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Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

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[Beginn Spaltensatz] Feuchtigkeiten Widerstand zu thun: auf einmahl braucht man einen bis sechs Tropfen.

Der Bergamottenbirnenbaum heist bey Pit. Tournefort Pyrus sativa, fructu autumnali, sessili saccharato, odorato e viridi flavescente, in ore liquescente.

Bey Joh. Bauhino heist die Bergamottenbirne Pyrus Bergamotta.

Nach einiger Gedancken, soll sie ihren Namen von der Stadt Bergamo in Italien erhalten haben, und daselbst zum ersten mahle erbauet worden seyn. Menage spricht, es käme dieses Wort aus der Türckischen Sprache; Beg bedeute Herr, und Armout, eine Birne, hiesse also so viel, als eine Herrenbirne.

Citreum, citrum, cetrus, kommen von kitros, das möchte von kedros, Cedrus, ein Cedernbaum, hergeleitet werden, dieweil der Citronenbaum, sowol als wie die Ceder, einen lieblichen Geruch von sich streuet.

Cedra ist ein Italiänisches Wort, und kommt von Cedrus her.

Citrinella.

Citrinella, Gesn. frantzösisch, Tarin, ist ein kleiner Vogel, wie eine Lerche groß, von gelber Farbe, hat einen lieblichen Gesang, und nähret sich mit Körnern. Er führet viel flüchtig Saltz und Oel.

Genossen soll er wider das schwere Gebrechen gut seyn.

Citrinella, a citrino colore, von der citrongelben Farbe, weil dieser Vogel citronengelb oder gelbe sieht.

Citrullus.

Citrullus, Trag. Ges. Hort.

Anguria Citrullus dicta, C.B. Pit. Tournef.

Anguria, Matth. Ang.

Anguria, Cucumus, Citrulus, Dod.

Citrullus officinarum, Ger.

Citrullus folio Colocynthidis secto, semine nigro, quibus dam anguria, J.B.

Cucumer vel Cucumis Citrullus, Fuch.

frantzösisch, Curouille.

teutsch, eine Citrulle, Angurie.

Ist eine Gattung der Anguria, oder ein Gewächse, welches einen Hauffen schwacher, zarter Rancken treibet, die auf dem Boden heraus kriechen, rauch sind, und mit grossen und breiten, sehr tieff eingeschnittenen, rauhen und rauchen Blättern besetzet. Zwischen den Stengeln und Blättern heraus entstehen Gäbelein und kleine Stielgen, darauf sitzen gelbe Blumen, wie Glocken gestalt, und in fünff Theile zertheilet. Wann dieselbigen vergangen, so folgen nach ihnen dicke, runde und fleischigte Früchte, die sind mit einer ziemlich harten, iedannoch glatt und gleichen Schale bedecket, von Farbe dunckelgrün mit hellgrünen oder weissen Flecken marbriret. Ihr Fleisch ist gleich wie an den Gurcken, veste, weiß oder röthlicht, von süssen, angenehmen Geschmack. Es beschliesset eine pulpam oder marckhaftes Wesen, darinne die länglichten und breiten, runtzlichten, schwartzen oder rothen Samen, mit harten Hülsen zu befinden sind. Diese wird zerschlagen und davon gethan, und ein kleiner, weisser Kern und Marck, von süssen angenehmen Geschmack darinne gefunden. [Spaltenumbruch] Die Citrullen werden in den Gärten gebauet: sie führen viel phlegma und Saltz, wenig Oel.

Das Fleisch der Citrullen befeuchtet, dienet der Brust, erfrischet, ist gut die innerliche Hitze in den Gedärmen zu stillen, wann es abgesotten gebrauchet wird.

Der Citrullensamen ist einer von den vier grossen kühlenden Samen: befeuchtet, ist zur Brust gut, erfrischet und stillet die Schmertzen. Er wird zu den emulsionibus und Mandelmilch, auch zu andern Träncken und Suppen genommen. Aus diesem Samen wird auch ein weisses, süsses Oel geprest, das machet eine linde, weiche Haut, erweichet auch sonsten.

Citrullus kommt von citreo colore, von der Citrongelben Farbe, dann die Citrulle kriegt eine solche Farbe, wann sie zeitig worden.

Clematitis.

Clematitis sylvestris latifolia, C.B. Pit. Tournef.

Clematis, Matth.

Clematis, seu Viorna vulgi, Lobelii, Eyst.

Vitalba, Dod.

Clematitis latifolia dentata, J.B.

Viburnum Gallorum, Bellon.

Viorna vulgi, Adv. Lob. Ger.

Atragene, Theophrasti, Ang.

Vitis nigra, Fuch. Tur.

Vitis sylvestris, Trag. Lugd.

frantzösisch, Clematite oder Herbe a gueux.

teutsch, Waldreben.

Ist ein Gewächs, welches, wie der Weinstock, dicke, rauhe Rancken treibet, die sich biegen lassen, eckigt und ästigt sind, kriechen überalle herum, und hencken sich an die nahe stehenden Gewächse und Sträucher. Seine Blätter sind breit, als wie am Epheu, an einigen Orten eingekerbet, und stehen ihrer insgemeine fünff und fünff an einem Stengel. Die Blüten wachsen Träublein- oder auch wol Kronenweise, und bestehen iedwede aus vier weissen Blätterlein in Rosenform, haben einen guten Geruch, und sitzen ohne Kelch auf weißlichten Stielgen. Wann die Blüte vergangen ist, so folget eine haarige Frucht, die ist rund, bald wie ein Köpflein, und von einem Hauffen Samen formiret. Die Wurtzel ist röthlicht und zaserig. Das gantze Gewächs hat einen scharffen, brennenden Geschmack. Es wächset an den Wegen, unter den Dornen und Gebüsche. Es wird zum binden gebrauchet: führet viel sehr scharffes Saltz und Oel.

Es zerteilet, verdünnet und zertreibet, ist gut wider die Krätze, wann es abgesotten und aufgeleget wird.

Clematitis kommt von klema, virga, eine Ruthe, weil dieses Gewächse sehr viele Ruthen treibet, als wie Rancken, die sich beugen lassen.

Clinopodium.

frantzösisch, Basilic sauvage.

teutsch, Wirbeldost, wilde Basilie.

Ist ein Kraut, dessen es unterschiedliche Gattungen giebet. Ich will allhier nur zwey der vornehmsten [Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] Feuchtigkeiten Widerstand zu thun: auf einmahl braucht man einen bis sechs Tropfen.

Der Bergamottenbirnenbaum heist bey Pit. Tournefort Pyrus sativa, fructu autumnali, sessili saccharato, odorato è viridi flavescente, in ore liquescente.

Bey Joh. Bauhino heist die Bergamottenbirne Pyrus Bergamotta.

Nach einiger Gedancken, soll sie ihren Namen von der Stadt Bergamo in Italien erhalten haben, und daselbst zum ersten mahle erbauet worden seyn. Menage spricht, es käme dieses Wort aus der Türckischen Sprache; Beg bedeute Herr, und Armout, eine Birne, hiesse also so viel, als eine Herrenbirne.

Citreum, citrum, cetrus, kommen von κίτρος, das möchte von κέδρος, Cedrus, ein Cedernbaum, hergeleitet werden, dieweil der Citronenbaum, sowol als wie die Ceder, einen lieblichen Geruch von sich streuet.

Cedra ist ein Italiänisches Wort, und kommt von Cedrus her.

Citrinella.

Citrinella, Gesn. frantzösisch, Tarin, ist ein kleiner Vogel, wie eine Lerche groß, von gelber Farbe, hat einen lieblichen Gesang, und nähret sich mit Körnern. Er führet viel flüchtig Saltz und Oel.

Genossen soll er wider das schwere Gebrechen gut seyn.

Citrinella, à citrino colore, von der citrongelben Farbe, weil dieser Vogel citronengelb oder gelbe sieht.

Citrullus.

Citrullus, Trag. Ges. Hort.

Anguria Citrullus dicta, C.B. Pit. Tournef.

Anguria, Matth. Ang.

Anguria, Cucumus, Citrulus, Dod.

Citrullus officinarum, Ger.

Citrullus folio Colocynthidis secto, semine nigro, quibus dam anguria, J.B.

Cucumer vel Cucumis Citrullus, Fuch.

frantzösisch, Curouille.

teutsch, eine Citrulle, Angurie.

Ist eine Gattung der Anguria, oder ein Gewächse, welches einen Hauffen schwacher, zarter Rancken treibet, die auf dem Boden heraus kriechen, rauch sind, und mit grossen und breiten, sehr tieff eingeschnittenen, rauhen und rauchen Blättern besetzet. Zwischen den Stengeln und Blättern heraus entstehen Gäbelein und kleine Stielgen, darauf sitzen gelbe Blumen, wie Glocken gestalt, und in fünff Theile zertheilet. Wann dieselbigen vergangen, so folgen nach ihnen dicke, runde und fleischigte Früchte, die sind mit einer ziemlich harten, iedannoch glatt und gleichen Schale bedecket, von Farbe dunckelgrün mit hellgrünen oder weissen Flecken marbriret. Ihr Fleisch ist gleich wie an den Gurcken, veste, weiß oder röthlicht, von süssen, angenehmen Geschmack. Es beschliesset eine pulpam oder marckhaftes Wesen, darinne die länglichten und breiten, runtzlichten, schwartzen oder rothen Samen, mit harten Hülsen zu befinden sind. Diese wird zerschlagen und davon gethan, und ein kleiner, weisser Kern und Marck, von süssen angenehmen Geschmack darinne gefunden. [Spaltenumbruch] Die Citrullen werden in den Gärten gebauet: sie führen viel phlegma und Saltz, wenig Oel.

Das Fleisch der Citrullen befeuchtet, dienet der Brust, erfrischet, ist gut die innerliche Hitze in den Gedärmen zu stillen, wann es abgesotten gebrauchet wird.

Der Citrullensamen ist einer von den vier grossen kühlenden Samen: befeuchtet, ist zur Brust gut, erfrischet und stillet die Schmertzen. Er wird zu den emulsionibus und Mandelmilch, auch zu andern Träncken und Suppen genommen. Aus diesem Samen wird auch ein weisses, süsses Oel geprest, das machet eine linde, weiche Haut, erweichet auch sonsten.

Citrullus kommt von citreo colore, von der Citrongelben Farbe, dann die Citrulle kriegt eine solche Farbe, wann sie zeitig worden.

Clematitis.

Clematitis sylvestris latifolia, C.B. Pit. Tournef.

Clematis, Matth.

Clematis, seu Viorna vulgi, Lobelii, Eyst.

Vitalba, Dod.

Clematitis latifolia dentata, J.B.

Viburnum Gallorum, Bellon.

Viorna vulgi, Adv. Lob. Ger.

Atragene, Theophrasti, Ang.

Vitis nigra, Fuch. Tur.

Vitis sylvestris, Trag. Lugd.

frantzösisch, Clematite oder Herbe à gueux.

teutsch, Waldreben.

Ist ein Gewächs, welches, wie der Weinstock, dicke, rauhe Rancken treibet, die sich biegen lassen, eckigt und ästigt sind, kriechen überalle herum, und hencken sich an die nahe stehenden Gewächse und Sträucher. Seine Blätter sind breit, als wie am Epheu, an einigen Orten eingekerbet, und stehen ihrer insgemeine fünff und fünff an einem Stengel. Die Blüten wachsen Träublein- oder auch wol Kronenweise, und bestehen iedwede aus vier weissen Blätterlein in Rosenform, haben einen guten Geruch, und sitzen ohne Kelch auf weißlichten Stielgen. Wann die Blüte vergangen ist, so folget eine haarige Frucht, die ist rund, bald wie ein Köpflein, und von einem Hauffen Samen formiret. Die Wurtzel ist röthlicht und zaserig. Das gantze Gewächs hat einen scharffen, brennenden Geschmack. Es wächset an den Wegen, unter den Dornen und Gebüsche. Es wird zum binden gebrauchet: führet viel sehr scharffes Saltz und Oel.

Es zerteilet, verdünnet und zertreibet, ist gut wider die Krätze, wann es abgesotten und aufgeleget wird.

Clematitis kommt von κλῆμα, virga, eine Ruthe, weil dieses Gewächse sehr viele Ruthen treibet, als wie Rancken, die sich beugen lassen.

Clinopodium.

frantzösisch, Basilic sauvage.

teutsch, Wirbeldost, wilde Basilie.

Ist ein Kraut, dessen es unterschiedliche Gattungen giebet. Ich will allhier nur zwey der vornehmsten [Ende Spaltensatz]

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[0180] Feuchtigkeiten Widerstand zu thun: auf einmahl braucht man einen bis sechs Tropfen. Der Bergamottenbirnenbaum heist bey Pit. Tournefort Pyrus sativa, fructu autumnali, sessili saccharato, odorato è viridi flavescente, in ore liquescente. Bey Joh. Bauhino heist die Bergamottenbirne Pyrus Bergamotta. Nach einiger Gedancken, soll sie ihren Namen von der Stadt Bergamo in Italien erhalten haben, und daselbst zum ersten mahle erbauet worden seyn. Menage spricht, es käme dieses Wort aus der Türckischen Sprache; Beg bedeute Herr, und Armout, eine Birne, hiesse also so viel, als eine Herrenbirne. Citreum, citrum, cetrus, kommen von κίτρος, das möchte von κέδρος, Cedrus, ein Cedernbaum, hergeleitet werden, dieweil der Citronenbaum, sowol als wie die Ceder, einen lieblichen Geruch von sich streuet. Cedra ist ein Italiänisches Wort, und kommt von Cedrus her. Citrinella. Citrinella, Gesn. frantzösisch, Tarin, ist ein kleiner Vogel, wie eine Lerche groß, von gelber Farbe, hat einen lieblichen Gesang, und nähret sich mit Körnern. Er führet viel flüchtig Saltz und Oel. Genossen soll er wider das schwere Gebrechen gut seyn. Citrinella, à citrino colore, von der citrongelben Farbe, weil dieser Vogel citronengelb oder gelbe sieht. Citrullus. Citrullus, Trag. Ges. Hort. Anguria Citrullus dicta, C.B. Pit. Tournef. Anguria, Matth. Ang. Anguria, Cucumus, Citrulus, Dod. Citrullus officinarum, Ger. Citrullus folio Colocynthidis secto, semine nigro, quibus dam anguria, J.B. Cucumer vel Cucumis Citrullus, Fuch. frantzösisch, Curouille. teutsch, eine Citrulle, Angurie. Ist eine Gattung der Anguria, oder ein Gewächse, welches einen Hauffen schwacher, zarter Rancken treibet, die auf dem Boden heraus kriechen, rauch sind, und mit grossen und breiten, sehr tieff eingeschnittenen, rauhen und rauchen Blättern besetzet. 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Lugd. frantzösisch, Clematite oder Herbe à gueux. teutsch, Waldreben. Ist ein Gewächs, welches, wie der Weinstock, dicke, rauhe Rancken treibet, die sich biegen lassen, eckigt und ästigt sind, kriechen überalle herum, und hencken sich an die nahe stehenden Gewächse und Sträucher. Seine Blätter sind breit, als wie am Epheu, an einigen Orten eingekerbet, und stehen ihrer insgemeine fünff und fünff an einem Stengel. Die Blüten wachsen Träublein- oder auch wol Kronenweise, und bestehen iedwede aus vier weissen Blätterlein in Rosenform, haben einen guten Geruch, und sitzen ohne Kelch auf weißlichten Stielgen. Wann die Blüte vergangen ist, so folget eine haarige Frucht, die ist rund, bald wie ein Köpflein, und von einem Hauffen Samen formiret. Die Wurtzel ist röthlicht und zaserig. Das gantze Gewächs hat einen scharffen, brennenden Geschmack. Es wächset an den Wegen, unter den Dornen und Gebüsche. Es wird zum binden gebrauchet: führet viel sehr scharffes Saltz und Oel. Es zerteilet, verdünnet und zertreibet, ist gut wider die Krätze, wann es abgesotten und aufgeleget wird. Clematitis kommt von κλῆμα, virga, eine Ruthe, weil dieses Gewächse sehr viele Ruthen treibet, als wie Rancken, die sich beugen lassen. Clinopodium. frantzösisch, Basilic sauvage. teutsch, Wirbeldost, wilde Basilie. Ist ein Kraut, dessen es unterschiedliche Gattungen giebet. Ich will allhier nur zwey der vornehmsten

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Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/180>, abgerufen am 30.12.2024.