Cornwall für die Aufbereitung der Erze eingeführt wurden, haben sie daher gerade in den Eisenhütten jenes Vorzuges halber vielfach die Pochwerke verdrängt, bis sie in neuester Zeit wiederum selbst durch die sogleich zu besprechenden Steinbrecher in den Hintergrund ge- drängt wurden.
c. Erzquetschen oder Steinbrecher.
Diese im Jahre 1858 von dem Amerikaner Blake erfundenen Maschinen haben, nachdem die ihnen zuerst anhaftenden Mängel glück- lich beseitigt wurden, eine zunehmende Verbreitung gefunden und bilden jetzt auf den Eisenwerken die am häufigsten benutzten Zerkleine- rungsmaschinen für Erze und Zuschläge. Ihre Vorzüge gegenüber den bisher besprochenen Maschinen bestehen vornehmlich in einer geringen Raumbeanspruchung bei grosser Leistungsfähigkeit; den Pochwerken gegenüber zeichnen sie sich ausserdem durch grössere Gleichmässigkeit in der Korngrösse der zerkleinten Körper und Leichtregulirbarkeit dieser Korngrösse vortheilhaft aus.
Fig. 36 und 37 zeigen die Einrichtung einer solchen verbesserten Erzquetsche, von der Georgs-Marienhütte gebaut und dort zum Zer- kleinern der Erze für den Hochofenbetrieb benutzt. 1) Der arbeitende Theil derselben besteht aus einer festen und einer beweglichen Backe c und d, aus Hartguss oder Gussstahl gefertigt und mit geriffelter Ober- fläche versehen. Die feste Backe ist in der Giebelwand des kräftigen gusseisernen Rahmens, welcher zum Tragen sämmtlicher Theile der Maschine dient, eingesetzt und mit Keilen befestigt; die Backe d ist in ähnlicher Weise in einer starken Gusseisenplatte befestigt, welche pendel- artig um die Achse C schwingt und auf diese Weise bei ihrer Hin- und Herbewegung die Backen in rascher Aufeinanderfolge abwechselnd einander nähert und von einander entfernt. Die von oben zwischen die Backen geworfenen Erzstücke rücken hierbei immer tiefer und werden zu einer dem Abstande der Backen von einander an der engsten Stelle entsprechenden Korngrösse zerdrückt. Zur Hervorbringung dieser Bewegung ist in der Mitte der Maschine die von einer Riemenscheibe aus angetriebene, mit zwei Schwungrädern versehene gekröpfte Welle A gelagert, welche die an ihrer Kröpfung angreifende Zugstange a in auf- und abgehende Bewegung versetzt. Hierdurch wird der aus zwei starken Eisenplatten gebildete Kniehebel f f abwechselnd gebeugt und gestreckt und ertheilt hierbei, wie aus Fig. 36 unschwer zu erkennen ist, der Backe d die beschriebene Bewegung. Zur grösseren Sicherung der- selben ist die erwähnte Backe an ihrer Rückseite an eine bufferartige, ebenfalls in der Abbildung erkennbare Vorrichtung angeschlossen, welche den Hub der Backe begrenzt und sie rasch zurückführt, somit ver- hindert, dass der nur lose eingesetzte Hebel zwischen Backe und Zug- stange herausfalle.
Durch Einsetzen verschieden langer Hebel lassen sich verschiedene Korngrössen erzielen; innerhalb gewisser Grenzen jedoch ist die Korn- grösse auch ohne Hebelauswechselung durch Verschiebung des an einer
1) Ztschr. d. Ingenieur- u. Architekten-Vereins für Hannover, Bd. XVII, S. 319.
Die Vorbereitungsarbeiten. Erzquetschen.
Cornwall für die Aufbereitung der Erze eingeführt wurden, haben sie daher gerade in den Eisenhütten jenes Vorzuges halber vielfach die Pochwerke verdrängt, bis sie in neuester Zeit wiederum selbst durch die sogleich zu besprechenden Steinbrecher in den Hintergrund ge- drängt wurden.
c. Erzquetschen oder Steinbrecher.
Diese im Jahre 1858 von dem Amerikaner Blake erfundenen Maschinen haben, nachdem die ihnen zuerst anhaftenden Mängel glück- lich beseitigt wurden, eine zunehmende Verbreitung gefunden und bilden jetzt auf den Eisenwerken die am häufigsten benutzten Zerkleine- rungsmaschinen für Erze und Zuschläge. Ihre Vorzüge gegenüber den bisher besprochenen Maschinen bestehen vornehmlich in einer geringen Raumbeanspruchung bei grosser Leistungsfähigkeit; den Pochwerken gegenüber zeichnen sie sich ausserdem durch grössere Gleichmässigkeit in der Korngrösse der zerkleinten Körper und Leichtregulirbarkeit dieser Korngrösse vortheilhaft aus.
Fig. 36 und 37 zeigen die Einrichtung einer solchen verbesserten Erzquetsche, von der Georgs-Marienhütte gebaut und dort zum Zer- kleinern der Erze für den Hochofenbetrieb benutzt. 1) Der arbeitende Theil derselben besteht aus einer festen und einer beweglichen Backe c und d, aus Hartguss oder Gussstahl gefertigt und mit geriffelter Ober- fläche versehen. Die feste Backe ist in der Giebelwand des kräftigen gusseisernen Rahmens, welcher zum Tragen sämmtlicher Theile der Maschine dient, eingesetzt und mit Keilen befestigt; die Backe d ist in ähnlicher Weise in einer starken Gusseisenplatte befestigt, welche pendel- artig um die Achse C schwingt und auf diese Weise bei ihrer Hin- und Herbewegung die Backen in rascher Aufeinanderfolge abwechselnd einander nähert und von einander entfernt. Die von oben zwischen die Backen geworfenen Erzstücke rücken hierbei immer tiefer und werden zu einer dem Abstande der Backen von einander an der engsten Stelle entsprechenden Korngrösse zerdrückt. Zur Hervorbringung dieser Bewegung ist in der Mitte der Maschine die von einer Riemenscheibe aus angetriebene, mit zwei Schwungrädern versehene gekröpfte Welle A gelagert, welche die an ihrer Kröpfung angreifende Zugstange a in auf- und abgehende Bewegung versetzt. Hierdurch wird der aus zwei starken Eisenplatten gebildete Kniehebel f f abwechselnd gebeugt und gestreckt und ertheilt hierbei, wie aus Fig. 36 unschwer zu erkennen ist, der Backe d die beschriebene Bewegung. Zur grösseren Sicherung der- selben ist die erwähnte Backe an ihrer Rückseite an eine bufferartige, ebenfalls in der Abbildung erkennbare Vorrichtung angeschlossen, welche den Hub der Backe begrenzt und sie rasch zurückführt, somit ver- hindert, dass der nur lose eingesetzte Hebel zwischen Backe und Zug- stange herausfalle.
Durch Einsetzen verschieden langer Hebel lassen sich verschiedene Korngrössen erzielen; innerhalb gewisser Grenzen jedoch ist die Korn- grösse auch ohne Hebelauswechselung durch Verschiebung des an einer
1) Ztschr. d. Ingenieur- u. Architekten-Vereins für Hannover, Bd. XVII, S. 319.
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Die Vorbereitungsarbeiten. Erzquetschen.
Cornwall für die Aufbereitung der Erze eingeführt wurden, haben sie
daher gerade in den Eisenhütten jenes Vorzuges halber vielfach die
Pochwerke verdrängt, bis sie in neuester Zeit wiederum selbst durch
die sogleich zu besprechenden Steinbrecher in den Hintergrund ge-
drängt wurden.
c. Erzquetschen oder Steinbrecher.
Diese im Jahre 1858 von dem Amerikaner Blake erfundenen
Maschinen haben, nachdem die ihnen zuerst anhaftenden Mängel glück-
lich beseitigt wurden, eine zunehmende Verbreitung gefunden und
bilden jetzt auf den Eisenwerken die am häufigsten benutzten Zerkleine-
rungsmaschinen für Erze und Zuschläge. Ihre Vorzüge gegenüber den
bisher besprochenen Maschinen bestehen vornehmlich in einer geringen
Raumbeanspruchung bei grosser Leistungsfähigkeit; den Pochwerken
gegenüber zeichnen sie sich ausserdem durch grössere Gleichmässigkeit
in der Korngrösse der zerkleinten Körper und Leichtregulirbarkeit dieser
Korngrösse vortheilhaft aus.
Fig. 36 und 37 zeigen die Einrichtung einer solchen verbesserten
Erzquetsche, von der Georgs-Marienhütte gebaut und dort zum Zer-
kleinern der Erze für den Hochofenbetrieb benutzt. 1) Der arbeitende
Theil derselben besteht aus einer festen und einer beweglichen Backe
c und d, aus Hartguss oder Gussstahl gefertigt und mit geriffelter Ober-
fläche versehen. Die feste Backe ist in der Giebelwand des kräftigen
gusseisernen Rahmens, welcher zum Tragen sämmtlicher Theile der
Maschine dient, eingesetzt und mit Keilen befestigt; die Backe d ist in
ähnlicher Weise in einer starken Gusseisenplatte befestigt, welche pendel-
artig um die Achse C schwingt und auf diese Weise bei ihrer Hin-
und Herbewegung die Backen in rascher Aufeinanderfolge abwechselnd
einander nähert und von einander entfernt. Die von oben zwischen
die Backen geworfenen Erzstücke rücken hierbei immer tiefer und
werden zu einer dem Abstande der Backen von einander an der engsten
Stelle entsprechenden Korngrösse zerdrückt. Zur Hervorbringung dieser
Bewegung ist in der Mitte der Maschine die von einer Riemenscheibe
aus angetriebene, mit zwei Schwungrädern versehene gekröpfte Welle
A gelagert, welche die an ihrer Kröpfung angreifende Zugstange a in
auf- und abgehende Bewegung versetzt. Hierdurch wird der aus zwei
starken Eisenplatten gebildete Kniehebel f f abwechselnd gebeugt und
gestreckt und ertheilt hierbei, wie aus Fig. 36 unschwer zu erkennen ist,
der Backe d die beschriebene Bewegung. Zur grösseren Sicherung der-
selben ist die erwähnte Backe an ihrer Rückseite an eine bufferartige,
ebenfalls in der Abbildung erkennbare Vorrichtung angeschlossen, welche
den Hub der Backe begrenzt und sie rasch zurückführt, somit ver-
hindert, dass der nur lose eingesetzte Hebel zwischen Backe und Zug-
stange herausfalle.
Durch Einsetzen verschieden langer Hebel lassen sich verschiedene
Korngrössen erzielen; innerhalb gewisser Grenzen jedoch ist die Korn-
grösse auch ohne Hebelauswechselung durch Verschiebung des an einer
1) Ztschr. d. Ingenieur- u. Architekten-Vereins für Hannover, Bd. XVII, S. 319.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/221>, abgerufen am 23.11.2024.
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