In Oefen, welche leicht eine höhere Temperatur entwickeln und bei Erzen, welche zum Sintern geneigt sind, kann es geschehen, dass durch das Zusammenbacken der Erze Versetzungen entstehen und förmliche Gewölbe sich bilden, welche das Nachrücken der darüber befindlichen Erze unmöglich machen. In diesem Falle ist es natürlich erforderlich, diese Versetzungen mit Stangen loszustossen, um den Ofen im Betriebe zu erhalten. Oefen, bei welchen eine öftere Entstehung solcher Versetzungen zu befürchten ist, versieht man deshalb mit Oeff- nungen im Mauerwerk an denjenigen Stellen, wo die stärkste Tempe- ratur herrscht, also in einiger Höhe über den Lufteinströmungsöffnungen, um durch diese hindurch die zum Losbrechen der gesinterten Erze bestimmten Werkzeuge in den Ofen zu führen. Solche Oeffnungen zu diesem Zwecke heissen Störräume und die Arbeit das Stören. Zweck- mässig ist es ausserdem in solchen Fällen, die Oefen nach unten sich allmählich erweitern zu lassen; das Niederrücken der Erze wird dadurch wesentlich erleichtert, das Ansetzen der sinternden Massen an die Wände erschwert.
In der geschilderten Weise kann ein Röstofen ununterbrochen im Betriebe erhalten werden, bis er etwa infolge der allmählichen Abnutzung reparaturbedürftig geworden ist.
Dass die Wartung eines Röstofens, in welchem behufs der voll- ständigen Entschweflung Sintertemperatur herrschen muss (wie beim Rösten schwedischer Magneteisenerze), ungleich grössere Schwierigkeiten verursacht und grössere Umsicht erheischt, als die Wartung eines ge- wöhnlichen Röstofens, bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Die Inbetriebsetzung eines kalten Ofens pflegt sehr einfach zu sein. Man bringt zu unterst eine Lage leicht entzündliches Brennmaterial, setzt dieselbe in Brand, schüttet Kohlen nach, dann, wenn diese glühen, Erze u. s. f., bis der Ofen gefüllt ist. Je höher der Ofen ist, und je dichter die Erze liegen, desto allmählicher geht man mit dem Füllen zu Werke, damit das Feuer nicht erstickt werde. Auch bei Oefen mit Gasfeuerung bringt man zunächst in die Nähe der Einströmungsöffnungen Holzstücke und dergleichen, in die Mitte derselben Erzstücke, darüber wieder Erz mit Kohle gemengt, bis der Ofen etwa zu einem Drittel oder der Hälfte gefüllt ist. Alsdann wird das Holz entzündet und der Ofen allmählich weiter gefüllt. Erst wenn im unteren Theile des Ofens durch diese Art der Feuerung Rothgluth herrscht, wird das Gas zu- gelassen, worauf nun der Betrieb seinen regelmässigen Verlauf nimmt.
Beispiele von Röstöfen.
Einen jener ungeheueren Röstöfen, wie sie in Cleveland zum Rösten der dortigen thonigen Sphärosiderite benutzt werden, zeigt die Abbildung Fig. 39 a. f. S., einen von John Gjers construirten Ofen darstellend. Der mit Blechmantel versehene Ofenschacht wird von einem Gusseisenkranze getragen, welcher auf niedrigen gusseisernen Säulen ruht. Auf diese Weise entsteht ein ringförmiger Raum zwischen der Sohle und dem Schachte, angefüllt mit den abgerösteten Erzen, zwischen denen hindurch die Luft reichlichen Zutritt in das Innere findet. Um
Die Vorbereitungsarbeiten. Das Rösten in Oefen.
In Oefen, welche leicht eine höhere Temperatur entwickeln und bei Erzen, welche zum Sintern geneigt sind, kann es geschehen, dass durch das Zusammenbacken der Erze Versetzungen entstehen und förmliche Gewölbe sich bilden, welche das Nachrücken der darüber befindlichen Erze unmöglich machen. In diesem Falle ist es natürlich erforderlich, diese Versetzungen mit Stangen loszustossen, um den Ofen im Betriebe zu erhalten. Oefen, bei welchen eine öftere Entstehung solcher Versetzungen zu befürchten ist, versieht man deshalb mit Oeff- nungen im Mauerwerk an denjenigen Stellen, wo die stärkste Tempe- ratur herrscht, also in einiger Höhe über den Lufteinströmungsöffnungen, um durch diese hindurch die zum Losbrechen der gesinterten Erze bestimmten Werkzeuge in den Ofen zu führen. Solche Oeffnungen zu diesem Zwecke heissen Störräume und die Arbeit das Stören. Zweck- mässig ist es ausserdem in solchen Fällen, die Oefen nach unten sich allmählich erweitern zu lassen; das Niederrücken der Erze wird dadurch wesentlich erleichtert, das Ansetzen der sinternden Massen an die Wände erschwert.
In der geschilderten Weise kann ein Röstofen ununterbrochen im Betriebe erhalten werden, bis er etwa infolge der allmählichen Abnutzung reparaturbedürftig geworden ist.
Dass die Wartung eines Röstofens, in welchem behufs der voll- ständigen Entschweflung Sintertemperatur herrschen muss (wie beim Rösten schwedischer Magneteisenerze), ungleich grössere Schwierigkeiten verursacht und grössere Umsicht erheischt, als die Wartung eines ge- wöhnlichen Röstofens, bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Die Inbetriebsetzung eines kalten Ofens pflegt sehr einfach zu sein. Man bringt zu unterst eine Lage leicht entzündliches Brennmaterial, setzt dieselbe in Brand, schüttet Kohlen nach, dann, wenn diese glühen, Erze u. s. f., bis der Ofen gefüllt ist. Je höher der Ofen ist, und je dichter die Erze liegen, desto allmählicher geht man mit dem Füllen zu Werke, damit das Feuer nicht erstickt werde. Auch bei Oefen mit Gasfeuerung bringt man zunächst in die Nähe der Einströmungsöffnungen Holzstücke und dergleichen, in die Mitte derselben Erzstücke, darüber wieder Erz mit Kohle gemengt, bis der Ofen etwa zu einem Drittel oder der Hälfte gefüllt ist. Alsdann wird das Holz entzündet und der Ofen allmählich weiter gefüllt. Erst wenn im unteren Theile des Ofens durch diese Art der Feuerung Rothgluth herrscht, wird das Gas zu- gelassen, worauf nun der Betrieb seinen regelmässigen Verlauf nimmt.
Beispiele von Röstöfen.
Einen jener ungeheueren Röstöfen, wie sie in Cleveland zum Rösten der dortigen thonigen Sphärosiderite benutzt werden, zeigt die Abbildung Fig. 39 a. f. S., einen von John Gjers construirten Ofen darstellend. Der mit Blechmantel versehene Ofenschacht wird von einem Gusseisenkranze getragen, welcher auf niedrigen gusseisernen Säulen ruht. Auf diese Weise entsteht ein ringförmiger Raum zwischen der Sohle und dem Schachte, angefüllt mit den abgerösteten Erzen, zwischen denen hindurch die Luft reichlichen Zutritt in das Innere findet. Um
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Die Vorbereitungsarbeiten. Das Rösten in Oefen.
In Oefen, welche leicht eine höhere Temperatur entwickeln und
bei Erzen, welche zum Sintern geneigt sind, kann es geschehen, dass
durch das Zusammenbacken der Erze Versetzungen entstehen und
förmliche Gewölbe sich bilden, welche das Nachrücken der darüber
befindlichen Erze unmöglich machen. In diesem Falle ist es natürlich
erforderlich, diese Versetzungen mit Stangen loszustossen, um den Ofen
im Betriebe zu erhalten. Oefen, bei welchen eine öftere Entstehung
solcher Versetzungen zu befürchten ist, versieht man deshalb mit Oeff-
nungen im Mauerwerk an denjenigen Stellen, wo die stärkste Tempe-
ratur herrscht, also in einiger Höhe über den Lufteinströmungsöffnungen,
um durch diese hindurch die zum Losbrechen der gesinterten Erze
bestimmten Werkzeuge in den Ofen zu führen. Solche Oeffnungen zu
diesem Zwecke heissen Störräume und die Arbeit das Stören. Zweck-
mässig ist es ausserdem in solchen Fällen, die Oefen nach unten sich
allmählich erweitern zu lassen; das Niederrücken der Erze wird dadurch
wesentlich erleichtert, das Ansetzen der sinternden Massen an die Wände
erschwert.
In der geschilderten Weise kann ein Röstofen ununterbrochen im
Betriebe erhalten werden, bis er etwa infolge der allmählichen Abnutzung
reparaturbedürftig geworden ist.
Dass die Wartung eines Röstofens, in welchem behufs der voll-
ständigen Entschweflung Sintertemperatur herrschen muss (wie beim
Rösten schwedischer Magneteisenerze), ungleich grössere Schwierigkeiten
verursacht und grössere Umsicht erheischt, als die Wartung eines ge-
wöhnlichen Röstofens, bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Die Inbetriebsetzung eines kalten Ofens pflegt sehr einfach zu sein.
Man bringt zu unterst eine Lage leicht entzündliches Brennmaterial,
setzt dieselbe in Brand, schüttet Kohlen nach, dann, wenn diese glühen,
Erze u. s. f., bis der Ofen gefüllt ist. Je höher der Ofen ist, und je
dichter die Erze liegen, desto allmählicher geht man mit dem Füllen
zu Werke, damit das Feuer nicht erstickt werde. Auch bei Oefen mit
Gasfeuerung bringt man zunächst in die Nähe der Einströmungsöffnungen
Holzstücke und dergleichen, in die Mitte derselben Erzstücke, darüber
wieder Erz mit Kohle gemengt, bis der Ofen etwa zu einem Drittel
oder der Hälfte gefüllt ist. Alsdann wird das Holz entzündet und der
Ofen allmählich weiter gefüllt. Erst wenn im unteren Theile des Ofens
durch diese Art der Feuerung Rothgluth herrscht, wird das Gas zu-
gelassen, worauf nun der Betrieb seinen regelmässigen Verlauf nimmt.
Beispiele von Röstöfen.
Einen jener ungeheueren Röstöfen, wie sie in Cleveland zum
Rösten der dortigen thonigen Sphärosiderite benutzt werden, zeigt die
Abbildung Fig. 39 a. f. S., einen von John Gjers construirten Ofen
darstellend. Der mit Blechmantel versehene Ofenschacht wird von einem
Gusseisenkranze getragen, welcher auf niedrigen gusseisernen Säulen
ruht. Auf diese Weise entsteht ein ringförmiger Raum zwischen der
Sohle und dem Schachte, angefüllt mit den abgerösteten Erzen, zwischen
denen hindurch die Luft reichlichen Zutritt in das Innere findet. Um
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/241>, abgerufen am 26.12.2024.
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