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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Der grosse Ocean.
kanerinnen unterhalten ein Spital für Findlinge. Die English Church
Missionary Society entfaltet die umfangreichste Thätigkeit.

Durch Entwerthung und stetige Abnahme der Ausfuhr des Thees ins Aus-
land hat seit 1888 der Gesammtwerth des Handels einen grossen Rückschlag er-
fahren. Er betrug in Hk. Tls.

[Tabelle]

Die Einzelangaben der Einfuhr sind die des Bruttowerthes.

In diesem Hafen sind von ausländischen Baumwollstoffen T-cloths (1890
213.378 Stück) mehrfach wichtiger als Shirtings (78.802 Stück). Von Metallen
sind Blei und Zinn sehr wichtig.

Auf dem Markte für fremdes Opium, dessen Umsatz (1890 3138 q) auch
hier sinkt, kommen neben den indischen Sorten auch die theueren persischen
und türkischen zum Verkauf. Von anderen Artikeln ist nur Petroleum hervorzuheben.

Die Einfuhr von einheimischem Reis wechselt sehr nach der Höhe
der Ernte der Provinz (1890 196.300 q, 1886 265.000 q). Präparirter Tabak, Roh-
seide und Seidenwaaren, Fächer und Matten folgen an Wichtigkeit.

Thee ist der einzige wichtige Artikel der Ausfuhr, für die er drei Viertel
des Werthes liefert: 1890 277.837 q Thee und 25.424 q Ziegelthee, welcher von
russischen Firmen erzeugt und über Tientsin nach Sibirien gesendet wird; 1887
wurden ausgeführt 374.810 q Thee und 56.458 q Ziegelthee.

Aus seinen Hauptabsatzgebieten Australien, Neuseeland, Capland, den Ver-
einigten Staaten, Canada, England wird er immer mehr von Indien und Ceylon
verdrängt.

Der Schiffsverkehr erreichte 1890 579 Dampfer mit 503.521 T, 76 Se-
gelschiffe mit 31.716 T, zusammen 655 Schiffe mit 535.237 T, 1889 645 Schiffe
mit 520.212 T; vertreten sind die britische Flagge durch zahlreiche Dampfer-
gesellschaften (Canadian Pacific Steamship Cy., Ocean Steamship Cy., China
Navigation Cy., Glen-Line, Shire-Line, Ben-Line, Gibb-Line, China and Australian
Strs., Eastern and Australian S. S. Cy), die chinesische (China-Merchants S. N. Cy.,
Shanghai Mutual St. N. Cy.), die amerikanische und die deutsche Flagge (Ham-
burger Rhederei-Gesellschaft). Passagiere wurden von und nach Futschou 23.141
befördert.

In der Nähe von Futschou sind Landungsstellen der Kabel der Eastern
Extension Cy., der Great Northern Telegraph Cy., welche Anschluss an den kaiser-
lichen Telegraphen haben. In Futschou besteht eine Handelskammer. Wir finden
hier die Chartered Bank of India, Australian and China und die Hongkong and
Shanghai Banking Corporation.

Amoy.

In Amoy, das einen der besten und grössten Häfen an dieser
Küste hat, entstand schon 1544 eine portugiesische Niederlassung, die
aber später angeblich wegen der Grausamkeit der Europäer gegen

Der grosse Ocean.
kanerinnen unterhalten ein Spital für Findlinge. Die English Church
Missionary Society entfaltet die umfangreichste Thätigkeit.

Durch Entwerthung und stetige Abnahme der Ausfuhr des Thees ins Aus-
land hat seit 1888 der Gesammtwerth des Handels einen grossen Rückschlag er-
fahren. Er betrug in Hk. Tls.

[Tabelle]

Die Einzelangaben der Einfuhr sind die des Bruttowerthes.

In diesem Hafen sind von ausländischen Baumwollstoffen T-cloths (1890
213.378 Stück) mehrfach wichtiger als Shirtings (78.802 Stück). Von Metallen
sind Blei und Zinn sehr wichtig.

Auf dem Markte für fremdes Opium, dessen Umsatz (1890 3138 q) auch
hier sinkt, kommen neben den indischen Sorten auch die theueren persischen
und türkischen zum Verkauf. Von anderen Artikeln ist nur Petroleum hervorzuheben.

Die Einfuhr von einheimischem Reis wechselt sehr nach der Höhe
der Ernte der Provinz (1890 196.300 q, 1886 265.000 q). Präparirter Tabak, Roh-
seide und Seidenwaaren, Fächer und Matten folgen an Wichtigkeit.

Thee ist der einzige wichtige Artikel der Ausfuhr, für die er drei Viertel
des Werthes liefert: 1890 277.837 q Thee und 25.424 q Ziegelthee, welcher von
russischen Firmen erzeugt und über Tientsin nach Sibirien gesendet wird; 1887
wurden ausgeführt 374.810 q Thee und 56.458 q Ziegelthee.

Aus seinen Hauptabsatzgebieten Australien, Neuseeland, Capland, den Ver-
einigten Staaten, Canada, England wird er immer mehr von Indien und Ceylon
verdrängt.

Der Schiffsverkehr erreichte 1890 579 Dampfer mit 503.521 T, 76 Se-
gelschiffe mit 31.716 T, zusammen 655 Schiffe mit 535.237 T, 1889 645 Schiffe
mit 520.212 T; vertreten sind die britische Flagge durch zahlreiche Dampfer-
gesellschaften (Canadian Pacific Steamship Cy., Ocean Steamship Cy., China
Navigation Cy., Glen-Line, Shire-Line, Ben-Line, Gibb-Line, China and Australian
Strs., Eastern and Australian S. S. Cy), die chinesische (China-Merchants S. N. Cy.,
Shanghai Mutual St. N. Cy.), die amerikanische und die deutsche Flagge (Ham-
burger Rhederei-Gesellschaft). Passagiere wurden von und nach Futschou 23.141
befördert.

In der Nähe von Futschou sind Landungsstellen der Kabel der Eastern
Extension Cy., der Great Northern Telegraph Cy., welche Anschluss an den kaiser-
lichen Telegraphen haben. In Futschou besteht eine Handelskammer. Wir finden
hier die Chartered Bank of India, Australian and China und die Hongkong and
Shanghai Banking Corporation.

Amoy.

In Amoy, das einen der besten und grössten Häfen an dieser
Küste hat, entstand schon 1544 eine portugiesische Niederlassung, die
aber später angeblich wegen der Grausamkeit der Europäer gegen

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[434/0450] Der grosse Ocean. kanerinnen unterhalten ein Spital für Findlinge. Die English Church Missionary Society entfaltet die umfangreichste Thätigkeit. Durch Entwerthung und stetige Abnahme der Ausfuhr des Thees ins Aus- land hat seit 1888 der Gesammtwerth des Handels einen grossen Rückschlag er- fahren. Er betrug in Hk. Tls. Die Einzelangaben der Einfuhr sind die des Bruttowerthes. In diesem Hafen sind von ausländischen Baumwollstoffen T-cloths (1890 213.378 Stück) mehrfach wichtiger als Shirtings (78.802 Stück). Von Metallen sind Blei und Zinn sehr wichtig. Auf dem Markte für fremdes Opium, dessen Umsatz (1890 3138 q) auch hier sinkt, kommen neben den indischen Sorten auch die theueren persischen und türkischen zum Verkauf. Von anderen Artikeln ist nur Petroleum hervorzuheben. Die Einfuhr von einheimischem Reis wechselt sehr nach der Höhe der Ernte der Provinz (1890 196.300 q, 1886 265.000 q). Präparirter Tabak, Roh- seide und Seidenwaaren, Fächer und Matten folgen an Wichtigkeit. Thee ist der einzige wichtige Artikel der Ausfuhr, für die er drei Viertel des Werthes liefert: 1890 277.837 q Thee und 25.424 q Ziegelthee, welcher von russischen Firmen erzeugt und über Tientsin nach Sibirien gesendet wird; 1887 wurden ausgeführt 374.810 q Thee und 56.458 q Ziegelthee. Aus seinen Hauptabsatzgebieten Australien, Neuseeland, Capland, den Ver- einigten Staaten, Canada, England wird er immer mehr von Indien und Ceylon verdrängt. Der Schiffsverkehr erreichte 1890 579 Dampfer mit 503.521 T, 76 Se- gelschiffe mit 31.716 T, zusammen 655 Schiffe mit 535.237 T, 1889 645 Schiffe mit 520.212 T; vertreten sind die britische Flagge durch zahlreiche Dampfer- gesellschaften (Canadian Pacific Steamship Cy., Ocean Steamship Cy., China Navigation Cy., Glen-Line, Shire-Line, Ben-Line, Gibb-Line, China and Australian Strs., Eastern and Australian S. S. Cy), die chinesische (China-Merchants S. N. Cy., Shanghai Mutual St. N. Cy.), die amerikanische und die deutsche Flagge (Ham- burger Rhederei-Gesellschaft). Passagiere wurden von und nach Futschou 23.141 befördert. In der Nähe von Futschou sind Landungsstellen der Kabel der Eastern Extension Cy., der Great Northern Telegraph Cy., welche Anschluss an den kaiser- lichen Telegraphen haben. In Futschou besteht eine Handelskammer. Wir finden hier die Chartered Bank of India, Australian and China und die Hongkong and Shanghai Banking Corporation. Amoy. In Amoy, das einen der besten und grössten Häfen an dieser Küste hat, entstand schon 1544 eine portugiesische Niederlassung, die aber später angeblich wegen der Grausamkeit der Europäer gegen

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/450>, abgerufen am 21.11.2024.