Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.[Beginn Spaltensatz] selbsten in zwey harte Theile, die gelb und etwas weiß sind. Diese Frucht wächst auf einem Baume gleiches Namens, der häuffig in dem glücklichen Arabien gefunden wird, und absonderlich in dem Königreich Yemen, welches ein Theil desselben ist. Der Baum sieht dem Evonymus, dem Spindel- oder Zweckholtzbaume nicht ungleich; allein die Blätter sind weit dicker, härter und bleiben allezeit beständig grün. Bey dem Johann. Bauhin. Histor. universal. Plantar. T. I. p. 422. wird dieser Baum und dessen Frucht unter dem Titel Ban, Bon, Bona, Bunnu, Bunchos, beschrieben gefunden. Der Caffe in Schalen soll fein rein seyn und sauber, frisch, völlig, nicht gar zu dick, dabey auch wohl in Acht zu nehmen, daß er nicht mit Seewasser angefeuchtet, oder schimmlicht sey. Er führet viel Oel und Sal fixum. Der Caffe wird in einem irdenen Geschirr geröstet, und beständig mit einem höltzernen Spaten oder Löffel umgerühret, bis er fast gantz schwartz wird. Hernach stösset man ihn zu Pulver, und läst ungefähr eine Untze in zwey Pfund Wasser, etwan eine Viertheil Stunde lang, in einem verdeckten Geschirr, Caffetiere, Caffetopf, genannt, sieden: rücket hierauf das Geschirr vom Feuer, und läst den gekochten Caffe sich setzen, hernach giesset man ihn gantz heiß in die Caffeschälgen, und trincket ihn mit oder ohne Zucker. Dieser liquor ist seit vielen langen Jahren her bey den Morgenländern in grossen Gebrauch, ist auch seit einigen Jahren in Europa gantz gemein worden. Der Caffe stärcket den Magen und das Gehirn: befördert die Dauung: stillet die Kopfschmertzen, machet das Geblüt dünne, schlägt die Dünste nieder, macht munter und frölich, verwehret auch den Schlaf nach dem Essen: er treibet den Urin und der Weiber Zeit: er stopfet auch ein wenig. Die Namen Caffe und Cahue, kommen von Cahuch, wie es die Türcken auszusprechen pflegen, und ist eben der Araber ihr Cahouach oder Cahouch. Dieses Wort kommt von einem Verbo, welches im Arabischen so viel bedeutet, als wenig Appetit haben, dann der Caffe benimmt den Appetit, wann man zuviel davon trincket. Cakile. Cakile Serapionis, Anguil. Eruca Cakile dicta, Colum. Nasturtium maritimum, Lugd. Eruca maritima Italica siliqua hastae cuspidi simili, C.B. Raphanus marinus, J.B. Ist ein Gewächs, welches einen Hauffen etwan eines Schuhes hohe Stengel treibet. Seine Blätter sind länglicht, bisweilen breit, bisweilen schmal, dick und von scharffen, saltzigten Geschmack. Seine Blüten sehen den Rautenblüten gleich und purperfarbig. Darauf folgen kurtze, spitzige Schoten, welche wie ein [Spaltenumbruch] Spieseisen aussehen: eine iede beschliesset zwey Samenkörnlein. Die Wurtzel ist lang und zart. Es wächset an der See: wanns in den Gärten gezogen wird, so bekommt es schmale Blätter. Es führet viel fixes Saltz und Oel. Es eröffnet trefflich, ist gut zu der Colic, von Lendenweh entstanden, desgleichen zum Stein, und den Harn zu treiben. Calaf. Calaf, seu Ban, Alpino. Sassaf Syrorum, Rauw. Zerumbet, Serapioni. Salix Syriaca folio oleagineo argenteo, C.B. Elaeagnus, Theophrasti. Zarneb, vel Zarabum, Rhasi. Ist eine Art fremder Weiden, deren Blüten eher wachsen als das Laub. Diese Blüte ist länglicht, weiß, wollicht und riechet wol. Die Blätter sind ein gut Theil grösser, als das gemeine Weidenlaub, dick und silberfarben. Dieser Baum wächst in Egypten/ an feuchten Orten. Seine Blüte soll hertzstärckend seyn, und wider das hitzige giftige Fieber dienen, wann sie als eine Conserve oder als ein infusum gebraucht wird. Die Egypter destilliren ein hertzstärckend Wasser davon, dem schreiben sie grosse Kraft zu und nennen es Macahalef. Calambour. Calambour ist ein grünlicht und wolriechendes Holtz. Es wird uns aus Indien zugeführet, wie grosse Scheiter, die brauchen die Tischer zu allerhand eingelegter Arbeit: es werden auch Paternoster daraus gemacht, und die Barbirer brauchen es zu ihrem Bartwasser. Es führet viel ziemlich kräftiges Oel und Sal essentiale. Ist dienlich das Hirn zu stärcken: allein es wird schier gar nicht zur Artzney gebraucht. Calaminaris lapis. Calaminaris lapis. Cadmia lapidosa. Cadmia aeraria. frantzösisch, Pierre calaminaire, oder Calamine. teutsch, Galmey, Galmeystein. Ist eine natürliche Cadmia, oder ein Stein, der eben nicht gar harte ist, und dessen es zwey Sorten giebet: eine röthlichte, und eine graue. Die röthlichte ist mit weissen, harten Aldern durchzogen. Sie wächset häuffig in Berry, unweit Bourges und Saumur, woselbst es gantze Brüche davon giebt. Die graue findet sich in Teutschland und in England, bey den Bley- und Kupfergruben. Auf den Gräntzen des Hertzogthums Limburg ist ein Stücke Land, etwan zwantzig Meilen in der Runde, und unter dem Titel Calmine an statt Calamine, bekannt; daselbsten ist ein Kupferbergwerck, daraus eine grosse Menge grau und weißlichter Galmeystein gezogen wird, der sehr viel Kupfer hält. Auch ist dieselbe gantze Gegend dermassen Kupferreich, daß auch die Pflastersteine und andere, die haussen an der Sonne und frey liegen, voller solcher Flittern sind. Wann der Galmeystein aus dem Schachte ist gezogrn [Ende Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz] selbsten in zwey harte Theile, die gelb und etwas weiß sind. Diese Frucht wächst auf einem Baume gleiches Namens, der häuffig in dem glücklichen Arabien gefunden wird, und absonderlich in dem Königreich Yemen, welches ein Theil desselben ist. Der Baum sieht dem Evonymus, dem Spindel- oder Zweckholtzbaume nicht ungleich; allein die Blätter sind weit dicker, härter und bleiben allezeit beständig grün. Bey dem Johann. Bauhin. Histor. universal. Plantar. T. I. p. 422. wird dieser Baum und dessen Frucht unter dem Titel Ban, Bon, Bona, Bunnu, Bunchos, beschrieben gefunden. Der Caffé in Schalen soll fein rein seyn und sauber, frisch, völlig, nicht gar zu dick, dabey auch wohl in Acht zu nehmen, daß er nicht mit Seewasser angefeuchtet, oder schimmlicht sey. Er führet viel Oel und Sal fixum. Der Caffe wird in einem irdenen Geschirr geröstet, und beständig mit einem höltzernen Spaten oder Löffel umgerühret, bis er fast gantz schwartz wird. Hernach stösset man ihn zu Pulver, und läst ungefähr eine Untze in zwey Pfund Wasser, etwan eine Viertheil Stunde lang, in einem verdeckten Geschirr, Caffetiere, Caffetopf, genannt, sieden: rücket hierauf das Geschirr vom Feuer, und läst den gekochten Caffe sich setzen, hernach giesset man ihn gantz heiß in die Caffeschälgen, und trincket ihn mit oder ohne Zucker. Dieser liquor ist seit vielen langen Jahren her bey den Morgenländern in grossen Gebrauch, ist auch seit einigen Jahren in Europa gantz gemein worden. Der Caffe stärcket den Magen und das Gehirn: befördert die Dauung: stillet die Kopfschmertzen, machet das Geblüt dünne, schlägt die Dünste nieder, macht munter und frölich, verwehret auch den Schlaf nach dem Essen: er treibet den Urin und der Weiber Zeit: er stopfet auch ein wenig. Die Namen Caffé und Cahué, kommen von Cahuch, wie es die Türcken auszusprechen pflegen, und ist eben der Araber ihr Cahouach oder Cahouch. Dieses Wort kommt von einem Verbo, welches im Arabischen so viel bedeutet, als wenig Appetit haben, dann der Caffé benimmt den Appetit, wann man zuviel davon trincket. Cakile. Cakile Serapionis, Anguil. Eruca Cakile dicta, Colum. Nasturtium maritimum, Lugd. Eruca maritima Italica siliqua hastæ cuspidi simili, C.B. Raphanus marinus, J.B. Ist ein Gewächs, welches einen Hauffen etwan eines Schuhes hohe Stengel treibet. Seine Blätter sind länglicht, bisweilen breit, bisweilen schmal, dick und von scharffen, saltzigten Geschmack. Seine Blüten sehen den Rautenblüten gleich und purperfarbig. Darauf folgen kurtze, spitzige Schoten, welche wie ein [Spaltenumbruch] Spieseisen aussehen: eine iede beschliesset zwey Samenkörnlein. Die Wurtzel ist lang und zart. Es wächset an der See: wanns in den Gärten gezogen wird, so bekommt es schmale Blätter. Es führet viel fixes Saltz und Oel. Es eröffnet trefflich, ist gut zu der Colic, von Lendenweh entstanden, desgleichen zum Stein, und den Harn zu treiben. Calaf. Calaf, seu Ban, Alpino. Sassaf Syrorum, Rauw. Zerumbet, Serapioni. Salix Syriaca folio oleagineo argenteo, C.B. Elæagnus, Theophrasti. Zarneb, vel Zarabum, Rhasi. Ist eine Art fremder Weiden, deren Blüten eher wachsen als das Laub. Diese Blüte ist länglicht, weiß, wollicht und riechet wol. Die Blätter sind ein gut Theil grösser, als das gemeine Weidenlaub, dick und silberfarben. Dieser Baum wächst in Egypten/ an feuchten Orten. Seine Blüte soll hertzstärckend seyn, und wider das hitzige giftige Fieber dienen, wann sie als eine Conserve oder als ein infusum gebraucht wird. Die Egypter destilliren ein hertzstärckend Wasser davon, dem schreiben sie grosse Kraft zu und nennen es Macahalef. Calambour. Calambour ist ein grünlicht und wolriechendes Holtz. Es wird uns aus Indien zugeführet, wie grosse Scheiter, die brauchen die Tischer zu allerhand eingelegter Arbeit: es werden auch Paternoster daraus gemacht, und die Barbirer brauchen es zu ihrem Bartwasser. Es führet viel ziemlich kräftiges Oel und Sal essentiale. Ist dienlich das Hirn zu stärcken: allein es wird schier gar nicht zur Artzney gebraucht. Calaminaris lapis. Calaminaris lapis. Cadmia lapidosa. Cadmia æraria. frantzösisch, Pierre calaminaire, oder Calamine. teutsch, Galmey, Galmeystein. Ist eine natürliche Cadmia, oder ein Stein, der eben nicht gar harte ist, und dessen es zwey Sorten giebet: eine röthlichte, und eine graue. Die röthlichte ist mit weissen, harten Aldern durchzogen. Sie wächset häuffig in Berry, unweit Bourges und Saumur, woselbst es gantze Brüche davon giebt. Die graue findet sich in Teutschland und in England, bey den Bley- und Kupfergruben. Auf den Gräntzen des Hertzogthums Limburg ist ein Stücke Land, etwan zwantzig Meilen in der Runde, und unter dem Titel Calmine an statt Calamine, bekannt; daselbsten ist ein Kupferbergwerck, daraus eine grosse Menge grau und weißlichter Galmeystein gezogen wird, der sehr viel Kupfer hält. Auch ist dieselbe gantze Gegend dermassen Kupferreich, daß auch die Pflastersteine und andere, die haussen an der Sonne und frey liegen, voller solcher Flittern sind. Wann der Galmeystein aus dem Schachte ist gezogrn [Ende Spaltensatz] <TEI> <text> <body> <div> <div type="lexiconEntry"> <p><pb facs="#f0121"/><cb type="start"/> selbsten in zwey harte Theile, die gelb und etwas weiß sind. Diese Frucht wächst auf einem Baume gleiches Namens, der häuffig in dem <hi rendition="#fr">glücklichen Arabien</hi> gefunden wird, und absonderlich in dem Königreich <hi rendition="#i">Yemen,</hi> welches ein Theil desselben ist. Der Baum sieht dem <hi rendition="#i">Evonymus,</hi> dem Spindel- oder Zweckholtzbaume nicht ungleich; allein die Blätter sind weit dicker, härter und bleiben allezeit beständig grün. Bey dem <hi rendition="#i">Johann. Bauhin. Histor. universal. Plantar. T. I. p. 422.</hi> wird dieser Baum und dessen Frucht unter dem Titel <hi rendition="#i">Ban, Bon, Bona, Bunnu, Bunchos,</hi> beschrieben gefunden.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#i">Caffé</hi> in Schalen soll fein rein seyn und sauber, frisch, völlig, nicht gar zu dick, dabey auch wohl in Acht zu nehmen, daß er nicht mit Seewasser angefeuchtet, oder schimmlicht sey. Er führet viel Oel und <hi rendition="#i">Sal fixum.</hi></p><lb/> <p>Der Caffe wird in einem irdenen Geschirr geröstet, und beständig mit einem höltzernen Spaten oder Löffel umgerühret, bis er fast gantz schwartz wird. Hernach stösset man ihn zu Pulver, und läst ungefähr eine Untze in zwey Pfund Wasser, etwan eine Viertheil Stunde lang, in einem verdeckten Geschirr, <hi rendition="#i">Caffetiere,</hi> Caffetopf, genannt, sieden: rücket hierauf das Geschirr vom Feuer, und läst den gekochten Caffe sich setzen, hernach giesset man ihn gantz heiß in die Caffeschälgen, und trincket ihn mit oder ohne Zucker. Dieser <hi rendition="#i">liquor</hi> ist seit vielen langen Jahren her bey den Morgenländern in grossen Gebrauch, ist auch seit einigen Jahren in Europa gantz gemein worden.</p><lb/> <p>Der Caffe stärcket den Magen und das Gehirn: befördert die Dauung: stillet die Kopfschmertzen, machet das Geblüt dünne, schlägt die Dünste nieder, macht munter und frölich, verwehret auch den Schlaf nach dem Essen: er treibet den Urin und der Weiber Zeit: er stopfet auch ein wenig.</p><lb/> <p>Die Namen <hi rendition="#i">Caffé</hi> und <hi rendition="#i">Cahué,</hi> kommen von <hi rendition="#i">Cahuch,</hi> wie es die Türcken auszusprechen pflegen, und ist eben der Araber ihr <hi rendition="#i">Cahouach</hi> oder <hi rendition="#i">Cahouch.</hi> Dieses Wort kommt von einem <hi rendition="#i">Verbo,</hi> welches im Arabischen so viel bedeutet, als wenig Appetit haben, dann der <hi rendition="#i">Caffé</hi> benimmt den Appetit, wann man zuviel davon trincket.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Cakile.</head><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Cakile Serapionis</hi>, Anguil.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Eruca Cakile dicta</hi>, Colum.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Nasturtium maritimum</hi>, Lugd.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Eruca maritima Italica siliqua hastæ cuspidi simili</hi>, C.B.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Raphanus marinus</hi>, J.B.</hi> </p><lb/> <p>Ist ein Gewächs, welches einen Hauffen etwan eines Schuhes hohe Stengel treibet. Seine Blätter sind länglicht, bisweilen breit, bisweilen schmal, dick und von scharffen, saltzigten Geschmack. Seine Blüten sehen den Rautenblüten gleich und purperfarbig. Darauf folgen kurtze, spitzige Schoten, welche wie ein <cb/> Spieseisen aussehen: eine iede beschliesset zwey Samenkörnlein. Die Wurtzel ist lang und zart. Es wächset an der <hi rendition="#fr">See:</hi> wanns in den Gärten gezogen wird, so bekommt es schmale Blätter. Es führet viel fixes Saltz und Oel.</p><lb/> <p>Es eröffnet trefflich, ist gut zu der Colic, von Lendenweh entstanden, desgleichen zum Stein, und den Harn zu treiben.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Calaf.</head><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Calaf, seu Ban</hi>, Alpino.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sassaf Syrorum</hi>, Rauw.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Zerumbet</hi>, Serapioni.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Salix Syriaca folio oleagineo argenteo</hi>, C.B.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Elæagnus</hi>, Theophrasti.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Zarneb, vel Zarabum</hi>, Rhasi.</hi> </p><lb/> <p>Ist eine Art fremder Weiden, deren Blüten eher wachsen als das Laub. Diese Blüte ist länglicht, weiß, wollicht und riechet wol. Die Blätter sind ein gut Theil grösser, als das gemeine Weidenlaub, dick und silberfarben. Dieser Baum wächst in <hi rendition="#fr">Egypten</hi>/ an feuchten Orten.</p><lb/> <p>Seine Blüte soll hertzstärckend seyn, und wider das hitzige giftige Fieber dienen, wann sie als eine Conserve oder als ein <hi rendition="#i">infusum</hi> gebraucht wird. Die Egypter destilliren ein hertzstärckend Wasser davon, dem schreiben sie grosse Kraft zu und nennen es <hi rendition="#i">Macahalef.</hi></p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Calambour.</head><lb/> <p><hi rendition="#i">Calambour</hi> ist ein grünlicht und wolriechendes Holtz. Es wird uns aus <hi rendition="#fr">Indien</hi> zugeführet, wie grosse Scheiter, die brauchen die Tischer zu allerhand eingelegter Arbeit: es werden auch Paternoster daraus gemacht, und die Barbirer brauchen es zu ihrem Bartwasser. Es führet viel ziemlich kräftiges Oel und <hi rendition="#i">Sal essentiale.</hi></p><lb/> <p>Ist dienlich das Hirn zu stärcken: allein es wird schier gar nicht zur Artzney gebraucht.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Calaminaris lapis.</head><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Calaminaris lapis.</hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Cadmia lapidosa.</hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Cadmia æraria.</hi> </hi> </p><lb/> <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Pierre calaminaire,</hi></hi> oder <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Calamine.</hi></hi></p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Galmey, Galmeystein.</hi></p><lb/> <p>Ist eine natürliche <hi rendition="#i">Cadmia,</hi> oder ein Stein, der eben nicht gar harte ist, und dessen es zwey Sorten giebet: eine röthlichte, und eine graue.</p><lb/> <p>Die röthlichte ist mit weissen, harten Aldern durchzogen. Sie wächset häuffig in <hi rendition="#fr">Berry,</hi> unweit Bourges und Saumur, woselbst es gantze Brüche davon giebt.</p><lb/> <p>Die graue findet sich in Teutschland und in England, bey den Bley- und Kupfergruben.</p><lb/> <p>Auf den Gräntzen des Hertzogthums <hi rendition="#fr">Limburg</hi> ist ein Stücke Land, etwan zwantzig Meilen in der Runde, und unter dem Titel <hi rendition="#i">Calmine</hi> an statt <hi rendition="#i">Calamine,</hi> bekannt; daselbsten ist ein Kupferbergwerck, daraus eine grosse Menge grau und weißlichter Galmeystein gezogen wird, der sehr viel Kupfer hält. Auch ist dieselbe gantze Gegend dermassen Kupferreich, daß auch die Pflastersteine und andere, die haussen an der Sonne und frey liegen, voller solcher Flittern sind.</p><lb/> <p>Wann der Galmeystein aus dem Schachte ist gezogrn <cb type="end"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0121]
selbsten in zwey harte Theile, die gelb und etwas weiß sind. Diese Frucht wächst auf einem Baume gleiches Namens, der häuffig in dem glücklichen Arabien gefunden wird, und absonderlich in dem Königreich Yemen, welches ein Theil desselben ist. Der Baum sieht dem Evonymus, dem Spindel- oder Zweckholtzbaume nicht ungleich; allein die Blätter sind weit dicker, härter und bleiben allezeit beständig grün. Bey dem Johann. Bauhin. Histor. universal. Plantar. T. I. p. 422. wird dieser Baum und dessen Frucht unter dem Titel Ban, Bon, Bona, Bunnu, Bunchos, beschrieben gefunden.
Der Caffé in Schalen soll fein rein seyn und sauber, frisch, völlig, nicht gar zu dick, dabey auch wohl in Acht zu nehmen, daß er nicht mit Seewasser angefeuchtet, oder schimmlicht sey. Er führet viel Oel und Sal fixum.
Der Caffe wird in einem irdenen Geschirr geröstet, und beständig mit einem höltzernen Spaten oder Löffel umgerühret, bis er fast gantz schwartz wird. Hernach stösset man ihn zu Pulver, und läst ungefähr eine Untze in zwey Pfund Wasser, etwan eine Viertheil Stunde lang, in einem verdeckten Geschirr, Caffetiere, Caffetopf, genannt, sieden: rücket hierauf das Geschirr vom Feuer, und läst den gekochten Caffe sich setzen, hernach giesset man ihn gantz heiß in die Caffeschälgen, und trincket ihn mit oder ohne Zucker. Dieser liquor ist seit vielen langen Jahren her bey den Morgenländern in grossen Gebrauch, ist auch seit einigen Jahren in Europa gantz gemein worden.
Der Caffe stärcket den Magen und das Gehirn: befördert die Dauung: stillet die Kopfschmertzen, machet das Geblüt dünne, schlägt die Dünste nieder, macht munter und frölich, verwehret auch den Schlaf nach dem Essen: er treibet den Urin und der Weiber Zeit: er stopfet auch ein wenig.
Die Namen Caffé und Cahué, kommen von Cahuch, wie es die Türcken auszusprechen pflegen, und ist eben der Araber ihr Cahouach oder Cahouch. Dieses Wort kommt von einem Verbo, welches im Arabischen so viel bedeutet, als wenig Appetit haben, dann der Caffé benimmt den Appetit, wann man zuviel davon trincket.
Cakile.
Cakile Serapionis, Anguil.
Eruca Cakile dicta, Colum.
Nasturtium maritimum, Lugd.
Eruca maritima Italica siliqua hastæ cuspidi simili, C.B.
Raphanus marinus, J.B.
Ist ein Gewächs, welches einen Hauffen etwan eines Schuhes hohe Stengel treibet. Seine Blätter sind länglicht, bisweilen breit, bisweilen schmal, dick und von scharffen, saltzigten Geschmack. Seine Blüten sehen den Rautenblüten gleich und purperfarbig. Darauf folgen kurtze, spitzige Schoten, welche wie ein
Spieseisen aussehen: eine iede beschliesset zwey Samenkörnlein. Die Wurtzel ist lang und zart. Es wächset an der See: wanns in den Gärten gezogen wird, so bekommt es schmale Blätter. Es führet viel fixes Saltz und Oel.
Es eröffnet trefflich, ist gut zu der Colic, von Lendenweh entstanden, desgleichen zum Stein, und den Harn zu treiben.
Calaf.
Calaf, seu Ban, Alpino.
Sassaf Syrorum, Rauw.
Zerumbet, Serapioni.
Salix Syriaca folio oleagineo argenteo, C.B.
Elæagnus, Theophrasti.
Zarneb, vel Zarabum, Rhasi.
Ist eine Art fremder Weiden, deren Blüten eher wachsen als das Laub. Diese Blüte ist länglicht, weiß, wollicht und riechet wol. Die Blätter sind ein gut Theil grösser, als das gemeine Weidenlaub, dick und silberfarben. Dieser Baum wächst in Egypten/ an feuchten Orten.
Seine Blüte soll hertzstärckend seyn, und wider das hitzige giftige Fieber dienen, wann sie als eine Conserve oder als ein infusum gebraucht wird. Die Egypter destilliren ein hertzstärckend Wasser davon, dem schreiben sie grosse Kraft zu und nennen es Macahalef.
Calambour.
Calambour ist ein grünlicht und wolriechendes Holtz. Es wird uns aus Indien zugeführet, wie grosse Scheiter, die brauchen die Tischer zu allerhand eingelegter Arbeit: es werden auch Paternoster daraus gemacht, und die Barbirer brauchen es zu ihrem Bartwasser. Es führet viel ziemlich kräftiges Oel und Sal essentiale.
Ist dienlich das Hirn zu stärcken: allein es wird schier gar nicht zur Artzney gebraucht.
Calaminaris lapis.
Calaminaris lapis.
Cadmia lapidosa.
Cadmia æraria.
frantzösisch, Pierre calaminaire, oder Calamine.
teutsch, Galmey, Galmeystein.
Ist eine natürliche Cadmia, oder ein Stein, der eben nicht gar harte ist, und dessen es zwey Sorten giebet: eine röthlichte, und eine graue.
Die röthlichte ist mit weissen, harten Aldern durchzogen. Sie wächset häuffig in Berry, unweit Bourges und Saumur, woselbst es gantze Brüche davon giebt.
Die graue findet sich in Teutschland und in England, bey den Bley- und Kupfergruben.
Auf den Gräntzen des Hertzogthums Limburg ist ein Stücke Land, etwan zwantzig Meilen in der Runde, und unter dem Titel Calmine an statt Calamine, bekannt; daselbsten ist ein Kupferbergwerck, daraus eine grosse Menge grau und weißlichter Galmeystein gezogen wird, der sehr viel Kupfer hält. Auch ist dieselbe gantze Gegend dermassen Kupferreich, daß auch die Pflastersteine und andere, die haussen an der Sonne und frey liegen, voller solcher Flittern sind.
Wann der Galmeystein aus dem Schachte ist gezogrn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein; Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |