Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite

[Beginn Spaltensatz] dieser Ursache seyn gegeben worden, weil seine Hülse die Gestalt eines Gefässes hat, das bey den Alten ist Bombylium genennet worden.

Bonasus.

Bonasus, ist eine Art wilder Ochsen, so hoch als ein Stier, und weit grösser als ein gemeiner Ochse. Sein Kopf und Hals sind mit starcken gelben Haar besetzt, welches viel länger und viel weicher ist als Pferdehaar. Die Hörner sind einwärts gedrehet, so daß sie ihm nicht viel zu seinem Schutze dienen können. Seine Farbe ist schön gläntzend schwartz. Das Haar auf dem Leibe ist aschgrau und etwas röthlicht. Die Haut ist sehr hart und hält einen Schuß aus. Das Gebrüll lautet wie beym Ochsen. Er fällt zwischen Päonien und Meden. Das Fleisch ist trefflich gut zu essen.

Die Hörner halten an, machen Schweiß, und widerstehen dem Gifte.

Bonduch.

Bonduch Indorum, Ponae, Ital.

Mates Indorum cineritii coloris, id est, Legumen Indicum, Eid. & Ponae.

Lata Indorum, C. Biron.

Fructus preregrinus primus, Clus.

Ist eine Americanische Hülsenfrucht, von den Indianern Pois nud, die nackigte Erbse, und von den Portugiesen Oeil de chat, Katzenauge, genennet. Sie ist so dick als eine Haselnuß und schier gantz rund, doch etwas platt, so hart wie Horn, glatt und poliret, gläntzend und aschengrau. Sie liegt in einer Schote beschlossen, welche so dicke ist wie eine rothe Feige, und rund umher mit langen spitzigen Stacheln versehen, inwendig glatt und von eben solcher Farbe. Eine iede Schote enthält zwey Früchte, und in iedweder Frucht steckt ein Kern, so groß als eine kleine Nuß, die weiß ist und ölicht, schmeckt nicht gar angenehm. Dieser Kern bewegt sich und thönet, wann man die Frucht schüttelt, welches dann ein Spielwerck für die Kinder ist. Die Schote sitzt auf einem holtzigt- und röthlichten Stiele, der bey nahe so dicke ist wie eine Schreibefeder, an einem Baume, welcher ohngefehr vier Schuhe hoch, und von C. Bauhino Arbor exotica spinosa soliis Lentisci genennet wird: dann der Baum ist würcklich stachlicht, und seine Blätter sehen als wie die am Mastixbaum. Dieser kleine Baum wächst überall in Indien, und ist gar sehr gemein. Die Frucht kochen die Indianer und essen sie.

Sie ist anziehend oder anhaltend.

Bonus Henricus.

Bonus Henricus, Brunf.

Lapatbum unctusoum folio triangulo, C.B.

Chenopodium folio triangulo, P. Tournef.

Tota bona, Lob. Dod.

Atriplex canina, Lon. Ico.

[Spaltenumbruch]

Piger Henricus, spinaceum olus sylvestre, Renod.

frantzösisch, Bon-Henri.

teutsch, stoltzer Heinrich.

Ist ein Geschlecht des Chenopodii, wird bey den Frantzosen Pate d'Oye genannt; oder ein Kraut, welches einen Hauffen Stengel treibet, ungefehr eines Schuhes hoch, die sind dick, mit einigen dreyeckigten Blättern besetzt, die schier wie die an der Melde sehen: die übrigen sind groß, wie die an der Zehrwurtz, iedoch weiß und mehlicht, und sind länglicht von Stielen. Die Blüten stehen als wie Aehren oben an den Stengeln, und eine iede bestehet aus vielen grasgrünen Fäslein. Wann die Blüte vergangen ist, so folget darauf das Korn, das ist fast gantz rund, steckt in einer Hülse, welche der Blüte zum Kelch gedienet. Die Wurtzel ist lang, dick, und in etliche Aeste zertheilet, von Farbe gelb, als wie der Patientia oder Grindwurtz. Dieses Kraut wächset an ungebaueten und rauhen Orten, an den Mauern, und an den Wegen. Es blühet im Junius oder im Julius: und wird in der Küchen gebraucht, wie der Spinat. Es macht gelinden Leib, wann es genossen wird. Es führet viel Oel und Sal essentiale.

Es ist ein gut Wundkraut, und dienet die Würmer zu tödten. Die Wurtzel laxirt ein wenig; widerstehet dem Gift, und heilet die Krätze. Es wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Boops.

Boops, Jonst. oder Box, Bellon. ist eine Gattung Häringe, oder ein kleiner Seefisch, dessen Augen, gegen den Leib zu rechnen, sehr groß sind, deshalben ist er auch Boops benennet worden, weil man damit auf das Ochsenauge gezielet. In seinem Kopfe werden zwey kleine Steinlein gefunden, wie in dem Kopfe der Merlans. Er findet sich bey gantzen Truppen am Ufer des Meers, nebst andern Fischen seines gleichen, und hält sich gern im Kraute auf. Es giebt ihrer von allerhand Art und Grösse, so alle gut zu essen sind und zu verdauen, ja sie machen einen gelinden Leib.

Die Steine, die in ihren Köpfen gefunden werden, eröffnen beynahe eben so gut, als wie die Krebssteine.

Borax.

Borax,

Auricolla,

Capistrum auri,

Cbrysocolla,

Gluten auri,

teutsch, Borras.

Ist ein mineralisches Saltz, welches die Farbe wie Sal Gemmae hat, und auch so durchsichtig ist, doch ist es um ein gut Theil schärffer.

Es wird in Persien in den Bergwercken und an andern Orten mehr gefunden. Wann es aus der Erde heraus gezogen worden, so legen sie es an die Luft, davon wird es aussenher schmiericht und röthlicht: daher es auch Borax gras, schmierigter Borras ist genennet worden. Diese Schmierigkeit aber verwehret, daß sich die Luft nicht allzu tieff in das Saltz dringen kan, und daß es nicht zu feuchte werde. Zuweilen findet man auch grauen und grünlichten Borras, oder, der so grün wie Knoblauch sieht: allein, diese Farben rühren nirgend anders her, als von der Luft, welche wärmer oder kühler drauf geschlagen, [Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] dieser Ursache seyn gegeben worden, weil seine Hülse die Gestalt eines Gefässes hat, das bey den Alten ist Bombylium genennet worden.

Bonasus.

Bonasus, ist eine Art wilder Ochsen, so hoch als ein Stier, und weit grösser als ein gemeiner Ochse. Sein Kopf und Hals sind mit starcken gelben Haar besetzt, welches viel länger und viel weicher ist als Pferdehaar. Die Hörner sind einwärts gedrehet, so daß sie ihm nicht viel zu seinem Schutze dienen können. Seine Farbe ist schön gläntzend schwartz. Das Haar auf dem Leibe ist aschgrau und etwas röthlicht. Die Haut ist sehr hart und hält einen Schuß aus. Das Gebrüll lautet wie beym Ochsen. Er fällt zwischen Päonien und Meden. Das Fleisch ist trefflich gut zu essen.

Die Hörner halten an, machen Schweiß, und widerstehen dem Gifte.

Bonduch.

Bonduch Indorum, Ponæ, Ital.

Mates Indorum cineritii coloris, id est, Legumen Indicum, Eid. & Ponæ.

Lata Indorum, C. Biron.

Fructus preregrinus primus, Clus.

Ist eine Americanische Hülsenfrucht, von den Indianern Pois nud, die nackigte Erbse, und von den Portugiesen Oeil de chat, Katzenauge, genennet. Sie ist so dick als eine Haselnuß und schier gantz rund, doch etwas platt, so hart wie Horn, glatt und poliret, gläntzend und aschengrau. Sie liegt in einer Schote beschlossen, welche so dicke ist wie eine rothe Feige, und rund umher mit langen spitzigen Stacheln versehen, inwendig glatt und von eben solcher Farbe. Eine iede Schote enthält zwey Früchte, und in iedweder Frucht steckt ein Kern, so groß als eine kleine Nuß, die weiß ist und ölicht, schmeckt nicht gar angenehm. Dieser Kern bewegt sich und thönet, wann man die Frucht schüttelt, welches dann ein Spielwerck für die Kinder ist. Die Schote sitzt auf einem holtzigt- und röthlichten Stiele, der bey nahe so dicke ist wie eine Schreibefeder, an einem Baume, welcher ohngefehr vier Schuhe hoch, und von C. Bauhino Arbor exotica spinosa soliis Lentisci genennet wird: dann der Baum ist würcklich stachlicht, und seine Blätter sehen als wie die am Mastixbaum. Dieser kleine Baum wächst überall in Indien, und ist gar sehr gemein. Die Frucht kochen die Indianer und essen sie.

Sie ist anziehend oder anhaltend.

Bonus Henricus.

Bonus Henricus, Brunf.

Lapatbum unctusoum folio triangulo, C.B.

Chenopodium folio triangulo, P. Tournef.

Tota bona, Lob. Dod.

Atriplex canina, Lon. Ico.

[Spaltenumbruch]

Piger Henricus, spinaceum olus sylvestre, Renod.

frantzösisch, Bon-Henri.

teutsch, stoltzer Heinrich.

Ist ein Geschlecht des Chenopodii, wird bey den Frantzosen Pate d'Oye genannt; oder ein Kraut, welches einen Hauffen Stengel treibet, ungefehr eines Schuhes hoch, die sind dick, mit einigen dreyeckigten Blättern besetzt, die schier wie die an der Melde sehen: die übrigen sind groß, wie die an der Zehrwurtz, iedoch weiß und mehlicht, und sind länglicht von Stielen. Die Blüten stehen als wie Aehren oben an den Stengeln, und eine iede bestehet aus vielen grasgrünen Fäslein. Wann die Blüte vergangen ist, so folget darauf das Korn, das ist fast gantz rund, steckt in einer Hülse, welche der Blüte zum Kelch gedienet. Die Wurtzel ist lang, dick, und in etliche Aeste zertheilet, von Farbe gelb, als wie der Patientia oder Grindwurtz. Dieses Kraut wächset an ungebaueten und rauhen Orten, an den Mauern, und an den Wegen. Es blühet im Junius oder im Julius: und wird in der Küchen gebraucht, wie der Spinat. Es macht gelinden Leib, wann es genossen wird. Es führet viel Oel und Sal essentiale.

Es ist ein gut Wundkraut, und dienet die Würmer zu tödten. Die Wurtzel laxirt ein wenig; widerstehet dem Gift, und heilet die Krätze. Es wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Boops.

Boops, Jonst. oder Box, Bellon. ist eine Gattung Häringe, oder ein kleiner Seefisch, dessen Augen, gegen den Leib zu rechnen, sehr groß sind, deshalben ist er auch Boops benennet worden, weil man damit auf das Ochsenauge gezielet. In seinem Kopfe werden zwey kleine Steinlein gefunden, wie in dem Kopfe der Merlans. Er findet sich bey gantzen Truppen am Ufer des Meers, nebst andern Fischen seines gleichen, und hält sich gern im Kraute auf. Es giebt ihrer von allerhand Art und Grösse, so alle gut zu essen sind und zu verdauen, ja sie machen einen gelinden Leib.

Die Steine, die in ihren Köpfen gefunden werden, eröffnen beynahe eben so gut, als wie die Krebssteine.

Borax.

Borax,

Auricolla,

Capistrum auri,

Cbrysocolla,

Gluten auri,

teutsch, Borras.

Ist ein mineralisches Saltz, welches die Farbe wie Sal Gemmæ hat, und auch so durchsichtig ist, doch ist es um ein gut Theil schärffer.

Es wird in Persien in den Bergwercken und an andern Orten mehr gefunden. Wann es aus der Erde heraus gezogen worden, so legen sie es an die Luft, davon wird es aussenher schmiericht und röthlicht: daher es auch Borax gras, schmierigter Borras ist genennet worden. Diese Schmierigkeit aber verwehret, daß sich die Luft nicht allzu tieff in das Saltz dringen kan, und daß es nicht zu feuchte werde. Zuweilen findet man auch grauen und grünlichten Borras, oder, der so grün wie Knoblauch sieht: allein, diese Farben rühren nirgend anders her, als von der Luft, welche wärmer oder kühler drauf geschlagen, [Ende Spaltensatz]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="lexiconEntry">
          <p><pb facs="#f0109"/><cb type="start"/>
dieser Ursache seyn gegeben worden, weil seine Hülse die Gestalt eines Gefässes hat, das bey den Alten ist <hi rendition="#i">Bombylium</hi> genennet worden.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Bonasus.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Bonasus</hi></hi>, ist eine Art wilder Ochsen, so hoch als ein Stier, und weit grösser als ein gemeiner Ochse. Sein Kopf und Hals sind mit starcken gelben Haar besetzt, welches viel länger und viel weicher ist als Pferdehaar. Die Hörner sind einwärts gedrehet, so daß sie ihm nicht viel zu seinem Schutze dienen können. Seine Farbe ist schön gläntzend schwartz. Das Haar auf dem Leibe ist aschgrau und etwas röthlicht. Die Haut ist sehr hart und hält einen Schuß aus. Das Gebrüll lautet wie beym Ochsen. Er fällt zwischen Päonien und Meden. Das Fleisch ist trefflich gut zu essen.</p><lb/>
          <p>Die Hörner halten an, machen Schweiß, und widerstehen dem Gifte.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Bonduch.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Bonduch Indorum, Ponæ,</hi> Ital.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Mates Indorum cineritii coloris, id est, Legumen Indicum,</hi> Eid. &amp; Ponæ.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Lata Indorum,</hi> C. Biron.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Fructus preregrinus primus,</hi> Clus.</hi> </p><lb/>
          <p>Ist eine Americanische Hülsenfrucht, von den Indianern <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Pois nud</hi></hi>, die <hi rendition="#fr">nackigte Erbse,</hi> und von den Portugiesen <hi rendition="#i">Oeil de chat,</hi> <hi rendition="#fr">Katzenauge,</hi> genennet. Sie ist so dick als eine Haselnuß und schier gantz rund, doch etwas platt, so hart wie Horn, glatt und poliret, gläntzend und aschengrau. Sie liegt in einer Schote beschlossen, welche so dicke ist wie eine rothe Feige, und rund umher mit langen spitzigen Stacheln versehen, inwendig glatt und von eben solcher Farbe. Eine iede Schote enthält zwey Früchte, und in iedweder Frucht steckt ein Kern, so groß als eine kleine Nuß, die weiß ist und ölicht, schmeckt nicht gar angenehm. Dieser Kern bewegt sich und thönet, wann man die Frucht schüttelt, welches dann ein Spielwerck für die Kinder ist. Die Schote sitzt auf einem holtzigt- und röthlichten Stiele, der bey nahe so dicke ist wie eine Schreibefeder, an einem Baume, welcher ohngefehr vier Schuhe hoch, und von <hi rendition="#i">C. Bauhino</hi> <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Arbor exotica spinosa soliis Lentisci</hi></hi> genennet wird: dann der Baum ist würcklich stachlicht, und seine Blätter sehen als wie die am Mastixbaum. Dieser kleine Baum wächst überall in Indien, und ist gar sehr gemein. Die Frucht kochen die Indianer und essen sie.</p><lb/>
          <p>Sie ist anziehend oder anhaltend.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Bonus Henricus.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Bonus Henricus,</hi> Brunf.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Lapatbum unctusoum folio triangulo,</hi> C.B.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Chenopodium folio triangulo,</hi> P. Tournef.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Tota bona,</hi> Lob. Dod.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Atriplex canina,</hi> Lon. Ico.</hi> </p>
          <cb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Piger Henricus, spinaceum olus sylvestre,</hi> Renod.</hi> </p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Bon-Henri.</hi></hi></p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">stoltzer Heinrich.</hi></p><lb/>
          <p>Ist ein Geschlecht des <hi rendition="#i">Chenopodii,</hi> wird bey den Frantzosen <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Pate d'Oye</hi></hi> genannt; oder ein Kraut, welches einen Hauffen Stengel treibet, ungefehr eines Schuhes hoch, die sind dick, mit einigen dreyeckigten Blättern besetzt, die schier wie die an der Melde sehen: die übrigen sind groß, wie die an der Zehrwurtz, iedoch weiß und mehlicht, und sind länglicht von Stielen. Die Blüten stehen als wie Aehren oben an den Stengeln, und eine iede bestehet aus vielen grasgrünen Fäslein. Wann die Blüte vergangen ist, so folget darauf das Korn, das ist fast gantz rund, steckt in einer Hülse, welche der Blüte zum Kelch gedienet. Die Wurtzel ist lang, dick, und in etliche Aeste zertheilet, von Farbe gelb, als wie der Patientia oder Grindwurtz. Dieses Kraut wächset an ungebaueten und rauhen Orten, an den Mauern, und an den Wegen. Es blühet im Junius oder im Julius: und wird in der Küchen gebraucht, wie der Spinat. Es macht gelinden Leib, wann es genossen wird. Es führet viel Oel und <hi rendition="#i">Sal essentiale.</hi></p><lb/>
          <p>Es ist ein gut Wundkraut, und dienet die Würmer zu tödten. Die Wurtzel laxirt ein wenig; widerstehet dem Gift, und heilet die Krätze. Es wird innerlich und äusserlich gebraucht.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Boops.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Boops</hi>, Jonst.</hi> oder <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Box,</hi> Bellon.</hi> ist eine Gattung Häringe, oder ein kleiner Seefisch, dessen Augen, gegen den Leib zu rechnen, sehr groß sind, deshalben ist er auch <hi rendition="#i">Boops</hi> benennet worden, weil man damit auf das Ochsenauge gezielet. In seinem Kopfe werden zwey kleine Steinlein gefunden, wie in dem Kopfe der Merlans. Er findet sich bey gantzen Truppen am Ufer des Meers, nebst andern Fischen seines gleichen, und hält sich gern im Kraute auf. Es giebt ihrer von allerhand Art und Grösse, so alle gut zu essen sind und zu verdauen, ja sie machen einen gelinden Leib.</p><lb/>
          <p>Die Steine, die in ihren Köpfen gefunden werden, eröffnen beynahe eben so gut, als wie die Krebssteine.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Borax.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Borax,</hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Auricolla,</hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Capistrum auri,</hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Cbrysocolla,</hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Gluten auri,</hi> </hi> </p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Borras.</hi></p><lb/>
          <p>Ist ein mineralisches Saltz, welches die Farbe wie <hi rendition="#i">Sal Gemmæ</hi> hat, und auch so durchsichtig ist, doch ist es um ein gut Theil schärffer.</p><lb/>
          <p>Es wird in Persien in den Bergwercken und an andern Orten mehr gefunden. Wann es aus der Erde heraus gezogen worden, so legen sie es an die Luft, davon wird es aussenher schmiericht und röthlicht: daher es auch <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Borax gras</hi>,</hi> <hi rendition="#fr">schmierigter Borras</hi> ist genennet worden. Diese Schmierigkeit aber verwehret, daß sich die Luft nicht allzu tieff in das Saltz dringen kan, und daß es nicht zu feuchte werde. Zuweilen findet man auch grauen und grünlichten Borras, oder, der so grün wie Knoblauch sieht: allein, diese Farben rühren nirgend anders her, als von der Luft, welche wärmer oder kühler drauf geschlagen, <cb type="end"/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0109] dieser Ursache seyn gegeben worden, weil seine Hülse die Gestalt eines Gefässes hat, das bey den Alten ist Bombylium genennet worden. Bonasus. Bonasus, ist eine Art wilder Ochsen, so hoch als ein Stier, und weit grösser als ein gemeiner Ochse. Sein Kopf und Hals sind mit starcken gelben Haar besetzt, welches viel länger und viel weicher ist als Pferdehaar. Die Hörner sind einwärts gedrehet, so daß sie ihm nicht viel zu seinem Schutze dienen können. Seine Farbe ist schön gläntzend schwartz. Das Haar auf dem Leibe ist aschgrau und etwas röthlicht. Die Haut ist sehr hart und hält einen Schuß aus. Das Gebrüll lautet wie beym Ochsen. Er fällt zwischen Päonien und Meden. Das Fleisch ist trefflich gut zu essen. Die Hörner halten an, machen Schweiß, und widerstehen dem Gifte. Bonduch. Bonduch Indorum, Ponæ, Ital. Mates Indorum cineritii coloris, id est, Legumen Indicum, Eid. & Ponæ. Lata Indorum, C. Biron. Fructus preregrinus primus, Clus. Ist eine Americanische Hülsenfrucht, von den Indianern Pois nud, die nackigte Erbse, und von den Portugiesen Oeil de chat, Katzenauge, genennet. Sie ist so dick als eine Haselnuß und schier gantz rund, doch etwas platt, so hart wie Horn, glatt und poliret, gläntzend und aschengrau. Sie liegt in einer Schote beschlossen, welche so dicke ist wie eine rothe Feige, und rund umher mit langen spitzigen Stacheln versehen, inwendig glatt und von eben solcher Farbe. Eine iede Schote enthält zwey Früchte, und in iedweder Frucht steckt ein Kern, so groß als eine kleine Nuß, die weiß ist und ölicht, schmeckt nicht gar angenehm. Dieser Kern bewegt sich und thönet, wann man die Frucht schüttelt, welches dann ein Spielwerck für die Kinder ist. Die Schote sitzt auf einem holtzigt- und röthlichten Stiele, der bey nahe so dicke ist wie eine Schreibefeder, an einem Baume, welcher ohngefehr vier Schuhe hoch, und von C. Bauhino Arbor exotica spinosa soliis Lentisci genennet wird: dann der Baum ist würcklich stachlicht, und seine Blätter sehen als wie die am Mastixbaum. Dieser kleine Baum wächst überall in Indien, und ist gar sehr gemein. Die Frucht kochen die Indianer und essen sie. Sie ist anziehend oder anhaltend. Bonus Henricus. Bonus Henricus, Brunf. Lapatbum unctusoum folio triangulo, C.B. Chenopodium folio triangulo, P. Tournef. Tota bona, Lob. Dod. Atriplex canina, Lon. Ico. Piger Henricus, spinaceum olus sylvestre, Renod. frantzösisch, Bon-Henri. teutsch, stoltzer Heinrich. Ist ein Geschlecht des Chenopodii, wird bey den Frantzosen Pate d'Oye genannt; oder ein Kraut, welches einen Hauffen Stengel treibet, ungefehr eines Schuhes hoch, die sind dick, mit einigen dreyeckigten Blättern besetzt, die schier wie die an der Melde sehen: die übrigen sind groß, wie die an der Zehrwurtz, iedoch weiß und mehlicht, und sind länglicht von Stielen. Die Blüten stehen als wie Aehren oben an den Stengeln, und eine iede bestehet aus vielen grasgrünen Fäslein. Wann die Blüte vergangen ist, so folget darauf das Korn, das ist fast gantz rund, steckt in einer Hülse, welche der Blüte zum Kelch gedienet. Die Wurtzel ist lang, dick, und in etliche Aeste zertheilet, von Farbe gelb, als wie der Patientia oder Grindwurtz. Dieses Kraut wächset an ungebaueten und rauhen Orten, an den Mauern, und an den Wegen. Es blühet im Junius oder im Julius: und wird in der Küchen gebraucht, wie der Spinat. Es macht gelinden Leib, wann es genossen wird. Es führet viel Oel und Sal essentiale. Es ist ein gut Wundkraut, und dienet die Würmer zu tödten. Die Wurtzel laxirt ein wenig; widerstehet dem Gift, und heilet die Krätze. Es wird innerlich und äusserlich gebraucht. Boops. Boops, Jonst. oder Box, Bellon. ist eine Gattung Häringe, oder ein kleiner Seefisch, dessen Augen, gegen den Leib zu rechnen, sehr groß sind, deshalben ist er auch Boops benennet worden, weil man damit auf das Ochsenauge gezielet. In seinem Kopfe werden zwey kleine Steinlein gefunden, wie in dem Kopfe der Merlans. Er findet sich bey gantzen Truppen am Ufer des Meers, nebst andern Fischen seines gleichen, und hält sich gern im Kraute auf. Es giebt ihrer von allerhand Art und Grösse, so alle gut zu essen sind und zu verdauen, ja sie machen einen gelinden Leib. Die Steine, die in ihren Köpfen gefunden werden, eröffnen beynahe eben so gut, als wie die Krebssteine. Borax. Borax, Auricolla, Capistrum auri, Cbrysocolla, Gluten auri, teutsch, Borras. Ist ein mineralisches Saltz, welches die Farbe wie Sal Gemmæ hat, und auch so durchsichtig ist, doch ist es um ein gut Theil schärffer. Es wird in Persien in den Bergwercken und an andern Orten mehr gefunden. Wann es aus der Erde heraus gezogen worden, so legen sie es an die Luft, davon wird es aussenher schmiericht und röthlicht: daher es auch Borax gras, schmierigter Borras ist genennet worden. Diese Schmierigkeit aber verwehret, daß sich die Luft nicht allzu tieff in das Saltz dringen kan, und daß es nicht zu feuchte werde. Zuweilen findet man auch grauen und grünlichten Borras, oder, der so grün wie Knoblauch sieht: allein, diese Farben rühren nirgend anders her, als von der Luft, welche wärmer oder kühler drauf geschlagen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-02-19T20:05:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-02-19T20:05:58Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein;

Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/109
Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/109>, abgerufen am 21.12.2024.