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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Der Koks; Darstellung.
tung, gewöhnlich einem durch Wasser gekühlten Rohrsysteme, geführt,
in welchem Ammoniakwasser und Theer verdichtet werden, um dann
erst nach dem Ofen zurückgeleitet und hier verbrannt zu werden. Je
weniger brennbare Gase überhaupt aus der Steinkohle entweichen, desto
empfindlicher wird sich allerdings der hierbei eintretende Wärmeverlust
für die Durchführung des Processes wie für die Qualität der Koks
bemerklich machen.

Gemäss der Einrichtung der Verkokungsöfen im Besonderen giebt
es eine ziemlich grosse Anzahl sogenannter Koksofensysteme, von denen
einige der wichtigeren nachfolgend beschrieben werden sollen.

a) Senkrechte Oefen.

Appolt's Verkokungsofen. Derselbe, aus dem Jahre 1854 stam-
mend, bildet die älteste und noch jetzt am häufigsten benutzte Art der
Verkokungsöfen mit stehenden Kammern. Die Abbildungen Fig. 4 und 5
zeigen die Einrichtung
dieses Ofens. Zwölf, oder
bei einigen Anlagen acht-
zehn, vierseitige Oefen
oder Kammern a a von
rechteckiger Grundfläche
und schlank pyramidaler
Form sind von einem ge-
meinschaftlichen Rauh-
gemäuer umgeben. Die
Höhe der einzelnen Kam-
mern beträgt incl. des
oberen, durch Uebertre-
ten der letzten sechs Stein-
schichten sich stark ver-
engenden Halses 5 bis
5.25 m, die Breite und
Länge der Grundfläche
ca. 0.43 x 1.26 m, des
Ofenquerschnittes unter-
halb des Halses 0.29 x
1.12 m und der quadra-
tischen Gichtöffnung 0.29
x 0.29 m. Die Kammern
werden aus feuerfesten,
besonders dafür geform-
ten Steinen mit grosser
Sorgfalt gemauert und
unter einander der grösse-

[Abbildung] Fig. 5.
ren Standfestigkeit halber durch Bindesteine c c, welche von einer Kam-
mer zur andern hinübergehen, mit einander verbunden. Die langen
Seitenwände der Kammern ruhen auf eisernen Trägern, deren Enden in
den Pfeilern des Rauhgemäuers aufliegen und ausserdem durch gemauerte
Bogen gestützt werden; solcherart ist unter jeder der beiden Reihen ein

Ledebur, Handbuch. 5

Der Koks; Darstellung.
tung, gewöhnlich einem durch Wasser gekühlten Rohrsysteme, geführt,
in welchem Ammoniakwasser und Theer verdichtet werden, um dann
erst nach dem Ofen zurückgeleitet und hier verbrannt zu werden. Je
weniger brennbare Gase überhaupt aus der Steinkohle entweichen, desto
empfindlicher wird sich allerdings der hierbei eintretende Wärmeverlust
für die Durchführung des Processes wie für die Qualität der Koks
bemerklich machen.

Gemäss der Einrichtung der Verkokungsöfen im Besonderen giebt
es eine ziemlich grosse Anzahl sogenannter Koksofensysteme, von denen
einige der wichtigeren nachfolgend beschrieben werden sollen.

a) Senkrechte Oefen.

Appolt’s Verkokungsofen. Derselbe, aus dem Jahre 1854 stam-
mend, bildet die älteste und noch jetzt am häufigsten benutzte Art der
Verkokungsöfen mit stehenden Kammern. Die Abbildungen Fig. 4 und 5
zeigen die Einrichtung
dieses Ofens. Zwölf, oder
bei einigen Anlagen acht-
zehn, vierseitige Oefen
oder Kammern a a von
rechteckiger Grundfläche
und schlank pyramidaler
Form sind von einem ge-
meinschaftlichen Rauh-
gemäuer umgeben. Die
Höhe der einzelnen Kam-
mern beträgt incl. des
oberen, durch Uebertre-
ten der letzten sechs Stein-
schichten sich stark ver-
engenden Halses 5 bis
5.25 m, die Breite und
Länge der Grundfläche
ca. 0.43 × 1.26 m, des
Ofenquerschnittes unter-
halb des Halses 0.29 ×
1.12 m und der quadra-
tischen Gichtöffnung 0.29
× 0.29 m. Die Kammern
werden aus feuerfesten,
besonders dafür geform-
ten Steinen mit grosser
Sorgfalt gemauert und
unter einander der grösse-

[Abbildung] Fig. 5.
ren Standfestigkeit halber durch Bindesteine c c, welche von einer Kam-
mer zur andern hinübergehen, mit einander verbunden. Die langen
Seitenwände der Kammern ruhen auf eisernen Trägern, deren Enden in
den Pfeilern des Rauhgemäuers aufliegen und ausserdem durch gemauerte
Bogen gestützt werden; solcherart ist unter jeder der beiden Reihen ein

Ledebur, Handbuch. 5
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[65/0093] Der Koks; Darstellung. tung, gewöhnlich einem durch Wasser gekühlten Rohrsysteme, geführt, in welchem Ammoniakwasser und Theer verdichtet werden, um dann erst nach dem Ofen zurückgeleitet und hier verbrannt zu werden. Je weniger brennbare Gase überhaupt aus der Steinkohle entweichen, desto empfindlicher wird sich allerdings der hierbei eintretende Wärmeverlust für die Durchführung des Processes wie für die Qualität der Koks bemerklich machen. Gemäss der Einrichtung der Verkokungsöfen im Besonderen giebt es eine ziemlich grosse Anzahl sogenannter Koksofensysteme, von denen einige der wichtigeren nachfolgend beschrieben werden sollen. a) Senkrechte Oefen. Appolt’s Verkokungsofen. Derselbe, aus dem Jahre 1854 stam- mend, bildet die älteste und noch jetzt am häufigsten benutzte Art der Verkokungsöfen mit stehenden Kammern. Die Abbildungen Fig. 4 und 5 zeigen die Einrichtung dieses Ofens. Zwölf, oder bei einigen Anlagen acht- zehn, vierseitige Oefen oder Kammern a a von rechteckiger Grundfläche und schlank pyramidaler Form sind von einem ge- meinschaftlichen Rauh- gemäuer umgeben. Die Höhe der einzelnen Kam- mern beträgt incl. des oberen, durch Uebertre- ten der letzten sechs Stein- schichten sich stark ver- engenden Halses 5 bis 5.25 m, die Breite und Länge der Grundfläche ca. 0.43 × 1.26 m, des Ofenquerschnittes unter- halb des Halses 0.29 × 1.12 m und der quadra- tischen Gichtöffnung 0.29 × 0.29 m. Die Kammern werden aus feuerfesten, besonders dafür geform- ten Steinen mit grosser Sorgfalt gemauert und unter einander der grösse- [Abbildung Fig. 5.] ren Standfestigkeit halber durch Bindesteine c c, welche von einer Kam- mer zur andern hinübergehen, mit einander verbunden. Die langen Seitenwände der Kammern ruhen auf eisernen Trägern, deren Enden in den Pfeilern des Rauhgemäuers aufliegen und ausserdem durch gemauerte Bogen gestützt werden; solcherart ist unter jeder der beiden Reihen ein Ledebur, Handbuch. 5

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/93>, abgerufen am 21.11.2024.