Eisen und Titan, Aluminium, Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium.
Das Sättigungsvermögen des Eisens für Kohlenstoff wird durch einen Arsengehalt ebenso wie durch Schwefel abgemindert; schmied- bares Eisen wird durch einen Arsengehalt roth- und kaltbrüchig.
Sehr kleine Mengen Arsen hat man mitunter wohl absichtlich solchem Roheisen zugesetzt, welches für Herstellung sogenannten Hartgusses bestimmt war, d. h. für Gusswaaren, welche durch Eingiessen des Eisens in eiserne Formen eine weisse harte Kruste bei grau bleibendem Kerne erhalten sollen.
Ganz ähnliche Einflüsse als durch Arsen werden durch Antimon auf die Eigenschaften des Eisens geübt. Die Schmelztemperatur sinkt, das Eisen wird hart, spröde, roth- und kaltbrüchig. Glücklicherweise findet sich nur sehr selten Antimon in den Eisenerzen in solcher Menge, dass ein nachtheiliger Einfluss davon zu befürchten stände.
14. Eisen und Titan, Aluminium, Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium.
Der grösste Theil der in manchen Eisenerzen enthaltenen Titan- säure geht wegen der Schwerreducirbarkeit des Titans bei der Ver- hüttung der Erze in die Schlacke, die Schmelzbarkeit derselben in der früher erwähnten Weise (S. 153) beeinflussend; und es erklärt sich hieraus, dass die aus solchen Erzen erblasenen Eisensorten selten mehr als Spuren von Titan enthalten. Die Anwesenheit der Titansäure in den Erzen ist daher wegen des erwähnten Einflusses auf die Schlacke wichtiger als wegen etwaiger unmittelbarer Einwirkung des Titangehaltes auf das erfolgende Eisen.
Auch durch reducirendes Schmelzen von Titansäure mit Eisen oder Eisenoxyden und Kohle im Tiegel ist es nur in einzelnen Fällen geglückt, titanhaltiges Eisen darzustellen. Sefström erhielt in einem derartigen Falle ein sehr hartes aber schmiedbares Eisen mit 4.78 Proc. Titan.
Erwähnenswerth ist eine eigenthümliche Verbindung des Titans, welche in Eisenhochöfen nach dem Ausblasen derselben theils in Form kupferrother würfelförmiger, metallisch glänzender Krystalle, theils als rother Ueberzug sogenannter Eisensauen angetroffen wird. Nach Wöhler's Untersuchung bestehen dieselben aus Cyanstickstofftitan von der Formel Ti5 C N4 und sind nach Zincken in sehr hoher Tempe- ratur flüchtig.
Aluminium wird aus thonerdereicher Schlacke in hoher Tempe- ratur mitunter in kleinen Mengen reducirt und legirt sich mit dem Eisen. Mrazek erhielt beim Schmelzen von Eisendraht mit Natrium, Quarz und Kryolith (Na6 Al2 F12) eine Legirung bestehend aus 91.59 Proc. Eisen, 2.30 Proc. Aluminium, 5.95 Proc. Silicium, 0.16 Proc. Kohlen- stoff; in geringerer Menge ist Aluminium auch in einzelnen Roheisen- sorten gefunden worden. Gruner z. B. fand in einem Roheisen von Champigneulle 0.50 Proc. Aluminium bei 2.26 Proc. Silicium und 2.30 Proc. Kohlenstoff. 1) Immerhin sind diese Fälle nicht häufig, und eine besondere Einwirkung des geringen Aluminiumgehaltes auf die Eigenschaften des Eisens nicht beobachtet.
1) Annales des mines, serie VII, tome XV, p. 135.
Eisen und Titan, Aluminium, Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium.
Das Sättigungsvermögen des Eisens für Kohlenstoff wird durch einen Arsengehalt ebenso wie durch Schwefel abgemindert; schmied- bares Eisen wird durch einen Arsengehalt roth- und kaltbrüchig.
Sehr kleine Mengen Arsen hat man mitunter wohl absichtlich solchem Roheisen zugesetzt, welches für Herstellung sogenannten Hartgusses bestimmt war, d. h. für Gusswaaren, welche durch Eingiessen des Eisens in eiserne Formen eine weisse harte Kruste bei grau bleibendem Kerne erhalten sollen.
Ganz ähnliche Einflüsse als durch Arsen werden durch Antimon auf die Eigenschaften des Eisens geübt. Die Schmelztemperatur sinkt, das Eisen wird hart, spröde, roth- und kaltbrüchig. Glücklicherweise findet sich nur sehr selten Antimon in den Eisenerzen in solcher Menge, dass ein nachtheiliger Einfluss davon zu befürchten stände.
14. Eisen und Titan, Aluminium, Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium.
Der grösste Theil der in manchen Eisenerzen enthaltenen Titan- säure geht wegen der Schwerreducirbarkeit des Titans bei der Ver- hüttung der Erze in die Schlacke, die Schmelzbarkeit derselben in der früher erwähnten Weise (S. 153) beeinflussend; und es erklärt sich hieraus, dass die aus solchen Erzen erblasenen Eisensorten selten mehr als Spuren von Titan enthalten. Die Anwesenheit der Titansäure in den Erzen ist daher wegen des erwähnten Einflusses auf die Schlacke wichtiger als wegen etwaiger unmittelbarer Einwirkung des Titangehaltes auf das erfolgende Eisen.
Auch durch reducirendes Schmelzen von Titansäure mit Eisen oder Eisenoxyden und Kohle im Tiegel ist es nur in einzelnen Fällen geglückt, titanhaltiges Eisen darzustellen. Sefström erhielt in einem derartigen Falle ein sehr hartes aber schmiedbares Eisen mit 4.78 Proc. Titan.
Erwähnenswerth ist eine eigenthümliche Verbindung des Titans, welche in Eisenhochöfen nach dem Ausblasen derselben theils in Form kupferrother würfelförmiger, metallisch glänzender Krystalle, theils als rother Ueberzug sogenannter Eisensauen angetroffen wird. Nach Wöhler’s Untersuchung bestehen dieselben aus Cyanstickstofftitan von der Formel Ti5 C N4 und sind nach Zincken in sehr hoher Tempe- ratur flüchtig.
Aluminium wird aus thonerdereicher Schlacke in hoher Tempe- ratur mitunter in kleinen Mengen reducirt und legirt sich mit dem Eisen. Mrázek erhielt beim Schmelzen von Eisendraht mit Natrium, Quarz und Kryolith (Na6 Al2 F12) eine Legirung bestehend aus 91.59 Proc. Eisen, 2.30 Proc. Aluminium, 5.95 Proc. Silicium, 0.16 Proc. Kohlen- stoff; in geringerer Menge ist Aluminium auch in einzelnen Roheisen- sorten gefunden worden. Gruner z. B. fand in einem Roheisen von Champigneulle 0.50 Proc. Aluminium bei 2.26 Proc. Silicium und 2.30 Proc. Kohlenstoff. 1) Immerhin sind diese Fälle nicht häufig, und eine besondere Einwirkung des geringen Aluminiumgehaltes auf die Eigenschaften des Eisens nicht beobachtet.
1) Annales des mines, série VII, tome XV, p. 135.
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Eisen und Titan, Aluminium, Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium.
Das Sättigungsvermögen des Eisens für Kohlenstoff wird durch
einen Arsengehalt ebenso wie durch Schwefel abgemindert; schmied-
bares Eisen wird durch einen Arsengehalt roth- und kaltbrüchig.
Sehr kleine Mengen Arsen hat man mitunter wohl absichtlich solchem
Roheisen zugesetzt, welches für Herstellung sogenannten Hartgusses
bestimmt war, d. h. für Gusswaaren, welche durch Eingiessen des Eisens
in eiserne Formen eine weisse harte Kruste bei grau bleibendem Kerne
erhalten sollen.
Ganz ähnliche Einflüsse als durch Arsen werden durch Antimon
auf die Eigenschaften des Eisens geübt. Die Schmelztemperatur sinkt,
das Eisen wird hart, spröde, roth- und kaltbrüchig. Glücklicherweise
findet sich nur sehr selten Antimon in den Eisenerzen in solcher Menge,
dass ein nachtheiliger Einfluss davon zu befürchten stände.
14. Eisen und Titan, Aluminium, Calcium, Magnesium,
Kalium, Natrium.
Der grösste Theil der in manchen Eisenerzen enthaltenen Titan-
säure geht wegen der Schwerreducirbarkeit des Titans bei der Ver-
hüttung der Erze in die Schlacke, die Schmelzbarkeit derselben in der
früher erwähnten Weise (S. 153) beeinflussend; und es erklärt sich
hieraus, dass die aus solchen Erzen erblasenen Eisensorten selten mehr
als Spuren von Titan enthalten. Die Anwesenheit der Titansäure in
den Erzen ist daher wegen des erwähnten Einflusses auf die Schlacke
wichtiger als wegen etwaiger unmittelbarer Einwirkung des Titangehaltes
auf das erfolgende Eisen.
Auch durch reducirendes Schmelzen von Titansäure mit Eisen
oder Eisenoxyden und Kohle im Tiegel ist es nur in einzelnen
Fällen geglückt, titanhaltiges Eisen darzustellen. Sefström erhielt
in einem derartigen Falle ein sehr hartes aber schmiedbares Eisen mit
4.78 Proc. Titan.
Erwähnenswerth ist eine eigenthümliche Verbindung des Titans,
welche in Eisenhochöfen nach dem Ausblasen derselben theils in Form
kupferrother würfelförmiger, metallisch glänzender Krystalle, theils
als rother Ueberzug sogenannter Eisensauen angetroffen wird. Nach
Wöhler’s Untersuchung bestehen dieselben aus Cyanstickstofftitan von
der Formel Ti5 C N4 und sind nach Zincken in sehr hoher Tempe-
ratur flüchtig.
Aluminium wird aus thonerdereicher Schlacke in hoher Tempe-
ratur mitunter in kleinen Mengen reducirt und legirt sich mit dem
Eisen. Mrázek erhielt beim Schmelzen von Eisendraht mit Natrium,
Quarz und Kryolith (Na6 Al2 F12) eine Legirung bestehend aus 91.59 Proc.
Eisen, 2.30 Proc. Aluminium, 5.95 Proc. Silicium, 0.16 Proc. Kohlen-
stoff; in geringerer Menge ist Aluminium auch in einzelnen Roheisen-
sorten gefunden worden. Gruner z. B. fand in einem Roheisen von
Champigneulle 0.50 Proc. Aluminium bei 2.26 Proc. Silicium und
2.30 Proc. Kohlenstoff. 1) Immerhin sind diese Fälle nicht häufig, und
eine besondere Einwirkung des geringen Aluminiumgehaltes auf die
Eigenschaften des Eisens nicht beobachtet.
1) Annales des mines, série VII, tome XV, p. 135.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/311>, abgerufen am 21.11.2024.
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