Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.[Beginn Spaltensatz] dieser Ursach willen auf die Lenden und den Nabel aufgeleget, und treibet den Harn sehr starck. Man hat nicht zu befürchten, daß der Gift in der Kröte verblieben, wann sie tod ist; so wenig als wie in der Otter: wann das Thier tod ist, so ist der Gift auch tod und ohne Kraft; mortua bestia, mortuum venenum. In den Morasten werden zwar auch Kröten angetroffen, welche sich gern im Wasser aufzuhalten pflegen, allein sie sind bey weiten nicht so kräftig, als wie die Landkröten, weil sie nicht so viel Sal volatile führen. Die Kröten werden unterweilen erstaunend groß, und dergleichen sind die americanischen. In den Köpfen der grösten und ältesten Kröten wird zuweilen ein kleiner Stein gefunden, der ist weiß, auch wohl anders gefärbet, und wird insgemeine auf frantzösisch, Crapaudine, auch Pierre de crapaux, lateinisch, Bufonites, teutsch, Krötenstein, genennet, und in Ringe eingefast, und an der Hand getragen, indem man dafür hält, daß er den bösen Feuchtigkeiten kräftigst widerstehe: er wird desgleichen wider das viertägige Fieber an den Hals gehängt. Ich aber halte bey nahe gar nichts auf dergleichen Anhängemittel, und da sie ja ein und andere Kraft und Würckung haben sollen, müsten sie nach meinem Erachten klein zerstossen und eingenommen werden. Er ist sonst gut zu eröffnen. Die Kröte wird darum Rubeta genannt, dieweil sie sich nicht selten unter der Wurtzel des Brombeerstrauches, lateinisch Rubus, pfleget aufzuhalten. Bufonites. Bufonites, Chelonites, Batrachites, Borax, frantzösisch, Crapaudine, teutsch, Krötenstein. Das ist eine Gattung der köstlichen Steine, deren es zwey Sorten giebt, eine ist rund, die andere lang. Die erste ist rund, auf der einen Seite ausgehölt, auf der andern erhaben, wie eine kleine Mütze, etwa des halben Daumens breit, unten her polirt und glatt, bald braun und grau, bald schwartz, bald weiß, bald grün oder bunt. Die andere ist meistentheils des Daumens lang und drey oder vier Linien breit. An beyden Enden ist sie rund, und hol, wie eine Rinne, oder aber wie gewölbet, so glatt und polirt, als wie die runde, von Farbe graulicht braun, mit einigen braunrothen Flecken marmoriret. Die Grösse dieser Steine können denenjenigen leicht aus dem Traume helffen, welche meinen, diese, Steine kämen aus den Köpfen der Kröten: dann sie werden in den Bergen und auf den Feldern gefunden, woselbst sie wachsen. Wie dafür gehalten wird, sollen sie wider die Pest und andere ansteckende Kranckheiten dienen, wann sie zu Pulver gestossen und eingenommen werden. So sollen sie auch den Gift ausziehen, wann sie auf den Biß und Stich vergifter Thiere geleget werden. Der runde Krötenstein wird in Ringe gefasset und an der Hand getragen, damit man sich vor böser Luft verwahren möge: ingleichen wider das viertägige Fieber an den Hals gehänget: das aber sind nur pur lautere Einbildungen. Der Krötenstein hat blos eine alkalische Kraft, die da vermögend die Säure in dem Cörper zu verschlucken, und den Durchfall [Spaltenumbruch] anzuhalten, wann er innerlich gebrauchet wird, als ein Pulver, eines halben Quintleins schwer: er ist aber nicht im Brauch. Bufonites, a bufone, eine Kröte, weil man dafür gehalten, dieser Stein wüchse in dem Kopfe der Kröte. Batrachites a batrakhos, Rans, ein Frosch, als wolte man sagen, ein Stein, der von einer Gattung Frösche genommen wird. Buglossum. Buglossum vulgare majus, J.B. Buglossum vulgare, Matth. Buglossum angustifolium majus, C.B. Pit. Tournefort. Circium Italicum, Fuch. Anchusa, Tur. Anchusa Alcibiadon, Dod. Buglossa, Brunf. Caef. Buglossum angustifolium, Lob. Icon. Buglossus Italica, vel Gallica major, vel vera, Ges. Hort. Lycopsia, Ang. Lyropsis, Dod. Gall. Echium Italicum spinosum, Fuch. frantzösisch, Buglose. teutsch, Ochsenzunge. Das ist ein Kraut, dessen Blätter lang und noch ziemlich breit seyn, rauch und scharff anzufühlen, von Farbe braungrün und gläntzend. Dessen Stengel werden anderthalben bis zwey Schuh hoch, und sind mit stechenden Borsten umgeben. Oben zertheilen sie sich in viel kleine Zweiglein, die sitzen voll kleine Blumen, welche ingemeine blau oder roth sind, zuweilen auch wohl weiß. Eine jedwede Blume ist, wie Tournefort spricht, ein vorne ausgeschweifftes und fünffmahl zerkerbtes Trichterlein. Wann die Blume vergangen, so wachsen an ihrer Statt vier Samenkörner, die sehen als wie Vipernköpfe. Sie stecken in einer Hülse, welche der Blume zum Kelche gedienet; und schmecken als wie eine Mandel. Die Wurtzel ist lang, des Fingers dick, rund und aussenher schwärtzlicht, inwendig weißlicht. Das gantze Gewächse ist voll leimicht und schleimichten Saftes, wie das Borragenkraut: und es wird in den Küchen- und Kohlgärten gezogen, dieweil es starck zu Brühen gebrauchet wird. Es führet viel Phlegma und Oel, wenig Saltz. Es dienet die Brust feuchte zu halten: mildert die Schärffe des Geblüts und reiniget dasselbe: stärcket das Hertz und machet lustig. Die Blume gehöret unter die drey flores cordiales. Buglossum, griechisch, bouglossos, ex bous, bos und glossa, lingua, die Zunge, weil die Blätter dieses Krautes so rauch sind und so sehen, als wie eine Ochsenzunge. Bugula. Bugula, frantzösisch, Bugle oder Consoude moyenne, teutsch, gülden Gunsel, ist ein Kraut, dessen es zwey Sorten giebet. Die erste heist Bugula, Dod. Consolida media pratensis coerulea, C.B. Arthetica Pandectarii, Ang. [Ende Spaltensatz][Beginn Spaltensatz] dieser Ursach willen auf die Lenden und den Nabel aufgeleget, und treibet den Harn sehr starck. Man hat nicht zu befürchten, daß der Gift in der Kröte verblieben, wann sie tod ist; so wenig als wie in der Otter: wann das Thier tod ist, so ist der Gift auch tod und ohne Kraft; mortua bestia, mortuum venenum. In den Morasten werden zwar auch Kröten angetroffen, welche sich gern im Wasser aufzuhalten pflegen, allein sie sind bey weiten nicht so kräftig, als wie die Landkröten, weil sie nicht so viel Sal volatile führen. Die Kröten werden unterweilen erstaunend groß, und dergleichen sind die americanischen. In den Köpfen der grösten und ältesten Kröten wird zuweilen ein kleiner Stein gefunden, der ist weiß, auch wohl anders gefärbet, und wird insgemeine auf frantzösisch, Crapaudine, auch Pierre de crapaux, lateinisch, Bufonites, teutsch, Krötenstein, genennet, und in Ringe eingefast, und an der Hand getragen, indem man dafür hält, daß er den bösen Feuchtigkeiten kräftigst widerstehe: er wird desgleichen wider das viertägige Fieber an den Hals gehängt. Ich aber halte bey nahe gar nichts auf dergleichen Anhängemittel, und da sie ja ein und andere Kraft und Würckung haben sollen, müsten sie nach meinem Erachten klein zerstossen und eingenommen werden. Er ist sonst gut zu eröffnen. Die Kröte wird darum Rubeta genannt, dieweil sie sich nicht selten unter der Wurtzel des Brombeerstrauches, lateinisch Rubus, pfleget aufzuhalten. Bufonites. Bufonites, Chelonites, Batrachites, Borax, frantzösisch, Crapaudine, teutsch, Krötenstein. Das ist eine Gattung der köstlichen Steine, deren es zwey Sorten giebt, eine ist rund, die andere lang. Die erste ist rund, auf der einen Seite ausgehölt, auf der andern erhaben, wie eine kleine Mütze, etwa des halben Daumens breit, unten her polirt und glatt, bald braun und grau, bald schwartz, bald weiß, bald grün oder bunt. Die andere ist meistentheils des Daumens lang und drey oder vier Linien breit. An beyden Enden ist sie rund, und hol, wie eine Rinne, oder aber wie gewölbet, so glatt und polirt, als wie die runde, von Farbe graulicht braun, mit einigen braunrothen Flecken marmoriret. Die Grösse dieser Steine können denenjenigen leicht aus dem Traume helffen, welche meinen, diese, Steine kämen aus den Köpfen der Kröten: dann sie werden in den Bergen und auf den Feldern gefunden, woselbst sie wachsen. Wie dafür gehalten wird, sollen sie wider die Pest und andere ansteckende Kranckheiten dienen, wann sie zu Pulver gestossen und eingenommen werden. So sollen sie auch den Gift ausziehen, wann sie auf den Biß und Stich vergifter Thiere geleget werden. Der runde Krötenstein wird in Ringe gefasset und an der Hand getragen, damit man sich vor böser Luft verwahren möge: ingleichen wider das viertägige Fieber an den Hals gehänget: das aber sind nur pur lautere Einbildungen. Der Krötenstein hat blos eine alkalische Kraft, die da vermögend die Säure in dem Cörper zu verschlucken, und den Durchfall [Spaltenumbruch] anzuhalten, wann er innerlich gebrauchet wird, als ein Pulver, eines halben Quintleins schwer: er ist aber nicht im Brauch. Bufonites, à bufone, eine Kröte, weil man dafür gehalten, dieser Stein wüchse in dem Kopfe der Kröte. Batrachites à βάτραχος, Rans, ein Frosch, als wolte man sagen, ein Stein, der von einer Gattung Frösche genommen wird. Buglossum. Buglossum vulgare majus, J.B. Buglossum vulgare, Matth. Buglossum angustifolium majus, C.B. Pit. Tournefort. Circium Italicum, Fuch. Anchusa, Tur. Anchusa Alcibiadon, Dod. Buglossa, Brunf. Cæf. Buglossum angustifolium, Lob. Icon. Buglossus Italica, vel Gallica major, vel vera, Ges. Hort. Lycopsia, Ang. Lyropsis, Dod. Gall. Echium Italicum spinosum, Fuch. frantzösisch, Buglose. teutsch, Ochsenzunge. Das ist ein Kraut, dessen Blätter lang und noch ziemlich breit seyn, rauch und scharff anzufühlen, von Farbe braungrün und gläntzend. Dessen Stengel werden anderthalben bis zwey Schuh hoch, und sind mit stechenden Borsten umgeben. Oben zertheilen sie sich in viel kleine Zweiglein, die sitzen voll kleine Blumen, welche ingemeine blau oder roth sind, zuweilen auch wohl weiß. Eine jedwede Blume ist, wie Tournefort spricht, ein vorne ausgeschweifftes und fünffmahl zerkerbtes Trichterlein. Wann die Blume vergangen, so wachsen an ihrer Statt vier Samenkörner, die sehen als wie Vipernköpfe. Sie stecken in einer Hülse, welche der Blume zum Kelche gedienet; und schmecken als wie eine Mandel. Die Wurtzel ist lang, des Fingers dick, rund und aussenher schwärtzlicht, inwendig weißlicht. Das gantze Gewächse ist voll leimicht und schleimichten Saftes, wie das Borragenkraut: und es wird in den Küchen- und Kohlgärten gezogen, dieweil es starck zu Brühen gebrauchet wird. Es führet viel Phlegma und Oel, wenig Saltz. Es dienet die Brust feuchte zu halten: mildert die Schärffe des Geblüts und reiniget dasselbe: stärcket das Hertz und machet lustig. Die Blume gehöret unter die drey flores cordiales. Buglossum, griechisch, βοῦγλωσσος, ex βοῦς, bos und γλὼσσα, lingua, die Zunge, weil die Blätter dieses Krautes so rauch sind und so sehen, als wie eine Ochsenzunge. Bugula. Bugula, frantzösisch, Bugle oder Consoude moyenne, teutsch, gülden Gunsel, ist ein Kraut, dessen es zwey Sorten giebet. Die erste heist Bugula, Dod. Consolida media pratensis cœrulea, C.B. Arthetica Pandectarii, Ang. [Ende Spaltensatz]<TEI> <text> <body> <div> <div type="lexiconEntry"> <p><pb facs="#f0115"/><cb type="start"/> dieser Ursach willen auf die Lenden und den Nabel aufgeleget, und treibet den Harn sehr starck.</p><lb/> <p>Man hat nicht zu befürchten, daß der Gift in der Kröte verblieben, wann sie tod ist; so wenig als wie in der Otter: wann das Thier tod ist, so ist der Gift auch tod und ohne Kraft; <hi rendition="#i">mortua bestia, mortuum venenum.</hi></p><lb/> <p>In den Morasten werden zwar auch Kröten angetroffen, welche sich gern im Wasser aufzuhalten pflegen, allein sie sind bey weiten nicht so kräftig, als wie die Landkröten, weil sie nicht so viel <hi rendition="#i">Sal volatile</hi> führen.</p><lb/> <p>Die Kröten werden unterweilen erstaunend groß, und dergleichen sind die americanischen.</p><lb/> <p>In den Köpfen der grösten und ältesten Kröten wird zuweilen ein kleiner Stein gefunden, der ist weiß, auch wohl anders gefärbet, und wird insgemeine auf frantzösisch, <hi rendition="#i">Crapaudine,</hi> auch <hi rendition="#i">Pierre de crapaux,</hi> lateinisch, <hi rendition="#i">Bufonites,</hi> teutsch, <hi rendition="#fr">Krötenstein,</hi> genennet, und in Ringe eingefast, und an der Hand getragen, indem man dafür hält, daß er den bösen Feuchtigkeiten kräftigst widerstehe: er wird desgleichen wider das viertägige Fieber an den Hals gehängt. Ich aber halte bey nahe gar nichts auf dergleichen Anhängemittel, und da sie ja ein und andere Kraft und Würckung haben sollen, müsten sie nach meinem Erachten klein zerstossen und eingenommen werden. Er ist sonst gut zu eröffnen.</p><lb/> <p>Die Kröte wird darum <hi rendition="#i">Rubeta</hi> genannt, dieweil sie sich nicht selten unter der Wurtzel des Brombeerstrauches, lateinisch <hi rendition="#i">Rubus,</hi> pfleget aufzuhalten.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Bufonites.</head><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Bufonites, Chelonites, Batrachites, Borax,</hi></hi> frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Crapaudine</hi></hi>, teutsch, <hi rendition="#fr">Krötenstein.</hi></p><lb/> <p>Das ist eine Gattung der köstlichen Steine, deren es zwey Sorten giebt, eine ist rund, die andere lang. Die erste ist rund, auf der einen Seite ausgehölt, auf der andern erhaben, wie eine kleine Mütze, etwa des halben Daumens breit, unten her polirt und glatt, bald braun und grau, bald schwartz, bald weiß, bald grün oder bunt.</p><lb/> <p>Die andere ist meistentheils des Daumens lang und drey oder vier Linien breit. An beyden Enden ist sie rund, und hol, wie eine Rinne, oder aber wie gewölbet, so glatt und polirt, als wie die runde, von Farbe graulicht braun, mit einigen braunrothen Flecken marmoriret.</p><lb/> <p>Die Grösse dieser Steine können denenjenigen leicht aus dem Traume helffen, welche meinen, diese, Steine kämen aus den Köpfen der Kröten: dann sie werden in den Bergen und auf den Feldern gefunden, woselbst sie wachsen.</p><lb/> <p>Wie dafür gehalten wird, sollen sie wider die Pest und andere ansteckende Kranckheiten dienen, wann sie zu Pulver gestossen und eingenommen werden. So sollen sie auch den Gift ausziehen, wann sie auf den Biß und Stich vergifter Thiere geleget werden. Der runde Krötenstein wird in Ringe gefasset und an der Hand getragen, damit man sich vor böser Luft verwahren möge: ingleichen wider das viertägige Fieber an den Hals gehänget: das aber sind nur pur lautere Einbildungen. Der Krötenstein hat blos eine alkalische Kraft, die da vermögend die Säure in dem Cörper zu verschlucken, und den Durchfall <cb/> anzuhalten, wann er innerlich gebrauchet wird, als ein Pulver, eines halben Quintleins schwer: er ist aber nicht im Brauch.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Bufonites, à bufone,</hi> eine <hi rendition="#fr">Kröte,</hi> weil man dafür gehalten, dieser Stein wüchse in dem Kopfe der Kröte.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Batrachites à βάτραχος, Rans,</hi> ein <hi rendition="#fr">Frosch,</hi> als wolte man sagen, ein Stein, der von einer Gattung Frösche genommen wird.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Buglossum.</head><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Buglossum vulgare majus</hi>, J.B.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Buglossum vulgare</hi>, Matth.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Buglossum angustifolium majus</hi>, C.B. Pit. Tournefort.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Circium Italicum</hi>, Fuch.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Anchusa</hi>, Tur.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Anchusa Alcibiadon</hi>, Dod.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Buglossa</hi>, Brunf. Cæf.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Buglossum angustifolium</hi>, Lob. Icon.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Buglossus Italica, vel Gallica major, vel vera</hi>, Ges. Hort.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Lycopsia</hi>, Ang.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Lyropsis</hi>, Dod. Gall.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Echium Italicum spinosum</hi>, Fuch.</hi> </p><lb/> <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Buglose.</hi></hi></p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Ochsenzunge.</hi></p><lb/> <p>Das ist ein Kraut, dessen Blätter lang und noch ziemlich breit seyn, rauch und scharff anzufühlen, von Farbe braungrün und gläntzend. Dessen Stengel werden anderthalben bis zwey Schuh hoch, und sind mit stechenden Borsten umgeben. Oben zertheilen sie sich in viel kleine Zweiglein, die sitzen voll kleine Blumen, welche ingemeine blau oder roth sind, zuweilen auch wohl weiß.</p><lb/> <p>Eine jedwede Blume ist, wie <hi rendition="#i">Tournefort</hi> spricht, ein vorne ausgeschweifftes und fünffmahl zerkerbtes Trichterlein. Wann die Blume vergangen, so wachsen an ihrer Statt vier Samenkörner, die sehen als wie Vipernköpfe. Sie stecken in einer Hülse, welche der Blume zum Kelche gedienet; und schmecken als wie eine Mandel. Die Wurtzel ist lang, des Fingers dick, rund und aussenher schwärtzlicht, inwendig weißlicht. Das gantze Gewächse ist voll leimicht und schleimichten Saftes, wie das Borragenkraut: und es wird in den Küchen- und Kohlgärten gezogen, dieweil es starck zu Brühen gebrauchet wird. Es führet viel <hi rendition="#i">Phlegma</hi> und Oel, wenig Saltz.</p><lb/> <p>Es dienet die Brust feuchte zu halten: mildert die Schärffe des Geblüts und reiniget dasselbe: stärcket das Hertz und machet lustig. Die Blume gehöret unter die drey <hi rendition="#i">flores cordiales.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#i">Buglossum,</hi> griechisch, <hi rendition="#i">βοῦγλωσσος, ex βοῦς, bos</hi> und <hi rendition="#i">γλὼσσα, lingua,</hi> die <hi rendition="#fr">Zunge,</hi> weil die Blätter dieses Krautes so rauch sind und so sehen, als wie eine Ochsenzunge.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Bugula.</head><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Bugula</hi></hi>, frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Bugle</hi></hi> oder <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Consoude moyenne</hi></hi>, teutsch, <hi rendition="#fr">gülden Gunsel,</hi> ist ein Kraut, dessen es zwey Sorten giebet.</p><lb/> <p>Die erste heist</p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Bugula</hi>, Dod.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Consolida media pratensis cœrulea</hi>, C.B.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Arthetica Pandectarii</hi>, Ang.</hi> </p> <cb type="end"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0115]
dieser Ursach willen auf die Lenden und den Nabel aufgeleget, und treibet den Harn sehr starck.
Man hat nicht zu befürchten, daß der Gift in der Kröte verblieben, wann sie tod ist; so wenig als wie in der Otter: wann das Thier tod ist, so ist der Gift auch tod und ohne Kraft; mortua bestia, mortuum venenum.
In den Morasten werden zwar auch Kröten angetroffen, welche sich gern im Wasser aufzuhalten pflegen, allein sie sind bey weiten nicht so kräftig, als wie die Landkröten, weil sie nicht so viel Sal volatile führen.
Die Kröten werden unterweilen erstaunend groß, und dergleichen sind die americanischen.
In den Köpfen der grösten und ältesten Kröten wird zuweilen ein kleiner Stein gefunden, der ist weiß, auch wohl anders gefärbet, und wird insgemeine auf frantzösisch, Crapaudine, auch Pierre de crapaux, lateinisch, Bufonites, teutsch, Krötenstein, genennet, und in Ringe eingefast, und an der Hand getragen, indem man dafür hält, daß er den bösen Feuchtigkeiten kräftigst widerstehe: er wird desgleichen wider das viertägige Fieber an den Hals gehängt. Ich aber halte bey nahe gar nichts auf dergleichen Anhängemittel, und da sie ja ein und andere Kraft und Würckung haben sollen, müsten sie nach meinem Erachten klein zerstossen und eingenommen werden. Er ist sonst gut zu eröffnen.
Die Kröte wird darum Rubeta genannt, dieweil sie sich nicht selten unter der Wurtzel des Brombeerstrauches, lateinisch Rubus, pfleget aufzuhalten.
Bufonites.
Bufonites, Chelonites, Batrachites, Borax, frantzösisch, Crapaudine, teutsch, Krötenstein.
Das ist eine Gattung der köstlichen Steine, deren es zwey Sorten giebt, eine ist rund, die andere lang. Die erste ist rund, auf der einen Seite ausgehölt, auf der andern erhaben, wie eine kleine Mütze, etwa des halben Daumens breit, unten her polirt und glatt, bald braun und grau, bald schwartz, bald weiß, bald grün oder bunt.
Die andere ist meistentheils des Daumens lang und drey oder vier Linien breit. An beyden Enden ist sie rund, und hol, wie eine Rinne, oder aber wie gewölbet, so glatt und polirt, als wie die runde, von Farbe graulicht braun, mit einigen braunrothen Flecken marmoriret.
Die Grösse dieser Steine können denenjenigen leicht aus dem Traume helffen, welche meinen, diese, Steine kämen aus den Köpfen der Kröten: dann sie werden in den Bergen und auf den Feldern gefunden, woselbst sie wachsen.
Wie dafür gehalten wird, sollen sie wider die Pest und andere ansteckende Kranckheiten dienen, wann sie zu Pulver gestossen und eingenommen werden. So sollen sie auch den Gift ausziehen, wann sie auf den Biß und Stich vergifter Thiere geleget werden. Der runde Krötenstein wird in Ringe gefasset und an der Hand getragen, damit man sich vor böser Luft verwahren möge: ingleichen wider das viertägige Fieber an den Hals gehänget: das aber sind nur pur lautere Einbildungen. Der Krötenstein hat blos eine alkalische Kraft, die da vermögend die Säure in dem Cörper zu verschlucken, und den Durchfall
anzuhalten, wann er innerlich gebrauchet wird, als ein Pulver, eines halben Quintleins schwer: er ist aber nicht im Brauch.
Bufonites, à bufone, eine Kröte, weil man dafür gehalten, dieser Stein wüchse in dem Kopfe der Kröte.
Batrachites à βάτραχος, Rans, ein Frosch, als wolte man sagen, ein Stein, der von einer Gattung Frösche genommen wird.
Buglossum.
Buglossum vulgare majus, J.B.
Buglossum vulgare, Matth.
Buglossum angustifolium majus, C.B. Pit. Tournefort.
Circium Italicum, Fuch.
Anchusa, Tur.
Anchusa Alcibiadon, Dod.
Buglossa, Brunf. Cæf.
Buglossum angustifolium, Lob. Icon.
Buglossus Italica, vel Gallica major, vel vera, Ges. Hort.
Lycopsia, Ang.
Lyropsis, Dod. Gall.
Echium Italicum spinosum, Fuch.
frantzösisch, Buglose.
teutsch, Ochsenzunge.
Das ist ein Kraut, dessen Blätter lang und noch ziemlich breit seyn, rauch und scharff anzufühlen, von Farbe braungrün und gläntzend. Dessen Stengel werden anderthalben bis zwey Schuh hoch, und sind mit stechenden Borsten umgeben. Oben zertheilen sie sich in viel kleine Zweiglein, die sitzen voll kleine Blumen, welche ingemeine blau oder roth sind, zuweilen auch wohl weiß.
Eine jedwede Blume ist, wie Tournefort spricht, ein vorne ausgeschweifftes und fünffmahl zerkerbtes Trichterlein. Wann die Blume vergangen, so wachsen an ihrer Statt vier Samenkörner, die sehen als wie Vipernköpfe. Sie stecken in einer Hülse, welche der Blume zum Kelche gedienet; und schmecken als wie eine Mandel. Die Wurtzel ist lang, des Fingers dick, rund und aussenher schwärtzlicht, inwendig weißlicht. Das gantze Gewächse ist voll leimicht und schleimichten Saftes, wie das Borragenkraut: und es wird in den Küchen- und Kohlgärten gezogen, dieweil es starck zu Brühen gebrauchet wird. Es führet viel Phlegma und Oel, wenig Saltz.
Es dienet die Brust feuchte zu halten: mildert die Schärffe des Geblüts und reiniget dasselbe: stärcket das Hertz und machet lustig. Die Blume gehöret unter die drey flores cordiales.
Buglossum, griechisch, βοῦγλωσσος, ex βοῦς, bos und γλὼσσα, lingua, die Zunge, weil die Blätter dieses Krautes so rauch sind und so sehen, als wie eine Ochsenzunge.
Bugula.
Bugula, frantzösisch, Bugle oder Consoude moyenne, teutsch, gülden Gunsel, ist ein Kraut, dessen es zwey Sorten giebet.
Die erste heist
Bugula, Dod.
Consolida media pratensis cœrulea, C.B.
Arthetica Pandectarii, Ang.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein; Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |