.

Crithmum multis, sive Foeniculum marinum, J.B.

Crithmum, sive Foeniculum maritimum minus, C.B. Pit. Tournef.

Crethamum marimum, Cord. Hist.

Foeniculum marinum, sive Empetrum, Adv.

Calcifraga, Lob.

Batis, Gesn. Hort.

frantzösisch, Perce-pierre oder Passe-pierre.

Ist etwan eines Fusses hoch, und breitet sich weit aus. Die Blätter sind schmal, und dick, in drey Theile zerspalten, als wie an der grössern Sorte, jedoch ein wenig breiter, von Farbe braungrün, und an Geschmack in etwas saltzigt. Die Blüten stehen auf den Spitzen der Zweige, als wie an der andern Art, wie gelbe Kronen und Umbellen. Es wächst an den Klippen in warmen Ländern, unfern von der See: und kommet zwischen den Ritzen der Steine heraus, so daß es scheinet, es habe dieselbigen gemachet; deshalben es auch im frantzösischen Perce pierre, das heist auf teutsch Steinbrech, benennet worden ist. Es wird gekochet, wann es noch in seiner besten Kraft ist, und mit Eßig eingelegt, und also aufbehalten, damit es im Winter an Statt des Salates möge gegessen werden.

Das, eine, wie das andere, führet viel Saltz, Oel und phlegma.

Sie eröffnen, insonderheit die grosse, sind gut zum Sand und Gries, zertheilen den Stein in den Nieren und in der Blase, treiben den Urin und bey den Weibspersonen die Zeit.

Crocodilus.

Crocodilus, frantzösisch, Crocodile, teutsch, ein Crocodil, ist unter den Eydechsen die allergröste. Es lebet beydes im Wasser und auf dem Lande, ist mit einer sehr harten, schupichten, gelb und weissen Haut überzogen. Sein Kopf ist breit, und hat einen Rüssel, wie ein Schwein, den es bis an die Ohren kan aufreissen, da es dann beyde Kiefel zeiget, mit Hundszähnen besetzet, welche lang und rund, oder cylinderformig und spitzig, rund umher streiffig, weiß, starck und vortrefflich scharff sind. Die Wurtzeln an denenselben sind hol, und zweymahl so lang, als die Zähne selbsten. Die Augen sehen als wie Schweinsaugen. Die Beine sind mit gantz spitzigen Klauen gewaffnet: und der Schwantz ist lang. Die Crocodilen werden in Asien, in Africa und in America gefunden. Die wir in Franckreich zu sehen kriegen, kommen aus dem Flus Nilus in Egypten, woselbst es die Menge giebet: die grösten aber finden sich in America, um Panama herum; wie man dann ihrer gesehen, die auf hundert Schuhe lang gewesen. Sie werden Caymanes, Kayman, genennet, halten sich in den Flüssen auf, und an den Ufern: fressen alle Fische, und sind sehr begierig nach Menschenfleisch. Die in dem Nilus verschlingen die Kinder, und die in America grosse Leute, welche sie erwischen können. Sie legen ihre Eyer an die Ufer als wie die Schildkröten. Sie können anders nicht, als mit eisernen Hacken und Angeln gefangen werden, dann ihre Haut ist dermassen dicke, daß kein Musquetenschuß durchtringen kan.

Das Volck in America isset die Crocodilen, u. auch [Spaltenumbruch] dererselben Eyer, welche so groß sind, als wie die Gänseeyer, und haben keinen angenehmen Geschmack. Auf der Insel Boutan machen sie dergleichen Thiere zahm und mästen sie, hernach tödten sie dieselbigen und machen ein herrlich Gerichte draus. Wann man sie aufhauet, so geben ihre Eingeweyde einen gar lieblichen Geruch.

Das Crocodilenschmaltz eröffnet und stärcket die Nerven.

Crocodilus, kommt von Crocus, Saffran, und deiliaon, reformidans, förchterlich, als ob man sagen wolTe, es fürchtet den Saffran, dann das Crocodil scheuet den Saffran überaus, wann es denselbigen nur erblicket, und dessen Geruch noch viel mehr.

Crocus.

Crocus, J.B. Dod.

Crocus sativus, C.B. Pit. Tournef.

Crocus verus sativus autumnalis, Park. Raji. Hist.

Crocum, Matth.

frantzösisch, Safran.

teutsch, Saffran.

Ist ein Gewächs, das einige lange, sehr schmale und gestreiffte Blätter treibet. Zwischen denenselbigen erhebet sich zu Ende des Augustus, oder zu Anfang des Septembris, ein niedriger Stengel, der vielmehr ein kleines Stielgen, auf welchem eine Blume stehet, die bey nahe wie das Colchicum aussiehet, oder als wie eine Lilie formiret ist: doch ist sie um ein grosses kleiner, in sechs Theil zertheilet, von Farbe blau mit roth und purper untermischt. In der Mitten wächst als wie ein Büschel oder Koppe, so in drey Fäden, wie ein Hanenkamm zertheilet ist, schön roth siehet, und angenehme riechet. Dieses Büschlein nennen wir Saffran: wann er in seiner Kraft stehet, so wird er vor der Sonnen Aufgang ausgezogen und gesammlet, damit er trocken werden möge. Etliche Tage darauf kommt eine andere auf eben derselben Pflantze, die wird gleichergestalt gesammlet und getrocknet. Diese Büschlein oder Schnuren geben sich von einander, und theilen sich in drey Fäden, wie an dem Saffran zu ersehen.

Die Frucht dieses Gewächses kommt aus dem Blumenkelche, ist länglicht und hat drey erhabene Ecken; innewendig ist sie in drey Fache abgetheilet, darinne die Samen enthalten, die schier gantz rund sind.

Die Wurtzel des Saffrans ist ein gedoppelter Ballen oder ein kleiner Knollen, insgemein so dicke, als wie eine Haselnuß, iedoch bisweilen auch wol grösser, fleischig und süsse von Geschmack: mit einigen weißlichten und aschfarbenen Häutlein überzogen, und unten mit einem Hauffen Zäserlein besetzet, welche sie in der Erde veste halten. Es ist aber ein Bollen immer grösser dann der andere.

[Ende Spaltensatz]
[Beginn Spaltensatz]

Baticula, sive parva Batis, Cæs.

Chrithmum marinum, Dod.

Crithmum multis, sive Foeniculum marinum, J.B.

Crithmum, sive Foeniculum maritimum minus, C.B. Pit. Tournef.

Crethamum marimum, Cord. Hist.

Fœniculum marinum, sive Empetrum, Adv.

Calcifraga, Lob.

Batis, Gesn. Hort.

frantzösisch, Perce-pierre oder Passe-pierre.

Ist etwan eines Fusses hoch, und breitet sich weit aus. Die Blätter sind schmal, und dick, in drey Theile zerspalten, als wie an der grössern Sorte, jedoch ein wenig breiter, von Farbe braungrün, und an Geschmack in etwas saltzigt. Die Blüten stehen auf den Spitzen der Zweige, als wie an der andern Art, wie gelbe Kronen und Umbellen. Es wächst an den Klippen in warmen Ländern, unfern von der See: und kommet zwischen den Ritzen der Steine heraus, so daß es scheinet, es habe dieselbigen gemachet; deshalben es auch im frantzösischen Perce pierre, das heist auf teutsch Steinbrech, benennet worden ist. Es wird gekochet, wann es noch in seiner besten Kraft ist, und mit Eßig eingelegt, und also aufbehalten, damit es im Winter an Statt des Salates möge gegessen werden.

Das, eine, wie das andere, führet viel Saltz, Oel und phlegma.

Sie eröffnen, insonderheit die grosse, sind gut zum Sand und Gries, zertheilen den Stein in den Nieren und in der Blase, treiben den Urin und bey den Weibspersonen die Zeit.

Crocodilus.

Crocodilus, frantzösisch, Crocodile, teutsch, ein Crocodil, ist unter den Eydechsen die allergröste. Es lebet beydes im Wasser und auf dem Lande, ist mit einer sehr harten, schupichten, gelb und weissen Haut überzogen. Sein Kopf ist breit, und hat einen Rüssel, wie ein Schwein, den es bis an die Ohren kan aufreissen, da es dann beyde Kiefel zeiget, mit Hundszähnen besetzet, welche lang und rund, oder cylinderformig und spitzig, rund umher streiffig, weiß, starck und vortrefflich scharff sind. Die Wurtzeln an denenselben sind hol, und zweymahl so lang, als die Zähne selbsten. Die Augen sehen als wie Schweinsaugen. Die Beine sind mit gantz spitzigen Klauen gewaffnet: und der Schwantz ist lang. Die Crocodilen werden in Asien, in Africa und in America gefunden. Die wir in Franckreich zu sehen kriegen, kommen aus dem Flus Nilus in Egypten, woselbst es die Menge giebet: die grösten aber finden sich in America, um Panama herum; wie man dann ihrer gesehen, die auf hundert Schuhe lang gewesen. Sie werden Caymanes, Kayman, genennet, halten sich in den Flüssen auf, und an den Ufern: fressen alle Fische, und sind sehr begierig nach Menschenfleisch. Die in dem Nilus verschlingen die Kinder, und die in America grosse Leute, welche sie erwischen können. Sie legen ihre Eyer an die Ufer als wie die Schildkröten. Sie können anders nicht, als mit eisernen Hacken und Angeln gefangen werden, dann ihre Haut ist dermassen dicke, daß kein Musquetenschuß durchtringen kan.

Das Volck in America isset die Crocodilen, u. auch [Spaltenumbruch] dererselben Eyer, welche so groß sind, als wie die Gänseeyer, und haben keinen angenehmen Geschmack. Auf der Insel Boutan machen sie dergleichen Thiere zahm und mästen sie, hernach tödten sie dieselbigen und machen ein herrlich Gerichte draus. Wann man sie aufhauet, so geben ihre Eingeweyde einen gar lieblichen Geruch.

Das Crocodilenschmaltz eröffnet und stärcket die Nerven.

Crocodilus, kommt von Crocus, Saffran, und δειλιαῶν, reformidans, förchterlich, als ob man sagen wolTe, es fürchtet den Saffran, dann das Crocodil scheuet den Saffran überaus, wann es denselbigen nur erblicket, und dessen Geruch noch viel mehr.

Crocus.

Crocus, J.B. Dod.

Crocus sativus, C.B. Pit. Tournef.

Crocus verus sativus autumnalis, Park. Raji. Hist.

Crocum, Matth.

frantzösisch, Safran.

teutsch, Saffran.

Ist ein Gewächs, das einige lange, sehr schmale und gestreiffte Blätter treibet. Zwischen denenselbigen erhebet sich zu Ende des Augustus, oder zu Anfang des Septembris, ein niedriger Stengel, der vielmehr ein kleines Stielgen, auf welchem eine Blume stehet, die bey nahe wie das Colchicum aussiehet, oder als wie eine Lilie formiret ist: doch ist sie um ein grosses kleiner, in sechs Theil zertheilet, von Farbe blau mit roth und purper untermischt. In der Mitten wächst als wie ein Büschel oder Koppe, so in drey Fäden, wie ein Hanenkamm zertheilet ist, schön roth siehet, und angenehme riechet. Dieses Büschlein nennen wir Saffran: wann er in seiner Kraft stehet, so wird er vor der Sonnen Aufgang ausgezogen und gesammlet, damit er trocken werden möge. Etliche Tage darauf kommt eine andere auf eben derselben Pflantze, die wird gleichergestalt gesammlet und getrocknet. Diese Büschlein oder Schnuren geben sich von einander, und theilen sich in drey Fäden, wie an dem Saffran zu ersehen.

Die Frucht dieses Gewächses kommt aus dem Blumenkelche, ist länglicht und hat drey erhabene Ecken; innewendig ist sie in drey Fache abgetheilet, darinne die Samen enthalten, die schier gantz rund sind.

Die Wurtzel des Saffrans ist ein gedoppelter Ballen oder ein kleiner Knollen, insgemein so dicke, als wie eine Haselnuß, iedoch bisweilen auch wol grösser, fleischig und süsse von Geschmack: mit einigen weißlichten und aschfarbenen Häutlein überzogen, und unten mit einem Hauffen Zäserlein besetzet, welche sie in der Erde veste halten. Es ist aber ein Bollen immer grösser dann der andere.

[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="lexiconEntry">
          <pb facs="#f0203"/>
          <cb type="start"/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Baticula, sive parva Batis</hi>, Cæs.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Chrithmum marinum</hi>, Dod.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Crithmum multis, sive Foeniculum marinum</hi>, J.B.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Crithmum, sive Foeniculum maritimum minus</hi>, C.B. Pit. Tournef.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Crethamum marimum</hi>, Cord. Hist.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">F&#x0153;niculum marinum, sive Empetrum</hi>, Adv.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Calcifraga</hi>, Lob.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Batis</hi>, Gesn. Hort.</hi> </p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Perce-pierre</hi></hi> oder <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Passe-pierre.</hi></hi></p><lb/>
          <p>Ist etwan eines Fusses hoch, und breitet sich weit aus. Die Blätter sind schmal, und dick, in drey Theile zerspalten, als wie an der grössern Sorte, jedoch ein wenig breiter, von Farbe braungrün, und an Geschmack in etwas saltzigt. Die Blüten stehen auf den Spitzen der Zweige, als wie an der andern Art, wie gelbe Kronen und <hi rendition="#i">Umbel</hi>len. Es wächst an den <hi rendition="#fr">Klippen</hi> in warmen Ländern, unfern von der See: und kommet zwischen den Ritzen der Steine heraus, so daß es scheinet, es habe dieselbigen gemachet; deshalben es auch im frantzösischen <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Perce pierre</hi>,</hi> das heist auf teutsch <hi rendition="#fr">Steinbrech,</hi> benennet worden ist. Es wird gekochet, wann es noch in seiner besten Kraft ist, und mit Eßig eingelegt, und also aufbehalten, damit es im Winter an Statt des Salates möge gegessen werden.</p><lb/>
          <p>Das, eine, wie das andere, führet viel Saltz, Oel und <hi rendition="#i">phlegma.</hi></p><lb/>
          <p>Sie eröffnen, insonderheit die grosse, sind gut zum Sand und Gries, zertheilen den Stein in den Nieren und in der Blase, treiben den Urin und bey den Weibspersonen die Zeit.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Crocodilus.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Crocodilus</hi></hi>, frantzösisch, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Crocodile</hi>,</hi> teutsch, ein <hi rendition="#fr">Crocodil,</hi> ist unter den Eydechsen die allergröste. Es lebet beydes im Wasser und auf dem Lande, ist mit einer sehr harten, schupichten, gelb und weissen Haut überzogen. Sein Kopf ist breit, und hat einen Rüssel, wie ein Schwein, den es bis an die Ohren kan aufreissen, da es dann beyde Kiefel zeiget, mit Hundszähnen besetzet, welche lang und rund, oder cylinderformig und spitzig, rund umher streiffig, weiß, starck und vortrefflich scharff sind. Die Wurtzeln an denenselben sind hol, und zweymahl so lang, als die Zähne selbsten. Die Augen sehen als wie Schweinsaugen. Die Beine sind mit gantz spitzigen Klauen gewaffnet: und der Schwantz ist lang. Die Crocodilen werden in <hi rendition="#fr">Asien,</hi> in <hi rendition="#fr">Africa</hi> und in <hi rendition="#fr">America</hi> gefunden. Die wir in Franckreich zu sehen kriegen, kommen aus dem Flus <hi rendition="#fr">Nilus</hi> in <hi rendition="#fr">Egypten,</hi> woselbst es die Menge giebet: die grösten aber finden sich in <hi rendition="#fr">America,</hi> um <hi rendition="#fr">Panama</hi> herum; wie man dann ihrer gesehen, die auf hundert Schuhe lang gewesen. Sie werden <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Caymanes</hi>,</hi> <hi rendition="#fr">Kayman,</hi> genennet, halten sich in den Flüssen auf, und an den Ufern: fressen alle Fische, und sind sehr begierig nach Menschenfleisch. Die in dem Nilus verschlingen die Kinder, und die in America grosse Leute, welche sie erwischen können. Sie legen ihre Eyer an die Ufer als wie die Schildkröten. Sie können anders nicht, als mit eisernen Hacken und Angeln gefangen werden, dann ihre Haut ist dermassen dicke, daß kein Musquetenschuß durchtringen kan.</p><lb/>
          <p>Das Volck in America isset die Crocodilen, u. auch <cb/>
dererselben Eyer, welche so groß sind, als wie die Gänseeyer, und haben keinen angenehmen Geschmack. Auf der Insel Boutan machen sie dergleichen Thiere zahm und mästen sie, hernach tödten sie dieselbigen und machen ein herrlich Gerichte draus. Wann man sie aufhauet, so geben ihre Eingeweyde einen gar lieblichen Geruch.</p><lb/>
          <p>Das Crocodilenschmaltz eröffnet und stärcket die Nerven.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Crocodilus</hi></hi>, kommt von <hi rendition="#i">Crocus,</hi><hi rendition="#fr">Saffran,</hi> und <hi rendition="#i">&#x03B4;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BB;&#x03B9;&#x03B1;&#x1FF6;&#x03BD;,</hi> <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">reformidans,</hi></hi> <hi rendition="#fr">förchterlich,</hi> als ob man sagen wolTe, <hi rendition="#fr">es fürchtet den Saffran,</hi> dann das Crocodil scheuet den Saffran überaus, wann es denselbigen nur erblicket, und dessen Geruch noch viel mehr.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Crocus.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Crocus</hi>, J.B. Dod.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Crocus sativus</hi>, C.B. Pit. Tournef.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Crocus verus sativus autumnalis</hi>, Park. Raji. Hist.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Crocum</hi>, Matth.</hi> </p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Safran</hi>.</hi></p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Saffran.</hi></p><lb/>
          <p>Ist ein Gewächs, das einige lange, sehr schmale und gestreiffte Blätter treibet. Zwischen denenselbigen erhebet sich zu Ende des Augustus, oder zu Anfang des Septembris, ein niedriger Stengel, der vielmehr ein kleines Stielgen, auf welchem eine Blume stehet, die bey nahe wie das <hi rendition="#i">Colchicum</hi> aussiehet, oder als wie eine Lilie formiret ist: doch ist sie um ein grosses kleiner, in sechs Theil zertheilet, von Farbe blau mit roth und purper untermischt. In der Mitten wächst als wie ein Büschel oder Koppe, so in drey Fäden, wie ein Hanenkamm zertheilet ist, schön roth siehet, und angenehme riechet. Dieses Büschlein nennen wir <hi rendition="#fr">Saffran:</hi> wann er in seiner Kraft stehet, so wird er vor der Sonnen Aufgang ausgezogen und gesammlet, damit er trocken werden möge. Etliche Tage darauf kommt eine andere auf eben derselben Pflantze, die wird gleichergestalt gesammlet und getrocknet. Diese Büschlein oder Schnuren geben sich von einander, und theilen sich in drey Fäden, wie an dem Saffran zu ersehen.</p><lb/>
          <p>Die Frucht dieses Gewächses kommt aus dem Blumenkelche, ist länglicht und hat drey erhabene Ecken; innewendig ist sie in drey Fache abgetheilet, darinne die Samen enthalten, die schier gantz rund sind.</p><lb/>
          <p>Die Wurtzel des Saffrans ist ein gedoppelter Ballen oder ein kleiner Knollen, insgemein so dicke, als wie eine Haselnuß, iedoch bisweilen auch wol grösser, fleischig und süsse von Geschmack: mit einigen weißlichten und aschfarbenen Häutlein überzogen, und unten mit einem Hauffen Zäserlein besetzet, welche sie in der Erde veste halten. Es ist aber ein Bollen immer grösser dann der andere.</p>
          <cb type="end"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0203] Baticula, sive parva Batis, Cæs. Chrithmum marinum, Dod. Crithmum multis, sive Foeniculum marinum, J.B. Crithmum, sive Foeniculum maritimum minus, C.B. Pit. Tournef. Crethamum marimum, Cord. Hist. Fœniculum marinum, sive Empetrum, Adv. Calcifraga, Lob. Batis, Gesn. Hort. frantzösisch, Perce-pierre oder Passe-pierre. Ist etwan eines Fusses hoch, und breitet sich weit aus. Die Blätter sind schmal, und dick, in drey Theile zerspalten, als wie an der grössern Sorte, jedoch ein wenig breiter, von Farbe braungrün, und an Geschmack in etwas saltzigt. Die Blüten stehen auf den Spitzen der Zweige, als wie an der andern Art, wie gelbe Kronen und Umbellen. Es wächst an den Klippen in warmen Ländern, unfern von der See: und kommet zwischen den Ritzen der Steine heraus, so daß es scheinet, es habe dieselbigen gemachet; deshalben es auch im frantzösischen Perce pierre, das heist auf teutsch Steinbrech, benennet worden ist. Es wird gekochet, wann es noch in seiner besten Kraft ist, und mit Eßig eingelegt, und also aufbehalten, damit es im Winter an Statt des Salates möge gegessen werden. Das, eine, wie das andere, führet viel Saltz, Oel und phlegma. Sie eröffnen, insonderheit die grosse, sind gut zum Sand und Gries, zertheilen den Stein in den Nieren und in der Blase, treiben den Urin und bey den Weibspersonen die Zeit. Crocodilus. Crocodilus, frantzösisch, Crocodile, teutsch, ein Crocodil, ist unter den Eydechsen die allergröste. Es lebet beydes im Wasser und auf dem Lande, ist mit einer sehr harten, schupichten, gelb und weissen Haut überzogen. Sein Kopf ist breit, und hat einen Rüssel, wie ein Schwein, den es bis an die Ohren kan aufreissen, da es dann beyde Kiefel zeiget, mit Hundszähnen besetzet, welche lang und rund, oder cylinderformig und spitzig, rund umher streiffig, weiß, starck und vortrefflich scharff sind. Die Wurtzeln an denenselben sind hol, und zweymahl so lang, als die Zähne selbsten. Die Augen sehen als wie Schweinsaugen. Die Beine sind mit gantz spitzigen Klauen gewaffnet: und der Schwantz ist lang. Die Crocodilen werden in Asien, in Africa und in America gefunden. Die wir in Franckreich zu sehen kriegen, kommen aus dem Flus Nilus in Egypten, woselbst es die Menge giebet: die grösten aber finden sich in America, um Panama herum; wie man dann ihrer gesehen, die auf hundert Schuhe lang gewesen. Sie werden Caymanes, Kayman, genennet, halten sich in den Flüssen auf, und an den Ufern: fressen alle Fische, und sind sehr begierig nach Menschenfleisch. Die in dem Nilus verschlingen die Kinder, und die in America grosse Leute, welche sie erwischen können. Sie legen ihre Eyer an die Ufer als wie die Schildkröten. Sie können anders nicht, als mit eisernen Hacken und Angeln gefangen werden, dann ihre Haut ist dermassen dicke, daß kein Musquetenschuß durchtringen kan. Das Volck in America isset die Crocodilen, u. auch dererselben Eyer, welche so groß sind, als wie die Gänseeyer, und haben keinen angenehmen Geschmack. Auf der Insel Boutan machen sie dergleichen Thiere zahm und mästen sie, hernach tödten sie dieselbigen und machen ein herrlich Gerichte draus. Wann man sie aufhauet, so geben ihre Eingeweyde einen gar lieblichen Geruch. Das Crocodilenschmaltz eröffnet und stärcket die Nerven. Crocodilus, kommt von Crocus, Saffran, und δειλιαῶν, reformidans, förchterlich, als ob man sagen wolTe, es fürchtet den Saffran, dann das Crocodil scheuet den Saffran überaus, wann es denselbigen nur erblicket, und dessen Geruch noch viel mehr. Crocus. Crocus, J.B. Dod. Crocus sativus, C.B. Pit. Tournef. Crocus verus sativus autumnalis, Park. Raji. Hist. Crocum, Matth. frantzösisch, Safran. teutsch, Saffran. Ist ein Gewächs, das einige lange, sehr schmale und gestreiffte Blätter treibet. Zwischen denenselbigen erhebet sich zu Ende des Augustus, oder zu Anfang des Septembris, ein niedriger Stengel, der vielmehr ein kleines Stielgen, auf welchem eine Blume stehet, die bey nahe wie das Colchicum aussiehet, oder als wie eine Lilie formiret ist: doch ist sie um ein grosses kleiner, in sechs Theil zertheilet, von Farbe blau mit roth und purper untermischt. In der Mitten wächst als wie ein Büschel oder Koppe, so in drey Fäden, wie ein Hanenkamm zertheilet ist, schön roth siehet, und angenehme riechet. Dieses Büschlein nennen wir Saffran: wann er in seiner Kraft stehet, so wird er vor der Sonnen Aufgang ausgezogen und gesammlet, damit er trocken werden möge. Etliche Tage darauf kommt eine andere auf eben derselben Pflantze, die wird gleichergestalt gesammlet und getrocknet. Diese Büschlein oder Schnuren geben sich von einander, und theilen sich in drey Fäden, wie an dem Saffran zu ersehen. Die Frucht dieses Gewächses kommt aus dem Blumenkelche, ist länglicht und hat drey erhabene Ecken; innewendig ist sie in drey Fache abgetheilet, darinne die Samen enthalten, die schier gantz rund sind. Die Wurtzel des Saffrans ist ein gedoppelter Ballen oder ein kleiner Knollen, insgemein so dicke, als wie eine Haselnuß, iedoch bisweilen auch wol grösser, fleischig und süsse von Geschmack: mit einigen weißlichten und aschfarbenen Häutlein überzogen, und unten mit einem Hauffen Zäserlein besetzet, welche sie in der Erde veste halten. Es ist aber ein Bollen immer grösser dann der andere.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-02-19T20:05:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-02-19T20:05:58Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein;

Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/203
Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/203>, abgerufen am 30.12.2024.