Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.[Beginn Spaltensatz] Kraut, als ob man sagen wolte, ein Vogel, der so grün wie Kraut oder Gras. Chocolatum. Chocolatum. Chocolate. Cholail. Succolata. frantzösisch, Chocolat. teutsch, Chocolate. Ist ein hart und truckner, ziemlich schwerer Teig, zu kleinen viereckigten Stücken gemachet, oder zu Rollen, einer Faust dicke, oder zu runden kleinen Scheiben und Täflein, braunröthlicht von Farbe, eines lieblichen und erfrischenden Geruchs und Geschmacks. Dieser Teig bestehet aus unterschiedenen Dingen, darunter der Cacao das Hauptstück ist. Wir habens den Americanern zu dancken, dann sie es den Christen bald hernach gelernet, nachdem ihr Land ist entdecket worden. Alleine, wir haben ihn um ein grosses verbessert, und die Frantzösische Chocolate ist viel angenehmer, als wie diejenige, welche sie uns übersenden. Wann man will Chocolate machen, so muß man von den besten und dicksten Cacaomandeln, grosse Caraque genannt, haben: die müssen in einem Becken oder Tiegel, über dem Feuer geröstet, und beständig umgerühret werden, bis daß sie die Schale oder Hülse gerne gehen lassen; welche alsdann abzunehmen und wegzuschmeissen ist. Die geschälten Mandeln werden wiederum in das Becken geschüttet und noch einmahl geröstet; doch muß das Feuer gantz gelinde seyn, bis daß sie äusserlich gantz trocken worden, und gar nicht brandicht riechen. Darauf werden sie in einem Mörsel gestossen, der wol angewärmet ist; oder, sie werden nach der Indianer ihrer Art, mit einer eisernen Waltze, auf einem platten und sehr harten Steine, der wol muß durchgewärmet seyn, zerquetschet und zerrieben; es muß auch unter dem Stein ein Feuer gehalten werden, damit er stets warm bleibe. Solchergestalt wird der Cacao gestossen oder gerieben, so lange bis ein harter Teig draus wird, und nichts hartes oder grumplichtes darunter übrig. Von diesem Teige werden vier Pfund abgewogen, und wieder auf den warmen Stein gebracht, und drey Pfund schönes Zuckers, welcher gantz klar gestossen worden, mit der eisernen Waltze darunter getrieben: dieses wird unter einander gerieben, bis daß der Zucker zerschmoltzen ist, und sich recht wol mit dem Cacao vermischet hat: worauf annoch ein Pulver hinzu gethan wird, bestehend aus acht Gran Vanilien, anderthalben Quintlein Zimmet, acht Stücken Würtznäglein, zwey Gran Ambergris, und einem Gran Mosch. Wann alles aufs genaueste ist unter einander gemischet worden, so nimmt man den Teig vom Steine, machet viereckigte Stücken oder Tafeln draus, in selbst beliebiger Form und Grösse, lässet sie alsdann auf weissem Papiere hart und trocken werden. Die Chocolate wird darnach in Büchsen oder Schachteln aufgehebt. Hierbey ist zu mercken, wie daß das aromatische Pulver nicht eher als zu Ende, und nachdem der Teig auf das allerbeste ist durchwircket worden, darunter müsse gemischet werden, man dürffe auch nachdem solches geschehen, den Teig nicht gar zu lange [Spaltenumbruch] mehr auf dem warmen Steine lassen, sonst möchten die flüchtigen und geistigen Theilgen der Gewürtze, welche die meiste Kraft und gröste Anmuth geben, durch die Wärme zerstreuet werden. Die Chocolate soll man erwehlen, welche frisch gemachet, und wie oben bedeutet, beschaffen ist. Es wird zwar der Ambra und Mosch nicht selten daraus gelassen, dieweil sie den Weibspersonen Ungelegenheit verursachen. Allein, es kommt dermassen wenig unter diese description, daß gar nichts widriges daher wird zu befürchten seyn. Dazu machen diese Dinge die meiste Annehmlichkeit. Die allermeisten Chocolatenrecepte verlangen darein Indianischen Pfeffer und Ingber: aber diese gar zu scharffen Sachen stehen leichtlich keinem Frantzosen an; sie schicken sich weit besser für die Spanier, Holländer und die Teutschen. Die allerbeste Chocolate, die wir in Franckreich haben, die wird in Paris gemacht, und man fragt ietzt nicht gar sonders viel nach der Americanischen und Spanischen. Die Chocolatetaffeln pflegt man auch zu essen: desgleichen wird ein gar vortrefflich angenehmer und gute Nahrung gebender liquor auf folgende Art davon gemacht. In einen Chocolatentopf giesset ein oder zwey Maas schön helles gemeines Wasser, und setzet es zum Feuer: wann es nun aufgesotten, so schüttet darein vier Untzen geriebene Chocolate, und auch so viel geriebenen Zucker: decket das Geschirre zu, und lassets eine Viertheil Stunde gantz gelinde kochen, und rührets endlich mit dem Chocolatenquerl wol um. Rückets hierauf vom Feuer, und lassets annoch eine Viertheil Stunde linde wallen, rührets alsdann mit dem Querl noch einmahl um, damit es einen Schaum bekomme, und schüttets in die Tassen. Man muß es trincken, so warm als mans nur leiden kan. Die Wärme, welche die Chocolate giebet, die ist weit mercklicher und währet länger, als die vom Caffee kommt, dann, weil die Chocolate viel fetter und viel schleimiger ist, so fällt sie auch viel stärcker auf den Ort, an den sie hingeräth, und theilt demselben mehrere Wärme mit. Einige thun annoch unter die gekochte Chocolate ein oder zwey frische Eyerdotter, damit sie desto mehr Schaum und bessere Nahrung geben möge. Auch nehmen sie gar ofters Milch an statt des Wassers darzu. Die Chocolate mag nun gebrauchet werden, auf was für eine Art es immer sey, so ist sie gewiß ein trefflich stärckend Mittel, die verlohrnen Kräfte zu ersetzen, und einen aufzumuntern: sie widerstehet den bösen Feuchtigkeiten: sie stärcket den Magen, das Gehirn, und übrige Lebenstheile. Sie mildert die allzu scharffen Flüsse, welche von dem Haupte herunter auf die Brust zu fallen pflegen: sie befördert die Dauung, und schlägt den Weinrausch nieder. Chocolate ist ein Indianischer Name, von Choco, sonus, Schall, Laut, und Atte, aqua, Wasser, zusammen gesetzet: dieweil der Chocolaten liquor mit Wasser zugerichtet wird, der Quirl aber mit dem sie gequirlet wird, damit sie, Schaum giebet, ein klein Geräusche machet. Bey den Mexicanern soll Chocolate so viel bedeuten als Confection. [Beginn Spaltensatz] Kraut, als ob man sagen wolte, ein Vogel, der so grün wie Kraut oder Gras. Chocolatum. Chocolatum. Chocolate. Cholail. Succolata. frantzösisch, Chocolat. teutsch, Chocolate. Ist ein hart und truckner, ziemlich schwerer Teig, zu kleinen viereckigten Stücken gemachet, oder zu Rollen, einer Faust dicke, oder zu runden kleinen Scheiben und Täflein, braunröthlicht von Farbe, eines lieblichen und erfrischenden Geruchs und Geschmacks. Dieser Teig bestehet aus unterschiedenen Dingen, darunter der Cacao das Hauptstück ist. Wir habens den Americanern zu dancken, dann sie es den Christen bald hernach gelernet, nachdem ihr Land ist entdecket worden. Alleine, wir haben ihn um ein grosses verbessert, und die Frantzösische Chocolate ist viel angenehmer, als wie diejenige, welche sie uns übersenden. Wann man will Chocolate machen, so muß man von den besten und dicksten Cacaomandeln, grosse Caraque genannt, haben: die müssen in einem Becken oder Tiegel, über dem Feuer geröstet, und beständig umgerühret werden, bis daß sie die Schale oder Hülse gerne gehen lassen; welche alsdann abzunehmen und wegzuschmeissen ist. Die geschälten Mandeln werden wiederum in das Becken geschüttet und noch einmahl geröstet; doch muß das Feuer gantz gelinde seyn, bis daß sie äusserlich gantz trocken worden, und gar nicht brandicht riechen. Darauf werden sie in einem Mörsel gestossen, der wol angewärmet ist; oder, sie werden nach der Indianer ihrer Art, mit einer eisernen Waltze, auf einem platten und sehr harten Steine, der wol muß durchgewärmet seyn, zerquetschet und zerrieben; es muß auch unter dem Stein ein Feuer gehalten werden, damit er stets warm bleibe. Solchergestalt wird der Cacao gestossen oder gerieben, so lange bis ein harter Teig draus wird, und nichts hartes oder grumplichtes darunter übrig. Von diesem Teige werden vier Pfund abgewogen, und wieder auf den warmen Stein gebracht, und drey Pfund schönes Zuckers, welcher gantz klar gestossen worden, mit der eisernen Waltze darunter getrieben: dieses wird unter einander gerieben, bis daß der Zucker zerschmoltzen ist, und sich recht wol mit dem Cacao vermischet hat: worauf annoch ein Pulver hinzu gethan wird, bestehend aus acht Gran Vanilien, anderthalben Quintlein Zimmet, acht Stücken Würtznäglein, zwey Gran Ambergris, und einem Gran Mosch. Wann alles aufs genaueste ist unter einander gemischet worden, so nimmt man den Teig vom Steine, machet viereckigte Stücken oder Tafeln draus, in selbst beliebiger Form und Grösse, lässet sie alsdann auf weissem Papiere hart und trocken werden. Die Chocolate wird darnach in Büchsen oder Schachteln aufgehebt. Hierbey ist zu mercken, wie daß das aromatische Pulver nicht eher als zu Ende, und nachdem der Teig auf das allerbeste ist durchwircket worden, darunter müsse gemischet werden, man dürffe auch nachdem solches geschehen, den Teig nicht gar zu lange [Spaltenumbruch] mehr auf dem warmen Steine lassen, sonst möchten die flüchtigen und geistigen Theilgen der Gewürtze, welche die meiste Kraft und gröste Anmuth geben, durch die Wärme zerstreuet werden. Die Chocolate soll man erwehlen, welche frisch gemachet, und wie oben bedeutet, beschaffen ist. Es wird zwar der Ambra und Mosch nicht selten daraus gelassen, dieweil sie den Weibspersonen Ungelegenheit verursachen. Allein, es kommt dermassen wenig unter diese description, daß gar nichts widriges daher wird zu befürchten seyn. Dazu machen diese Dinge die meiste Annehmlichkeit. Die allermeisten Chocolatenrecepte verlangen darein Indianischen Pfeffer und Ingber: aber diese gar zu scharffen Sachen stehen leichtlich keinem Frantzosen an; sie schicken sich weit besser für die Spanier, Holländer und die Teutschen. Die allerbeste Chocolate, die wir in Franckreich haben, die wird in Paris gemacht, und man fragt ietzt nicht gar sonders viel nach der Americanischen und Spanischen. Die Chocolatetaffeln pflegt man auch zu essen: desgleichen wird ein gar vortrefflich angenehmer und gute Nahrung gebender liquor auf folgende Art davon gemacht. In einen Chocolatentopf giesset ein oder zwey Maas schön helles gemeines Wasser, und setzet es zum Feuer: wann es nun aufgesotten, so schüttet darein vier Untzen geriebene Chocolate, und auch so viel geriebenen Zucker: decket das Geschirre zu, und lassets eine Viertheil Stunde gantz gelinde kochen, und rührets endlich mit dem Chocolatenquerl wol um. Rückets hierauf vom Feuer, und lassets annoch eine Viertheil Stunde linde wallen, rührets alsdann mit dem Querl noch einmahl um, damit es einen Schaum bekomme, und schüttets in die Tassen. Man muß es trincken, so warm als mans nur leiden kan. Die Wärme, welche die Chocolate giebet, die ist weit mercklicher und währet länger, als die vom Caffee kommt, dann, weil die Chocolate viel fetter und viel schleimiger ist, so fällt sie auch viel stärcker auf den Ort, an den sie hingeräth, und theilt demselben mehrere Wärme mit. Einige thun annoch unter die gekochte Chocolate ein oder zwey frische Eyerdotter, damit sie desto mehr Schaum und bessere Nahrung geben möge. Auch nehmen sie gar ofters Milch an statt des Wassers darzu. 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Darauf werden sie in einem Mörsel gestossen, der wol angewärmet ist; oder, sie werden nach der Indianer ihrer Art, mit einer eisernen Waltze, auf einem platten und sehr harten Steine, der wol muß durchgewärmet seyn, zerquetschet und zerrieben; es muß auch unter dem Stein ein Feuer gehalten werden, damit er stets warm bleibe. Solchergestalt wird der Cacao gestossen oder gerieben, so lange bis ein harter Teig draus wird, und nichts hartes oder grumplichtes darunter übrig.</p><lb/> <p>Von diesem Teige werden vier Pfund abgewogen, und wieder auf den warmen Stein gebracht, und drey Pfund schönes Zuckers, welcher gantz klar gestossen worden, mit der eisernen Waltze darunter getrieben: dieses wird unter einander gerieben, bis daß der Zucker zerschmoltzen ist, und sich recht wol mit dem Cacao vermischet hat: worauf annoch ein Pulver hinzu gethan wird, bestehend aus acht Gran Vanilien, anderthalben Quintlein Zimmet, acht Stücken Würtznäglein, zwey Gran Ambergris, und einem Gran Mosch. 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Kraut, als ob man sagen wolte, ein Vogel, der so grün wie Kraut oder Gras.
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Chocolatum.
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teutsch, Chocolate.
Ist ein hart und truckner, ziemlich schwerer Teig, zu kleinen viereckigten Stücken gemachet, oder zu Rollen, einer Faust dicke, oder zu runden kleinen Scheiben und Täflein, braunröthlicht von Farbe, eines lieblichen und erfrischenden Geruchs und Geschmacks. Dieser Teig bestehet aus unterschiedenen Dingen, darunter der Cacao das Hauptstück ist. Wir habens den Americanern zu dancken, dann sie es den Christen bald hernach gelernet, nachdem ihr Land ist entdecket worden. Alleine, wir haben ihn um ein grosses verbessert, und die Frantzösische Chocolate ist viel angenehmer, als wie diejenige, welche sie uns übersenden.
Wann man will Chocolate machen, so muß man von den besten und dicksten Cacaomandeln, grosse Caraque genannt, haben: die müssen in einem Becken oder Tiegel, über dem Feuer geröstet, und beständig umgerühret werden, bis daß sie die Schale oder Hülse gerne gehen lassen; welche alsdann abzunehmen und wegzuschmeissen ist. Die geschälten Mandeln werden wiederum in das Becken geschüttet und noch einmahl geröstet; doch muß das Feuer gantz gelinde seyn, bis daß sie äusserlich gantz trocken worden, und gar nicht brandicht riechen. Darauf werden sie in einem Mörsel gestossen, der wol angewärmet ist; oder, sie werden nach der Indianer ihrer Art, mit einer eisernen Waltze, auf einem platten und sehr harten Steine, der wol muß durchgewärmet seyn, zerquetschet und zerrieben; es muß auch unter dem Stein ein Feuer gehalten werden, damit er stets warm bleibe. Solchergestalt wird der Cacao gestossen oder gerieben, so lange bis ein harter Teig draus wird, und nichts hartes oder grumplichtes darunter übrig.
Von diesem Teige werden vier Pfund abgewogen, und wieder auf den warmen Stein gebracht, und drey Pfund schönes Zuckers, welcher gantz klar gestossen worden, mit der eisernen Waltze darunter getrieben: dieses wird unter einander gerieben, bis daß der Zucker zerschmoltzen ist, und sich recht wol mit dem Cacao vermischet hat: worauf annoch ein Pulver hinzu gethan wird, bestehend aus acht Gran Vanilien, anderthalben Quintlein Zimmet, acht Stücken Würtznäglein, zwey Gran Ambergris, und einem Gran Mosch. Wann alles aufs genaueste ist unter einander gemischet worden, so nimmt man den Teig vom Steine, machet viereckigte Stücken oder Tafeln draus, in selbst beliebiger Form und Grösse, lässet sie alsdann auf weissem Papiere hart und trocken werden. Die Chocolate wird darnach in Büchsen oder Schachteln aufgehebt.
Hierbey ist zu mercken, wie daß das aromatische Pulver nicht eher als zu Ende, und nachdem der Teig auf das allerbeste ist durchwircket worden, darunter müsse gemischet werden, man dürffe auch nachdem solches geschehen, den Teig nicht gar zu lange
mehr auf dem warmen Steine lassen, sonst möchten die flüchtigen und geistigen Theilgen der Gewürtze, welche die meiste Kraft und gröste Anmuth geben, durch die Wärme zerstreuet werden.
Die Chocolate soll man erwehlen, welche frisch gemachet, und wie oben bedeutet, beschaffen ist. Es wird zwar der Ambra und Mosch nicht selten daraus gelassen, dieweil sie den Weibspersonen Ungelegenheit verursachen. Allein, es kommt dermassen wenig unter diese description, daß gar nichts widriges daher wird zu befürchten seyn. Dazu machen diese Dinge die meiste Annehmlichkeit.
Die allermeisten Chocolatenrecepte verlangen darein Indianischen Pfeffer und Ingber: aber diese gar zu scharffen Sachen stehen leichtlich keinem Frantzosen an; sie schicken sich weit besser für die Spanier, Holländer und die Teutschen. Die allerbeste Chocolate, die wir in Franckreich haben, die wird in Paris gemacht, und man fragt ietzt nicht gar sonders viel nach der Americanischen und Spanischen.
Die Chocolatetaffeln pflegt man auch zu essen: desgleichen wird ein gar vortrefflich angenehmer und gute Nahrung gebender liquor auf folgende Art davon gemacht.
In einen Chocolatentopf giesset ein oder zwey Maas schön helles gemeines Wasser, und setzet es zum Feuer: wann es nun aufgesotten, so schüttet darein vier Untzen geriebene Chocolate, und auch so viel geriebenen Zucker: decket das Geschirre zu, und lassets eine Viertheil Stunde gantz gelinde kochen, und rührets endlich mit dem Chocolatenquerl wol um. Rückets hierauf vom Feuer, und lassets annoch eine Viertheil Stunde linde wallen, rührets alsdann mit dem Querl noch einmahl um, damit es einen Schaum bekomme, und schüttets in die Tassen. Man muß es trincken, so warm als mans nur leiden kan.
Die Wärme, welche die Chocolate giebet, die ist weit mercklicher und währet länger, als die vom Caffee kommt, dann, weil die Chocolate viel fetter und viel schleimiger ist, so fällt sie auch viel stärcker auf den Ort, an den sie hingeräth, und theilt demselben mehrere Wärme mit.
Einige thun annoch unter die gekochte Chocolate ein oder zwey frische Eyerdotter, damit sie desto mehr Schaum und bessere Nahrung geben möge. Auch nehmen sie gar ofters Milch an statt des Wassers darzu.
Die Chocolate mag nun gebrauchet werden, auf was für eine Art es immer sey, so ist sie gewiß ein trefflich stärckend Mittel, die verlohrnen Kräfte zu ersetzen, und einen aufzumuntern: sie widerstehet den bösen Feuchtigkeiten: sie stärcket den Magen, das Gehirn, und übrige Lebenstheile. Sie mildert die allzu scharffen Flüsse, welche von dem Haupte herunter auf die Brust zu fallen pflegen: sie befördert die Dauung, und schlägt den Weinrausch nieder.
Chocolate ist ein Indianischer Name, von Choco, sonus, Schall, Laut, und Atte, aqua, Wasser, zusammen gesetzet: dieweil der Chocolaten liquor mit Wasser zugerichtet wird, der Quirl aber mit dem sie gequirlet wird, damit sie, Schaum giebet, ein klein Geräusche machet.
Bey den Mexicanern soll Chocolate so viel bedeuten als Confection.
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